Autofahren ohne Ziel
Das mache ich eigentlich nicht, dafür bin ich viel zu geizig. Noch nicht einmal wo ich den Wagen gekauft hatte habe ich eine ausgedehnte Spritztour gemacht. Das die Polizei sinnlose Fahrten unterbinden kann ist mir wirklich neu aber so richtig wundern würde es mich auch nicht wenn so etwas zum Aufgabengebiet unserer Ordnungshüter gehören würde.
Ich kann aber den Spaß dabei doch nachvollziehen, so etwas scheinen auch viele zu machen. Anders kann ich mir auch nicht erklären warum für so viele Jugendliche unseres Ortes die liebste Freizeitbeschäftigung darin besteht mit ihren tiefergelegten Autos und runtergekurbelten Scheiben mit Vollgas und Megabassboxen die Straße runter und wieder hoch zu fahren und das immer wieder.
Ich kann auch verstehen dass es sicher interessant ist wenn man sich ganz einfach überraschen lässt und an neue Orte kommt wo man noch nie war und die ganze Angelegenheit eigentlich so auch nicht geplant hat. In meiner Jugend habe ich das ähnlich gehalten. Mangels eines eigenen fahrbaren Untersatzes bin ich in meiner Freizeit sehr oft getrampt und habe mich ohne bestimmtes Ziel irgendwohin mitnehmen lassen. Da bin ich auch immer an Orten gelandet mit denen ich nie im Leben gerechnet hätte, aber schön war es trotzdem. Das kann man sicherlich irgendwie mit dem von dir beschriebenen Gefühl vergleichen.
hooker hat geschrieben:Das mache ich eigentlich nicht, dafür bin ich viel zu geizig.
Mir geht es genauso. Zwar sind die Spritpreise derzeit recht niedrig, aber trotzdem spare ich mir dieses Geld lieber und verwende es für sinnvollere Dinge.
Daher könnte ich bei einer Polizieikontrolle auch immer ein Ziel angeben und würde das auch tun, denn sonst kann eine Polizeikontrolle ziemlich penibel durchgeführt werden, was auf jeden Fall Zeit kostet. Dass die Polizei solche Fahrten verbieten kann, ist mir aber auch neu. Zwar ist es schon verboten Runde um Runde im Kreisverkehr zu drehen, aber man kann ja auch anders ohne Ziel fahren.
Wenn ich doch mal einfach so ins Blaue fahren möchte, dann nehme ich lieber den Drahtesel. Das ist wesentlich kostengünstiger und auch nachhaltiger. Außerdem entspannt die körperliche Aktivität zusätzlich und nicht zuletzt entdeckt man auch in der näheren Umgebung so manch Kleinod, dass einem bisher motorisiert entgangen ist.
Hallo zusammen,
also mir ist es in der Anfangszeit als ich den Führerschein neu hatte öfter passiert, dass ich einfach mal so durch die Gegend gefahren bin. Mittlerweile fahre ich aber so viel Auto, um zur Arbeit zu kommen, dass ich nicht mal eben so losfahre ohne Ziel. Dafür dreh ich aber zur Entspannung die Musik sehr laut auf, wenn ich alleine unterwegs bin mit dem Auto. Das ist dann für mich auch Entspannung und ich kann abschalten. Aber wenn dann demnächst meine neue Anlage ins Wohnzimmer einzieht, brauche nich da nicht mehr extra zum Einkaufen zu fahren, um laute Musik zu hören
Ich wußte auch nicht, dass man nicht mal eben so ziellos durch die Gegend fahren darf. Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass die Polizei mich jemals gefragt hätte, wohin ich fahre. Allerdings bin ich in 10 Jahren auch erst 3 Mal angehalten worden zum Kontrollieren.
LG P-P
Ich mache das sehr gerne und muss aber dazu sagen, dass ich trotzdem immer ein ziemlich schlechtes Gewissen habe dabei. Manchmal setz ich mich eben ins Auto und fahr einfach auf die Autobahn, teilweise fahr ich dann zwei bis drei Stunden ziellos in der Gegend herum, höre schöne Musik dabei und bin total entspannt. Für mich gibts wirklich nichts Schöneres und Wohltuenderes als alleien im Auto nachts auf der Autobahn unterwegs zu sein. Wenn mir danach ist, halte ich an auf eine Rastplatz, rauche eine und fahre dann weiter.
Aber zum Gewissen: Erstens ist es natürlich eine Frage des Geldes. Ich würde das viel öfter machen, wenn ich mir das öfter leisten könnte, aber Benzin ist es eben doch recht teuer geworden und so einfach kann ichs mir auch nicht leisten, mal 25 Euro zu verfahren nachts. Und das Zweite ist eben der Umweltaspekt. Sinnlos Schadstoffe in der Luft zu verbreiten und so der Umwelt zu schaden, ist nicht gerade das, was ich als nützlich erachten würde und deshalb plagt mich danach auch immer das Gewissen.
