Kurzarbeit bei Autozulieferern - Was jetzt und danach?

Ich arbeite bei einem der größten Autozulieferern Deutschlands und langsam macht sich die Wirtschaftskrise auch bei uns bemerkbar. Letzte Woche warten wir eine Betriebsversammlung, da hieß es noch, dass keine Kurzarbeit zu befürchten sei. Heute auf den Nachrichten war zu sehen, dass auch unsere Firma noch in diesem Jahr Kurzarbeit plant. Frage ich mich wie es für uns Arbeiter finanziell bei Kurzarbeit aussieht. Oh er bekommen wir Unterstützung oder müssen wir finanziellen Verlust komplett selbst tragen.

Da ich noch relativ neu im Unternehmen bin, habe ich natürlich Angst meinen Arbeitsplatz zu verlieren. Müssen wir mit Kündigungen rechnen?

Bei Kurzarbeit wird immer das, was du weniger arbeitest zu einem gewissen Prozentsatz vom Arbeitsamt ersetzt. Von daher ist der finanzielle Verlust erst einmal nicht so groß. Wenn ich mich recht erinnere hast du bei 50% Kurzarbeit immer noch ca. 80% deines Lohnes. Das ist natürlich schon ein größerer finanzieller Einschnitt, aber immer noch wesentlich besser als die Arbeitslosigkeit.

Kurzarbeit kann momentan für 18 Monate beantragt werden. In dieser Zeit greifen teilweise dann auch Tarifverträge für Kündigungsschutz oder ähnliche Mechanismen. Das heißt solange ihr Kurzarbeit habt, ist dein Job (oder was davon übrig ist) noch relativ sicher. Es kann aber natürlich auch passieren, dass die Firma pleite geht, dann sieht es natürlich sehr schlecht aus.

Wenn die Zeit aber nicht ausreicht und der Gesetzgeber diese Zeit nicht verlängert, wird es mit ziemlich großer Sicherheit Kündigungen geben. Und wenn du noch recht neu bist bist du natürlich mehr gefährdet als ein "alter Hase".

Da kann man nur hoffen, dass es zum Ende des Jahres langsam wieder bergauf geht. Ich denke es wird dann auch irgendwann eine neue Übernahmewelle kommen, wenn unrentable Unternehmen von größeren geschluckt werden und dann durch Einsparmaßnahmen wieder auf Kurs gebracht werden. Aber hier gehen sicherlich auch Arbeitsplätze verloren.