Die zweite Ehe ist die bessere Ehe
Hallöchen,
die beste Freundin von meiner Frau hat im Herbst zum zweiten mal geheiratet (mit 27 Jahren), ihre erste Ehe war wohl ein echtes Drama und sie (und wahrscheinlich auch ihr Exmann) waren sehr unglücklich miteinander.
Die zweite Ehe nun verläuft anscheinend komplett harmonisch, auch wenn sie ja nun erst ein gutes halbes Jahr verheiratet sind. Auch ihr derzeitiger Mann war schon einmal verheiratet und hat aus dieser Ehe auch zwei Kinder, die er nun mit in die Beziehung gebracht hat. Beide sind der felsenfesten Überzeugung, dass die erste Ehe, die man eingeht, NIE gut geht und erst die zweite Ehe das Glück bringt. Sie sagen, sie haben beide in ihrer ersten Ehe große Fehler gemacht (die jeweiligen Expartner aber auch) und hätten aus diesen Fehlern dazugelernt. An fehlender Liebe sei es in den ersten Ehen nicht gescheitert.
Ich finde diese Behauptung ziemlich frech! Ich bin in meiner ersten (und hoffentlich einzigen!) Ehe, ich liebe meine Frau abgöttisch, unseren kleinen Sohn auch, wir sind trotz Probleme zu 100 % glücklich miteinander, auch wenn wir uns mal streiten, und ich weiß, dass ich nie ohne sie sein will. Wie ist denn da eure Meinung zum Thema? Ich finde, man darf das so pauschal, wie das die beste Freundin meiner Frau macht, nicht ausdrücken!
Jein, sage ich jetzt mal. Ich bin auch nur einmal verheiratet und habe zwei Kinder mit meinem Mann und wir sind glücklich. Aber ich denke, wenn die erste Ehe erst mal kaputt ist, dann kann es ja nur besser werden. Dann weiß man einfach eher worauf man Wert legt und was man eigentlich wirklich will. Viele haben zu früh geheiratet oder sind einfach blind vor Liebe in den Stand der Ehe eingetreten. Aber pauschalieren kann man das sicherlich nicht. Aber es kann schon in einzelnen Fällen an dem Spruch was dran sein.
Dass die erste Ehe nie gut geht, ist eine allgemeine Behauptung, welche einfach nicht stimmt. In meinem Bekanntenkreis haben fast alle noch ihren ersten Partner! Und trotzdem sind meine Bekannten glücklich. Natürlich macht man zu Beginn einer Ehe auch mal Fehler. Aber dafür sollten doch beide Partner Verständnis haben. Man braucht doch nicht gleich zu Beginn perfekt zu sein. Auch die Ehe ist ein Lernprozess. Dazu sind meiner Meinung nach nicht mehrere Partner notwendig.
Ich denke, dass viele Menschen mit falschen Erwartungen in die Ehe gehen. Wenn diese Erwartungen enttäuscht werden zerbricht eine Ehe häufig daran. Vielleicht wird zu oft auf Äußerlichkeiten geachtet. Ich bin aber der Meinung, dass vor allem der Charakter der Partner zueinander passen muss. Die inneren Werte finde ich entscheidend. Außerdem sollte man in eine Ehe auch etwas Frustrationstoleranz mitbringen. Es ist auf Dauer nicht hilfreich, zu einem anderen Partner zu flüchten, wenn Probleme in der Ehe auftauchen. Wenn man darauf achtet, mehr Verständnis für den Partner aufbringt und Fehler verzeihen kann, dann kann auch die ERSTE Ehe gelingen.
Hallo!
