Gemeinsamer Skiurlaub mit oder ohne Kind?

Hi zusammen!

Ich hoffe auf ein paar Erfahrungsberichte! Mein Mann möchte unseren diesjährigen Winterurlaub als richtigen Skiurlaub verbringen - allerdings haben wir eine 5-jährige Tochter! Nun haben wir uns in den Haaren, denn ich finde, dass man die Kleine ausgerechnet im Urlaub nicht unbedingt jeden Tag in die Kinderbetreuung „abschieben“ sollte! Mein Mann sieht das ganz anders, er meint, dass wir uns sonst sowieso immer auf unsere Tochter konzentrieren - so hätten wir endlich mal wieder Zeit für uns, zumindest tagsüber. Das würde uns sicherlich gut tun, aber ich glaube, ich hätte ein schlechtes Gewissen.

Sehe ich das zu eng? Was meint ihr dazu?

Ich bin selber eine Mutter von 2 Jungs im Alter von 4 und 6 Jahren und kann Dich verstehen. Ich soll demnächst ein Wochenende mit meinem Mann in der Schweiz zum Umzug helfen (bei Freunden) verbringen. Auch ohne Kinder. Ich weiß aber noch nicht ob ich das kann.

Den Kindern geht es meistens besser dabei als uns Müttern. Meine Freundin macht auch immer in Deutschland mit ihrem Mann Urlaub (auch Skiurlaub). Die 6 jährige Tamara ist dann auch immer in der Kinderbetreuung. Tamara hat in dem Miniclub ja alles und spielt und fährt selber Ski.

Ich denke das gefällt den Kindern besser als den ganzen Tag um die Eltern rum zu sein. Bei uns großen Leuten ist es den Kindern schnell langweilig. So hat sie Spass und findet sicher neue Freunde. Gönne ihr den Spass und überwinde Deinen Schweinehund. Ich kann Dich aber gut verstehen.

Hallöchen,

Kinder verkraften soetwas leichter als die Eltern selbst. Meist machen die Eltern die Kinder durch ihre Unsicherheit ängstlich und so leiden die Kinder dann am Ende, denn wenn sie sehen, das die Mutter Angst um ihr Kind hat und unsicher ist, wird zugleich das Kind dadurch verunsichert.

Wir fahren auch immer einmal im Jahr in den Skiurlaub nach Österreich und beim nächsten Mal wird unser 6-jähriger Sohn auch einen halben Tag täglich in den Skikurs gehen, damit er Ski fahren lernt. Dies ist ein Wunsch von ihm, damit er mit seinem Papa fahren kann und nicht immer bei Mama bleiben muss. Für Kinder ist so ein halber Tag nichts schlimmes und so kommen die Kinder unter andere Kinder. Zwar kennen sie sie noch nicht, aber Kinder lernen sich schnell kennen beim Spielen und toben.

Ich sehe da kein Problem eure 5-jährige Tochter für einen halben Tag täglich in einen Miniclub zu tun. Da hat dein Mann Recht, denn man ist außerhalb des Urlaubs immer für sein Kind da und man selbst benötigt auch einmal Urlaub zum relaxen. Das bedeutet nicht, das man sein Kind den ganzen Tag abschieben soll, jedoch kann man keine 365 Tage im Jahr 100% geben und benötigt auch mal eine Auszeit und wenn es nur im Urlaub mal ist...

lieben Gruß,
SybeX

Ich finde die Idee mit einem gemeinsamen Skiurlaub sehr gut. Unser Sohn war auch fünf Jahre alt als wir zum ersten Mal mit ihm zum Skiurlaub gefahren sind, es ging damals nach Bulgarien in die Rhodopen. Wir waren am Anfang auch ein bischen skeptisch wie es wohl sein wird, ob er das Essen verträgt oder sich langweilt und wie das Niveau der Betreuung dort ist.

Wir wurden aber nicht enttäuscht, sicherlich war die Unterkunft und die Verpflegung kein deutscher Standart doch für die Betreuung wurde ausreichend gesorgt. Es gab für die Kleinsten sogar eine Skischule mit Skilehrern aus Österreich. Wer wollte konnte also neben dem vorhanden Kinderclub seinen Nachwuchs auch in der Skischule die Grundbegriffe des Skifahrens beibringen lassen. Sicherlich darf man bei den Knirpsen keine Wunderdinge erwarten aber sie waren doch sichtlich stolz darauf jeden Tag etwas neues zu lernen und auch vorzuführen und vielleicht am letzten Tag die Todespiste runterzufahren.

Die Betreuung war wie in Deutschland auch ein bunter Mix aus Basteln, Minidisko, Rodelausflügen und Schwimmbadbesuch aber ich hatte nie den Eindruck dass die Kleinen sich langweilten. Für sie ist es das Größte mit den Eltern im Urlaub zu sein und gleichzeitig auch mit Gleichgesinnten schön zu spielen. Es ist nun einmal so dass eine gemeinsame Pistenbenutzung oder die Durchführung eines schönen Langlaufs mit Kindern in diesem Alter nicht möglich ist und immer irgend jemand unter- oder überfordert ist. Es macht absolut keinen Sinn so einem Kind zu sagen bleibe mal hier an der Baude, Mami und Papi fahren mit dem Lift dort hoch und kommen gleich wieder. Die Eltern haben keine ruhige Minute mehr und das Kind fürchtet sich vielleicht. Ich denke deshalb dass die Kleinsten in so einem Miniclub sehr gut aufgehoben sind und es für alle Beteiligten dass Beste ist und so alle ihren Urlaub auch genießen können.

