Handeln beim Autokauf - wie geht das?

vom 16.03.2009, 21:59 Uhr

Hallo!

Ich möchte in nächster Zeit (innerhalb der nächsten 2 Monate) einen Neuwagen anschaffen. Welches Fahrzeug ich möchte, weiß ich schon so ungefähr (nämlich einen Kleinwagen - ich hätte gerne Skoda Felicia, einen Mitsubishi Colt, einen Seat Ibiza oder einen VW Polo). Ich muss noch mit allen 4 Typen eine Probefahrt machen, damit ich weiß, welchen dieser vier ich schlussendlich kaufen will und mein nächster Schritt ist es dann, Angebote von verschiedenen Autohäusern einzuholen.

Kennt ihr Strategien, wie man preislich am meisten herausholen kann? Ich habe da überhaupt keine Ahnung und hoffe, dass mir jemand von euch weiterhelfen kann. Wobei auch noch eine Grundsatzfrage zu klären ist - ich kenne mich bei Autos nicht übermäßig gut aus und habe schon überlegt, ob ich nicht einen Freund (der sich recht gut auskennt) zum Verhandeln vorschicken soll. Was meint ihr? :?:

Ich habe gelesen, dass jetzt bei Neuwägen um die 15% Rabatt vom Listenpreis möglich sind. Stimmt das eurer Erfahrung nach? Hat jemand von euch gerade vor, ein Auto zu kaufen, oder gibt es jemanden, der den Autokauf gerade unter Dach und Fach gebracht hat? Ich bin über alle Tipps zum Autokauf sehr dankbar!

» yadrassil » Beiträge: 36 » Talkpoints: 28,23 »



Momentan kann man auch ohne Handeln Neuwagen sehr günstig bekommen (Stand März 2009).

Mit der Umweltprämie kann man unter gewissen Umständen einen Zuschuss von 2500 € vom Staat erhalten. Genauere Informationen findest du zum Beipiel auf der Homepage vom ADAC: Infos zur Umweltprämie.

Zusätzlich zur Umweltprämie bieten manche Hersteller noch zusätzliche Preisnachlässe an. Selten war ein Neuwagenkauf finanziell so interessant wie im diesem Jahr. Schau dir die Angebote der Hersteller einfach mal an - ich möchte keine Werbung für einen bestimmten Hersteller machen.

Aber vielleicht möchtest du ja doch lieber einen Gebrauchtwagen kaufen. Hier ist es allerdings sehr wichtig, dass man sich mit Autos gut auskennt. Wenn du Handeln möchtest, aber dich nicht mit Autos auskennst, dann kommt das bestimmt nicht gut an. Aber viel Handlungsspielraum wirst du vermutlich sowieso nicht haben. Vor kurzem hat ein Bekannter von mir einen Gebrauchtwagen gekauft. Mein Bekannter fragte den Händler, wie weit er mit dem Preis runter gehen kann. Der Verkäufer antwortete, dass der Preis schon so knapp kalkuliert sei, dass hier nichts mehr zu machen sei. Aber manchmal kann man den Preis schon noch drücken. Es kommt unter anderem auch darauf an wie lange der Gebrauchtwagen schon auf den Hof steht. Wenn ein Gebrauchtwagen lange Zeit nicht verkauft wird, dann geht der Preis meistens runter.

Ein Gebrauchtwagenkauf ist eine komplexe Angelegenheit. Ich kann dir nur raten, einen Bekannten mitzunehmen, der sich hier gut auskennt. Der kann dir dann veilleicht auch sagen, ob der Preis eines Gebrauchtwagens angemessen ist. Außerdem ist es sehr wichtig, dass man sich den technischen Zustand des Gebrauchtwagens gut ansieht. Es ist immer besser, wenn man zu zweit ist.

