Tierliebe und ihre Grenzen
Hallo!
Ich schaue gerade Menschen, Tiere und Doktoren auf Vox. Dort wird von einem Hund berichtet, der aus schlechter Haltung kam und misshandelt wurde. Dieser Hund hat keine Nase mehr und ihm fehlt ein großer Teil des Oberkiefers und somit auch einige Zähne.
Der arme Hund sieht natürlich recht entstellt aus und nun wollen Tierärtze versuchen, dem Hund ein Implantat einzusetzten. Dafür muss der Hund nun einige Operatrionen über sich ergehen lassen müssen. Wahrscheinlich wurde auf den Hund geschossen und er sieht daher so schrecklich entstellt aus. Auf jeden Fall ist für den Zustand des Hundes ein Mensch verantwortlich und es passierte nicht etwa durch einen Verkehrsunfall oder ähnliches.
In einem anderen Fall, habe ich mal einen Hund gesehen, der hinten gelähmt war und seine Hinterbeine nicht mehr benutzen konnte. Für diesen Hund wurde dann ein Gestell gebaut, in dass die Hinterbeine geschnallt wurden. So konnte sich der Hund dann mit den Vorderbeinen und hinten mit Rollen weiter fortbewegen. Der Hund macht auch trotzdem einen recht guten und fröhlichen Eindruck.
Allerdings frage ich mich, ob es dem Tier wirklich hilft, wenn es viele Operatrionen über sich ergehen lassen muss und ab wann man ein Tier besser erlöst. Ich finde es auch schwer, diese Entscheidung zu treffen. Daher frage ich mich wo hört die Tierliebe dabei auf und fängt die Quälerei an?
Ich frage mich gerade wier du beurteilen kannst, ob der Hund fröhlich und/oder glücklich erscheint?! Das ist doch etwas, was man als Mensch gar nicht beurteilen kann und ich finde, genau darum geht es im Endeffekt auch: Wir wissen nichts, was das Beste ist für ein Tier in solchen Fällen, weil es sich einfach nicht mitteilen kann.
Genauso gilt doch für Menschen: Manche sind sehr froh, wenn sie leben können, egal ob sie im Rollstuhl sitzen, ob ihnen Körperteile fehlen etc. Wichtig ist für sie nur, dass sie überlebt haben und leben können. Aber ich kenne auch andere Menschen, die wollen so nicht leben, die möchten das nicht und die wünsch(t)en sich tatsächlich den Tod. Es gibt jährlich sehr viele behinderte Menschen, die ihre Behinderung erst spät erhalten haben z.B. durch einen Unfall und sich in Folge dessen das Leben nehmen.
Das kann ein Tier natürlich nicht, weil ihm dazu auch einfach der Verstand fehlt. Für mich ist immer wichtig, dass man als Mensch das tut, was man kann, aber alles, was einem Tier nur noch unnötige Operationen, Schmerzen und jede Menge Stress bringt, ist einfach nicht richtig.
Hallo!
Das ist eine schwere Frage und ich muss ehrlich sagen, dass ich nciht 100% darauf antworten kann. Aber soviel weiß ich, dass ich meinem Tier keine Operationen zumuten würde, wenn man nicht weiß, ob das Tier danach wenigstens eine Chance hat wieder das Leben zu führen, was es vorher gewohnt war. Ich würde einem Tier (egal, ob Hund oder Katze oder anderes Tier) nicht zumuten mit einem Gestell herumzulaufen. Denn ich denke, dass das Tier zu wenig oder gar keinen Verstand besitzt, um zu realisieren, dass es nicht anders geht und dass man ihm eigentlich was Gutes damit will.
Ein Hund muss laufen und springen können. Er muss spielen können und hinter einem Ball herrennen können. Was hat ein Hund für ein leben, wenn es zu Hause dann kein Gestell dran hat? Was ist das für ein Leben, wenn er nach dem Schlafen aufstehen will und man erst das Gestell dranbauen muss, damit er Gassi gehen kann. Nicht mal in der Wohnung kann er sich frei bewegen. Er kann sich nciht freuen und an einem hochspringen.
Was das Beispiel mit dem zerschundenen Kiefer und der nicht vorhandenen Nase angeht, ist es meines Erachtens auch besser, dass tier zu erlösen. Ein Hund braucht seine Nase. Er muss fressen können und mit einem halben Oberkiefer ist das kaum möglich. Wenn der Hund also das Leben nciht mehr leben kann, so wie er es vor diesem Massaker leben konnte, sehe ich die einzige Chance, das Tier zu erlösen.
Es mag hart klingen. Aber einem Menschen kann man erklären, warum er Schmerzen haben muss. Einem Menschen kann man erklären, dass die Schmerzen vorbei gehen. Ein Mensch kann sich äussern und sagen, dass er Schmerzen hat. Aber ein Tier kann das nicht und so wissen wir auch nicht, ob ein Hund oder anderes Tier wirklich leidet.
In manchen Situationen sehe ich es sehr egoistisch, wenn man zum Beispiel, wie in meinem Bekanntenkreis , einen Hund, der mehr tot als lebendig war, nachdem er einen Autounfall hatte noch einer Operation unterzieht. Der Hund lebte dann mit 3 Beinen und nur noch einer Niere. Der Hund hatte zahlreiche Knochenbrüche und hat ein halbes Jahr fast nur gelegen. Er musste zum Pipi machen einen Katheter tragen und hatte einen künstlichen Darmausgang. Die Besitzer wollten sich nicht von dem Hund trennen, weil er 10 Jahre Familienmitglied war. Als er dann endlich wieder einigermaßen auf den Beinen war ist er gestorben. Dieses Leid hätte man dem Tier ersparen können. Der Tierarzt damals wollte das Tier einschläfern. Aber die Besitzer waren dagegen und sind mit dem totkranken Hund in 2 Tierkliniken gewesen um dann endlich eine OP durchzubekommen.
Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen sich nicht von ihrem Tier trennen können und alles tun, um es am Leben zu erhalten. Ich kenne auch einige Fälle. Gerade wenn ein Hund liegen muss, nicht mehr riechen kann oder ihm irgendetwas anderes fehlt, was ein "Hundeleben" eben ausmacht, würde ich das Tier lieber einschläfern lassen.
Man kann einem Tier eben nicht erklären, dass in ein paar Wochen, wenn die Schmerzen vorbei und die Nase/Beine/etc. geheilt sind, alles wieder gut wird. Mein Onkel hat seinen Hund eingeschläfert, weil das Tier sich nach einer OP acht Wochen nicht hätte bewegen können. Das ist eine ziemlich lange Zeit für einen Hund und er versteht eben nicht, dass er sich danach vielleicht besser fühlt oder eben nicht und vielleicht sogar umsonst gelitten hat.
Bei Sachen, die das Leben der Tiere weniger beeinträchtigen, wie z.B. die Amputation von einem Bein, würde ich je nach Tier entscheiden. Ich habe schon ein paar Hunde und Katzen kennengelernt, die auf drei Beinen sehr gut zurecht kamen und alles gemacht haben, was Artgenossen auch machten. Bei Freigänger-Katzen würde ich es mir aber überlegen, da die Flucht z.B. vor einem Hund auf einen Baum aif drei Beinen kaum möglich ist.
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