Ich finde nicht, dass Kinder so etwas leichter verkraften als ihre Eltern. Ich zumindest wurde als Kind ständig abgeschoben, wenn meine Eltern in den Urlaub gefahren sind und das hat mich sehr verletzt, ganz besonders in jungen Jahren. Als ich dann 10, 11 Jahre alt war, war schon sonnenklar, dass mein Bruder und ich nicht mehr mitgehen, weil es sich bis dahin schon so eingebürgert hatte und unsere Eltern wollten im Urlaub auch immer ihre Ruhe haben. Aber genau das finde ich eigentlich überhaupt nicht nachvollziehbar: Man entscheidet sich doch irgendwann für ein Kind und das tut man doch im Regelfall auch sehr bewusst. Wie kann man dann 5 Jahre später das Gefühl haben, das Kind würde stören und man müsse Zeit ohne das Änhängsel verbringen? So verbrachte ich im Sommer immer zwei Wochen bei irgendwelchen Verwandten und du kannst dir vielleicht nicht vorstellen wie man sich als Kind dabei fühlt, wenn man eigentlich weiss, dass man als Störfaktor angesehen wird, aber das war kein besonders schönes Gefühl.

Wenn du dein Kind als so störend empfindest, dass du denkst, es würde beim Skifahren stören, dann muss irgendetwas ernsthaft schief laufen. Ich kenne sehr viele Familien, die sehr gerne ihre kleinen Kinder mitnehmen in den Skiurlaub. Die stecken sie dann in den Miniclub, dort lernen sie Skifahren, gehen mit ihnen Eislaufen und vielleicht gibts im Hotel ja auch einen Pool und ihr könnt euch MIT Kind entspannend. Das gehört zu euch, weil ihr eine Familie seid.

Ich bin da für einen Mittelweg. Jeden Tag das Kind in die Kinderbetreuung geben finde ich nicht schön - auch für das Kind wird das dann irgendwann langweilig, und gleichzeitig sollte man das eigene Kind ja auch nicht als Störfaktor ansehen. Auf der anderen Seite ist es für ein Kind oft auch langweilig, den ganzen Urlaub nur unter Erwachsenen zu verbringen, so dass die Kinderbetreuung für die Kids auch einen gewissen Spaßfaktor beinhaltet.

Wieso kann man keinen Mittelweg einschlagen, unter Umständen das Kind jeden zweiten Tag in die Kinderbetreuung zu geben? Das ist für das Kind sicher abwechslungsreich und gleichzeitig hat man so ein paar "kinderfreie" Tage, ohne generell ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man ja dennoch viel Zeit mit dem Kind verbringt.

Wie wäre es denn, wenn ihr in den Urlaub fahrt und die Kleine derweil zu der Oma gebt? Da weißt du, dass sie gut untergebracht ist und kannst deinen Urlaub vielleicht auch besser genießen. Ganz ehrlich weiß ich auch nicht, was so schlimm sein soll mit dem Kind in den Urlaub zu fahren. Es gibt doch auch Kinderkurse und so, ist es so wichtig, dass ihr Ski fahren geht? Also ich wollte sie an deiner Stelle auch nicht jeden Tag abgeben wollen.

Wieso lasst ihr eure Tochter nicht gleich in einen Skikurs gehen? So könntet ihr ein paar Stunden alleine auf die Piste oder könntet etwas Zeit gemeinsam verbringen und hättet dann immer noch Zeit mit ihr gemeinsam etwas Zeit zu verbringen oder das Ski fahren zu üben.

Ich persönlich würde meinen Urlaub nicht ohne unseren Sohn verbringen wollen! Auch, wenn ich weiß, dass er gern bei der Oma ist und es sicher keine Probleme geben würde. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, weil wir uns einen Urlaub ohne ihn gönnen. Auch eine ganztägige Betreuung im Urlaub käme für mich nicht in Frage. Denn gerade im Urlaub gibt es endlich einmal Zeit den ganzen Tag mit dem Kind zu verbringen.

Ich finde es für eine fünf-jährige kein Problem, den Skiurlaub mal unter ihresgleichen zu verbringen und ganz nebenher noch eine Skikurs zu machen. Sie wird von dem Gedanken begeistert sein.

Ihr hättet die Zeit tagsüber für euch und abends habt ihr das Töchterchen wieder. Machbar ist ja auch, dass sie zwischendurch mal einen Tag mit euch etwas unternimmt. Aber wenn sie nette Gesellschaft gefunden hat, will sie das vielleicht gar nicht. Ich an euer Stelle würde es mal riskieren.