Mann, das ist ein schlechter Tag...

Du hast auch mein Mitgefühl. Einfach ekeleregend. Selbst wenn dort an der Stelle an der du warst niemand gestanden hätte, gehört es sich schlicht und einfach nicht, irgendwo auf die Straße zu spucken. Das kann er ja gerne bei sich im Garten machen, aber nicht auf der Straße, auf der andere Menschen vielleicht noch in diese Spuckereste reinstreten könnten.

Aber es könnte wirklich sein, dass er dich nicht gehört hat. Du hast geschrieben, dass deine Absatzschuhe ein sehr lautes Geräusch machen. Aber es kann ja durchaus sein, dass der Mann schwerhörig war/ist.

Trotz allem finde ich, dass er sich vernünftig bei dir hätte entschuldigen können! Das gehört sich einfach so und in so einem Fall erst Recht. Ein Glück, dass du ein Taschentuch dabei hattest.

Ein wenig merkwürdig hört sich das ja schon an. Aber anscheinend war es doch der einzige so bemerkenswerte Vorfall, den du an diesem Morgen erlebt hast, oder? Oder hast du dich etwa so aufgeregt, dass auch gleich noch der Bus direkt vor deiner Nase weggefahren ist. Das wäre meines Erachtens nach dann ein viel größerer Grund gewesen, den Tag gleich so zu verurteilen, wobei ich sowieso sagen würde, dass jeder Tag das bringt, was man auch aus ihm macht und was man auch bereit ist, aus ihm letztendlich zu machen. Denn mit einer so negativen Einstellung lässt sich generell eher wenig erreichen.

Zuerst einmal aber noch zurück zu dem Mann, denn wenn er wirklich etwas dafür könnte, dann würde ich ihn schon wirklich zur Rede stellen und ihn zumindest nach einem Tempo-Taschentuch bitten, das wird ja wohl erst einmal das Wichtigste sein, schließlich ist es ja auch ziemlich ekelerregend, mit so einem Spuckflecken auf der Jacke, dem T-Shirt oder der Hose herum zu laufen. Dann würde ich aber auch erwarten, dass sich der Mann entsprechend entschuldigt und fragt, ob er dir denn noch etwas Gutes tun kann, das kann man denke ich in so einer Situation auf jeden Fall von einem Dapphansel wie diesem älteren Herr erwarten, obwohl der Zufall wirklich merkwürdig klingt, aber manchmal passieren solche Dinge eben und dann kann man da nicht viel dagegen unternehmen.

Generell kann ich aber auch Cologneboy2009 zustimmen, man sollte sowieso nicht auf die Straße spucken und ob man nun jemanden trifft oder nicht, spielt im Grunde genommen auch überhaupt nicht die große Rolle, wie ich persönlich finde. Fakt ist doch, dass man gespuckt hat und spucken gehört sich für gewöhnlich einfach nicht und dann muss man auch einmal damit rechnen, dass man die Konsequenzen tragen muss, zum Beispiel dass man eine Jacke dann am Ende auch bezahlen muss, wenn denn der Bespuckte mal nicht so gelassen drauf ist wie du es anscheinend dann doch noch gewesen bist, sonst hättest du ja kaum in Erwägung gezogen, einfach weiterzulaufen anstatt den Mann richtig zur Rede zu stellen.

Und ich muss auch noch delpiero224 meine absolute Zustimmung ausdrücken, die alten Knacker sind meistens sogar noch eine Spur schlimmer als die Jugend von heute, denn meistens sind das sowieso alles nur Klischees, die dann alle über den Haufen geworfen werden und dann kommt das an allen Stammtischen und so heraus. Aber ich finde trotzdem nicht, dass man dann den gesamten Tag als komplett versaut sehen sollte, schließlich kann das ja auch einem selber mal vorkommen und am Tage kann dann doch noch so viel Schönes vorkommen, also wieso sich den gesamten Tag nur durch so ein zugegeben äußerst ärgerliches "Missgeschick" kaputt machen lassen? Da fehlt mir die Verständnis für, auch wenn ich verstehe, dass du nicht gerade ruhig geblieben bist bei dieser Spuckerei. Aber damit muss man leben, es sei denn du möchtest gleich Anzeige erstatten, aber ob die dann den wirklichen Effekt bringt, das kann ich dir auf keinen Fall versichern.

Es gibt in der Tat solche Tage, in denen man mit dem Fehlverhalten seiner Mitmenschen permanent konfrontiert zu werden und zu sein scheint. Dass mich jemand angespuckt hat, ist mir zum Glück noch nicht passiert, aber dafür andere Geschehnisse, die ich im jeweiligen Moment auch nicht wirklich viel lustiger fand.

