Nur in Markenkleidung wohlfühlen

vom 10.03.2009, 17:52 Uhr

Ich bin 18, männlich und sehr modebewusst - Krocha eben. Bei mir muss es auf jeden Fall Markenkleidung sein, denn ich finde, dass nur bei denen die Qualität stimmt und man sich darin so richtig wohlfühlen kann. Was bringt es, was Billiges einzukaufen und dann schaut das nach kurzer Zeit aus wie aus der Altkleidersammlung?

Derzeit kaufen mir noch meine Eltern die Klamotten, aber ich weiß, wenn ich mir das selber kaufe, dann wird es auch nur was Ordentliches sein, denn die Hosen und Pullis aus dem Diskonter - die hat erstens sowieso jeder Zweite an und die sehen ja echt unmöglich aus! Wie kann man nur so billige Shirts und Jeans anziehen, da sieht man ja aus wie einer, der sich gar nichts leisten kann, und das möchte ich auf keinen Fall! Ein bisschen sollte man schon auf sich schauen, finde ich, und da gehört ein ordentliches Outfit einfach dazu!

» Adema » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,16 »



Warum muss man denn so aussehen als ob man 200€ und mehr am Körper trägt? Macht Geld sexy? Und was ist wenn man nach mehr aussieht als man eigentlich ist? Ich würde das dann Blender nennen.

Ich frage mich wie der Kaufpreis eines Kleidungsstückes zum eigenen Selbstvertrauen beisteuern kann. Es klingt abgedroschen, aber Kleidung sieht nur gut aus wenn sie dazu passt wie man sich gibt und wie man sich fühlt. Es gibt genug Klamotten die einen Bruchteil der Markenkleidung kostet und eben nicht danach aussieht. Im Gegenteil, ich denke mir oft bei Leuten die sich offensichtlich gut kleiden möchten, dass die Sachen die sie anhaben für das Geld was sie vermutlich gekostet haben relativ lächerlich und unpassend aussehen.

letztenendes ist das Problem, dass es auf den Geschmack ankommt, ob das fertige Outfit nun gut aussieht oder nicht. Ich finde aber dass der Preis dafür niemals ein Kriterium sein kann. Oft genug hat man Leute die gesagt haben, sie hätten einen "teuren" oder "exklusiven" Geschmack mit einer Packung Aldi Pralinen oder einem gefälschten Collier abgespeist :lol:

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich auch kein Fan von ganz billigen Kleidern bin, weil man den niedrigen Preis oft schon bei der Verarbeitung oder dem Material sieht und weil ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass billig kaufen oft doppelt kaufen heißt.

Aber so lange man den Kleiderschrank noch von Daddy gefüllt bekommt ist es natürlich auch sehr einfach auf Markenkleidung zu achten. Wenn du später im Studium oder in der Ausbildung nach Abzug aller Kosten nur noch 200 Euro im Monat übrig hast wirst auch du dir zwei mal überlegen, ob du die für eine einzige Jeans ausgibst oder ob es nicht auch eine billigere tut, weil du dir für den Rest dann noch etwas anderes kaufen oder am Wochenende weggehen kannst.

Und Geschmack und Stil kann man sich leider (oder zum Glück) auch nicht kaufen. Es gibt Leute die es schaffen in Second Hand Sachen super auszusehen, während andere auch im teuren Designerkleid mit 1000 Euro Handtasche einfach nur billig aussehen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also du lässt dir noch schön von Mama und Papa deine Markenkleidung finanzieren? Ich denke mal, wenn du später mal eine eigene Familie zu ernähren hast, wirst du merken, das man sich nicht immer das teuerste und beste leisten kann. Da spielen dann andere Kriterien eine wichtige Rolle. Muss man denn mit Markenklamotten sein Image verbessern? Hast du nicht genug Selbstbewusstein?

Ich persönlich finde man kann sehr viel gutes bei sog. Discountern bekommen und es muss auch nicht gleich bedeuten, das damit jeder zweite rumrennt. Man muss nur kreativ genug sein und seine Bekleidung auch kombinieren können. Man kann sich ja auch günstig Bekleidung ersteigern und das auch als Neuware. Also ich finde deine Meinung etwas zu oberflächlich und es heisst zwar, Kleider machen Leute, aber das heisst nicht, das Kleider auch gleich Verstand mitbringt. :wink:

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde man muss bei Markenkleidung erst einmal differenzieren. Es gibts Markenkleidung, die wirklich sehr qualitativ und zeitlos ist, deren Herstellungsmethoden nicht grade Landstriche und Kindergenerationen in Dritte-Welt-Ländern verwüsten und die teilweise sogar lebenslange Garantie hat. Für einen guten Anzug oder ein Buisnesskostüm kann man beispielsweise gut 500 bis 1000 Euro ausgeben (manchmal auch mehr, je nachdem wie mans braucht :lol: ) - man wird das ganze Leben etwas davon haben. Ebenso trifft dies bei Funktionskleidung zu.

