Jugendliche und Alkohol
Ich habe einen Bekannten, dessen Sohn jetzt 16 Jahre alt ist. Seit Monaten hängt er jetzt schon mit seinen Kumpels ab und jeden Abend wird in die Kneipe oder am Wochenende in die Disco gegangen mit einem Ziel: Saufen bis zum Umfallen! Der Alkoholkonsum der Jungs ist wirklich erschreckend! Mein Bekannter findet das alles völlig normal und ist fast noch stolz darauf, dass sein Sohnemann so viel verträgt und ihn praktisch „unter den Tisch säuft“.
Schließlich hätten wir in diesem Alter ja auch schon Alkohol getrunken und keiner hätte daraus ein Problem gemacht. Ich bin aber der Meinung, dass das schon an Alkoholismus grenzt. Wie denkt ihr darüber?
Ich bin auch der Meinung, dass der Alkoholkonsum von Jugendlichen von den meisten Menschen einfach gnadenlos unterschätzt wird. Außerdem ist Alkoholismus in der heutigen Jugendszene fast schon zum Gruppenzwang geworden.
Also ich wäre ja dafür, dass man egal welchen Alkohol, ob Bier, ob Schnaps, erst mit 18 Jahren kaufen und konsumieren dürfen sollte. Mit 16 finde ich Jugendliche noch nicht reif genug, um damit umgehen zu können, selbst wenn sie nur Bier kaufen dürfen. Na gut, jetzt kann man natürlich auch sagen, dass manche mit 18 auch noch nicht reif genug sind, aber irgendeine durchführbare Grenze muss man schon anführen.
Leider wäre die Einführung eines solchen Gesetzes aber nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nämlich zur Abschaffung des Alkoholkonsums von Jugendlichen, da ja auch jüngere immer wieder irgendeine Möglichkeit finde, an hochprozentige Getränke zu gelangen. Hierbei müssten die Eltern auch mal ein bisschen besser auf ihre Kinder aufpassen und ihnen nicht noch ab und zu ein Bierchen "mal nur so zum Probieren" geben, weil sie der Meinung sind " da passiert doch nix". Zeuge solcher Handlungen bin ich schon desöfteren geworden. Ich finde, Aufgabe der Eltern sollte es sein, ihren Kindern einen geregelten Umgang mit Alkohol ans Herz zu legen und ihnen hierbei kein schlechtes Vorbild zu sein.
Wie oft hört man denn, wie sich Jugendliche ins Koma trinken? Oder Flatrate saufen veranstalten? Also, wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, dass Jugendliche in der Lage sind, mit Alkohol umzugehen, deshalb sollte man dies den Erwachsenen überlassen.
Ja wenn sie wirklich jeden Abend / beziehungsweise sehr regelmäßig saufen gehen und das sogenannte "Komasaufen" praktizieren, dann sind sie Alkoholiker. Allerdings bin ich gegen eine Verschärfung der Gesetze und die Gründe werde ich euch gleich darlegen.
Wie oft hört man denn, wie sich Jugendliche ins Koma trinken?
Du sprichst da sicher unbewusst einen wichtigen Punkt an. Man hört häufig das Jugendliche sich ins Koma trinken, das liegt am Fortschritt der Informationstechnologie. Früher hätte so eine Nachricht vielleicht in einer Stadt Verbreitung gefunden, wenn überhaupt. Heute wird die Nachricht weltweit verbreitet. Es liegt also weniger daran das der Alkoholkonsum unter Jugendlichen extremer wird, sondern daran das die Nachrichten besser verbreitet werden.
Aber auch wenn der Alkoholkonsum angestiegen wäre, so sehe ich doch keinen Grund allen Jugendlichen das Trinken zu verbieten nur weil einige so dumm sind und sich 2 Flaschen Tequila in 20 Minuten einflößen. Genauso wie bei den Pilzen. In Holland wurden sie verboten, weil 2-4 (bin mir grad nicht sicher) dumme Touristen die keine Ahnung von der Dosis-Set-Setting-Theorie hatten im Rausch umgebracht haben. Dafür wurde die Freiheit von 16 1/2 Millionen Menschen eingeschränkt. Es sollte aus meiner Sicht jedem selbst überlassen werden was er konsumiert und was nicht und Jugendliche sind heutzutage aus meiner Sicht durchaus in der Lage selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, das sie das nicht dürfen sorgt nur für Frust und hilft nicht viel.
