Fernstudium - ist das sinnvoll?

Hallo.
Ich trage schon seit sehr langer Zeit mit mir den Wunsch, einmal Kinderbücher zu schreiben. Das Schreiben an sich macht mir sehr viel Spaß, ich lese selbst begeistert Kinderbücher, habe Germanistik studiert und arbeite als Grundschullehrerin, wodurch ich auch einen ganz guten Einblick in die Welt eines Kindes bekomme.

Um die ganze Sache jedoch ein wenig professioneller zu beginnen, habe ich mir überlegt, ob ich nicht vielleicht ein Fernstudium zum Thema "Kinder- und Jugendbuchautorin" belegen sollte. Solche Lehrgänge werden von den meisten großen Fernuniversitäten angeboten und kosten ca. 80 Euro pro Monat bei zwei Jahren Studiumszeit.

Hat jemand schon einmal Erfahrungen mit so einem Studium gemacht und kann mir erzählen, ob das sinnvoll ist? Immerhin ist es relativ teuer und das "Abschlusszertifikat" in einem solchen Studiengang auch nicht wirklich brauchbar, z.B. für eine Bewerbung - oder sehe ich das falsch?

Ich würde mich sehr freuen, ein paar Erfahrungsberichte darüber zu hören!

Grundsätlich kann ich mir schon vorstellen, dass ein Fernstudium sinnvoll ist. Ich habe einige Kolleginnen und Kollegen aus dem technischen Bereich, die sich gerne fortbilden möchten. Für sie ist so ein Studium der ideale Weg, ihren jetzigen Job vorerst fortzusetzen und gleichzeitig sich fortzubilden und neue Türen zu öffnen.

In diesem Fall, um Kinderbuchautorin zu werden, finde ich aber die jetzigen Voraussetzungen schon toll. Als Grundschullehrerin kennt man so einiges aus der Welt der Kinder, ein Studium (in dem Fall sogar passenderweise Germanistik) ist auch vorhanden. Da ist dann für mich nur noch die Frage, wie gut man schreiben kann. Wenn die Geschichten richtig gut sind, wird sich auch ein Verlag finden lassen. Ich glaube kaum, dass da ein Fernstudium zur Kinder- und Jugendbuchautorin weiter hilft. Mag sogar sein, dass die Verlage so einen Abschluss eher mit Skepsis sehen. Insofern wünsche ich viel Spaß und Erfolg beim Schreiben und empfehle: Nicht unterkriegen lassen!

Hallo,

ich habe mich auch einige Zeit mit Fernstudien beschäftigt, Angebote verglichen und wollte eines anfangen. Naja es kam dann doch anders, weil ich wieder eine Ausbildung beginnen habe und mir das alles zusammen dann doch etwas viel wird.

Allerdings habe ich eine frühere Arbeitskollegin, die ein Fernstudium gemacht hat. Sie kam ganz gut damit zurecht und hat es auch in der veranschlagten Zeit absolviert. Bisher hatte sie aber ihren Abschluß noch nicht für weitere Bewerbungen gebraucht, also kann ich nicht wirklich sagen, inwieweit es Einfluß hat.

Aber ich wüßte nicht, warum es von potentiellen Verlagen skeptisch angesehen werden sollte? Es ist nie verkehrt sich weiterzubilden und mehr zu tun, als man braucht um exzellente Ergebnisse zu erzielen. Gerade in der heutigen zeit ist es wichtig, sich von der Masse hervorzuheben und mehr zu bieten zu haben als die meisten anderen. Jedoch denke ich, dass das bei dir schon recht gut gegeben ist.

Es gibt doch oft die Möglichkeit, einen kostenlosen Probemonat zu absolvieren. Teste das doch einfach mal aus und dann kannst du sicher schon feststellen, ob du Sinn darin siehst, oder ob dir das doch überhaupt nichts bringt.

Wenn es bereits dein Job ist mit Kindern umzugehen und deren Welten zu begreifen, dann ist das neben Germanistik als Studium eine super Voraussetzung ein Kinderbuch zu schreiben.

Wie wäre es einfach mal anzufangen und wenn du nicht weiterkommst dir Mentoren zu suchen. Ein Forum gar - oder im Eigenstudium Bücher zum Thema Schreiben parallel durcharbeiten? Bei 2001 gibt es mehrere sehr tolle Bücher zum Thema Bücherschreiben. Spannend sind auch in jedem Fall die Beschäftigung über den Tellerrand hinaus - mit Geschichten erzählen generell - oder mit Comics - mit Film - mit Theater. Aber was erzähle ich da einer Germanistin?

Kinderbücher sind oft ja wunderbar illustriert und haben damit auch große Erfolge. Versuch es mal mit einer Anzeige und suche dir einen Illustratoren oder eine Illustratorin - ich kann mir vorstellen, dass dieser Austausch schon sehr fruchtbar ist. Und nicht zuletzt kann man sich als Team gegenseitig anspornen und Deadlines setzen. Wo man auch sehr viel lernen kann sind über Wochenendworkshops - zb die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel bietet sowas an.

Eine bekannte von mir arbeitet in einem Verlag. Ob ein unverlangt eingesandtes Manuskript überhaupt gelesen wird entscheidet nicht ob du als Autorin ein Fernstudium oder irgendein zertifikat hast oder nicht. Wenn du allerdings diesen Druck des Geldausgebens fürs fremd-strukturierte Lernen brauchst - ws ja nichts schlimmes ist - schliesslich verdienen alle Fitnessstudios damit ihr Geld - dann vermute ich mal wird dir so ein bezahltes Fernstudium auch etwas bringen.

