Haustier kaufen - Worauf kommt es an, worauf achten?

Meine Frau will unserer Tochter unbedingt eine Katze kaufen. Ich hab mich jetzt langsam auch dazu breitschlagen lassen, nun überlegen wir aber die Details. Wo finden wir eine Katze? Wie wissen wir, ob sie gesund ist? Sollen wir sie beim Züchter, über Annoncen oder aus dem Tierheim holen?

Uns wäre ja am liebsten ein Katzenbaby, damit sich das Baby von klein auf an unsere Tochter gewöhnt. Meine Tochter ist auch schon 12, also auch kein kleines Kind mehr, wo man Angst um das Katzenbaby haben müsste. Habe etwas Angst, beim Kauf der Katze irgendetwas falsch anzugehen und erbitte dringendst euren Rat. Freue mich auf zahlreiche Antworten.

Katzenbabies bekommt man vor allem im Frühsommer und im Herbst, da zu diesen Jahreszeiten meist die Katzen ihre Jungen werfen. Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten, die Kätzchen erst mit frühestens acht, besser 12 Wochen von der Mutter wegzuholen, da sie vorher einfach noch zu jung sind und auch mit Muttermilch ernährt werden.

Man kann in Tierheimen anfragen; oft findet man kleine Kätzchen auch über Kleinanzeigen in den regionalen Zeitungen. Meist werden sie dort verschenkt, beziehungsweise gegen eine geringe Schutzgebühr abgegeben. Von Züchtern würde ich einmal absehen, denn es gibt jedes Jahr wieder so viele kleine Katzen, die oft ausgesetzt oder getötet werden und sicher ein liebevolles neues Zu Hause gebrauchen können.

Ich würde Euch auch raten, euch auch gleich zwei Katzen zuzulegen, da die Tiere nicht gern allein sind und ihre Artgenossen brauchen. In der Haltung kosten zwei Katzen nicht wesentlich mehr als eine, nur Tierarztkosten wie zum Beispiel das Impfen muß man dann halt mal zwei rechnen. Zum Beispiel sollten die Katzen regelmäßig entwurmt und gegen einige Krankheiten geimpft werden, später ist eine Kastration sinnvoll.

Als Basisanschaffungen bräuchtet ihr Futter- und Wasserschüsseln, Futter natürlich, eine Katzentoilette (bei mehreren Katzen ist es sinnvoll, jeder Katze eine eigene Toilette zu kaufen) und Katzenstreu. Auch ein Kratzbaum ist sinnvoll, wenn ihr nicht wollt, dass euer Sofabezug hinterher in Streifen von der Lehne hängt. Katzenspielzeug muß nicht gleich in Tonnen vorhanden sein, die einfachsten Gegenstände entpuppen sich häufig als perfektes Spielzeug für die Miez.

Bedenkt bitte noch, dass Katzen Tiere sind, die einen sehr ausgeprägten eigenen Willen haben, den man auf jeden Fall respektieren sollte. Also die Katze auch einmal in Ruhe lassen, wenn sie sich abwendet, nicht zum Kuscheln zwingen etc. Ich denke aber doch, dass Deine Tocher mit 12 Jahren durchaus in der Lage ist, das Tier vernünftig zu behandeln.

Ich kenne mich mit Katzen ehrlich gesagt nicht sonderlich gut aus, aber wenn ich schon zwischen der Entscheidung stehe, ob ich die Katze lieber vom Züchter oder von einer privaten Anzeige in der Zeitung oder einem Tierheim hole, dann würde ich auf jeden Fall eher den Züchter empfehlen. Das ist zumindest meine Meinung und es kann ja auch sehr gut sein, dass andere Menschen bessere Erfahrungen damit gemacht haben. Ich selbst habe aber beispielsweise alle meine Geckos direkt beim Züchter gekauft und war damit sehr zufrieden, weil ich auch nach dem Kauf viel Unterstützung von dem Züchter hatte. Man kann an sich davon ausgehen, dass die Leute das nicht aus Geldgier oder so machen, weil sich das auch nicht wirklich lohnen würde, sondern einfach aus Leidenschaft und Liebe zu den Tieren, Züchter haben außerdem jahrelange Erfahrungen und können einem letztendlich auch dabei helfen, wenn man Probleme mit den Tieren hat, spricht man hat Probleme bei der Erziehung oder so.