Jugendliche und der Drang nach alkoholischen Getränken gehören heutzutage zum Alltag, jedenfalls denken das die meisten Menschen, doch schauen wir einmal genauer hin, so stellt sich heraus, dass es sich überhaupt nicht um eine solch hohe Rate an Jugendlichen handelt, die öfter einmal ein oder zwei Gläser zu viel trinken. Man kann sicher sagen, dass der Alkohol in den heutigen Tagen schon sehr früh konsumiert wird, ich persönlich denke aber, dass es viele Aspekte gibt die dazu geführt haben.
Ein wichtiges Detail beim Augenmerk auf Alkohol bei Jugendlichen ist in der Tat die Werbung. Denn durch verschiedene Medien, wie zum Beispiel das Fernsehen, oder das Internet sind Jugendliche ständig mit Alkohol konfrontiert und wissen, dass Alkohol wie andere Lebensmittel erstens nicht verboten ist und zum anderen wissen sie genau, dass Alkohol auch zur Gesellschaft gehört. Und genau an diesem Punkt, sollte man die Jugendlichen eigentlich zur Besinnung bekommen, was auch beim größten Teil der Bevölkerung funktioniert. Lediglich ein kleiner Teil von Jugendlichen, der umso mehr zeigt wie stark der Alkohol einem im Griff haben kann, ist der Verführung erlegen.
Doch woran liegt das? Ich denke, dass die Eltern einen wichtigen Bestandteil dazu beitragen, dass Jugendliche in frühem Alter lernen, dass Alkohol nichts schlimmes, eher etwas gutes sein kann. Denn Tag für Tag leben einige Eltern den Jugendlichen ein Leben mit Alkohol und dessen ständigen Konsum vor. Dabei wird den Kindern und Jugendlichen allerdings nicht erklärt, dass Alkohol auch Nebenwirkungen haben. Es wird ihnen eher gezeigt, dass Alkohol nur positiv ist, da man heiterer, munterer und lockerer wird, ohne viel dafür tun zu müssen.
Weiterhin sorgt natürlich auch der immense Stress, insbesondere bei Jugendlichen, die schulische Probleme haben dafür, dass Jugendliche sich alkoholischer Getränke bedienen, um den Stress zu ertränken. Auch hierbei kann man nur die Eltern dafür schuldig machen und muss auf besseren Umgang und eine frühere Prävention mit Alkohol hinweisen.
Das der Umgang mit Alkohol schwierig zu lernen ist, werden sicherlich viele schon erfahren haben und es wird wohl auch keine Seltenheit sein, wenn man auch einmal ein wenig zu viel getrunken hat. Deshalb sollte man auch den Jugendlichen dies nicht nehmen, denn aus Fehlern lernt man bekanntlich. Jedoch sollte man danach aktiv Prävention betreiben und den Jugendlichen nicht weiter ein Leben mit Alkohol schmackhaft machen. Selbst wenn man zu Hause nur ein Glas Wein trinkt, sollte man den Jugendlichen sagen, welche Folgen dieses haben kann. Auch fürs spätere Leben.
Ich spreche mich generell gegen ein Verbot des Alkoholausschankes für Jugendliche unter 18 Jahren aus, weil ich der Meinung bin, dass Jugendliche den Umgang mit Alkohol lernen sollten. Weiterhin sollten mehrere Präventivmaßnahmen angeboten werden und die Jugendlichen auf ihren Alkoholgenuss angesprochen werden.
Ich finde, das ist ein heikles Thema, das da gerade angesprochen wurde. Ich selbst bin im Moment 14 und gehe in die 9. Klasse, viele meiner Mitschüler trinken bzw. betrinken sich regelmäßig und man wird von gewissen Personen schon schief angesehen, wenn man zugibt, dass man außer am Geburtstag der Oma mal ein Glas Sekt nichts trinkt. Doch ich stehe über solchen Meinungen und gerade in meiner Klasse gibt es eine ganze Menge Leute, die so denken wie ich und nur sehr selten Alkohol trinken. Man darf dieses Thema so wie jedes andere nicht Verallgemeinern, nicht alle Jugendlichen trinken und nicht alle sind komplett assozial.
Von dem möglichen Gesetz, jeglichen Alkohol erst ab 18 zugänglich zu machen, halte ich für komplett sinnlos und schwachsinnig. Erstens denke ich, dass man mit 16 schon seinen ersten legalen Eindruck vom Alkohol bekommen darf und zweitens würde ein solches Gesetz garantiert keine unter 18-jährigen vom Konsum abhalten. Beinahe Kinder jeden Alters können an Alkohol kommen, entweder durch Freunde oder unverantwortungsvolle Erwachsene (das zeigt die Geschichte von dem 11-jährigen Jungen mit 2,3 Promille ganz deutlich, welcher einen fremden Mann darum gebeten hatte, ihm hochprozentiges zu besorgen).