Wenn ich von mir gehe, dann würde ich sogar sagen "Alle guten Dinge sind 3". Aber ich denke, dass man es einfach nicht pauschalisieren kann. Bei dem einen ist die erste Ehe das , was sie sich immer gewünscht haben und für den einen ist die erste Ehe ein Desaster. Für mich war meine erste Ehe ein Desaster. Die zweite Ehe war schlimmer, als ich es mir je vorstellen konnte, obwohl ich gedacht habe, dass es eigentlich nur besser werden kann und erst bei meiner dritten Ehe würde ich sagen, dass es wirklich das ist, was ich lieber als erste Ehe hätte haben wollen.
Es kommt meistens anders als man denkt und deswegen würde ich sagen, dass man für nichts eine Garantie hat. Und erst recht nciht, was Gefühle und die Ehe angeht. Solange man in der Ehe glücklich ist, sollte man solche dummen Sprüche gar nicht ernst nehmen und nicht glauben, dass es einem auch passieren muss.
Es gibt Menschen, die meinen, dass ihre erste Ehe wirklich toll ist und trennen sich dann nach der Silberhochzeit, weil es doch nciht das war, was sie sich vorgestellt haben und "etwas besseres" ihnen über den Weg gelaufen ist.
Ob man jetzt einen Trauschein unterschrieben hat oder nicht finde ich unwichtig - aber ich denke schon, dass Erfahrungen aus früheren Beziehungen dazu beitragen können, dass man in der aktuellen Beziehung bestimmte Fehler nicht mehr macht, vielleicht auch bestimmte Erwartungen an den Partner nicht mehr hat und einfach weniger naiv ist.
Es ist ja heute normal, dass man Beziehungen hat bevor man (wenn überhaupt) heiratet und dort werden diese Erfahrungen ja auch schon gemacht. Von daher wäre es vielleicht vernünftiger zu fragen wie viele Leute noch mit ihrer ersten große Lieben oder mit den ersten Menschen mit dem sie eine ernste Beziehung hatten zusammen sind. Denn ich denke das sind nicht so sehr viele.
Hallo!
Ich denke auch, dass es von Ehe zu Ehe verschieden ist. Und man nicht alle Ehe über einen Kamm scheren kann. Ich war bisher noch nicht verheiratet, aber ich hoffe natürlich auch, dass meine erste Ehe lange und glücklich wird. Natürlich, wenn ich dann mal heirate.
Sicher lernt man durch Fehler in der ersten Ehe und macht diese in der zweiten sicher nicht mehr. Aber ich denke, dass das auch bei einfachen Beziehungen ohne Trauschein so ist. Sicher bringt man nach der ersten oder gar zweiten Ehe mehr Erfahrungen mit und kann dann versuchen alles besser zu machen, aber ich denke, dass man ja nicht heiratet, um nur Erfahrungen für die nächste Ehe zu sammeln. Denn man heiratet ja, weil man sich liebt und für immer zusammen sein möchte.
Also wenn ich meine Eltern betrachte kann ich fast nur zustimmen das die zweite Ehe, in deren Fällen, weitaus besser sind als die erste
Aber meine Eltern waren bei ihrer Hochzeit sehr jung, aber eigentlich finde ich das heisst nix. Aber die zweiten Partner passen irgendwie doch schon besser.
Ob das heisst das die zweite Ehe immer die bessere ist? Nein das denke ich nicht, klar beim zweiten Mal kann man viele Fehler die man in der ersten Ehe gemacht hat direkt umgehen, aber ich denke immer: Neuer Partner, neue "Probleme".
Hallöchen,
Also eigentlich schließt man eine Ehe ja, um das Leben miteinander zu verbringen,also bis das der Tod die Ehepartner scheidet. Die Realität sieht natürlich in vielen Fällen leider anders aus. Aber dennoch würde ich nicht sagen, dass die zweite Ehe dann a) immer klappen muss und b) überhaupt die beste ist. Auch für die zweite Ehe gibt es natürlich keine Garantie. Mal davon abgesehen heiraten ja heut zu Tage viele Paare gar nicht mehr, demnach erschwert sich auch die zweite Ehe .
