Beziehung und getrennte Schlafzimmer - normal?

vom 17.03.2009, 22:32 Uhr

Ich verstehe schon, dass dein Freund da total enttäuscht ist und ich würde an seiner Stelle die Welt auch nicht mehr verstehen. Du benimmst dich ja gerade so als wärt ihr gar kein Paar, sondern eher Freunde, die gemeinsam eine WG gründen und ab und zu mal Sex haben, zum Schlafen dann aber schön wieder in ihr eigenes Bett gehen. Ihr habt doch eine Beziehung, oder? Kannst du dann denn gar nicht verstehen, dass man im Prinzip das selbe tut, was man auch als Ehepaar tut?

Ich würde es ja verstehen können, wenn du nun deine Religion vorschiebst oder ihr sowieso keinen Sex vor der Ehe wollt, aber was soll das denn für eine Beziehung sein, die man führt als wäre man gar kein richtiges Paar?! Normalerweise schläft man doch gerne neben dem Partner ein. Zumindest ich mache das. Ich schlafe zwar manchmal alleine doch etwas besser und merke das dann, wenn mein Freund mal nicht zu Hause ist, aber ich genieße seine Nähe in der Nacht trotzdem total. Ich jedenfalls verstehe deinen Freund total und würde unter der Voraussetzung mit dir keinen gemeinsamen Haushalt gründen wollen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich tagtäglich mit meinem Freund zusammenleben würde, währe ein eigenes Zimmer für mich auch die Bedingung dafür, dass wie überhaupt zusammenziehen. Ich denke viele Leute haben ein gemeinsames Schlafzimmer, weil "es" eben dazugehört und weil "man" das eben so macht, über die Vorteile von einem eigenen Zimmer wird in vielen Fällen doch nicht mal nachgedacht. Aber man sieht die eigenen Schlafzimmer in den letzten Jahren ja immer öfter, das zeigt doch, dass sich zumindest einige Leute von diesem Traditionsdenken inzwischen verabschiedet haben.

Ob man dann auch wirklich getrennt schläft ist ja eine ganz andere Sache, aber man hat eben die Möglichkeit dazu, wenn man mal eine Nacht alleine sein möchte, weil der andere sehr unruhig schläft oder weil man selber nicht schlafen kann und den anderen nicht wecken will, indem man das Licht anmacht und anfängt zu lesen. Außerdem bietet ein eigenes Zimmer ja auch die Möglichkeit dort seinen Schreibtisch unterzubringen, der so chaotisch sein darf wie man möchte, ohne das es den Partner stört. Und seine Handtücher und dreckigen Socken kann man auch auf den Boden werfen und keiner beschwert sich. Das Zusammenleben ist doch so viel entspannter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Für mich wäre in einer gemeinsamen Wohnung mit einem Partner mindestens ein eigenes Zimmer die absolute Grundvoraussetzung, um überhaupt mit jemandem zusammenzuziehen. Daher finde ich den Wunsch nach einem eigenen Schlafzimmer auch alles andere als außergewöhnlich, sondern einfach normal. Ich hasse symbiotische Partnerschaften, in denen jeder seine Eigenständigkeit aufgibt und in der es dann nur noch ein "wir" gibt. Ein bisschen Eigenständigkeit sollte sich jeder bewahren und für mich gehört dazu auch mein persönlicher Freiraum - und als Teil dessen eben auch ein eigenes Zimmer, in dem ich auch schlafen kann.

Nur weil man getrennte Schlafzimmer hat, bedeutet das doch nicht, dass man überhaupt nicht mehr in einem Bett zusammen schläft. Ganz im Gegenteil: man kann sich jeden Tag aufs Neue dafür entscheiden, zusammen in einem Bett zu schlafen oder die Nacht eben getrennt zu verbringen. Voraussetzung dafür ist einfach, dass man sich in beiden Zimmern eben normale 200x200-Doppelbetten anschafft und nicht nur diese Kinder- und Jugendbetten, die nur einen Meter oder weniger breit sind. Wenn man nur die kleinen Betten hat, fände ich das schon merkwürdig, da man dann keinen gemeinsamen Schlafraum haben kann, selbst wenn man es gerne möchte.

Gerade wenn man einen unterschiedlichen Schlaf-Wach-Rhythmus hat, kann es auf Dauer einfach nur stressig sein, immer zusammen zu schlafen. Wenn der Nachtschwärmer ins Bett kommt, wird derjenige, der schon seit Stunden im Bett liegt, wieder wach und morgens ist es dann eben anders herum. Abgesehen davon finde ich den Schlaf einfach erholsamer, wenn ich mich im Bett ausbreiten kann und auch quer liegen kann. Dennoch können gemeinsam verbrachte Nächte auch sehr schön sein und man verzichtet ja nicht dauerhaft darauf, zusammen zu schlafen, nur weil es eben zwei Schlafzimmer gibt. Problematisch wird es auch dann, wenn einer der Partner im Schlaf redet oder schnarcht, denn dabei kann auch nicht jeder schlafen, so dass es letztendlich einfach nur Stress bedeutet.

