Ich werde ständig ausgenutzt!

vom 13.03.2009, 13:46 Uhr

Natürlich ist man innerhalb der Familie füreinander da. Man hilft sich, wenn Not am Mann ist und fragt auch nicht nach Gegenleistungen dafür. Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich für meine Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit ausgenutzt werde. Meine Eltern haben sich ein Haus in Ungarn gekauft und leben dort mehrere Monate im Jahr. Ich muss mich zuhause um ihre Post kümmern, ihre Pflanzen gießen und ihren Hund zu mir nehmen.

Meine Schwester bringt mir ihre Wäsche, weil ich ja ohnehin genug zu waschen hätte und es sich für sie alleine nicht lohnen würde, die Maschine anzuschmeißen. Und mein Mann bringt ständig Freunde von sich mit, die sich bei uns durchessen - was für mich mehr Aufwand und Geld (ich bezahle die Haushaltssachen und Lebensmittel) bedeutet. Bin ich zu gutmütig oder sehe ich das falsch und solche Dinge sind normal?

» Wolwumm » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,16 »



Also das mutet schon so an als ob du ausgenutzt würdest. Allerdings kann man nur ausgenutzt werden wenn man es zulässt, sag deinen Eltern einfach das du keine Lust hast mehrere Monate im Jahr auf einen Hund aufzupassen (sonst könntest du dir ja direkt einen eigenen holen und überhaupt, wer sich ein Tier kauft soll sich auch drum kümmern und nicht das halbe Jahr die Arbeit auf andere schieben), für die Post sollen sie sich ein Postfach mieten und zum Wässern der Pflanzen, du wohnst wahrscheinlich nicht weit von ihnen weg, wenn doch kannst du ihnen sagen sie sollen die Nachbarn fragen!

Das Verhalten deiner Schwester ist auch ein bisschen dreist. Was aber deinen Mann und seine Freund eangeht ist es doch so das in der Ehe beiden Ehepartnern alles zu gleichen Teilen gehört und es daher egal ist wer die Lebensmittel bezahlt, oder nicht? Und um deinen Aufwand zu senken könntest du ihn ja bitten seine Freunde seltener mitzubringen, bzw. dann selbst für Essen zu sorgen (Pizzaservice z.B.).

Um es zusammenzufassen: Um nicht ausgenutzt zu werden musst du anderen Leuten auch mal auf den Fuß treten und nicht einfach tun was sie sagen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also die Post und die Pflanzen meiner Eltern würde ich durchaus auch jederzeit übernehmen. Aber einen Hund kann man doch nicht einfach für mehrere Monate im Jahr abgeben! Das gehört eindeutig zu den Dingen über die man sich vor einem Kauf eines Haustieres Gedanken machen sollte! Wieso nehmen deine Eltern den Hund nicht einfach mit?

Die Aussage von deiner Schwester finde ich echt einmalig!! Denn auch als Single hat man doch im Normalfall genügend Wäsche um zumindest einmal pro Woche ein Ladung zu bekommen, oder täusche ich mich da?
Darfst du die Wäsche deiner Schwester auch gleich bügeln oder übernimmt sie wenigstens das selbst?

Mit deinem Mann solltest du einmal sprechen. Gerade die Sache mit dem Geld sollte er durchaus auch wissen und dass es dir zuviel ist, wenn er ständig jemanden mit nach Hause bringt und du dann mehr kochen musst, würde ich ihm auch mal sagen.

Du solltest vielleicht auch mal nein sagen oder die Situation umdrehen. Drück deiner Schwester doch einfach mal deine Wäsche in die Hand und sag ihr, dass sie ja ohnehin sonst keine Ladung voll bekommt! :wink:
Die Idee von TuDios mit dem Pizzaservice finde ich sehr gut- so müsstest du nicht in der Küche stehen und jeder Gast würde seine Pizza selbst bezahlen!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Haben deine Eltern denn keine Nachbarn die sich um Post oder Pflanzen kümmern können? Ich meine ich weiß ja nicht wie weit der Weg von dir zu deinen Eltern ist, aber ich kann mir schon vorstellen das auch der Fahrtweg viel Zeit einnimmt und das würde mich auch nerven. Wenn sie nebenan wohnen, nun gut, dann würde ich das auch machen.

