Putzfrau - ein schlechter Job?
Ich kleiner war hat meine Mutter auch geputzt. Ich fand das damals gar nicht peinlich, wenn im Kindergarten Ferien waren hat sie mich mit genommen zu dem Baumarkt wo sie geputzt hat. Und ich fand es dort toll. Ich weiß noch ein mal hab ich zu meiner Mutter gesagt, wenn ich mal groß bin dann will ich auch Putzfrau werden. Meine Mutter meinte nur ich solle mir das noch mal überlegen wenn ich groß bin.
Auch heute finde ich nichts schlimmes daran sein Geld mit putzen zu verdienen. Und ich verstehe irgendwie nicht wie dein Sohn darauf kommt. Denn ich denke das auch die eine oder andere Mutter von seinen Freunden eine Putzstelle hat um die Haushaltskasse aufzubessern.
Ich selbe gehe auch putzen und finde das ist ein ganz normaler Job und der ist auch gar nicht schlecht bezahlt. Es gibt weit aus bessere Jobs die aber weit aus schlechter bezahlt werden. Klar ist Putzfrau nicht mein Traumjob aber in der heutigen Zeit muss man nehmen was man kriegen kann.
Und mein Sohn ist jetzt zwar erst 4 Jahre alt aber der sollte mal ankommen wenn er älter ist und meinen Job als peinlich empfinden. Den würde ich aber was erzählen. Denn dadurch das ich noch putzen gehe können wir uns auch mal was mehr leisten oder auch mal den Kleinen den einen oder anderen Wunsch erlauben.
Ich finde es peinlicher wenn man gar nicht arbeiten geht. Und dein Sohn findet das bestimmt auch nicht schön wenn man bei den ein oder anderen Wunsch dann immer nein sagen muss nur weil kein Geld dafür da ist.
Ich habe 4 Jahre in einer Apotheke geputzt. Eigentlich bin ich von Beruf chemisch technische Assistentin, habe das kleine Latinum und meiner damaligen Chefin viel es extrem schwer mich in ihre Schublade da kommt die Putzfrau zu stecken, das hat mir unheimlich Spaß gemacht.
Was ich damit sagen will, der Beruf der Putzfrau ist einfach mit einem Klischee verbunden, welches oft nicht stimmt. Ich habe damals gut verdient, hatte die gesamten Schulferien Urlaub und es hat mir Spaß gemacht, obwohl ich gestehen muss, dass ich jetzt nicht mehr gerne putzen gehen würde, weil es echt manchmal auch ein ganz schöner Knochenjob war und ich auch von dem Einen oder Anderen die entsprechenden Sprüche dann nicht mehr ab konnte.
Mein Sohn war damals übrigens ungefähr in dem Alter wie deiner. Denn ich fing an zu putzen, als er das letzte Jahr im Kindergarten war und dann in die Grundschule kam. Peinlich war es ihm nicht, ehr meiner Mutter, aber da machte es mir auch schon wieder Spaß damit zu kokettieren, weil ich wusste, dass sie dieses Klischeedenken hat. Meinem Mann war es wohl auch nicht immer so ganz geheuer, wenn ich offen und ehrlich sagte, dass ich putzen gehe, aber er kennt meinen Dickkopf und wusste, wenn ich es will, dann kann er eh nichts dagegen sagen.
Aufgehört habe ich übrigens, weil unsere Chefin alle extrem fies behandelte und ich nicht unbedingt auf das Gehalt angewiesen war, mein Mann verdient genug, ich wollte nur raus kommen und unter Leute kommen, deshalb habe ich ihr nach einer Attacke, die sie gegen mich los gelassen hatte (über eine Kollegin) gekündigt und ihr meine Meinung über ihren Führungsstil gesagt. Ich hatte so viel Überstunden, dass sie mich noch zwei Monate weiter bezahlen musste
Meiner Meinung nach ist Putzfrau kein schlechter Job. Ich meine, wie du ja schon gesagt hast, irgendwer muss es ja schließlich tun. Außerdem kommt man meiner Meinung nach sowieso nicht ums Putzen herum. Sei es nun Zuhause oder eben dein Beruf gegen Bezahlung. Es ist auch nichts wirklich Peinliches daran, dass man als Putzfrau arbeitet.