Ich finde es unsinnig, direkt von getrennten Betten auf die Qualität der Beziehung zu schließen. Außerdem haben auch nicht nur alte Ehepaare getrennte Betten, sondern durchaus auch junge Menschen. Solche Klischeebilder finde ich unsinnig und ich finde es auch ziemlich vermessen, über die Beziehung anderer Leute zu urteilen, nur weil diese eben nicht jede Nacht ihres gemeinsamen Lebens in einem Bett verbringen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist mit Sicherheit Ansichtssache. Ich fände es sehr schade, wenn wir weiterhin irgendwie getrennt leben würden und ich mag es sehr, dass wir einen richtigen gemeinsamen Haushalt haben. Ich habe gar kein Problem damit, wenn man getrennt Zimmer hat und jeder ein kleines Büro oder einen Raum für sich hat. Das hätte ich auch gerne, wenn der Platz dafür da wäre.

Aber was ich eben gar nicht verstehen kann ist, dass man getrennte Betten haben möchte. Und dann auch noch mit der Begründung, ein gemeinsames Bett hätten doch eh nur langjährig verheiratete Ehepaare. Da stellt man sich ja schon die Frage wie solche Leute eine Beziehung überhaupt definieren, wenns ie finden, dass die völlig unterschiedlich zu einer Ehe abzulaufen haben. Ich zumindest kann ihren Freund sehr gut verstehen. Ich wäre über den Kommentare auch total verärgert und wüsste gar nicht weshalb wir dann überhaupt eine Beziehung führen, wenn wir die Dinge vermeiden, die verheiratete Ehepaare so tun.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass man getrennte Schlafzimmer hat, wenn man zusammen ziehen möchte. Was erwartest du dir denn davon? Wenn man zusammen zieht, dann zieht man zusammen und ich denke, man kann sich genau so gut zurück ziehen ob man jetzt ein eigenes Zimmer hat, oder nicht. Wenn man zusammen zieht, dann hat man eben nur dann Privatsphäre, wenn der Partner nicht da ist. Wenn ihr einmal Kinder habt, wird Privatsphäre für euch sogar immer mehr und mehr zum Fremdwort werden.

Wenn du also lieber deine Ruhe haben möchtest, würde ich dir vorschlagen, dass ihr euch getrennte Wohnungen nehmt und nicht nur getrennte Schlafzimmer, beziehungsweise, dass ihr beide oder zumindest du, im Hotel Mama weiter wohnen bleibt, wenn das bis dato der Fall war. Du würdest dir nichts Gutes dabei tun, mit deinem Freund zusammen zu ziehen, denn der wird sich irgendwann einmal ebenfalls veräppelt vorkommen, wenn ihr auf die Dauer getrennte Schlafzimmer habt und wird zu Recht an euerer Liebe zweifeln.

Obwohl ich nur alleine einschlafen kann, klappt es bei uns super mit den getrennten Schlafzimmern. Ich habe ebenfalls kein Bedürfnis nach einer größeren Privatsphärenzeit, seit ich mit meinem Freund zusammen wohne, was ich nun schon seit fast vier Jahren tue. Also ich würde dir wirklich ans Herz legen, dass du dir das noch einmal überlegst, ob du bereit oder auch reif dafür bist, eine gemeinsame Beziehung in einem gemeinsamen Haushalt zu führen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube nicht, dass du da die Einzige bist, die so denkt. Ich habe erst neulich im Fernsehen einen Beitrag genau zu diesem Thema gesehen. Demnach gibt es in Deutschland sehr viele Paare, die nicht gemeinsam im Bett schlafen, sondern es viorziehen in getrennten Betten zu übernachten.

Für mich allerdings käme das nicht in Frage, vielleicht auch deshalb, weil ich es von meinen Eltern auch nicht anders kenne, als dass sie schon immer zusammen in einem Bett geschlafen haben. Ich fühle mich, wenn mein Mann neben mir schläft einfach geborgener und sicherer und kann dadurch ruhiger schlafen.

Ich verstehe aber auch viele Paare, die eben nicht zusammen in einem Bett schlafen wollen, wenn nun z.B. einer der beiden Partner in der Nacht schnarcht. Das kann für den Anderen ganz schön nervig und schlafraubend sein, so dass man am nächsten Tag total gerädert von der schlaflosen Nacht wieder aufstehen muss. Da würde ich mir auch ernsthaft überlegen, ob ich nicht woanders hingehe, um zu schlafen.

Ebenso kann es auch noch andere Gründe für getrennte Betten geben, die ich gut nachvollziehen kann, wie z.B. wenn jemand in Schichten arbeitet und zu ganz anderen Zeiten ins Bett geht wie sein Partner. Da ist es selbstverständlich, dass dieser am Tag, wo er schläft, nicht gestört werden will, wenn er dann nachts wieder raus muss, um arbeiten zu gehen. Und genauso würde ich denjenigen als Partner auch nicht stören wollen, wenn ich weiß, dass er noch einen harten Arbeitstag vor sich hat und seinen Schlaf dringend benötigt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe eine Freundin, die auch schon mit ihrem damaligen Freund zusammen gewohnt hat, aber beide getrennte Schlafzimmer hatten. Sie haben die getrennten Schlafzimmer dann auch als Rückzugsort genutzt.

