Genervt: Ständig ist mein kleiner Neffe bei uns

vom 13.03.2009, 12:36 Uhr

Ich bin 32, mein Bruder ist drei Jahre älter. Er ist verheiratet und hat einen vierjährigen Sohn. Ständig bringt er den Kleinen bei mir vorbei, er ist eigentlich schon jedes Wochenende bei uns, während der Kindergartenferien auch oft eine ganze Woche, ohne dass sich er oder seine Frau bei uns blicken lassen. Zwar versteht sich der kleine Georg gut mit meiner fünfjährigen Tochter, aber schön langsam wird mir das zuviel. Auch meinem Mann ist das nicht recht, wir können als Familie gar nichts mehr unternehmen, ständig haben wir Georg im Schlepptau. Mein Bruder und seine Frau haben immer neue Ausreden, einmal geht es ihr nicht gut, ein andermal müssen sie am Wochenende arbeiten, dann ist wieder eine Feier bei Freunden, wo sie den Kleinen nicht mitnehmen können.

Wie kann ich meinem Bruder klar machen, dass er und seine Frau auch Verantwortung haben und sie den Kleinen nicht andauernd abschieben können?

» Wolwumm » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo!

Ich würde meinen Bruder direkt drauf ansprechen, dass es so nicht weitergeht und dass ihr ein eigenes Familienleben habt, was ihr auch mal alleine geniessen wollt. Sage ihm das genauso, wie du es hier geschrieben hast. Sage ihm, dass ihr euren Neffen sehr gerne habt, aber dass es überhand nimmt und ihr nicht bereit seid, es weiter so zu handhaben.

Deinem Bruder ist das vielleicht gar nicht so bewußt, dass er das Kind immer zu euch abschiebt. Wer weiß, vielleicht weiß er es nicht mal immer und seine Frau will eher ihre Ruhe haben. Deswegen wird es Zeit, dass du einfach mit beiden sprichst und ihnen sagst, was du denkst.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ihr solltet wirklich mal mit den Eltern von dem Kleinen reden und ihnen klar machen, dass es in Ordnung ist, wenn er mal bei euch ist. Aber das es euch langsam zu viel wird und ihr auch mal wieder etwas gemeinsames mit der Familie unternehmen wollt.

Es ist ja auch ein bisschen ungerecht, dass ihr den Kleinen immer zu euch nehmt und sie eure Tochter nicht einmal. Es wäre ja nur gerecht, wenn ihr das mal abwechselnd machen würdet.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo.

Ich würde auch mal das Gespräch mit deinem Bruder suchen. Ich würde an deiner Stelle dann auch mal klartext reden. Ich würde ihm sagen das es okay ist wenn mein Neffe ab und zu mal bei uns ist aber es nicht zu oft sein muss da wir mit der Familie ja auch al was alleine unternehmen wollen.

Ich meine wenn ich Kinder in die Welt setzte und ich mich dafür entscheide dann habe ich auch Verantwortung und kann mein Kind nicht immer abschieben. Wenn man ein Kind hat kann man dann halt mal nicht an jeder Feier mitmachen oder ich muss das Kind auf die Feier mitnehmen.

Grüße!

Benutzeravatar

» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich hört sich das so an, als wäre dein Bruder und seine Frau mit der Kindererziehung maßlos überfordert. Vielleicht probierst du erst einmal ein nettes, gut gemeintes Gespräch mit seiner Frau zu führen, weil sie ist ja die Mutter. Erzähle ihr, dass du Bescheid darüber weißt, wie schwer es manchmal sein kann, für ein Kind zu sorgen. Mache ihr klar, dass sie sich eventuell Hilfe holen sollte, weil du mit zwei Kindern einfach überfordert bist. Sprich mit ihr am Besten so, wie du es uns geschildert hast, mit den Argumenten, dass du auch gerne etwas mit deiner Familie alleine machen möchtest. Wenn alles nichts nutzt, hast du zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: Lasse dir einfach Ausreden einfallen, z.B. ich kann heute nicht aufpassen, weil wir einen Familienausflug machen (vielleicht macht ihr das dann ja wirklich). Du, heute geht es nicht, weil wir gehen jemanden besuchen. Ich gehe geringfügig arbeiten und kann deshalb nicht aufpassen. Dir wird schon etwas einfallen.

Möglichkeit 2: Du kehrst den Spieß um und machst dasselbe mit deinem Bruder und mit seiner Frau. Lade deine Tochter einfach dort ab (natürlich musst du erst deine Tochter darauf vorbereiten). Das machst du ein paar Mal und wenn dich dann dein Bruder und deine Frau darauf ansprichst sagst du: "Jetzt wisst ihr, wie es mir geht!"

