13 Jährige Schülerin nahm sich das Leben

vom 16.03.2009, 17:08 Uhr

Wir sind immer noch schwer schockiert über das Geschehnis, das heute morgen aus unserer Tageszeitung zu entnehmen war. Seit Freitag wurde ein 13 jähriges Mädchen aus unserer Stadt vermisst. Sie ging auf die gleiche Schule wie meine Tochter, befand sich eine Jahrgangsstufe weiter.

Gestern wurde sie dann von Spaziergängern gefunden, in einem Waldstück, das auch von meiner Tochter und ihren Freundinnen häufig besucht wird. Noch just am Sonntag wollten meine Tochter und einige Freundinnen eine Radtour dorthin machen, haben sich dann aber ganz kurzfristig anders entschieden und etwas anderes unternommen.

Das Mädchen hat sich selbst das Leben genommen. In der Schule meiner Tochter wurde darüber gesprochen, höchstwahrscheinlich hat sie sich mit Medikamenten vergiftet. Sie war zwar einige Zeit vorher in psychologischer Behandlung aber auf dem Weg der Besserung. Letzte Woche hat sie die Schule wieder besucht, bis sie dann am Freitag verschwand. Niemand hätte mit so etwas gerechnet. Einen Abschiedsbrief gibt es, soweit ich weiß, nicht.

Langsam bekomme ich wirklich Angst. Ist der Druck auf unsere Kinder zu groß geworden? Man liest und hört ja mittlerweile ständig von Kindern, die nicht mehr ein noch aus wissen. Und nun passiert etwas hier bei uns, 1 km von unserem Haus entfernt und man kennt das Mädchen. Das ist so nah und so präsent. Ich habe langsam Angst um meine Kinder!

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» drummergirl » Beiträge: 359 » Talkpoints: 29,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, der Druck wird schon immer grösser für die Kinder. Ich sehe es an meinem Sohn, was der alles können muß in der 1 Klasse ist ja wahnsinnig heftig. Er hat nicht selten Kopfweh vor lauter Anstrengung. Wie muß es dann erst mit 13 Jahren sein? Vielleicht wurde das Kind auch in der Klasse nicht so anerkannt bzw. gehänselt? Das ist noch viel schlimmer als jeder Schulstress der Welt und ich weiss wovon ich spreche. Nur hätte ich zu so einem Schritt damals zum Glück nicht den Mut gehabt.

Es ist es auch nicht Wert. Finde es einfach traurig wenn ein Kind in dem Alter keinen Ausweg mehr sieht. Vielleicht sind die Eltern auch nicht hinter der Kleinen gestanden? Aber ich kenne einen Fall von hier, da hat sich eine Lehrerstochter die gut in der Schule war und ein tolles Elternhaus hatte, unter den Zug gelegt. Die wurde wohl nicht mal 16 Jahre alt. Sie hat auch einen Brief zum Abschied geschrieben.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Ich denke auch, dass der Druck für Kinder immer höher wird. Sie müssen bessere Leistungen zeigen, damit sie später überhaupt noch eine Chance auf eine Arbeitsstelle haben. Ich denke, dass es in den Familien manchmal Dinge gibt, die eben nicht an die Öffentlichkeit kommen. Und manchmal stehen die Eltern eben nicht wirklich hinter ihren Kindern.

Ich denke, dass man sich keine Sorgen zu machen braucht, wenn man für seine Kinder da ist und sie eben unterstützt, wird ihnen sicher nichts passieren und sie würde niemals auf die Idee kommen, sich das Leben zu nehmen. Hier gab es letztes Jahr einen Jungen, der von einer hohen Eisenbahnbrücke gesprungen ist und das, weil ihn seine Klassenkameraden gehänselt und geschlagen haben. Der Junge wusste nicht mehr weiter und hat sich deswegen das Leben genommen. Daher denke ich, dass sicher auch manche Faktoren in der Schule eine Rolle spielen, ob die Kinder dort gemocht werden und vielleicht ist manchmal der Druck zu hoch.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meiner Meinung nach steigt der Druck wirklich immer mehr für die Kinder. Schon die Grundschule, die den Kindern eigentlich erst einmal den Schulalltag näher bringen sollte, wird mit zusätzlichen Fremdsprachen immer anstrengender. Außerdem setzen auch viele Eltern ihre Kinder unter Druck. Die Kinder sollen es nämlich auf das Gymnasium schaffen, nicht auf Realschule oder Hauptschule. Sollten sie es schaffen, geht es danach nur noch viel schlimmer weiter. Man muss einige Jahre durchhalten und dann auch noch das Abitur bestehen oder man macht eben eine Ausbildung und fängt danach schon an zu arbeiten (falls man überhaupt eine Arbeit findet).