Gerade neulich war erst ein Polizist in der Schule und hat für unsere gesamte Jahrgangsstufe einen Vortrag über dieses Thema gehalten und erzählt, dass mittlerweile jeder 4. Jugendliche in Deutschland regelmäßig Alkohol trinkt und sogar schon jeder 7. regelmäßig Hochprozentiges. Das hat mich schon ein wenig geschockt, aber man sieht ja auch, dass trotzdem 76% der Jugendlichen auf Komasaufen etc. verzichten können. Denn für mich zum Beispiel gehört Alkohol nicht zu einer guten Feier dazu und ich kann diejenigen nicht verstehen, die meinen, sie könnten nur mit Alkohol Spaß haben.
Für mich sind das arme Gestallten, denn es ist doch wirklich bitter, wenn man es ohne Alkohol gar nicht mehr auf die Reihe bekommt, Spaß zu haben, oder? Mich würde diese Tatsache, gerade als Jugendlicher, ziemlich belasten. Auf jeden Fall mag ich Menschen, die mit dem Vorsatz losziehen, „sich besinnungslos zu Saufen“ oder ähnliches nicht wirklich und finde so etwas eher arm. Jedoch würde ich nicht sagen, dass solche Jugendliche gleich Alkoholiker sind, erst wenn sie wirklich nicht mehr ohne auskommen und ihren Konsum nicht auf die Feiern Freitag und Samstag Abends begrenzen können.
Warum sollte man menschen verbieten, ihren eigenen Körper zu vernichten? Jeder Mensch darf mit seinem Körper machen was er will, er schadet damit niemandem, wenn er sich jeden Tag bis in die Besinnungslosigkeit trinkt.
Ein Verbot würde selbst den Auffassungen idealistischer Staatstheoretiker wie Thomas Hobbes oder Jacques Rousseau widersprechen, die gesagt haben, das jeder Mensch die Freiheit haben sollte, das zu tun was er möchte solange er damit niemanden anderen schadet.
Ein Verbot von alkoholischen Getränken für Minderjährige würde einer Entmündigung dieser Subjekte gleichkommen. Deshalb ist ein Verbot von Alkohol für Unterachtzehnjährige ein Verstosss gegen sämtliche Maßgaben der Vernunft und der Selbstbestimmung.
karmation hat geschrieben:Ein Verbot von alkoholischen Getränken für Minderjährige würde einer Entmündigung dieser Subjekte gleichkommen. Deshalb ist ein Verbot von Alkohol für Unterachtzehnjährige ein Verstosss gegen sämtliche Maßgaben der Vernunft und der Selbstbestimmung.
Ah, ok, also entmündigen wir Kinder wenn wir ihnen den Alkohol verbieten. Wir entmündigen also auch Kinder, wenn wir ihnen das Rauchen verbieten und wir entmündigen Kinder, wenn wir ihnen die beschränkte Geschäftsfähigkeit geben. Klingt irgendwie sehr plausibel.
Das Verbot, Kindern Alkohol und Zigaretten zu geben hat rein gar nichts mit Entmündigung zu tun. Was meinst du, warum Kinder und Jugendlich beschränkt Geschäftsfähig sind? Wohl aus dem Gedanken heraus, dass sie nicht zu der Einsicht fähig sind, mit Geld verantwortungsbewusst umzugehen. Die meisten in dem Alter zwischen 12 und 16 können es auch nicht. Die Einsicht fängt oft ab 16/17 an einzusetzen. Ebenso verhält es sich mit Zigaretten und Alkohol.
Ob daraus ein generelles Verbot entstehen sollte, das mag ich nicht beurteilen. Aber mit Entmündigung hat es gar nichts zu tun. Sondern vielmehr etwas damit, dass man die Kinder vor sich selbst schützen will. Das muss nicht immer verkehrt oder was schlechtes sein.
Also ich finde es vom Vater unverantwortlich dem Jungen so viel Alkohol trinken zu lassen und ihn sogar noch mehr oder weniger zu unterstützen. Der Vater soll doch ein Vorbildfunktion haben und dafür sorgen, dass der Sohn nicht in dieses Milieu abrutscht.
Aber die Forderung die manche hier zu Tage legen, das Alkohol erst komplett ab 18 sein sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Was hat es für einen Sinn diese Regelung einzuführen? Wenn die Jugendlichen an Alkohol wollen werden sie welches kriegen zur Not und in diesem Fall sicherlich über den Vater.
Hier kann man nur raten den Jugendlichen die Konsequenzen richtig nahe zu bringen, die der Alkoholkonsum mit sich bringt. Vielleicht könnte man auch versuchen die Jugendlichen für etwas anderes zu werben, damit sie nicht die ganze Zeit in einer Kneipe sitzen und ihr Geld versaufen.
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