Alles Gute!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Na was willst Du anderes machen, als ihn direkt darauf anzusprechen? Wenn das Kind drei Jahre ist, ist es gerade in der ersten kritischen Phase, also werden die beiden vielleicht einfach überfordert sein. Wenn sie sich aber nicht zusammen reißen, wird das nicht besser. Also ich würde die mal freundlichst zu mir nach Hause einladen, wenn ich Du wäre, damit sie nichts ahnen und nicht fortlaufen können und dann würde ich das mal zur Sprache bringen, möglichst, wenn der Georg nicht mit dabei ist, sodass er sich nicht abgeschoben fühlt.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne das aus meiner eigenen Kindheit: Mein Bruder und ich waren auch ständig wochenlang auf sämtliche Verwandte verteilt, ganz besonders im Sommer, wenn meine Eltern in Ruhe Urlaub machen wollten. Das Schlimme ist, dass man das als Kind auch spürt, wenn man jemanden nervt. Ich meine das nicht als Vorwurf, sondern eher so, dass ihr vielleicht dem Kleinen nicht zeigen oder gar sagen sollt, dass er euch in irgendeiner Form stört. Ich weiss wie das ist, weil wir ständig gestört haben und die Streits immer gehört haben, wenn es darum ging, wann man unseren Eltern endlich sagt, dass sie uns abholen sollen.

Mein Rat ist: Sagt direkt dem Bruder Bescheid! Das geht einfach so nicht weiter und das muss er auch wirklich mal in aller Deutlichkeit so gesagt bekommen! Fühle dich deshalb keinesfalls schlecht und habe Hemmung - Er hat ja auch keine Hemmungen sein Kind abzuschieben.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass du da einfach ein ernstes Wörtchen mit deinem Bruder sprechen musst. Du musst ihm das einfach direkt ins Gesicht sagen, dass du seinen Georg nicht ständig bei dir haben willst. Ihr könnt ja auch festlegen, dass er trotzdem zu Besuch kommen kann, aber nur wenn die Eltern auch dabei sind oder eine bestimmte Häufigkeit (2 mal im Monat) nicht überschreitet.

Du kannst deinem Bruder natürlich auch einen Brief schreiben, in dem du ihm das alles mitteilst. Das hat den Vorteil, dass du dir die Formulierungen vorher genau überlegen kannst und es sich dein Bruder vielleicht eher zu Herzen nimmst.

Ansonsten kannst du ihm auch, wenn er den Georg das nächste Mal bei euch vorbeibringen will, einfach die Tür vor deren Nase zuknallen. Sag doch einfach, ihr geht selber auf eine Feier, bei der aber nur ihr und eure Tochter eingeladen sind.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


wirreszeug hat geschrieben:Für mich hört sich das so an, als wäre dein Bruder und seine Frau mit der Kindererziehung maßlos überfordert. Vielleicht probierst du erst einmal ein nettes, gut gemeintes Gespräch mit seiner Frau zu führen, weil sie ist ja die Mutter.

Und wieso nur mit ihr? Ist der Vater deiner Meinung nach nicht zuständig? Zum Kinder machen gehören schließlich immer zwei und somit auch zum Erziehen. Sorry, aber wenn ich sowas lese, kriege ich immer die Krise. Natürlich solltest man das Gespräch suchen, aber mit beiden! Ist die Mutter überfordert mit den Jungen, sollte zu allererst mal der Vater einspringen. Und natürlich auch umgekehrt. Es ist jedoch auf keinen Fall Sache der Mutter allein die Situation unter Kontrolle zu kriegen, so dass nur ihr gut zugeredet werden muss!

Vielleicht interpretiere ich das hinein, aber deine Schilderung wirkt, als würdet ihr euch bislang nur im Stillen ärgern oder es bestenfalls mal andeuten, dass es euch nicht recht ist, den Jungen ständig zu betreuen. Das solltet ihr mal ganz deutlich formulieren und dann auch hart bleiben und die Unterstützung verweigern. Macht deutlich, dass das nichts mit Antipathie für euren Neffen zu tun hat, sondern mit den Gründen, die du hier auch dargelegt hast. Aber bleibt hart. Irgendwie müssen die beiden ja mal einen Habitus entwickeln ihren Alltag mit dem Kind zu organisieren, trotz Arbeit und Freundeskreis. Dabei helft ihr ihnen aber nicht, wenn ihr ihnen immer nur alles abnehmt. Und für euch ist da ja auch eine Belastung, sonst würdest du hier wohl keinen Rat suchen. Also, setzt euch zusammen und klärt die Angelegenheit.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde auch auf alle Fälle das Gespräch mit deinem Bruder suchen. Vielleicht ist es ihm einfach nicht bewusst, wieviel Zeit der Kleine schon bei euch ist. Auch sehen viele nicht, wieviel Aufwand das ist, ein weiteres Kind im Hause zu haben. Sie denken sich vielleicht, dass ihr eh Zeit habt weil ihr ja euer eigenes Kind habt und von daher eh daheim wärt.

Auch könntet ihr ja anbieten, gelegentlich aufzupassen aber im Austausch soll auch euer Kind betreut werden wenn ihr mal Unterstützung braucht. Vielleicht wäre auch ein Kindergarten etwas, wo das Kind auch im Sommer betreut werden kann. Es gibt einige, die soetwas zusätzlich anbieten können.

Wichtig wäre dieses Gespräch auf jeden Fall nur unter euch zu führen. Die Kinder sollten von dem ganzen Ablauf nichts mitbekommen, weil es für das Kind doch so wirkt als wäre es nirgendwo richtig erwünscht. Einerseits wollen die Eltern es immer wieder abgeben und andererseits wollt ihr auch verständlicherweise mal unter euch sein.

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^