Extra Toiletten für Transsexuelle
Hallo.
Ich habe gerade gelesen das es in Indien jetzt eigene Toiletten Für Transsexuelle geben soll. Es sind jetzt erst mal drei von diesen Toiletten geplant. Was nicht nur auf Begeisterung stosst . Diese Toiletten für Transsexuellen Menschen sollen zur Anerkennung der Minderheit beitragen.
Wie findet ihr diese Idee von eigenen Toiletten für transsexuelle Menschen? Soll es sowas auch in Deutschlen geben?
Grüße!
Hallo!
Ich fände die Toiletten für Transsexuelle auch ehr abschreckend und halte das für keine sinnvolle Sache. Dann müsste es ja auch extra Toiletten für Schwule und Lesben geben. Ich finde, dass die Transsexuellen auf die Toiletten gehen sollten, auf die sie gehen möchten. Wenn sie als Frau rausgehen, dann eben auf die Damentoilette.
Ich kann gut verstehen, wenn die Transsexuellen sich dadurch minderwertig fühlen und diese Toiletten nicht benutzen wollen. Manchmal frage ich mich, ob sich sowas nicht ausgedacht wird, um Menschen, die anders sind, das Leben schwerer zu machen.
Hallo!
Ich finde es eher diskriminierend, wenn man auch Toiletten für transsexuelle einrichtet. Denn die meisten Transsexuellen, die als Frau rausgehen wollen auch als Frau gesehen udn behandelt werden. Da ist es doch sehr diskriminierend, wenn sie auf eine extra Toilette gehen müssen. Da müssten dann auch 2 verschiedene Toiletten eingerichtet werden. Die für den Mann, der sich als Frau sieht und die für die Frau, die sich als Mann sieht.
Und wie Nelchen schon sagt, dann müsste es auch Toiletten für schwule Männer und lesbische Frauen geben.
Naja, man muss vielleicht noch bedenken, dass die "Transsexuellen" in Indien ein klein wenig etwas anderes bedeuten als in unserem Kulturkreis.
In unserem Kulturkreis sind Transsexuelle ja nicht zuletzt ein "medizinisches Problem", etwas, das sich mit einer Operation "beheben" lässt. In Indien spielt das etwas anderes. Transsexuelle haben dort einen anderen sozialen Status.
Dies ist in einer Kastengesellschaft äusserst wichtig zu erkennen und zu akzeptieren. Transsexuelle haben dort ihre sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben, stehen an einer ganz bestimmten Stelle. Genauso wie der Bramane seine Stellung hat, oder der Unberührbare. Dass es da auch entsprechende Toiletten gibt überrascht mich nicht weiter. Die indische Gesellschaft lässt sich nicht wirklich mit unserem westlichen Werte- und Normengefüge vereinbaren, noch viel weniger bewerten.
Wir sollten es gar nicht versuchen zu bewerten oder kommentieren, sondern akzeptieren. Alles andere nähert sich sonst dem Kulturimperialismus.
Ich finde das mehr als fragwürdig. Denn in der Regel ist es ja so, dass beispielsweise ein Mann, der sich unter Umständen nach jahrelangem Hin und Her in eine Frau umoperiert hat, sich auch als Frau fühlt und als Frau angesehen werden möchte. Wenn diese Person nun so eine Toilette benutzen müsste, wäre das eher diskriminierend.
Allerdings mag sich das in Indien ganz anders verhalten. Als Europäerin war mir bisher unbekannt, dass Transsexuelle dort einen besonderen Status haben, somit mag das, was uns im Westen als Diskriminierung erscheint, dort einen tieferen Sinn haben. In Deutschland wäre dies wohl undenkbar, aber da sieht man nun einmal, wie groß die kulturellen Unterschiede sein können.
Auf die Schnelle habe ich da einen vernünftigen Link gefunden. Klick.
Die Hijras genannten "Transsexuellen" werden da beschrieben. Dieses Dritte Geschlecht geht geschichtlich weit zurück, sie werden im 4. Jhd. das erste Mal erwähnt. Sie nehmen eine Sonderstellung ein, eine Art Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern.
Allein in Mumbai leben zwischen 50-100'000 Hijras. Da regt sich wohl nur der komische Westen auf, wenn da ein paar Toiletten für diese Gruppe eingerichtet wird. Die Lehre daraus? Alles hinterfragen und die Wertemassstäbe überprüfen.