Wahrscheinlich hat irgendein Freund deinem Sohn gesagt, dass dieser Job nicht so toll sei. Und dieser Freund hat es vermutlich von seinen Eltern, deren Einstellung es ist, so eine Arbeit zu verurteilen. Somit ist es durchaus natürlich, dass dein Sohn diese Einstellung übernommen hat und sich nicht wegen deiner Arbeit blamieren möchte. Dagegen hilft eigentlich nur dem Jungen einmal zu zeigen, was du an der Arbeit überhaupt machst und, dass da wirklich nichts ist wofür man sich schämen müsste.
Ansonsten würde ich mir keine allzu großen Gedanken darüber machen, da er nun wirklich noch recht jung ist und seine Meinung mit der Zeit wahrscheinlcih auch ändern wird, wenn er etwas älter ist und das besser beurteilen kann.
seelenruhig hat geschrieben:Wie seht ihr das? Ist Putzfrau ein „schlechter“ Job? Warum? Was hat es denn mit mir als Mensch zu tun, ob ich nun in einem Büro als Sekretärin arbeite oder ob ich den Dreck anderer Leute wegputze? Mir macht die Arbeit sogar Spaß, das kann mein Sohn natürlich absolut nicht nachvollziehen.
Meine Mutter war bzw. ist auch eine Reinigungskraft und ich empfand das nie als peinlich. Im Gegenteil, mir war es wichtiger, dass sie überhaupt etwas gearbeitet hat. Für mich zählt nicht, was man für einen Job macht, wichtig ist nur, dass man arbeitet und Spaß daran hat. Zudem gibt es so viele Jobs, die einem minderwertig vorkommen oder die man peinlich findet, wenn aber jeder diese Meinung hätte, würden gewisse Dinge nicht mehr gemacht.
Dein Sohn ist vielleicht noch zu jung um hier unterscheiden zu können. Du machst sicherlich keinen schlechten Job, denn etwas sauber zu machen oder als Putzfrau tätig zu sein ist für mich eine ganz normale Arbeit.
Ich denke, dass könnte ganz einfach daran liegen, dass Putzfrau ebenso wie Kellnerin ein typischer Frauenberuf ist und dass dein Junge es deswegen uncool findet. Aber du verdienst ja gut und magst deinen Job. Vielleicht solltest du deinem Sohn mal erklären, dass die ganzen schönen Extras sonst nicht drin wären.
Aber wie schon gesagt: Das ist sicher nur eine Phase und die wird auch bald vorbeigehen.
Leider ist es ja wirklich so, dass viele Menschen schlecht über den Beruf der Putzfrau denken. Ich bin da aber vollkommen anderer Meinung. Einerseits ist es natürlich so, dass man als Putzfrau keine fundierte Ausbildung benötigt und somit fast jeder diesen Job machen könnte. Andererseits ist es aber auch so, dass Putzfrauen enorm gründlich arbeiten müssen und die Arbeit auch körperlich anstrengend ist.
Ich habe großen Respekt vor Putzfrauen und finde, dass dies ein wirklich wichtiger Job ist. Er ist viel wichtiger als so mancher Schreibtisch-Job. Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass die Menschen den Reinigungskräften viel mehr Respekt und Dankbarkeit zollen sollten, da sie es wirklich verdienen. Peinlich ist ein solcher Beruf aber mit Sicherheit nicht!
Wenn es dich tröstet, kaum ein Kind wird in der Schule erzählen dass ein Elternteil Finanzbeamter ist. Es gibt nun einmal Berufe die nicht so angesagt sind und die Kinder dann wegen ihrer Eltern gehänselt werden.
Ich persönlich lasse nichts auf die Putzfrauen und Putzmänner kommen. Sie haben einen anstrengenden Job der mies bezahlt wird, hohen Einsatz erfordert und auf Grund der zeitlichen Vorgaben oft an Ausbeutung grenzt. Kinder sehen das nun einmal nicht so und würden sich meines Erachtens auch nicht so leicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Für sie zählen mehr das Prestige und die Meinung ihrer Altersgenossen. Vielleicht hilft es wenn man ihnen klar macht wie wichtig es ist vom selbst verdienten Geld zu leben und dass es dabei eigentlich egal ist wie man sein Geld verdient.