Dann gibts sowas wie Markenkleidung von Trendherstellern. Deren Qualität beruht meist auf Imaginationen der Träger, die für ein Shirt mal hundert Euro locker machen, nur weil sie sich ein Idealbild mit kaufen. Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, zum Beispiel nur weil ein Designer ein Tattoomotiv -was er nicht einmal selbst entworfen hat- auf ein Shirt druckt, ist das gleich das Dreifache wert? Das gabs vorher schon in alternativen Szenen und sowas lässt sich auch wunderbar im Kopiershop nebenan selbst machen. Genau so läuft es mit Markennamen auf Shirts- das ist doch nur was für Leute, die sich die "echten" Designerteile nicht leisten können.

Ich würde jedenfalls jederzeit die Wette eingehen, dass viele sich für 20 Euro schicker einkleiden können, als andere für 500 Euro. Wie es dann mit der Qualität aussieht ist eine andere Frage, aber ich denke, wenn man qualitative Basics mit moden Teilen, die ruhig von H&M und Co sein können, mixt, fährt man finanziell und modisch am besten.

Dass in der Krochaszene aber mit Marken nur geprotzt wird, ist ja auch bekannt. Solche Jugendszenen finde ich wichtig, aber ich glaube mit dem Abstand von einigen Jahren und Erfahrungen wirst du das auch anders sehen.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin nicht pauschal für oder gegen Markenkleidung bzw. billige NoName-Ware. In beiden Bereichen habe ich schon Topps und Flopps erlebt (schreibt man das jetzt eigentlich neuerdings beides mit doppel-p?), was die Qualität und Haltbarkeit angeht. Somit setzt sich mein Kleiderschrank sowohl aus Markenkleidung als auch aus billigen Teilen zusammen.

Tendenziell kann man vielleicht sagen, dass ich Basics wie TShirts oder Jeans eher von einer Marke kaufe, weil diese meistens besser sitzen und länger halten. Modische Einzelteile dürfen auch gerne Billigware sein, weil man die nach einer Saison sowieso nicht mehr tragen mag.

Ansonsten habe ich wirklich mit beiden Arten von Kleidung schon so manche Überraschung erlebt: teure Sachen, die abfärben oder einlaufen, billige Lieblingsteile die ich jahrelang trage weil sie so langlebig sind.

Bei Markenkleidung bzw. grundsätzlich stört es mich, wenn man die Marke sofort erkennt. TShirts mit Markenaufdruck o.ae. geht mal gar nicht, ich laufe doch nicht als Werbetafel rum und zahle auch noch Geld dafür. Im Zweifelsfall trenne ich sogar Etiketten heraus um die Marke unkenntlich zu machen.

Leider hat der Markenwahn in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was u.a. dazu geführt hat dass viele kleine Labels nicht mehr existieren und man in jeder Stadt die gleichen Marken kaufen kann. Die individuelle Auswahl wird somit immer geringer, das finde ich ziemlich schade.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es Blödsinn, zu sagen, dass günstige Kleidungs ja jeder trägt. Ich denke, dass man dabei genauso auf Menschen treffen kann, die das gleiche Teil tragen, wie bei teurer Kleidung auch. Ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn ich auf jemanden treffe, der vielleicht das selbe Kleidungsstück trägt, wie ich. Da würde ich höchstens sagen, dass der Jenige einen guten Geschmack hat.

Man kann auch ausgefallen Sachen bekommen, die nicht so viel kosten und die eben nicht jeder hat. Ich kaufe viel bei H&M und Kik, Takko und Co. ein und ich muss sagen, dass ich mich nicht erinnere schon mal jemanden getroffen zu haben, der die selbe Kleidung trug, wie ich. Außerdem achte ich auch bei günstiger Kleidung auf Qualität. Ich hatte auch schon Markenkleidung, die schon nach ein paar mal waschen nicht mehr schön aussah.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Super, die Eltern finanzieren deinen Markenwahn, dass du dir keine Markenklamotten leisten können wirst, ohne Zuschuss von den Eltern, wirst du schon noch früh genug merken. Seinen Eltern auf diese Weise das Geld zu verbrennen ist in meinen Augen schlicht weg asozial. Für dein gestörtes Selbstwertgefühl dürfen deine Eltern bezahlen. Na gut, vermutlich haben sie in der Erziehung ja etwas falsch gemacht, so gesehen wäre es dann ihre eigene Schuld.

Ich bin viele viele Jahre gänzlich ohne Markenklamotten ausgekommen, vor allem als meine Eltern mich finanziert haben, alle paar Jahre mal ein gutes paar Markenschuhe (keine "Modemarken" sondern "Qualitätsmarken") war das einzige, was mir meine Eltern an Marken finanziert haben. Ich hatte auch nie das Bedürfnis, eine Marke zu kaufen, nur weil eine Marke drauf steht.

Mit meinem ersten richtigen und selbst verdienten Gehalt damals, habe ich mir dann mal selber eine tolle Jacke von Nike gekauft, die hat 300 DM (also etwa 150 Euro) gekostet, die ist mittlerweile acht Jahre alt und ich halte sie noch immer in Ehren, weil sie einfach etwas Besonderes ist.