Ob du mit einem Fernstudium erfolgt haben wirst, hängt davon ob, welcher Lerntyp du bist. Wenn du jemand bist, der am besten in der Gruppe lernt und oft auf den letzten Drücker arbeitet, ist ein Fernstudium meiner Meinung nach nicht sehr empfehlenswert. Bist du jedoch diszipliniert, organisiert und erstellst dir gerne Zeitpläne, die du dann auch einhältst, ist ein Fernstudium das Richtige für dich. Bei einem Fernstudium muss man sich nämlich selbst motivieren können und man muss ziemlich gut organisiert sein, um Erfolg zu haben. Ich spreche hier nicht aus eigener Erfahrung, aber ein Kumpel von mir studiert JUS im Fernstudium...

Ich würde dir raten, zuerst einmal in der hiesigen Stadtbibliothek nach Büchern zum Thenmenkreis "Wie lerne ich professionell zu schreiben" zu suchen und etwas zu schmökern. Außerdem ist es für einen angehenden Autor, glaube ich, ganz hilfreich, immer ein Notizbuch dabei zu haben, falls im Wartezimmer beim Zahnarzt, oder an der Kassa beim Supermarkt etc. plötzlich ein Gedankenblitz kommt. Wenn du dann wirklich mit einem Fernstudium beginnst und schon einige Ideen gesammelt hast, ist es schließlich umso besser, oder?

Ich weiß ja nicht, ob so ein Fernstudium zum Kinderbuchautor es bringt. Es ist ja halt so, meiner Meinung nach, dass nur jemand Autor werden kann, der auch ein gewisses Gefühl fürs Schreiben hat. Also, negativ gesprochen, wenn du nicht richtig schreiben kannst, dann hilft dir auch das teuerste Fernstudium nichts.

Gibt es denn zum Thema "Autor/ Buch schreiben" keine Kurse in der VHS? Das fände ich jetzt vielleicht sinnvoller.

In so einem Fall kann ich dir einfach nur davon abraten. Bei dem Preis, den du nennst, denke ich an "Die Schule des Schreibens", denn dort wird so etwas zu dem Preis angeboten. Generell sind Fernschulen sicherlich sinnvoll, aber in dem Fall würde ich dir abraten.

Es bringt dir mehr, wenn du einfach schreibst, übst und dir einschlägige Literatur kaufst. Davon hast du insofern mehr, da du dich auf das konzentrieren kannst, was dir wichtig ist: das Schreiben. In einem Fernlehrgang lernst du noch sehr viel mehr drumherum, was dir aber in deiner derzeitigen Situation nicht wirklich viel bringt. Du musst erst einmal so weit sein, dass du ein Buch zusammen bekommst. Ein solches Studium ist aber kein Garant dafür. Du steckst da Geld hinein und hast am Ende vielleicht einen Abschluss, aber ob es jemals zum Buch kommt, das ist fraglich.

Fernstudiengänge mit eher - wenn auch nicht ausschließlich - kreativen Inhalten wie dem, den Du hier beschreibst, halte ich eher für ein Hobby als für eine berufliche Qualifikation oder Grundlage und ich denke, dass Du, wenn Du so einen Studiengang belegst, im Prinzip damit nichts anderes tust als für eine bestimmte Zeit einer Volkshochschule oder einem Verein beizutreten, eben mit dem Zweck, etwas Bestimmtes zu erlernen, das sich aber nicht zwingend beruflich weiter verwerten lässt.

Dass hier Grundlagen vermittelt werden, die Dir beruflich weiterhelfen können, kann ich mir allerdings schon vorstellen und gerade, was das Schreiben betrifft, gibt es doch so einiges zu beachten, das man einem „Unwissenden“ vermitteln kann. Wenn Du dieses Wissen, das Du im Rahmen dieses Fernstudienganges erlernst, also anwenden willst, indem Du ein Buch schreibst, hilft Dir das Fernstudium bestenfalls tatsächlich indirekt weiter, aber doch eben nicht direkt insofern als Du ein Zeugnis mit erheblichem Wert einer Bewerbung beilegen könntest.

Andererseits denke ich, dass es definitiv nicht schaden kann, diesen Fernstudiengang zu belegen, wenn Dich das Thema interessiert, denn mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass Arbeitgeber grundsätzlich davon angetan sind, wenn potenzielle Arbeitnehmer nachweisen, dass sie sich beruflich und privat immer wieder weiterbilden, denn auch das ist ja eine grundlegende persönliche Voraussetzung, die einem Arbeitgeber nützlich werden könnte.

Ich will also nicht sagen, dass dieses Studium Dir gar nicht weiterhelfen würde, ich meine aber doch, dass Du Dir in beruflicher Hinsicht, jedenfalls, was das Vorlegen eines Abschlusszeugnisses zu diesem Fernstudiengang angeht, keine allzu großen Hoffnungen machen solltest, was die Verwendbarkeit dieses Zeugnisses angeht. In bestimmter Hinsicht nützlich wird es Dir sicherlich sein, als Autor, Redakteur oder ähnliches würde ich mich ausschließlich damit allerdings nicht bewerben.