Bestimmte Strategien um einen guten Preis auszuhandeln gibt es meiner Meinung nach nicht. Die Verkäufer wissen genau was ihr unterstes Limit ist. Dann ist kein weiteres Handeln mehr möglich. Ein Verkäufer wird sich wohl kaum durch irgendwelche Strategien austricksen lassen. Spiele einfach mit offenen Karten. Wenn dir der Preis zu hoch erscheint, dann sage es dem Verkäufer und frage ob ein Preisnachlass möglich ist. Lange Verhandlungen sind nicht erforderlich.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Warum muss man immer "einen Plan" haben, warum nicht einfach hingehen und fragen, denn fragen kostet nichts. Selbst die einfachste Frage, was man denn am Preis noch machen können, sollte man ohne Überlegungen selbst stellen können. Hier braucht man auch keinen Freund, der einen begleitet ;).

Es bietet sich aber an, diesen bei Verhandlungen mitzunehmen, es sollte aber dann so aussehen, das ihr ein Paar seid, da es sonst zu Verständigungsproblemen kommen kann, weil man sich nicht abgesprochen hat oder sich zu schlecht kennt, diese Schwäche können Verkäufer ausnutzen, wenn sie wollen.

Auch aufgrund der Abwrackprämie sieht es zur Zeit so aus, das die Beratung deutlich in den Hintergrund rückt, da Verträge wie blöd gemacht werden aufgrund dieser Prämie. Daher, wenn du wirklich eine Beratung haben möchtest, gehe zu Zeiten in die Autohäuse, die kaum frequentiert werden, vorzugsweise unter der Woche früh am Vormittag, aber nicht am späten Nachmittag und vor allem nicht Samstags. Sonst kannst du die ausführliche Beratung vergessen.

Wenn du ein Abwrackfähiges Auto hast (nur so als Tipp), verschweige das erstmal, denn so kann man etwas besser handeln, da viele Autohäuser diese Prämie mit einkalkulieren und etwas weniger Rabatt geben als sonst üblich. Wenn ein Interessanter Preis verhandelt ist, dann den Wagen erwähnen. Sollte das Autohaus oder der Verkäufer dann den urssprünglichen Preis annulieren, am besten die Finger komplett von dem Autohaus lassen, denn ein nachträgliches korrigieren des Preises nach oben zeugt einfach von Gier oder Gewinnoptimierung seitens des Händlers.

Solltest du wirklich ein Altauto haben und mit der Abwrackprämie rechnen, dann mußt du recht schnell dir ein Auto kaufen, denn die Zeit fängt an zu drängen, da dder Pott, aus dem die Prämie gestellt wird, in naher Zukunft erschöpft sein wird - also nicht mehr lange warten.

Wenn du dir Angebote einholst, dann solltest du ebenfalls im Hinterkopf behalten, das diese nur begrenzt gültig sein werden, sprich, du kannst nicht heute ein Angebot einholen und das erst in vier Wochen wahrnehmen. Normalerweise gilt es so, das, wenn man das geschäft verläßt, verfällt das Angebot, im Hochpreissegment (also auch beim Autokauf) steht das ganze entweder auf dem Angebotsschreiben oder wird dir mündlich mitgeteilt. Dabei ist ein Zeitrahmen von bis zu zwei Wochen das übliche, darüber hinaus wird keine Preisgarantie mehr gegeben.

Dasheißt für dich, du mußt zum einen sehr gut deine Probefahrten planen und zum anderen auch die Angebote, um das beste dann wahrnehmen zu können (sprich, vier Probefahrten idealerweise in einer Woche, danach holt man sich üblicherweise das Angebot, wenn einem das Auto zugesagt hat). Klar kann man auch mehrere Autohändler kontaktieren, aber wie gesagt, beachte den Zeitrahmen. Und so sehr weichen die unterschiedlichen Autohändler einer Region nicht von einem Preis ab, hier sollte dann in die Überlegung mit rein spielen, ist die Werkstatt gut erreichbar, wie istd as Kundeambiente, wie ist die Freundlichkeit. Das kann mitunter noch sehr wichtig sein ;).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

Da kannst du dir keinen Plan zurecht legen. Das kommt am Ende auf das Autohaus an und auch auf den Verkäufer. Manche sagen dir gleich,wenn du anfangs herumzumurren, dass das shcon die Schmerzgrenze ist und andere lassen sich darauf ein. Und Autos sind eben auch keine Jogginghosen, über die man mal eben in der Türkei verhandeln kann.