Das ist eine ziemlich weitreichende Diskussion die hier angeschnitten wird. Über diese Thematik gibt es unzählige Bücher und lässt sich nur schwer in ein paar Beiträgen hier abhandeln.
Die Diskussion ist sowohl biologisch als auch psychologisch zu betrachten. Alles fängt damit an, ob es überhaupt Sinn macht zwischen Mann und Frau zu unterscheiden. Was ist ein Mann, was ist eine Frau? Biologisch könnte man dies an den Geschlechtsorganen ausmachen. Psychologisch gibt es mehrere Studien darüber, dass es keinen (großen) Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Die meisten Unterschiede, die man heutzutage wahrnimmt sind schlicht weg durch die Gesellschaft bedingt.
Die Folge dieses (lediglich) gesellschaftlich verankerten Unterschied ist in erster Linie die Diskriminierung der Frau. Der Frau wird nicht so viel zugetraut wie dem Mann. Das Problem wird leicht deutlich, wenn man sich im Fernsehen einen Werbungsblock anschaut und überlegt wie die Wirkung des Werbespots wäre, wenn man die Geschlechter tauschen würde.
Dann gibt es noch die Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie biologisch nicht angehören. Wie soll man mit diesen umgehen? Ist es wirklich der richtige Weg diesen eine Geschlechtsumwandlung aufzudrücken, damit sie sich verwirklich können? Oder darf man nicht einen weiblichen Mann als vollwertige Frau ansehen.
Dann gibt es die Transsexuellen, die kein eindeutiges biologisches Geschlecht haben. Diese werden in westlichen Kreisen oft kurz nach Geburt einfach einem Geschlecht durch Operation zugewiesen - es gibt einige, die sie mit diesem nicht wohl fühlen.
Die Kategorisierung in Geschlechter führt letztlich nur zu mehr Probleme, als sie beseitigt.
Was spricht gegen gemischte Toiletten?
Sehr komische Idee, ich meine Transexuelle haben ja nun mal ein Wunschgeschlecht, und ich nehme mal an das sie dann auch lieber auf die entsprechende Toilette gehen möchten, die für ihr gefühltes Geschlecht gedacht ist. Eine Toilette für Transexuelle müsste ja dann noch geteilt sein in Männlein und Weiblein.
Allerdings nehme ich mal schwer an das diese neue Toilettenform daher rührt das in Indien die Transsexuellen richtig als Aussetzige angesehen werden, und diejenige die von Ihnen berührt werden verflucht sind (oder bei Neugeborenen es auch als Segnung gilt), na ja, auf jedenfall ist das in Indien eine sehr komische Haltung zu diesem Thema und ich nehme an daher auch die neuen Toiletten.
thisnamewasfree hat geschrieben:Allein in Mumbai leben zwischen 50-100'000 Hijras. Da regt sich wohl nur der komische Westen auf, wenn da ein paar Toiletten für diese Gruppe eingerichtet wird. Die Lehre daraus? Alles hinterfragen und die Wertemassstäbe überprüfen.
Nicht nur der "komische Westen" regt sich darüber auf, auch in Indien ist das Projekt durchaus umstritten. Der Vorsitzende eines Transsexuellenverbandes des Bundesstaates Tamil Nadu findet diese Idee diskriminierend, die erste transsexuelle TV-Moderatorin Indiens dagegen findet die extra Toiletten eine gute Idee. Also wirklich hinterfragen und vielleicht recherchieren
Nicht nur der "komische Westen" regt sich darüber auf, auch in Indien ist das Projekt durchaus umstritten.
Habe ich nie bestritten. Ich gehe davon aus, dass bei so vielen Hijras auch unterschiedliche Meinungen existieren. Und wenn nach rund 1'600 Jahren Geschichte nun plötzlich etwas neues auftaucht, dann wirft das auch in Indien Wellen.
Was ich gesagt habe ist, dass sich der Westen kein Urteil darüber erlauben solle, das ist Sache der indischen Gesellschaft. Das dort eine Diskussion im Gange ist halte ich für richtig und logisch. Also bitte nicht mir etwas unterstellen wollen das ich so nie gesagt habe, danke.
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