Ich kann dich verstehen, dass du gerne einen Raum hättest, in dem du für dich sein kannst. Aber ich verstehe auch deinen Freund, dass er dich eben gerne jeden Abend neben sich hätte und neben dir einschlafen und aufwachen möchte. Ich muss sagen, dass ich auch nicht gerne darauf verzichten wollte, neben meinem Freund zu schlafen. Wir haben ein richtiges Ehebett mit getrennten Matratzen, wo also jeder sozusagen sein eigenes Bett hat und wir trotzdem zusammen schlafen.

Könntet ihr euch nicht darauf einigen, dass du dir so ein Zimmer einrichtest, in das du dich mal zurückziehen kannst. Aber ihr ein gemeinsames Schlafzimmer habt? Du kannst dir ja dann in dein Zimmer ein kleines Sofa stellen und das Zimmer speziell nach deinen Wünschen einrichten. Wir haben beide kein Zimmer für uns alleine, aber wenn mal jemand seine Ruhe möchte, kann einer auch ins Schlafzimmer ausweichen.

Bisher war das kein Problem. Allerdings könnte ich auch verstehen, wenn dein Freund schnarcht und du deswegen getrennte Schlafzimmer haben möchtest. Mein Freund schnarcht auch hin und wieder und ich habe dann schon gedacht, dass getrennte Schlafzimmer da echt nicht schlecht wären. Aber ich würde es wohl dennoch nicht machen wollen, da ich einfach viel lieber neben ihm einschlafe.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also den Wunsch von getrennten Schlafzimmern kann ich absolut nicht verstehen. Wenn ich schon mit meinem Freund zusammen ziehe dann möchte ich doch alles mit ihm teilen, warum also getrennte Schlafzimmer?

Was ich verstehen könnte ist, wenn du sagst, das du ein Zimmer für dich alleine haben möchtest. Das kenne ich von vielen Leuten. Wir haben zwar keines aber in unserem Haus gibts genug andere Räume wo man sich zurückziehen kann. Aber das kannst du dann einrichten wie du möchtest und ist für dich ein Rückzugszimmer. Aber schlafen würde ich dann doch in einem gemeinsamen Schlafzimmer.

Ich habe schon von älteren Ehepaaren gehört das sie das haben, oder wenn ein Partner furchtbar schnarcht, aber von einem jungen Paar habe ich das noch nie gehört.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ganz verstehen kann ich das nicht. Warum möchtest du nicht bei deinem Partner schlafen? Das hat doch nichts mit Rückzugmöglichkeit zutun. Man kann sich doch ne Wohnung suchen und ein Zimmer als Rückzugsmöglichkeit für beide nutzen. Also mich würde das sehr verletzen, wenn mein Partner mir sagt, er will in seinem eigenen Zimmer schlafen. Dann brauchen wir auch nicht zusammen ziehen. Gerade im Bett ist es doch schön, wenn man sich aneinander kuschelt und einschläft.

Also die Begründung wegen Rückzug kann ich nicht verstehen, denn wenn der Partner im Wohnzimmer ist, geh ich ins Schlafzimmer und ich richte nen extra Bett im Arbeitszimmer ein, wenn der Partner zu arg schnarcht, aber von vorn herein an getrennte Betten zu gehen finde ich nicht beziehungsfördernd.

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» Anne-Kristin » Beiträge: 84 » Talkpoints: 0,62 »


Ich kann euch beide schon verstehen. Ich möchte auch eine Rückzugmöglichkeit und fühle mich schlecht, wenn es diese in einer gemeinsamen Wohnung mit dem Partner nicht gibt. Allerdings benötige ich dafür kein eigenes Schlafzimmer für mich alleine. Das finde ich schon etwas übertrieben und für mich persönlich nicht angebracht. Ich schlafe einfach viel zu gerne mit meinem Partner zusammen und das finde ich auch sehr wichtig für meine Beziehung, denn irgendwie würde mir etwas fehlen, wenn wir immer in getrennte Schlafzimmer gehen würde.

An deiner Stelle würde ich mit deinem Freund einen Kompromiss schließen. Ihr habt ja scheinbar drei Zimmer in der neuen Wohnung und da hat man doch viel Spielraum. Das Zimmer könnte man ja beispielsweise als Gästezimmer oder Rückzugraum einrichten, so dass man sich dahin verziehen kann, wenn man einfach mal seine Ruhe braucht. Dagegen spricht sicher nichts. Aber komplett getrennte Zimmer erweckt für mich immer eher den Eindruck einer Wohngemeinschaft anstatt einer gemeinsamen Wohnung mit dem Partner.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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