Momentan bekommt man Kleinwagen günstig und meistens kann man sowas wie ein Set Winterreifen, Schonbezüge oder dergleichen heruashandeln. Am Preis selbst lässt sich kaum nochwas machen,weil der Andrang ja auch recht groß ist. Ab einem gewissen Preis wirds einfach auch Unverschämt.

Davon mal abgesehen macht es sich gut, wenn man jemanden dabei hat, der Ahnung hat und auch den Eindruck erweckt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



kengi hat geschrieben: Mit der Umweltprämie kann man unter gewissen Umständen einen Zuschuss von 2500 € vom Staat erhalten. Genauere Informationen findest du zum Beipiel auf der Homepage vom ADAC: Infos zur Umweltprämie.

Danke für den Link, aber diese Informationen treffen für mich nicht zu, weil ich aus Österreich komme (habe ich in meinem Posting dummerweise nicht erwähnt). Bei uns in Österreich gibt es auch eine Verschrottungsprämie (auch Umweltprämie genannt). Diese gilt für PKW, die über 13 Jahre alt sind und beträgt EUR 1500,-

kengi hat geschrieben:Aber vielleicht möchtest du ja doch lieber einen Gebrauchtwagen kaufen. Hier ist es allerdings sehr wichtig, dass man sich mit Autos gut auskennt. Wenn du Handeln möchtest, aber dich nicht mit Autos auskennst, dann kommt das bestimmt nicht gut an.

Gebrauchtwagen möchte ich keinen kaufen, weil die Kleinwägen kaum an Wert verlieren. Der Wert eines 5 Jahre alten VW Polo mit 100.000 km liegt z.B. nur ca. 4000,- EUR unter dem Preis eines neuen! Ich habe mich am Gebrauchtwagenmarkt schon etwas umgesehen und bei den Kleinwägen ist die Nachfrage aufgrund der niedrigen Erhaltungskosten sehr groß (daher ist preislich auch nicht viel drin). Da lege ich lieber ein paar Tausender mehr drauf und habe längere Zeit meine Ruhe.

kengi hat geschrieben:Bestimmte Strategien um einen guten Preis auszuhandeln gibt es meiner Meinung nach nicht. Die Verkäufer wissen genau was ihr unterstes Limit ist. Dann ist kein weiteres Handeln mehr möglich. Ein Verkäufer wird sich wohl kaum durch irgendwelche Strategien austricksen lassen. Spiele einfach mit offenen Karten. Wenn dir der Preis zu hoch erscheint, dann sage es dem Verkäufer und frage ob ein Preisnachlass möglich ist. Lange Verhandlungen sind nicht erforderlich.

Ich habe nicht vor, einen Verkäufer über den Tisch zu ziehen, ich möchte lediglich das beste Auto für mein Geld. Aber was du über das Limit von der Verkäuferseite her sagst, klingt logisch. Danke für deinen Beitrag!

» yadrassil » Beiträge: 36 » Talkpoints: 28,23 »


Entertainment hat geschrieben: Warum muss man immer "einen Plan" haben, warum nicht einfach hingehen und fragen, denn fragen kostet nichts.

Was soll ich machen - ich bin halt ein Planer. Ich habe eine sehr umfangreiche Excelliste erstellt, um mir die Wahl des richtigen Wagens zu erleichtern. Vier Typen sind in der Endausscheidung und die Testergebnisse aus den Probefahrten werde ich dann auch noch in meine Entscheidungsliste einfließen lassen.