Gestern war zwar eigentlich ein ausgesprochen guter Tag, weil ich Geburtstag hatte und sich ganz offensichtlich jeder um mich herum bemüht hat, ausnahmsweise wirklich mal besonders nett zu sein, mich nicht auf die Schippe zu nehmen oder Diskussionen anzufangen, die in einen Streit ausarten könnten, und sogar mein Chef war gestern irgendwie anders als sonst und hatte wohl Angst, das bestimmte Dinge, auf die er mich hinwies, von mir falsch aufgefasst werden könnten, weshalb er sich nach jedem Hinweis fast schon entschuldigte und mir sagte, dass das keine Rüge gewesen sein sollte und ich das bitte nicht falsch verstehen soll.

Dennoch wäre mir gestern beinahe etwas passiert, das ich auch auf ein Fehlverhalten meiner Mitmenschen zurückführen würde, auch, wenn es sich hierbei um etwas handelt, das sicherlich nicht beabsichtigt passiert ist. Auf dem Weg von der Arbeit zu meinem Auto muss ich nämlich eine Hauptstraße überqueren und begebe mich zu diesem Zweck an eine Ampel, die wiederum an einer Kreuzung dieser Hauptstraße mit einer kleinen untergeordneten Straße steht. Diejenigen, die von der kleineren Straße auf die Hauptstraße abbiegen wollen, müssen meinen Fußgängerübergang überfahren und werden mit einem Orangenlicht davor gewarnt, dass Fußgänger in diesem Moment ein grünes Ampelsignal sehen.

Leider steht allerdings ein Gebäude an dieser Kreuzung, das mit einem kleinen Vorbei und Arkaden versehen ist, die einem Autofahrer, der nach rechts abbiegen und den Fußgängerüberweg überqueren will, ein wenig die Sicht nehmen. Weil ich das aus Autofahrersicht ganz gut selbst weiß, laufe ich als Fußgänger schon extra weit rechts auf diesem Fußgängerüberweg, denn es kommt nicht selten vor, dass ein Autofahrer einen Fußgänger an dieser Stelle wirklich erst dann sieht, wenn er die Ampel schon fast überquert hat und wenigstens zum Teil auf dem Fußgängerüberweg steht oder seine Motorhaube überhängt.

Gestern war es also wieder so, dass ich äußerst rechts stand, als meine Ampel grün wurde und ich losgehen konnte, allerdings sah ich beim Blick nach links auch einen silberfarbenen Mercedes anfahren, der auch unvermittelt seinen Weg fortsetzte und der dann etwa einen bis eineinhalb Meter von mir entfernt erst zum Stehen kam, nachdem er offensichtlich etwas stärker abbremsen musste. In diesem Moment dachte ich mir spontan, dass das natürlich die Krönung eines Geburtstages sein muss, wenn man an diesem Tag in der Mittagszeit angefahren wird. Glücklicherweise ist nichts weiter passiert und ich will auch über den Autofahrer nicht schimpfen, aber so knapp wie gestern war es in der Tat noch nie.

Es gibt aber auch diverse andere solcher Augen-zu-und-durch-Tage, an denen ich mir wirklich früh am Morgen schon denke, dass es eigentlich kaum noch schlimmer kommen kann, was es dann aber, ich ahnte es beinahe schon, doch tut. Wenn es mir an einem solchen Tag wirklich mal zu bunt wird, kann es auch durchaus vorkommen, dass ich mich sobald wie möglich an diesem Tag in meine vier Wände zurückziehe und nicht mehr nach draußen gehe, sondern schaue, dass ich es mir drinnen irgendwie gemütlich mache, um irgendwelchen draußen auf mich lauernden Gefahren wie herabstürzenden Dachlawinen, besoffenen Passanten oder ähnlichem zu schützen.

Ich kann Dir also bei allem Verständnis und Mitgefühl nur raten, dieses Kapitel möglichst bald abzuhaken und Dir vor Augen zu halten, dass so etwas glücklicherweise nicht wirklich häufig vorkommt und Dir sicherlich so schnell auch nicht mehr passieren wird, wenn überhaupt nochmal.

Na gut, meine Tage sind manchmal auch sehr schlecht und meistens beginnen diese auch schon kurz nach dem aufstehen, aber deine Geschichte ist ja der Hammer. Ich denke mal nicht das er dich nicht gehört hat, aber so richtig beweisen kannst du es allerdings nicht. Ich finde so was widerlich und kann dies irgendwo nicht nachvollziehen.

Hätte man sich hier nicht ein Taschentuch nehmen können, anstatt im Vorbei gehen seine Spucke los zu werden? Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ich in deinem Fall reagiert hätte. Ich denke mal ich wäre erst einmal starr stehen geblieben und dann irgendwann wäre eine Reaktion von mir gekommen.