Inzwischen arbeite ich seit mehr als acht Jahren und kann mir mittlerweile auch mehr Markenklamotten leisten, wenn ich das wollte. In den letzten drei Jahren habe ich aber eigentlich nur zwei Paar gute Schuhe und zwei ordentliche Jacken gekauft, deren Wert ich aber auch wirklich zu schätzen weiss, da ich dafür nicht nur gearbeitet habe, sondern auch Überstunden geschoben und Dienstreisen gemacht habe.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Deine Liebe zu Markenklamotten ist völlig in Ordnung und wenn du jemanden hast der das auch bezahlt- um so besser. Meinen Vorredner- und Vorrednerinnen muss ich ein bischen Widersprechen. Natürlich sieht man ob jemand gute Kleidungsstücke trägt oder diese beim Discounter einkauft, selbst ich als absoluter Modemuffel bemerke ob jemand gute Schuhe oder täglich wechselndes Make Up trägt oder bei einem besseren Friseur war und entsprechend mehr Geld ausgegeben hat. Auch ist das Argument der längeren Haltbarkeit und Qualitätsvorteile natürlich nicht von der Hand zu weisen.

Ich verstehe nicht dass hier jemand mit Vorwürfen überhäuft hat der eigentlich nur gesagt hat dass er gerne Markenklamotten trägt und das er jemanden hat der das finanziert. Wer macht das nicht und trägt gerne besonders schöne Sachen? Und das mit der Fremdfinanzierung ist eigentlich auch nicht so selten, wenn jeder mal ein bischen bei sich selbst anfängt und überlegt. Natürlich ist meine These etwas provokant und ich entschuldige mich schon einmal vorsorglich bei denen die sich zu Unrecht angegriffen fühlen.

Fakt ist, dass das Geld dafür übrig sein muss, egal ob ich mir irgendwelche Sachen selbst kaufe oder von den Eltern zugesteckt bekomme. Es kann doch sein dass ich lieber auf ein von den Eltern finanziertes Auto oder Handy und dessen laufenden Betriebskosten verzichte und das Geld für etwas ausgebe was mir wirklich Spaß macht. Ich mache das auch so, allerdings kann ich nur ausgeben was ich habe und was ich auf der einen Seite spare gebe ich bei Dingen die mir wichtig sind wieder aus.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also fangen wir erstmal damit an, qualitativ hochwertige Kleidung und Markenklamotten haben erst einmal rein gar nichts miteinander zu tun und erst recht ist nicht automatisch eine Modemarke von der Qualität her besser als eine nicht-Modemarke. Oft kommen Markenteil und nicht-Markenteil aus der gleichen Fabrik in China, werden aus den gleichen Rohstoffen auf den gleichen Maschinen gefertigt, von den gleichen Leuten zugeschnitten und vernäht, mit den gleichen Chemikalien gefärbt und so weiter. Ob am Ende dann eine Marke oder eine nicht-Marke herauskommt, entscheidet sich eigentlich nur an einer Weiche, auf der linken Seite kommt das Logo X drauf, auf der rechten Seite Logo Y.

Das Teil mit Logo X kostet dann halt 100 Euro im angesagten Markenladen, während das Teil mit Logo Y im Kik dann 3 Euro kostet. Der Unterschied ist dann ganz wirklich nur das Logo und der psychologische Effekt, dass man mit einem teuren Pullover oder eine teuren Jeans halt besser umgeht, als mit dem Kik-Sonderangebot.

Die Markenkleidung, wo der höhere Preis wirklich zu einem Teil in besserer Qualität begründet liegt, ist nicht grade die, welche bei den bekennenden Markenklamottenträgern angesagt ist. Als Beispiel nenne ich da nur mal Schuhe von Birkenstock, die stellen nicht nur Sandalen her, sondern auch wirklich gute und gesunde Schuhe, die auch nicht schlechter aussehen, als alle anderen Schuhe. Ich habe aber noch nie von einem Markenklamotten-Fetischisten gehört, dass er nur Schuhe von Birkenstock tragen würde.

Sagen wir es doch einfach so, wie die Sache wirklich ist, dem durchschnittlichen Markenklamottenträger ist die Haltbarkeit und Qualität total egal, es geht darum, cool da zu stehen und sich profilieren zu können.

Und das ist der Punkt, wo mir die Fremdfinanzierung durch Eltern oder sonst wen anderen sauer aufstösst. Wer sich profilieren will, soll dies gefälligst auf eigene Kosten tun und selber dafür arbeiten, statt andere dafür aus zu nehmen. Ich habe nichts dagegen, wenn die Eltern für die Finanzierung von meinetwegen guten Schuhen zum wandern oder so herangezogen werden, denn da ist eben die teurere Qualität wichtig für die Gesundheit. Aber andere anpumpen, nur um dann auf dem Schulhof über die anderen "armen Kinder" her zu ziehen, welche vielleicht auch einfach nur zu anständig sind um ihre Eltern finanziell aus zu schlachten, ist in meinen Augen unter aller Kanone und zeugt davon dass bei dem Kind irgendwas falsch gelaufen ist.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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