Ich glaube deinem Sohn ist es nicht wirklich peinlich. Jedoch sind die Kids heute sehr hart/gemein zueinander. Und ich kann aus eigener Erfahrung reden das es nicht einfach ist, durch die Schule zu kommen ohne das man gehänselt wird.
Und nun versetze dich mal in die Lage von deinem Sohn. Die Kinder unterhalten sich in der Schule über die Berufe der Eltern. Und da sind vllt. Kids dabei wo der Vater Anwalt und die Mutter Ärztin sind. Und jeden Tag kommen diese Kinder in die Schule und erzählen supertolle Geschichten, was ihre Eltern so erlebt haben. Und leider ist es so das diese Kinder meist die beliebtesten sind. Und viele haben nunmal Vorurteile gegenüber Reinigungskräften. Also versucht dein Sohn es nicht so zu erzählen, weil er vllt. Angst hat das er Stress mit denen bekommt.
Das wäre nur ein Grund! Aber ich finde nicht das Reinigungskraft ein schlechter Beruf ist. Denn ich vertrete die selbe Ansicht wie du: Dieser Job kann genauso viel Spaß machen wie jeder andere auch. Und es ist auch ein Beruf welcher gemacht werden muss! Versuch doch mal mit deinem Sohn in Ruhe drüber zu reden. Wenn du ihm erklärst wie wichtig dieser Job ist versteht er es vllt besser. Denn wer möchte in einer Welt leben wo man eine Leiter brauch um über den Müll zu kommen?
Auch wenn alle Arbeiten irgendwo ihre Berechtigung haben und wichtig sind, so macht es schon einen Unterschied, ob jemand nur einen Job hat oder einen richtigen Beruf erlernt hat. Dass eine Tätigkeit, die jeder auch komplett ohne Vorkenntnisse ausüben kann, so wie Putzhilfe oder Kassierer, nicht so angesehen ist wie ein Beruf, für den jemand lange studieren musste, ist irgendwo verständlich. Ich würde so einen einfachen Job nun nicht auf die gleiche Stufe stellen wie eine Tätigkeit, in die jemand viel Zeit, Ehrgeiz und oft auch sehr viel Geld investiert hat. Dennoch haben alle Tätigkeiten ihre Daseinsberechtigung und das sollte auch dein Sohn verstehen. Allerdings versteht ein Kind von sieben Jahren so etwas vermutlich noch nicht wirklich.
Dein Sohn trifft in der Schule sicher auf einige Kinder, deren Eltern wirklich interessante Berufe ausüben, die oft auch anspruchsvoller sind als die Tätigkeit als Putzfrau. Dazu kommt noch, dass sich viele Kinder leider ziemlich stark über ihre Eltern definieren, obwohl es lächerlich ist, mit Eigenschaften der Eltern anzugeben, während man selbst nur ein kleiner dummer Schuljunge ist. Diese Kiddies erzählen sich dann gegenseitig, welche schönen Berufe ihre Eltern ausüben und hoffen, dass auch noch ein bisschen "Glanz" auf sie abstrahlt. Es ist verständlich, dass es keinen großen Eindruck macht, wenn dann ein Kind erzählt, dass seine Mutter Putzfrau ist.
Grundsätzlich ist es aber immer noch besser, wenn jemand putzen geht, als wenn er einfach arbeitslos herumsitzt. Auch wenn es nicht normal ist, einfach nicht arbeiten zu gehen, gibt es doch genug Menschen in diesem Land, die lieber zu hause sitzen und nichts tun und sich zu fein sind, putzen zu gehen, obwohl sie aufgrund ihrer miserablen Bildung keine hohen Ansprüche stellen dürften. Es ist zwar nun kein toller Vergleich, wenn du deinem Sohn sagst, dass dein Job immer noch besser ist als der Status eines Arbeitslosen, aber so ganz falsch ist das eben nicht.
Letztendlich darf sich dein Sohn aber auch nicht beschweren. Er selbst kann alles werden, was er möchte. Bevor er selbst keinen höheren beruflichen Status erreicht hat als du hat er aber nicht das Recht, deinen Job zu kritisieren. Vielleicht hilft es auch, wenn er sich bewusst macht, dass die anderen Kinder in der Schule letztendlich selbst auch nichts zu bieten haben und vielleicht nur mit den Leistungen ihrer Eltern angeben - und das ist doch wirklich armselig.
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