Kind muß in der Schule auf dem Boden essen

Ich kann deine Sorge und Aufregung ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen. Ich halte es durchaus für eine nette Idee, wenn die Kinder eine Art Picknick machen und finde es auch nicht unhygienisch, wenn jedes Kind sein eigenes Handtuch hat.

Natürlich ist klar, dass die Kinder gerade bei einem veraltetem Teppich darauf achten sollten, dass ihr Essen auf dem eigenen Handtuch bzw. sogar in der Brotdose bleibt. Denn dann ist in meinen Augen nichts verwerfliches daran zu erkennen.

Übrigens denke ich, dass du sehr wohl mehr Einfluss auf den Kauf eines neuen Teppiches hast, als die Lehrerin deines Sohnes! Denn ihr Wunsch kann vom Direktor leicht abgelehnt werden, der Wunsche einer Mutter hingegen nicht mehr ganz so leicht. Ich bin selbst Kindergärtnerin und leider läuft es auch bei uns oftmals so ab, dass wir erst etwas tun können, wenn die Eltern ebenfalls aktiv sind! Ich würde es an deiner Stelle also unbedingt versuchen!!

Von so einer Praktik habe ich noch niemals gehört und ich wäre ehrlich gesagt auch nicht besonders begeistert, wenn mein Kind so essen müsste. Die Lehrerin verfolgt die Idee, dass die Kinder lernen sollen in der Runde zu essen und das finde ich ja auch sehr schön. Aber kann man dafür denn keinen Stuhl oder Tischkreis anrichten, wo man dann isst? Muss das auf dem Boden sein? Das ist doch wirklich albern und mich würde wirklich interessieren, ob sie es den Kindern gleich tut und auch auf dem Boden isst.

Wenn man die Sache genau betrachtet, ist das doch eigentlich auch recht kontraproduktiv. Durch das gemeinsame Essen lernen die Kinder einerseits, dass es besser ist zusammen mit der Familie oder Freunden zu essen und dadurch, dass sie sich dazu auf den Boden setzten, lernen sie unbeabsichtigt auch noch, ihr Pausenbrot in der Schule auf dem Boden einzunehmen. Ich bin mal gespannt wie sich das auf die Kinder auswirkt.

So drastisch es auch klingt, aber ich würde ernsthaft drüber nachdenken, mein Kind auf eine anderen Schule zu schicken. Wer weiß was für merkwürdige Methoden die Lehrerin in der Zukunft noch so anwenden wird.

Genau wie du finde cih die Idee mit dem gemeinsamen Essen sehr gut und bin der Meinung, dass so eine Art von Gemeinschaftssinn gebildet wird. Die Kinder lernen auf eine gewisse Art und Weise, dass sie zusammenghören. An sich ist auch nichts gegen das Essen auf dem Boden einzuwenden. Jedoch ist eine Bedindung dafür, dass der Boden sauber ist und der Teppich in einem ordentlichen Zustand. Des weiteren sollten die Kinder, wenn sie auf dem Boden herumlaufen, Hausschuhe tragen, da sie sonst den ganzen Dreck von der Straße und von draußen mit herein tragen auf dem Boden, von dem sie später essen.

Ich an deiner Stelle würde, wenn es wirklich so schlimm ist, vielleicht einmal einen Amtsarzt einschalten. Schließlich steht hier ja auch die Gesundheit der Kinder auf dem Spiel. Durch das Essen auf dem Boden werden nämlich auch sehr viele schädliche Bakterien aufgenommen.

Wir hatten in der 5. Klasse auch ein Zimmer mit Teppichboden, allerdings hatte einer aus unserer Klasse Asthma und eine Hausstauballergie, weshalb der Teppichboden bei uns entfernt wurde. Mittlerweile sind bei uns an der Schule in allen Klassenzimmern die Teppichböden entfernt und überall wurde PVC verlegt. Ich würde mich an deiner Stelle beschweren, auf einem alten modrigen Teppichboden zu essen wäre für mich ein Grund mich zu beschweren, da das ja nicht gerade gesundheitsfördernd ist. In einem Teppichboden befinden sich sehr viele Bakterien und Lebensmittel, die gegessen werden sollten nicht mit diesen Bakterien in Berührung kommen.

Ich habe vor ein paar Jahren in der betreuten Schule gearbeitet. Und dort habe ich erfahren, dass es gesetzlich verboten ist in Schulen einen Teppich im Klassenraum zu haben. Aus hygienischen Gründen wird das Gesundheitsamt diesen Klassenraum schliessen und Auflagen geben, bis wann ein Teppichboden entfernt sein muss. Und dabei ging es um einen neuen Teppichboden, der nur in einem Teil der Klasse verlegt werden sollte.

Also da muss ich dir etwas widersprechen, denn bei uns gibt es einen Klassenraum, der mit einem Teppichboden ausgestattet ist, aber weil sich dort eine Schülerin mit einem Hörgerät befindet und diese so besser den Unterricht mitverfolgen konnte. Also da hat das Gesundheitsamt auch nicht den Klassenraum geschlossen. Allerdings durften die Kinder, den Klassenraum auch nur mit Hausschuhen und auf keinen Fall mit Straßenschuhen betreten.

Aber ich finde es trotzdem nicht gut, wenn die Kinder, ihr Frühstück auf dem Fußboden zu sich nehmen müssen und das würde ich als Eltern auch mal direkt mit der Lehrerin besprechen. Wenn sich mehrere Eltern dagegen sagen, dann kann sie das ja auch nicht weiterhin so handhaben, denn sie sollte sich ja auch etwas an die Meinungen der Eltern halten. Klar ist es für die Schüler sicherlich das ein oder andere Mal eine interessante Sache, aber dauerhaft?

Also als ich in der Grundschule war, war mein Klassenraum neben einem Keller und außerdem war meine Lehrerin = Schulleiterin, was hieß sie konnte machen, was sie will, solang es legitim war. Wir hatten vorm Keller genügend Platz für die Hausschuhe und mussten die immer vor Betreten des Klassenraumes anziehen, ein Teppich hatten wir auch, aber einen kleinen und der war in der Ecke, wo man spielen konnte und der war halt deswegen da, also damit wir nicht auf hartem Boden spielen mussten.