Entertainment hat geschrieben: Hier braucht man auch keinen Freund, der einen begleitet ;). Es bietet sich aber an, diesen bei Verhandlungen mitzunehmen, es sollte aber dann so aussehen, das ihr ein Paar seid, da es sonst zu Verständigungsproblemen kommen kann, weil man sich nicht abgesprochen hat oder sich zu schlecht kennt, diese Schwäche können Verkäufer ausnutzen, wenn sie wollen.

Ich habe selbst noch so eine teure Anschaffung gemacht und kenne mich noch dazu nicht so gut bei Autos aus (bevor ich beschlossen habe, eines zu kaufen, habe ich mich nicht die Bohne für Autos interessiert). Deswegen werde ich jemanden zur Verstärkung mitnehmen. Danke für den Hinweis zu den Verständigungsproblemen - ich werde darauf achten, jemanden zu engagieren, mit dem ich mich "blind" verstehe, um solche Probleme zu vermeiden.

Entertainment hat geschrieben: ..., wenn du wirklich eine Beratung haben möchtest, gehe zu Zeiten in die Autohäuse, die kaum frequentiert werden, vorzugsweise unter der Woche früh am Vormittag, aber nicht am späten Nachmittag und vor allem nicht Samstags.

Das wird schwierig, weil ich zu diesen Zeiten immer bei der Arbeit bin und in nächster Zeit auch nicht Urlaub nehmen kann. Hm, da muss ich mir was überlegen (-;

Entertainment hat geschrieben: Wenn du ein Abwrackfähiges Auto hast (nur so als Tipp), verschweige das erstmal, denn so kann man etwas besser handeln, da viele Autohäuser diese Prämie mit einkalkulieren und etwas weniger Rabatt geben als sonst üblich.

Ein wertvoller Tipp - ich hätte meinen "Alten" sicher gleich erwähnt.

Entertainment hat geschrieben: Normalerweise gilt es so, das, wenn man das geschäft verläßt, verfällt das Angebot, im Hochpreissegment (also auch beim Autokauf) steht das ganze entweder auf dem Angebotsschreiben oder wird dir mündlich mitgeteilt. Dabei ist ein Zeitrahmen von bis zu zwei Wochen das übliche, darüber hinaus wird keine Preisgarantie mehr gegeben.

Noch ein wichtiger Hinweis, für einen Neuling beim Autokaufen, wie mich...

Entertainment hat geschrieben: ...so sehr weichen die unterschiedlichen Autohändler einer Region nicht von einem Preis ab, hier sollte dann in die Überlegung mit rein spielen, ist die Werkstatt gut erreichbar, wie istd as Kundeambiente, wie ist die Freundlichkeit. Das kann mitunter noch sehr wichtig sein ;).

Da hast du Recht. Wenn man z.B. eine Panne hat, ist man über eine freundliche Werkstätte, die während der Reparatur einen Leihwagen zur Verfügung stellt, sicher sehr dankbar.

winny2311 hat geschrieben: Autos sind eben auch keine Jogginghosen, über die man mal eben in der Türkei verhandeln kann.

Momentan bekommt man Kleinwagen günstig und meistens kann man sowas wie ein Set Winterreifen, Schonbezüge oder dergleichen heruashandeln. Am Preis selbst lässt sich kaum nochwas machen,weil der Andrang ja auch recht groß ist. Ab einem gewissen Preis wirds einfach auch Unverschämt.

Ich habe anscheinend den Eindruck erweckt, dass ich den Autoverkäufer bis aufs letzte Hemd ausziehen will. Dem ist nicht so. Ich kenne mich beim Preis verhandeln nicht aus und glaube, dass ich - auch wenn ich versuche zu handeln - noch immer weit weniger "heraushole", als ein "Profi". Denn ich will den Verkäufer ja nicht ruinieren. Mein Ziel ist es lediglich, keinen überhöhten Preis, sondern einen durchschnittlichen Preis zu bezahlen.

» yadrassil » Beiträge: 36 » Talkpoints: 28,23 »


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