Auf Kommando weinen können

vom 08.03.2009, 03:35 Uhr

Ich würde sehr gern auf Kommando weinen können, ich finde das irgendwie wirklich lustig, das kann man prima als "Druckmittel" benutzen, so im Sinne von "guck mal wie traurig ich doch bin". :D

Kann man auf Kommando weinen irgendwie lernen? Ich versuche immer an wirklich wirklich traurige Sachen zu denken, aber das hilft absolut nicht, im Gegenteil, meistens komm ich mir dann extra blöd vor und muss manchmal sogar lachen anstatt zu weinen. Vielleicht hat jemand von euch ja Tipps, wie man weinen lernen kann, wäre super.

» Goo » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,16 »



Also ich kann auf Kommando weinen. Leider bringt mir das meiner Meinung nach nichts, aber es ist schon eine interessante Fähigkeit. Ich bin mir nur nicht ganz so sicher, ob es sehr natürlich rüberkommt, jedoch fließen bei mir die Tränen nach einigen Sekunden, wenn ich an etwas wirklich sehr trauriges denke. Dann muss ich noch ein paar Schluchzer hinzufügen und schon ist das falsche Weinen fertig. Meistens denke ich dann daran, wie Kinder in Afrika sterben oder wie mein Lieblingshaustier starb, als ich noch klein war.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann auch auf Kommando weinen. Das hab ich mir als kleines Kind "antrainiert" war damals sehr praktisch um meinen Willen zu bekommen. Ich muss wohl nicht dazu erwähnen das ich ein sehr ansträngend Kind war. Ich habe früh gemerkt das meiner Mutter mir meinen Willen gelassen hat, wenn ich geweint habe. Oder auch andere Leute.

Heute benütze ich das auf Kommando weinen nicht mehr zu meinen Vorteil. Ich weiß auch gar nicht genau ob ich das noch so schnell wie früher kann. Ich habe damals dann immer an etwas trauriges Gedacht, wie an meinen Vater oder die Scheidung meiner Eltern und das sie nie wieder zusammen kommen werden.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann auch auf Kommando weinen, aber es ist leider kein Vorteil. Manchmal werde ich als Heulsuse betitelt. Ich brauche nur an eines meiner verstorbenen Tiere zu denken oder ich schaue mir einen Indischen Film an, und schon fließen die Tränen.

Und Mitleid hat mein Mann leider auch nicht mehr mit mir wenn ich mal wieder weine. Er meint ich soll doch nicht dauernd weinen, weil es einfach nicht glaubwürdig ist :?

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als Kind hab ich mir auch antrainiert, auf Kommando weinen zu können. Eine Zeit lang wurde mir von meinen Eltern dann auch jeder Wunsch erfüllt, damit ich armes kleines Ding endlich aufhöre zu weinen. ;) Aber meine Mutter war ja auch nicht blöd und hat nach einiger Zeit den Dreh herausbekommen, mein echtes Weinen vom künstlich herbeigeführten zu unterscheiden. Da der Trick ab dann eher unnütz wurde, kann ich es heute auch nicht mehr hundertprozentig (manchmal klappts aber noch :D ).

Und ja, natürlich kann man das (auch als Erwachsener noch) lernen. Was glaubst du denn, was unter anderem auf Schauspielschulen unterrichtet/geübt wird? An etwas sehr trauriges denken, etwas häufiger blinzeln sind so die Grundgegebenheiten um das hin zu bekommen (bei mir zumindest). Und ich hab weder ein totes Haustier noch geschiedene Eltern oder sowas, aber traurige Erinnerungen hat jawohl jeder.

Übrigens: Wenn man häufig weint weil man an etwas Trauriges gedacht hat oder einen traurigen Film sieht verstehe ich nicht als "auf Kommando weinen". Na gut, vielleicht ist Kommando auch der falsche Ausdruck, vielleicht sollte man es eher "kontrolliert weinen" nennen. Denn bei jedem traurigen Anlass weinen zu müssen bedeutet einfach sehr emotional zu sein, bzw. sehr nah am Wasser gebaut (um mal nicht das doofe Wort Heulsuse zu benutzen :) ).

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, ich kann das mit ein bisschen Konzentrieren auch, zumindest auf der Bühne, wenn es zur Rolle gehört. Gelernt im Schauspielunterricht.

Was wird genau im Schauspieltraining gelehrt? Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Herangehensweisen, von außen nach innen und von innen nach außen, einfach ausprobieren was bei dir besser funktioniert.