Aber das kann nicht alleine der Grund für den Selbstmord des Mädchen sein. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie zudem noch in der Schule gemobbt und ausgegrenzt wurde oder vielleicht sogar Probleme in ihrem Elternhaus hatte. Dies ist die zusätzliche Beastung, die die Kinder zerstören kann. Mit Freunden und Familie hat man immer eine Rückhalt. Man wird gestärkt und aufgemuntert, wenn es gerade einmal nicht so gut läuft. Fehlt dieser Aspekt und ist beispielsweise noch ein gewalttätiger Vater im Spiel, kann dies dann leider zu Selbstmorden führen.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Druck in den Schulen, der mittlerweile von der ersten Klasse an herrscht, wird leider durch die nur mageren PISA-Ergebnisse aufgebaut. Die Lehrer werden gezwungen den Stoff härter durchzuziehen, bzw. neues Lehrmaterial zusätzlichen in den Unterricht einzubauen. Man denke an Englisch in der ersten Klasse, oder Internet-Nutzung, etc.

Leider ist das zum teil überfordernd für die Kinder, das viele Eltern aber ignorieren oder einfach nicht merken. Auch nicht selten weil die Elternteile beide arbeiten und demnach sich nicht so intensiv mit dem/die Kind(er) beschäftigen können. Wenn dann die Noten oder Beurteilung, man denke da an die super Kopfnoten, schlecht ausfallen, kann das auch schon kleine kinder in depressive Verstimmung verschlagen, vor allem aber wenn dann noch Angst vor den Eltern besteht.

Zudem werden viele Kinder zu Außenseitern, bzw. es bestehen in vielen Fällen nicht-diagnostizierte Erkkrankungen oder Behinderungen (Asperger-Syndrom, schwache autistische Störungen, Fragiles-X-Syndrom, etc.) die zu schwerem Mobbing und schwindendes Selbstwertgefühl führen. Wenn dann kein Ausweg mehr da ist, sehen viele Jugendliche zu Suizid, Autoaggressionen oder Gewalt gegen andere.

Ich denke nicht dass man den Mut hat sich umzubringen, ich denke eher dass die Angst vor etwas einen dazu zwingt. Viele Selbstmörder weinen sehr heftig vor ihrem Suizid, aber sie haben Angst nochmal in eine/mehrere bestimmter Situation(en) zu geraten. Ich denke es wäre sinnvoll das Schulsystem zu reformieren und vermehrt psychologisch / pädagogische Beratung in den Schulen durchzuführen. Ich bin der Meinung dass der Knackpunkt das Schulsystem ist und zu einem gewissen Teil die sozialen Fähigkeiten die zu Hause erlernt werden.

» newterror » Beiträge: 64 » Talkpoints: 0,27 »


Ich fürchte auch das der Druck immer größer wird, nicht nur bei den Erwachsenen die dann mit Stressymptomen reagieren.

Ich finde es super extrem das so junge Menschen schon so extrem reagieren, ich hab in dem Alter fast noch mit Puppen gespielt :shock: Klar ist allerdings das der Leistungsdruck immer mehr zu nimmt, mit einem Hauptschulabschluss ist heute fast keine Ausbildungsstelle mehr zu bekommen, also kommen die Kinder direkt auf Realschule oder Gymnasium und hier müssen viele dann pauken, pauken und pauken weil sie eigentlich nicht so gut sind.

Es ist sehr schade das für viele Kinder dies der einzige Ausweg zu sein scheint. Hier ist auch die Kommunikation zu den Eltern gestört, denn weder das Kind scheint mit den Eltern reden zu können (wollen) noch scheint den Eltern etwas an ihrem Kind auf zu fallen, und eigentlich bin ich der Meinung das beides in einem normalen Umgang schon auffallen / funktionieren sollte.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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