Putzfrau - ein schlechter Job?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen dazu! Meinem Sohn (7) ist es nämlich peinlich, wenn ihn jemand fragt, was seine Mutter beruflich macht. Ich bin schon sehr lang als Reinigungskraft tätig, finde daran auch nichts Schlimmes, irgendjemand muss schließlich auch diese Arbeiten erledigen! Außerdem verdiene ich gar nicht so schlecht, das kommt natürlich auch meinem Sohn zugute.
Wie seht ihr das? Ist Putzfrau ein „schlechter“ Job? Warum? Was hat es denn mit mir als Mensch zu tun, ob ich nun in einem Büro als Sekretärin arbeite oder ob ich den Dreck anderer Leute wegputze? Mir macht die Arbeit sogar Spaß, das kann mein Sohn natürlich absolut nicht nachvollziehen.
Also ich verstehe deinen Sohn irgendwie schon, ich habe nämlich auch einen 8 jährigen und der würde das auch uncool finden. Ich hab das Glück, das ich in seinen Augen eine coole Mami bin, die Motorrad in einem Club fährt. Aber ich jobbe nebenher als Kellnerin in einem Festzeltbetrieb und das findet er auch nur cool, wenn er auch nachmittags zum Fest kann und dann seinen Freunden was ausgibt.
Vielleicht solltest du deinem Sohn deinen Job mal genauer erklären und ihm damit zeigen, das es ein ganz normaler Job ist wie jeder andere auch und das er sich nicht für seine Mami schämen muss. Vorallem verdient so eine Reinigungskraft ja auch wirklich nicht schlecht. Würde er denn lieber auf seine Extras, die du ihm sicherlich auch von deinem Lohn kaufst, verzichten wollen? Das glaub ich nicht oder? Ich denke mal alle Jobs, wie Putzfrau, Kellnerin und so sind für Kinder in dem Alter uncool. Das ist wohl eine ganz normale Reaktion, also mach dir keinen Kopf darüber.
Was ich komisch finde, ist warum Dein Sohn mit 7 Jahren schon Vorurteile hat oder es ihm peinlich ist, dass Du Putzfrau bist. Ich meine, das wissen doch die Kinder gar nicht. Also mein 6 jähriger Sohn weiß nicht was für Jobs gut oder nicht gut sind. Oder welches hochwertige Arbeit bzw. was niedrige Arbeit ist. Ist ja auch egal. Jede Arbeit ist wichtig und jedes Rädchen ist wichtig, sei es auch noch so klein und unscheinbar.
Also da bin ich (leider) ganz anderer Meinung, denn mein Sohn kann sehr wohl schon einstufen, was "peinlich" ist und was nicht. Ich nehme einfach mal an, dass er es von seinen Freunden mehr oder weniger mit auf den Weg bekommen hat, denn schließlich reden die Kids ja untereinander auch eine Menge.
Im Gegensatz dazu fällt es ihm eben viel schwerer zu verstehen, dass so eine Arbeit eben auch notwendig ist und warum.
Ich finde gar nicht, dass man als Putzfrau einen schlechten Arbeitsplatz hat oder gar einen minderwertigen. Wenn ich mich mal so umschaue was man z.B. als Kassiererin in großen Unternehmen so verdient, wird mir fast schlecht: Die bekommen gerade mal 6,50 Euro die Stunden. Allerdings hab ich zwei Freundinnen, die neben ihrem Studium putzen gehen und die eine bekommt 9 Euro, die andere sogar 10 Euro die Stunde.
Das sind doch ordentliche Stundenlöhne, die beiden sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und fühlen sich deshalb nicht schlecht oder minderwertig. Klar, klingt es erstmal komisch, wenn man gefragt wird, wo man arbeitet und man sagt, dass man putzt, aber ich finde, dass es wichtig ist, dass man dazu steht und das offen sagt. Nur wenn man in der Hinsicht selbstbewusst auftritt, wird es irgendwann so sein, dass dieser Beruf auch gesellschaftstauglich ist.