Das mit dem Hund ist da schon eine andere Sache, können die den nicht mit nach Ungarn nehmen? Also mal ehrlich wie schon geschrieben wenn man sich ein Tier anschafft sollte man auch dafür sorgen und ich meine wenn der im Winter bei denen hier in Deutschland wohnt, kann er auch im Sommer bei denen in Ungarn leben.

Das mit den Freunden deines Mannes würde ich auch nicht ständig mitmachen, mal ist es ja ok, aber ständig, ne vielen Dank. Verabrede dich doch an solchen Abenden mit deinen Freundinnen dann soll dein Mann seine Gäste selbst bewirten und wenn er das nicht möchte, dann soll er dir das Mehrgeld geben, denn ja das ist teuer mal eben ein paar Männer zu versorgen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich klingen deine Schilderungen nach einem klassischen Fall von "nicht-nein-sagen-Können". Jeder, der etwas von dir möchte, bekommt auch, was er will, egal wie unwohl oder genervt du dich dabei fühlst, richtig? Die Frage ist, warum das so ist und was du dagegen tun kannst. Zunächst einmal solltest du dir also die Gründe vor Augen führen, warum du nicht auch mal "nein" sagst.

Hast du Angst, nicht mehr gemocht zu werden?
Denke daran, dass es dir sowieso nicht gelingen wird, alle Menschen, die du kennen lernst, dazu zu bringen, dich zu mögen - auch dann nicht, wenn du so hilfsbereit bist, dass du dich selbst völlig aufgibst und nur für andere da bist. Wer dich als Person wirklich mag, wird sich nicht von dir abwenden, nur weil du auch mal sagst: "Tut mir Leid, aber dafür habe ich keine Zeit."

Möchtest du nicht als egoistisch oder herzlos wirken?
Egoismus ist bis zu einem gewissen Grad sogar gesund. Wer nicht wenigstens ab und zu die eigenen Bedürfnisse vor die der anderen stellt, wird irgendwann verrückt. Und nur weil du nicht immer die Forderungen anderer erfüllst, bist du kein Egoist, selbst wenn dir das jemand vorwerfen sollte.

Hast du Angst, dass ein "Nein" Konsequenzen hat, z.B. in der Form, dass jemand böse auf dich ist?
Natürlich wird ein "Nein" von deinem Gegenüber nicht immer freudestrahlend aufgenommen. Aber eventuell auftretenden Konflikten kann man nun einmal nicht immer aus dem Weg gehen. Immer nur "ja" zu allem und jedem zu sagen, nimmt dir deine Unabhängigkeit, da du dein ganzes Leben nur auf Forderungen anderer ausrichtest.

Steckt das Bedürfnis, gebraucht zu werden und dich nützlich zu machen, dahinter?
Gebraucht zu werden, ist immer ein schönes Gefühl, aber eben nur so weit, dass man dabei selbst zu kurz kommt. Lass es also nicht soweit kommen, ein "Helfer-Syndrom" zu entwickeln und dadurch einem Burn-Out nahe zu kommen.

Wenn dich also jemand um einen Gefallen bittet, überlege genau, warum du gerade in Versuchung gerätst, wieder einmal "Ja" zu sagen. Nimm dir einen kurzen Augenblick Zeit, um die Situation sozusagen zu analysieren, bevor du zusagst. Bitte dir notfalls auch Bedenkzeit aus. Stelle dir Fragen, wie "Ist es mir zuwider, schon wieder die Wäsche für meine Schwester zu erledigen?" oder "Will ich wirklich schon wieder die Verantwortung für den Hund meiner Eltern übernehmen?" Beantwortest du die Fragen für dich selbst mit einem "Nein", dann sage auch zu deinem Gegenüber "Nein".

Führe dir vor Augen, welche Konsequenzen es für dich hat, wenn du doch wieder "Ja" sagst. Du wirst dich ärgern, doch wieder nachgegeben zu haben, unzufrieden mit dir und den Bittstellern sein, dich ausgenutzt fühlen.

Auch ein "Nein" kann freundlich klingen. Man muss nur wissen, wie man es anstellt.

Begründe das "Nein".
Sage z.B. zu deinem Mann: "Heute hatte ich an der Arbeit einen sehr anstrengenden Tag und möchte einfach nur noch ausspannen. Deshalb möchte ich nicht, dass du heute noch Freunde zu uns einlädst." Du musst dich dabei nicht in langwierigen Erklärungen verzetteln. Aber eine Begründung macht es deinem Gegenüber leichter, Verständnis für deine Haltung aufzubringen.

