Motorrad kaufen - ja oder nein?

Ich brauche mal eure Meinung hierzu: Mein Sohn ist vor 1 Monat 18 geworden und ist jetzt stolzer Führerscheinbesitzer. Jetzt will er sich baldmöglichst von seinen Ersparnissen ein Motorrad kaufen, was zu diversen Diskussionen mit mir geführt hat. Ich bin total dagegen, da mir Motorradfahren einfach als zu gefährlich erscheint. Aber meine Argumente, sich doch lieber ein kleines Auto zuzulegen, sind nur auf taube Ohren gestoßen! Obwohl ich weiß, dass er ein vernünftiger und verantwortungsbewusster Junge ist, mache ich mir doch große Sorgen. Die Folgen eines Motorradunfalls darf ich mir gar nicht vorstellen!

Was meint ihr, bin ich zu besorgt?

Das Gespräch was du mit deinem Sohn hast hatte ich auch schon mit meinen Eltern. Bei mir ging es darum eine 125er zu fahren. Das du dir Sorgen machst ist nicht unbegründet. Ich fahre jetzt seit ca. einem Jahr Motorrad und oft passiert es das die Autofahrer einen übersehen und dann die Vorfahrt nehmen. Das Problem ist das man sich als Motorradfahrer nicht davor schützen kann. Man kann nur vorsichtig fahren und auf die Rücksicht der anderen vertrauen.

Man muss aber auch sagen das die Autofahrer öfter Rücksicht nehmen als man denkt. Dein Sohn darf in der Probezeit sowieso nur mit 34 PS fahren also könntest du einen Kompromiss schließen und ihn fragen ob er sich nicht einfach eine schwächer Maschine kauft damit er nicht zuschnell fährt und nicht mehr reagieren kann.

Irgendwann wird sich dein Sohn sowieso ein Motorrad kaufen, wenn er unbedingt eins fahren will. Als Mutter wirst du dir auch später Sorgen machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass meine Mutter auch nicht gerade begeistert war, als ich mir letztes Jahr ein Motorrad kaufen wollte. Da war ich aber schon ein Stück weit älter als 18, nämlich 30. Ich hatte aber immerhin den Vorteil Praxis im Straßenverkehr zu haben, da ich schon lange Auto fahre.

Was für eine Maschine will er sich denn zulegen? Wie schon gesagt wurde darf er ja maximal 34 PS fahren für den Anfang. Vielleicht könnte man sich für den Anfang ja auch auf eine kleine 125ccm Maschine einigen? Damit könnte er zumindest Fahrpraxis sammeln, ohne in die Verlegenheit zu kommen, mal eben 180km/h fahren zu können. Ich habe mir letztes Jahr auch erst mal sowas kleines zugelegt, weil ich selbst langsam anfangen wollte. Seit letzter Woche habe ich jetzt was neues mit 50 PS, ich hatte das Gefühl genug geübt zu haben. Für etwas Kleines spricht auch, dass man eigentlich keine Steuer zahlt und die Versicherung preiswert ist.

Gefährlich lebt man immer mit einem Motorrad, das ist klar. Man wird leicht übersehen und auch oft unterschätzt. Und leider gibt es auch immer wieder Motorradfahrer, die sich selbst überschätzen.

Wenn er unbedingt will, dann spendiere ihm ein Fahrsicherheitstraining, sowas ist immer gut, gerade für Fahranfänger. Ansonsten kannst du nur drauf hoffen, dass dein Sohn verantwortungsbewußt fährt und auch immer mit der Dummheit der Anderen rechnet.

Hallo besorgte Mutter,

Ich kann deine Besorgnis voll und ganz verstehen und würde mich eher wundern, wenn eine Mutter keine Sorge um ihr Kind hätte. Ich bin selber eine Bikerin und Mutter 2fache Mutter. Meine sind aber noch viel zu klein um das ich mir darüber im Moment Gedanken machen muss.

Wenn du deinen Sohn als sehr verantwortungsbewusst schätzt, dann vertrau ihm und lass ihn seinen Wunsch erfüllen. Es kann auch mit einem Auto ein tödlicher Unfall passieren. Also ist meiner Meinung nach das Risiko bei beiden gleich hoch, nur die Auswirkungen sehen etwas anders aus.

Dein Sohn sollte nur nie den Respekt vor dem Motorrad verlieren und dann klappt das schon. Du musst auch bedenken, das leider viele Autofahrer schuld an einem Unfall zwischen Auto und Motorrad sind, denn sie können die Geschwindigkeit eines Motorrades nicht immer einschätzen.Man kann auch schwer einschätzen, ob da nun ein Mofa, ein Roller oder ein Motorrad angefahren kommt.