Bin in einer Lebenskrise - und keiner versteht mich

vom 10.03.2009, 16:45 Uhr

Ich finde das alles sehr widersprüchlich. Du hast keine Lust auf das, was in dieser Gesellschaft als "normal" und erstrebenswert gilt. Du möchtest dich nicht in diese Gesellschaft integrieren sondern als eine Art Aussteiger leben, der sich selber versorgt und du deutest an, dass dieser Wunsch aus einigen Enttäuschungen und schlechten Erfahrungen heraus entstanden ist. Bis hierhin kann ich das alles noch sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Was ich aber nicht verstehe ist dein Wunsch nach Verständnis und Anerkennung. Denn wenn man schon zu dem Schluss gekommen ist, dass man mit dem "normalen" Leben nichts anfangen kann, dann müsste doch auch klar sein, dass man von den Menschen, die genau dieses Leben leben kein Verständnis erwarten kann.

Ich kann es schon gut verstehen, wenn jemand einen Lebensentwurf hat, der vom deutschen Durchschnittbürger abweicht, aber ich bin eben auch realistisch genug um zu sehen, das bestimmte Sachen in romantischen Vorstellungen ganz toll scheinen, aber in der Realität einfach nicht funktionieren. Das eigene Essen anbauen klingt zum Beispiel in der Theorie durchaus machbar, aber die Leute, die das realisiert haben müssen sich extrem einschränken. Also hauptsächlich auf pflanzliche Nahrung umsteigen und im Winter mit einer recht kleinen Auswahl zufrieden sein, und dann leben diese Leute in der Regel auch in Gemeinschaften zusammen, wo sie sich die Arbeit teilen können - und in so eine Gemeinschaft muss man sich natürlich auch integrieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



So ungewöhnlich sind deine Lebensziele nun wirklich nicht. Es gibt einfach nun einmal unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen des idealen Lebens. Nur meist ist es so, dass jemandem die jetzige Situation irgendwie nicht gefällt und man trotzdem unzufrieden ist, auch wenn dies vorher Vorstellung des perfekten Lebens war. Manche Leute wollen alles ohne Arbeit haben, was du ja anscheinend nicht willst. Dennoch solltest du das tun, wenn du die Möglichkeit dazu hast. So nach dem Motto: "Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre."

Meine Eltern hatten auch einmal den Wunsch viel zu reisen, um die Welt zu entdecken, allerdings bin ich dann gekommen und sie haben sich damals anders entschieden. Jedoch musst du auch bedenken, dass das dann auch finanziert werden muss und das ist auf Weltreisen nicht gerade wenig. Es gibt allerdings bestimmt immer irgendetwas, das du nebenbei machen kannst und wobei der Genuss des Lebens nicht in Vergessenheit gerät. In deinem Fall bin ich mir nicht wirklich sicher, ob diese passive Arbeit genug Geld einspielt, sodass du gar nichts arbeiten musst.

Es ist für dich anscheinend ziemlich erfüllend, wenn du fast nichts tust und einfach vor dich hin faulenzt. Das wäre für mich persönlich nichts, denn wenn ich überhaupt keine Verpflichtungen habe, dann ist das Leben für mich einfach nur langweilig, denn dann ist man nun einmal keinen Herausforderungen des Lebens gestellt. Das würde mir persönlich wirklich sehr fehlen, denn ich merke dies in den Sommerferien. Wenn ich nichts ausgemacht habe und einfach nur faulenze, dann ist das für mich sehr viel schlimmer, als in der Schule zu sitzen oder in der Arbeit zu sein. Hier vermag es dir wohl anders ergehen, denn du weißt wohl, wie du deine Freizeit verbringen möchtest. Allerdings wäre eine Hängematte für mich nicht sehr erfüllend. Aber jeder hat andere Ansichten des perfekten Lebens. :wink:

Ich will hier noch einmal anmerken, dass du entscheiden musst, wie du denn leben willst. Vielleicht ist das für dich erfüllend und wenn du dein leben so leben willst, dann kannst du das tun, allerdings wäre das, wie schon gesagt, nichts für mich. :wink:

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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