Erstens von "außen nach innen", nimm eine Haltung an, die mit Trauer assoziiert ist, gebeugt, Kopf nach unten und spüre in den Körper, blinzele mit den Augen, tue all das körperlich was ein Trauernder tut. Sei dir deines Körpers bewusst.

Oder zweitens von "innen nach außen": An eine zurückliegende traurige Situation denken ist das erste. Gehe dann sämtliche sinnliche Wahrnehmungen dieser Situation durch. Beantworte ganz präzise die Fragen und stelle es dir vor wie es damals war: Wo war ich? Was hatte ich für ein Gefühl auf der Haut? Welche Kleidung trug ich? Welche Jahreszeit war? Was habe ich gehört und gesagt? Hör es. Sag es. Gab es gar einen bestimmten Geschmack, Geruch? Versuche nicht unbedingt aktiv nach dem Gefühl zu schürfen, das funktioniert häufig nicht. Der Weg geht über das sensorische Gedächtnis. Dadurch erreichst du mit ein bisschen Übung dein emotionales Gedächtnis und dein Gefühl kommt automatisch hoch.

Was einem diese Fähigkeit jedoch im normalen Leben bringt, außer böse Bemerkungen des Partners, man wolle ihn manipulieren und dergleichen oder die Unsicherheit darüber wie echt und ehrlich dann ein wirkliches Weinen ist, sei dahingestellt.

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass die meisten dieses können und es wirklich in der Kindheit begraben ist, dass die Menschen das können. Auch ich kann es, aber ich konnte als Kind schon nicht viel damit anfangen, weil es meine Schwester wohl besser konnte . Geglaubt wurde immer meiner Schwester und dann habe ich es irgendwann nur noch dazu gebraucht, um die Strafe, die ich zu erwarten habe etwas abgeschwächt wurde.

Man kann zwar auch als Erwachsener denke ich durch eine solche Schauspielerei viel erreichen, aber ich denke auch, dass, wenn es raus kommt es auch als "lügen" gedeutet werden kann und einem dann auch nicht mehr geglaubt wird, wenn man wirklich traurig ist. Im Prinzip ist ein "auf Kommando heulen" nichts anderes, als jemand anderem eine Lüge aufzutischen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann auch auf Kommando weinen, allerdings ist es eher ein weinen weil ich etwas schön finde oder so.

Gestern hab ich mit meiner Freundin telefoniert und sie hat mir von einer Frau erzählt die kleine Erdbeeren aus Stoff näht und das sie das total niedlich findet. Sie hat dann ein bisschen im Internet geguckt und hat einen genähten Cupcake gefunden. Wir stehen total auf Cupcakes und ich hab mir das in dem Moment so bildlich vorgestellt, dass ich Tränen in den Augen hatte, weil ich es einfach so niedlich fand. :lol:

Aber ob man das lernen kann? Wie wäre es mit Schauspielunterricht? Dort wird sowas erlernt. :D

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann nicht auf Kommando weinen und möchte es auch gar nicht können. Ich finde es auch nicht in Ordnung, so etwas als Druckmittel einzusetzen. Irgendwann kommt es raus und wenn dann wirklich weint, glaubt einem doch keiner mehr.

Sicher ist es für Schauspieler wichtig, dass sie auf Knopfdruck weinen können. Aber warum sollte ein Mensch, so etwas sonst können? Ich finde, dass weinen etwas ist, was man wirklich aus Trauer oder Verzweiflung tut und nicht, weil man damit gerade Mitleid erregen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also, ich kann auch auf Kommando weinen. Nur kann ich es nicht auf Kommando abstellen, also auch nicht, wenn ich wirklich traurig bin (und dann heule ich wie ein Schlosshund).

Die beiden erklärten Schauspieltechniken sind richtig, wobei bei mir die Erinnerung eher von innen nach außen kommt, als anders herum.

Wer es nicht kann, auf Kommando zu heulen, kann zu mindestens durch Üben vor dem Spiegel so elend wirken, dass niemand mehr nachfragt, ob man tatsächlich heult. Hektisch mit dem Taschentuch im Gesicht herum fuchtelt- die Haut wird automatisch rot. Blick nach unten halten oder herumirren lassen, nur nie jemandem in die Augen schauen. Sätze schluchzend abbrechen lassen. Im Zweifel aus dem Zimmer ins Bad rennen, Wasser laufen lassen und das Make Up ruinieren.

Spass macht es nicht. Auch wenn es nützlich wirkt - wer nicht komplett gefühlskalt ist, dem kommt es selber falsch vor. Beim Theater ist es was anderes. Aber da gehe ich eh komplett in der Rolle auf...

» Mugelina » Beiträge: 19 » Talkpoints: 9,22 »


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