Das zerstörte Verhältnis zwischen Bank und Kunde
Hi, als ich eben mal wieder im Handelsblatt gelesen habe ist mir gleich wieder dieses Thema: Bankberatung und ihre Folgen - das Beispiel Dresdner Bank in den Sinn gesprungen.
In Mainz fand heute eine Tagung von "wichtigen Bankern" statt. Diese Banker waren unter anderem die Leiter des Privatkundengeschäftes der Deutschen Bank, Hypovereinsbank, Dresdner Bank und der Citibank. Man staune, die Banken haben tatsächlich gemerkt, dass ihre Kunden ihnen nicht mehr vertrauen und zu allem ja und amen sagen, was die Berater ihnen "vorschlagen", man sollte wohl besser sagen: aufschwatzen.
Die Banken suchen demnach vermehrt nach Strategien, wie sie ihre Kunden wieder zurück in die Filialen holen können, bzw ihren Kunden ihre Vorstellungen einer guten "Beratung" schmackhaft machen können. Den Kern trifft wohl dabei Willibald Cernko, der sagte: "Es ist schwierig, Kundenbetreuer, die bisher auf das Verkaufen ausgerichtet waren zum Zuhören zu bringen". Ich bin der Meinung, dass es nicht schwierig sein darf. Es ist eine absolute Notwendigkeit, dass Berater, oder solche, die sich so nennen nicht nur verkaufen, was das Zeug hält, sondern den Kunden das anbieten, was auch zu 100% auf das Kundenprofil passt. Also wenn ein Kunde sagt, er will Sicherheit, dann muss er auch genau das bekommen und nicht stattdessen ein Lehmann Broth. Zertifikat.
Wie ich in o.g. Thema schon erwähnt habe, haben weder die Banken, noch deren Berater etwas aus dem Kahlschlag unter ihren Kunden in den Jahren 2001 bis 2003 gelernt. Kunden sind ihnen weg gerannt, weil ihnen Gewinne von 40% und mehr versprochen wurden und sie anstelle der Gewinne Verluste von 50 bis 70% eingefahren haben. Wie gesagt, gelernt hat daraus niemand etwas, im Gegenteil, sie haben aus den Verlusten von damals, die noch irgendwo (zumindest im Vergleich zu heute) überschaubar waren Totalausfälle gemacht. Da könnte man meinen, was machen die eigentlich den ganzen Tag außer Geld verbrennen? Meine Antwort: nix.
Was seit ca 2 Jahren bei Versicherungen zum guten Ton gehört (vor allem, weils gesetzlich vorgeschrieben ist), eine umfassende Beratung mit entsprechenden Protokollen, gibt es bei Banken nicht (es sei denn, sie verkaufen Versicherungen). Warum wird soetwas nicht ausgeweitet? Warum kann man nicht hier genauso den Bankberater persönlich haftbar machen, wie den Versicherungsvermittler? Vermutlich weil die Banker das bessere Image haben, ok besser gesat hatten.
Liebe Kunden jeglicher Banken: kauft bitte nichts, was ihr nicht zu 100% versteht. Kauft ihr es dann trotzdem, jammert bitte in 5 Jahren nicht rum, wenn euer Geld weg ist.
Zu einen ordentlichen Verhältnis gehören in der Regel immer noch zwei Parteien, sprich die Bank und der Kunde wie hier beschrieben. Selbst als normaler Bankkunde habe ich auch viele Optionen offen, um an qualitative Informationen zu kommen. Daher muss ich als Kunde auch nicht immer dabei Schaden nehmen. Man sollte auch nicht alle Offerten sofort unterschreiben, denn man kann sich alle erhaltenen Angebote in der Regel auch noch einmal genau überlegen. Schnelle Entscheidungen bringen bei solchen Geschäften eben nur das genaue Gegenteil.
Die Sache mit der Protokollierung wurde doch aber ausgeweitet - im Bereich aller Wertpapieranlagen. Möchte ein Kunde sein Geld anlegen, wird grundsätzlich immer ein solches Protokoll angefertigt. Es sei denn, der Kunde selbst will das nicht oder nimmt gar keine Beratung in Anspruch.
Das Ganze mit dem Protokoll geht selbst so weit, dass eine Protokollierung des Gesprächs stattfinden muss, wenn es zu gar keiner Geldanlage kam. Denn auch das kann ja letztlich zum Nachteil des Kunden werden. Stell dir vor, diesem wird ein Fonds angeboten, den er nicht kauft. Nachher stellt sich heraus, dass sich diese Anlage klasse entwickelt hat. Hätte die Investition mal stattgefunden... so konnten keine Gewinne erzielt werden.
Du siehst, es bestehen schon einige Dokumentationspflichten für die Banken, die es in den von dir angesprochenen Jahren von 2001 bis 2003 gar nicht gab. In diesem Zusammenhang sollte man aber immer berücksichtigen, dass diese Pflichten nur für Banken bzw. deren Berater bestehen. Freie Finanzvermittler müssen meines Wissens keine Protokollierung vornehmen, was ich sehr bedenklich finde. Denn mit Sicherheit ist in diesem Bereich damals mindestens genauso viel Schaden verursacht worden (falsche Versprechen u.s.w.).
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