Zeige Verständnis für die Situation des Bittenden.
Wenn deine Schwester mal wieder ihre Schmutzwäsche bei dir abladen will, kannst du ihr sagen, dass du weißt, dass es sich für sie nicht lohnt, die Waschmaschine anzustellen. Sage ihr aber, dass du keine Zeit hast, für sie zu waschen.

Bedanke dich für das Vertrauen, das dir entgegen gebracht wird.
Du kannst deinen Eltern sagen, dass du es schön findest, dass sie dir die dauerhafte Betreuung ihres Hundes zutrauen. Aber du möchtest in der Zeit, die sie in Ungarn verbringen, vielleicht auch gern mal in den Urlaub fahren und kannst dich dann ebenso wenig um das Tier kümmern. Erkläre ihnen deine Situation.

Mache Gegenvorschläge.
Bitte doch deinen Mann z.B. mit seinen Freunden in ein Lokal zu gehen und dort zu essen, damit du nicht immer für die Bewirtung zuständig bist. So kann er seine Freunde treffen, ohne dass für dich Mehrkosten entstehen.

Manchmal reicht auch ein halbes Nein.
Wenn du z.B. heute keine Zeit hast, um eine Besorgung für jemanden zu erledigen, kannst du sagen, dass du ihm das Gewünschte übermorgen vom Einkaufen mitbringen kannst.

Bedenke immer: Auch deine Zeit, Kraft und Enegie sind nicht unbegrenzt vorhanden und du musst mit ihnen haushalten. Du hast das Recht dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Denn du bist genauso wichtig wie jeder andere Mensch in deiner Umgebung! Allein schon deshalb solltest du lernen, nicht immer nur der "Wunsch-Erfüller" der anderen zu sein und das Nein-Sagen üben!

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wolwumm hat geschrieben:Bin ich zu gutmütig oder sehe ich das falsch und solche Dinge sind normal?

In meinen Augen bist du wirklich einfach zu gutmütig und du solltest dich einfach mal durchsetzen. Deine Schwester kann doch ihre Wäsche sicherlich auch alleine waschen. Wenn sie die Waschmaschine nicht vollbekommt, dann soll sie halt ihre Wäsche sammeln. Das du dich um das Haus und die Blumen deiner Eltern kümmerst, während sie in Ungarn sind, finde ich vollkommen ok und das ist ja auch akzeptabel. Deine Eltern sollten es nur nicht als Selbstverständlichkeit ansehen und dir das auch dankend zeigen.

Mit deinem Mann würde ich an deiner Stelle ein ernsthaftes Gespräch führen, denn es ist nicht ok, wenn sich seine Freunde ständig bei euch durchfuttern. Ich mein das muss ihm doch auch klar sein, oder seit ihr so reich, das es sich nicht bemerkbar macht in eurer Haushaltskasse? Das glaub ich nicht. Es ist zwar schön, Besuch von Freunden und Bekannten zu bekommen, aber es sollte doch alles im Rahmen bleiben. Wenn du vernünftig mit ihm sprichst, wird er das sicherlich auch einsehen. Schließlich geht es ja um euer Geld.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann das sehr gut verstehen. Das was du für deine Eltern tust finde ich in Ordnung und richtig! Sie haben bestimmt für dich früher auch vieles gemacht.

Aber was deine Schwester macht, würde ich so nicht akzeptieren, also ich würde echt Geld verlangen also sagen wir mal so 1,50 € pro Maschine (Waschpulver, ggf. Weichspüler, Wasser und Strom), mal sehen wie lange sie das mitmacht!

Mit deinem Mann solltest du dringend reden und ihm sagen, wenn er Freunde mit nachhause bringt, soll er doch bitte dir entweder mehr Haushaltsgeld geben oder selbst Kochen und vorher einkaufen gehen. Klar mal kann man seine Freunde natürlich auch mitbringen, habe ich ja nun auch nichts gegen, aber nicht jeden Tag!

» sunflower82 » Beiträge: 32 » Talkpoints: 10,03 »



Ich kann dazu nur sagen wer sich ausnutzen lässt ist daran auch mit Schuld, denn niemand muss das mit sich machen lassen. Es ist auch nicht nett, wenn die anderen deine Gutmütigkeit zu sehr ausnutzen.