Ich kenne das auch sehr gut und bin schon damit aufgewachsen. Meine Oma war früher nicht mehr so fit und deshalb sind wir öfter mit ihr in der Gegend herumgefahren, haben zwischendurch irgendwo gegessen und sind dann wieder nach Hause gefahren. Als ich dann meinen eigenen Führerschein gemacht habe, bin ich auch gerne zum Spaß herumgefahren, oft stundenlang. Ich bin auch meistens mit meinem Auto zur Arbeit gefahren anstatt mit dem Zug, unter anderem auch weil ich dann insgesamt 130 Kilometer pro Tag Auto fahren konnte. Damals hatte ich ein Auto mit einem recht niedrigen Verbrauch und die Spritpreise waren zu dem Zeitpunkt im Vergleich zu heute recht niedrig. Als ich dann ein neues Auto bekommen habe, ging es richtig los. Ich bin mehrmals pro Woche herumgefahren, meistens in der Nacht, und habe für mich die schönsten und kurvenreichsten Landstraßen im Umkreis von 200 Kilometern kennengelernt.
Mittlerweile fahre ich immer noch gerne Auto, wenn auch nicht mehr ganz so exzessiv. Allerdings kenne ich immer noch dieses Gefühl der Entspannung, wenn ich bei guten Verhältnissen (leere Straßen, trockene Fahrbahn, tolle Strecke) mit dem Auto herumfahren kann. Autofahren macht einfach Spaß, vor allem wenn es warm genug ist zum Cabrio-Fahren. Ich habe ein kleines Ritual entwickelt, das ich immer im Sommer und im Herbst durchführe. Ich fahre zum Sommerbeginn, eigentlich noch im Frühling, an einem der ersten warmen Tage, mit dem Auto durch das Sauerland. Am Ende des Sommers unternehme ich noch einmal eine solche Genußfahrt, die kein Ziel hat, außer eben die ersten und die letzten Sonnenstrahlen mit offenem Dach zu erleben.
Es ist schon richtig, dass das Fahren ohne Ziel grundsätzlich nicht statthaft ist. Allerdings gibt es ja immer die Möglichkeit, sich ein Ziel zu suchen - notfalls auch ein entferntes. Solange man nicht zehnmal um den gleichen Häuserblock fährt, sondern halbwegs zielgerichtet in der Gegend herumfährt, kann man diese Fahrten irgendwie rechtfertigen. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich schon mal in einer Routinekontrolle von der Polizei gefragt wurde, wohin ich fahre. Allerdings war ich da schon fast an der Stadtgrenze meines Wohnortes. Ich glaube aber nicht, dass es den Polizisten darum ging, einen "Herumfahrer" aufzuspüren, sondern einfach in Erfahrung zu bringen, was jemand nachts um drei auf einer abgelegenen Landstraße sucht.
Ich kenne das zwar nicht, dass ich zur Entspannung mit dem Auto fahre, aber eine Freundin von mir hat das zumindest zu Studienzeiten regelmäßig gemacht. Dabei ist sie gar nicht weit weg gefahren. Gleich in ihrer Nähe gibt es eine so genannte Dammstraße, das ist ein netter eher abgelegener Weg am Rand eines Waldes und ist eigentlich eine Dorfumfahrung. Diesen Weg ist sie immer hin und hergefahren, weil er ihr so gut gefallen hat.
Gelegentlich ist sie, wenn es ihr zu eintönig wurde, auch etwas weiter weggefahren zu einem See. Die Seezufahrt führt durch einen Schilfgürtel und diese Strecke ist sie wie gesagt auch schon öfters gefahren, aber auch nur bis zum See hin. Dort ist sie dann oft am Parkplatz vor dem Bootsanlegeplatz stehen geblieben, weil sie das Geräusch der klimpernden Segelmasten so gerne gehört hat. Ist ja auch ein total schönes Geräusch.
Auf jeden Fall wurde sie einmal in einer Nacht als sie am Weg in Richtung Schilfgürtel war von der Polizei aufgehalten und da wurde sie auch gefragt, warum sie in der Nacht zum See fährt und was sie dort machen will. Als sie ihnen erklärt hat, dass sie nur zum Parkplatz fahren möchte, haben die Polizisten sehr skeptisch geschaut und das wohl nicht ganz verstanden. Ich glaube auch, dass es eigentlich verboten ist solche ziellosen Fahrten zu machen, aber in dem Fall meiner Freundin haben die Polizisten nicht wirklich etwas gesagt, zumindest musste sie keine Strafe zahlen.
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