Das der zweite Anlauf besser gelingt könnte einfach daran liegen, dass man reifer geworden ist und einen Partner hat, der besser zu einem passt. Meine Stiefmama ist wesentlich geduldiger als meine Mama und passt auch besser zu meinem sturen Papa.
Meine Mama wiederum hat sich vorgenommen, gar nicht mehr zu heiraten, weil sie meint, es würde ihr Unglück bringen und so ist sie mit meinem Stiefpapa auch ohne Trauschein glücklich.
Ich selbst würde auch nur heiraten, aus der Überzeugung, dass man das Leben miteinander bis zum Ende verbringt. Nicht um eine zweite Ehe eingehen zu könnenm wozu eine erst notwendig wäre. Und schon gar nicht heirate ich jemanden, der nicht zu mir passt. So kann man das "Unglück" nämlich auch umgehen.
Das ist doch aber auch das typische Gerede von Leuten, die sich ihre Scheidungen noch irgendwie schönreden müssen. Ich meine, wenn ich 27 Jahre alt wäre und schon in meiner zweiten Ehe stecken würde, müsste ich mich vielleicht auch in eine Traumwelt flüchten um das ertragen zu können. Sowas muss man eigentlich auch erstmal schaffen, oder? In dem Alter ist das jedenfall eine stolze Leistung, die schon wirklich davon zeugt, dass man wohl ein sehr vorschneller Mensch zu sein scheint.
Letztendlich ist das aber erstens ihr Problem und zweitens ihre Sache und ich finde es trotzdem sehr unfair, wenn man sich die eigene Unfähigkeit dann schönreden muss, indem man andere Leute verurteilt. Sie ist einfach neidisch auf dich und auf andere Ehepaare, die gleich beim ersten Mal den richtigen gefunden haben. Ein bisschen kann sie einem schon leid tun, aber für mich wäre das kein Grund, mich aufzuregen. Ich würde sie belächeln und vermutlich hätte ich eher Mitleid für sie übrig als alles andere.
Man kann das schon deshalb nicht sagen, weil nicht jede Beziehung gleich zur Ehe wird.
Wenn man nun sagt, dass man von mir aus mit 17 die Erlaubnis der Eltern bekommen hat, jemanden zu heiraten, den man vielleicht erst ein paar Monate kennt, hat man viel Zeit, um sich irgendwann in jemand anderen zu verlieben. (Dies soll betont keine Festlegung sein, es gibt auch Paare, die ab sehr jungen Jahren bis zum Lebensabend glücklich sind!)
Stellt man sich aber vor, dass ein Paar vielleicht dreißig Jahre lang in "wilder Ehe" ohne Trauschein gelebt hat, dann mit - sagen wir 50 Jahren - beschließt, getrennte Wege zu gehen und dann jeweils jeder einen neuen Partner kennenlernt und heiratet, ist auch die mit 50 geschlossene Ehe die "erste Ehe". Dann kann man zwar sagen, dass man die Erfahrungen aus vorherigen Beziehungen einbringt und deshalb genauer weiß, wie man am besten miteinander umgeht. Diese Erfahrung und Kompromissbereitschaft kann man aber somit sehrwohl auch in die erste "richtige Ehe" einbringen.
Nicht zuletzt kommt es darauf an, mit wem man verheiratet ist. Zu den Fehlern, die man eventuell aus Unerfahrenheit machen kann, kann man ja ein Gleichgewicht schaffen, indem man trotzdem weiß, dass der Partner, der an der eigenen Seite steht, einfach zu jemandem passt und weiß, wie er mögliche Konflikte aufzufassen hat oder, dass er trotzdem so viel Freude aus der Beziehung schöpft, dass das Verhältnis im Vergleich zum Unglück so aussieht, dass man sich durch die Beziehung trotzdem bereichert fühlt. Wenn man natürlich sofort jemanden heiratet, der sich einfach auf einer anderen Wellenlänge befindet, kann es auch mit Erfahrung oft nicht gut gehen.
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