Meine Mutter ist auch Putzfrau und mir war es damals echt peinlich, aber heute macht es mir kaum noch etwas aus. Wenn jemand damals gefragt hat, was meine Mutter beruflich macht, habe ich immer gelogen. Aber heute finde ich es nicht mehr so schlimm, ich stehe zu meiner Mutter. Die meisten Mütter von meinen Freunden gehen auch putzen.
Ich meine, es ist doch eigentlich ein ganz normaler Beruf wie jeder andere. Bei der Arbeit hat meine Mutter auch Spaß dran, sie arbeitet in einem Altenheim als Reinigungskraft und sie hat nette Kolleginnen und sie macht ihre Arbeit wirklich sehr ordentlich. Die meisten haben immer Vorurteile gegenüber von Putzfrauen, dass finde ich echt blöd. Es wird immer behauptet, dass sie schlampig und altmodisch herumlaufen, aber meine Mutter die kleidet sich ganz normal.
Es gibt diese berühmte Aussage: "Arbeit adelt". Deshalb ist meine Meinung ebenfalls, dass es nicht peinlich ist, als Putzfrau zu arbeiten. Du arbeitest für Dein Geld und Du bekommst womöglich einen besseren Stundenlohn als manch einer mit einem (laut Deinem Sohn) nicht so "peinlichen" Beruf. Was ich peinlich finde sind diese neureichen Kids, die man zum Beispiel in den Klatschspalten sieht und die nichts tun außer auf Partys zu gehen und vom Papa das Geld in den Allerwertesten geschoben bekommen, ohne auch nur einen Finger zu krümmen.
Ich habe auch geputzt, als meine Kinder noch kleiner waren und ihnen war es nicht peinlich. Ich bin aber auch ganz normal mit meinem Job umgegangen. Sie haben dadurch ja auch Vorteile gehabt. Denn so klingelte wenigstens ein wenig die Kasse.
Erkläre doch mal deinem Sohn, dass der Beruf der Putzfrau ein sehr wichtiger Beruf ist. Wenn es keine Putzfrauen gäbe, würden die Schulen schmutzig sein und die Kinder dadurch krank werden. Wenn es keine Putzfrau gäbe, würden viele Leute kein Geld verdienen, weil es auch viele Putzfrauen gibt. Und putzen muss eben sein, weil man sonst im Dreck ersticken würde.
Ich finde es schon komisch, dass ein 7 jähriges Kind es peinlich findet, wenn die Mutter irgendwo putzen geht. Verkehrt dein Kind denn nur mit reichen Bonzenkindern? Wo die Mütter nicht nötig haben arbeiten zu gehen oder gar putzen zu gehen? Frage ihn doch dann mal, ob der Vater von xy , der vielleicht Rechtsanwalt ist nicht auch eine Frau zu Hause hat, die regelmäßig bei ihm putzt und dafür Geld bekommt .
Ich habe auch mal eine Zeit lang geputzt und ich war sogar ein bisschen stolz darauf. Denn ich habe Probleme, was so etwas angeht und kann schlecht mit anderen Menschen umgehen. Beim putzen hatte ich aber meine Ruhe und konnte so arbeiten, wie ich wollte. Allerdings habe ich recht wenig bekommen und es hat sich eigentlich vom Geld her, gar nicht gelohnt.
Ich finde nicht, dass es jemandem peinlich sein muss, wenn man putzen geht. Aber Kinder sind da wohl etwas anders und sehen das auch anders. Da ja auch schnell mal Hänseleien dadurch entstehen können und deinem Kind sicher von anderen erzählt wird, dass der Beruf etwas minderwertiges ist und man sich dafür schämen muss.
Also meine Mutter ist und war auch schon immer Putzfrau und ich sehe darin nichts schlimmes oder peinliches. Besonders in der heutigen Zeit, wo man egal wie gut man ausgebildet ist oder studiert hat, keinen Job mehr bekommt.
Denn ich denke, dass es peinlicher ist kein Job zu haben und vom Staat zu leben als sich sein Geld ehrlich und mit Fleiß durch putzen zu verdienen.
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