Ich habe damals sehr viele Tipps von meinem Züchter bekommen und er stand mir auch mit Rat und Tat beiseite, was ich sehr geschätzt habe. Abgesehen davon ist die Wahrscheinlichkeit, hier ein krankes Tier zu bekommen relativ gering und wenn man ein solches von einer privaten Anzeige oder so kauft, würde ich schon eher darauf achten, dass das Tier nichts hat. Beim Tierheim besteht immer die Gefahr, dass die Tiere möglicherweise vorbelastet sind, dass bedeutet, dass sie irgendwelche traumatischen Erlebnisse in der Vergangenheit hatten und daher Verhaltensstörungen aufweisen, die man in der Regel dann auch nicht mehr so leicht loswird. Bei Katzenjungen ist das aber vermutlich weniger wahrscheinlich, als bei einem ausgewachsenen Tier.

Grundsätzlich gibt es drei Wege, auf denen ihr zu einem Kätzchen kommen könnt. Das sind erstens der Tierschutz/Tierheime, dann Züchter und schließlich Vermehrer.

Ein Tierheim findet ihr sicher vor Ort. Ebenso sicher auch Tierschutzvereine. Die Katzen dort haben meist schon eine Geschichte. Sie kommen aus dem Ausland, wurden ausgesetzt, haben ihr Zuhause durch Krankheit des Besitzers verloren oder der hatte kein Geld mehr für sie. Nicht alle haben also automatisch auch eine traumatische Vergangenheit. Ein seriöses Tierheim, eine Pflegestelle o.ä. wird eine Schutzgebühr erheben, die unter anderem medizinische Versorgung abdeckt, welche die Kätzchen schon erhalten haben. Sie sollten also entwurmt und geimpft sein, einen Chip haben, kastriert sein oder zumindest vertraglich dazu verpflichten. Optisch sollte das Kätzchen klare Augen haben und Nase, Ohren und Popo sollten sauber sein. Es sollte nicht apathisch sein, kann aber etwas eingeschüchtert sein.

Züchter findest du am besten übers Internet oder auf Empfehlung. Ein Züchter ist Mitglied in einem Verein und alle seine Babykatzen und Elterntiere haben Papiere. Der Züchter muss gewisse Standards und Richtlinien bei der Zucht einhalten. Er sollte sich sehr gut mit Genetik (Blutgruppen usw) und Krankheiten (HCM, PKD, Geschlechtskrankheiten) auskennen und Katzen nicht nur nach Aussehen verpaaren. Ein Kätzchen vom Züchter ist nicht günstig, ab 600,- musst du rechnen. Dafür ist es dann entwurmt, geimpft, gechippt. Es hat Papiere (nur mit Papieren ist es eine Rassekatze) und dir sollten Nachweise vorliegen, dass die Eltern auf wichtige Erbkrankheiten wie HCM und PKD negativ getestet sind. Rechnet man all dies zusammen, ergibt sich schnell der Kaufpreis. Augen, Nase, Ohren, Popo und Fell sollten beim Züchterkitten ebenfalls sauber sein. Es sollte Alltagsgeräusche, andere Katzen und Menschen gut kennen.

Schließlich das Vermehrerkitten. Die findet man zu Hauf im Internet. Sie locken mit "Rasse"katzen, die eigentlich Mixe sind, zu einem viel günstigeren Preis, bei dem sie trotzdem viel Gewinn machen. Sie haben keine Papiere, die Eltern sind auch nicht getestet, obwohl bei vielen Rassen, die dort verwendet werden, Erbkrankheiten häufig sind. Solche Kätzchen werden meist zu früh von der Mutter getrennt (vor der 12. Woche) und verpassen daher einen wichtigen Teil ihrer Sozialisation, was zu Verhaltensschwierigkeiten führen kann. Weitere "Warnzeichen" sind unsaubere Kätzchen, wenn man die Elterntiere nicht zu sehen bekommt (die oft ausgebeutet werden), wenn Tiere krank sind, wenn die Kater isoliert leben müssen, wenn es keine Impfpässe gibt und wenn einem selbst keine Fragen über das neue Zuhause gestellt werden.

Für was ihr euch entscheidet, müsst ihr euch entscheiden. Ihr solltet aber zusätzlich beachten, dass Katzen Artgenossen brauchen. Ein Kitten allein zu halten ist nicht artgerecht, auch wenn ihr viel Zeit mit ihm verbringt, ihr seid nunmal keine Katzen und sprecht eine andere Sprache. Zudem solltet ihr berücksichtigen, dass Katzen 15-20 Jahre alt werden können. Sie wären also wahrscheinlich noch da, wenn eure Tochter einmal auszieht. Seid ihr dann bereit, weiter für sie zu sorgen?