Ich würde das auch mal zur Rede bringen und mal darauf hinweisen, dass nicht alles so selbstverständlich ist wie sie das hinnehmen. Deine Schwester kann die Wäsche dreckig machen, also sollte sie sie auch selber waschen. Deine Eltern haben einen Hund und sollten sich daher auch um ihn kümmern und auch um die Blumen müssen sie sich kümmern. Entweder sollen sie den Hund mitnehmen oder dafür jemanden bezahlen der sich um ihn kümmert. Mit den Pflanzen das selbe.

Und was die Freunde deines Mannes betrifft so könnte er dich vorher erst mal Fragen ob das ok ist und im Gegenzug könnte auch mal dein Mann bei denen Essen gehen. Dann würde sich das wieder ausgleichen.

Ansonsten solltest du auch mal lernen nein zu sagen.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich weiss nicht, ob man sowas auch als Ausnutzen bezeichnen kann, wirklich nicht. Wenn ich mir so deine Definition von Menschen anschaue, von denen du denkst, sie würden dich ausnutzen, dann fällt das z.B. bei mir unter 'normale Freundlichkeit und Freundschaftsdienste': Ich hab auch zwei Freundinnen, die regelmäßig bei mir Waschen, weil sie selbst keine Maschine haben und dann waschen sie etwa im Schnitt einmal die Woche ihre Sachen in meiner Maschine. Dafür bekomme ich auch nicht 10 Euro, sondern gar nichts, aber ich finde es auch gar nicht besonders schlimm oder hätte das jemals erwartet. Ich denke einfach, dass das nett ist, das man das so macht, wenn man befreundet ist und dafür geben sie mir andere Dinge: Sie sind mir unheimlich gute Freunde, die immer für mich da sind.

Mein Freund hat früher auch jeden Samstag ein paar Kumpels eingeladen, die dann bei uns Bundesliga geguckt haben, dazu haben sie halt auch jeder was getrunken und ich hab manchmal noch einen Kuchen gebacken oder um Weihnachten gabs Plätzchen für die Gäste - Aber das hat nie wen von uns gestört. Ab und zu, aber wirklich sehr selten, hat mir einer der Jungs dann mal eine Kleinigkeit mitgebracht oder manchmal haben sie sogar selbst ne Flasche Cola mitgebracht, dabei fand ich das überhaupt nicht nötig, wirklich nicht. Das sind vielleicht 5 Euro, die die da jedes Wochenende weggetrunken haben, dazu das bisschen Kuchen, das fand ich nie erwähnens- oder anklagenswert.

Wenn es natürlich so ist, dass du total am Hungertuch nagst und dir jeder Cent weh tut, den du für andere ausgibst, gut, dann verstehe ich es. Aber so klang es ja eigentlich nicht und dann find ichs eigentlich nur sehr schade, dass du solche Dinge nicht als Nettigkeiten abstempeln kannst und erwartest, für alles, was du aus einer Freundschaft heraus tust, etwas materielles zurück zu bekommen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Naja, ich finde das schon nicht ganz normal, aber du lässt es ja mit dir machen. Hast du denn schon mal mit den Leuten geredet und denen gesagt, dass du dich ausgenutzt fühlst und du nicht länger gewillt bist, das mitzumachen? Das solltest du mal tun, denn sonst geht das immer so weiter.

Ich denke schon, dass du da viel zu gutmütig bist. Sag deinen Eltern doch mal, dass sie den Hund mit nach Ungarn nehmen sollen. Was ist denn das auch für eine Tierhaltung, wenn man sich einen Hund anschafft und dann monatelang ohne das Tier in Ungarn Urlaub macht? Schlag ihnen doch vor, dass ihr über eine Zeitungs-Anzeige eine neue Familie für den Hund sucht, in der er nicht ständig woanders wohnen muss.

Und deiner Schwester könntest du doch auch einfach sagen, dass du keine Lust hast, ihre Wäsche auch noch zu waschen, weil du schon genug am Hut hast. Du kannst ihr ja auch vorschlagen, dass sie, wenn sie selbst zu wenig Wäsche für eine Maschine hat, ja welche von deiner Wäsche mitwaschen kann.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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