Tierheimtiere: Vor- und Nachkontrolle, Schutzgebühr

vom 06.03.2009, 10:37 Uhr

Hallo!

Einige von euch haben bestimmt auch ein Tierheimtier oder ein Tier aus einem Notfall zu Hause. Wenn man Notfalltiere von privat oder aus dem Tierheim oder Tierschutz aufnimmt, muss an auch einiges über "sich ergehen" lassen.

Erst kommt eine Vorkontrolle. Dort kontrolliert der Vermittler oder das Tierheimpersonal, ob man überhaupt die Möglichkeit hat grade das Tier auch gut und artgerecht halten zu können. Wenn man dann das Tier bekommt, dann kommen oft die Vermittler und bringen das tier ins neue zu Hause. Nach ein paar Monaten kann dann das Tierheimpersonal, der Vermittler oder die Tierschützer kommen und sehen, wie es dem Tier/den Tieren geht.

Was viele nicht wissen ist, dass man diese Leute zwar nicht unangemeldet hereinlassen braucht, aber es doch einen besseren Eindruck macht, wenn man auch da kooperativ ist und sie hineinbittet. Denn wenn irgendwas komisch erscheint, kann der tierschutzverein auch das nöchste mal mit dem Amtstierarzt zusammen kommen und nachsehen.

Man unterschreibt , wenn man das Tier aufnimmt einen Schutzvertrag. Dort sollte drin stehen, dass man das Tier weitgehenst artgerecht hält und dass man ihm auch tierärztliche Betreuung gibt, wenn es nätig ist und das Tier auch nur durch einen Tierarzt getötet werden darf, wenn eine medizinische Indikation besteht. Auch dass das Tier/die Tiere nciht an Schlangen verfüttert werden dürfen steht in diesem Schutzvertrag drin.

Ich finde es zwar gut, dass Vorkontrollen und Nachkontrollen stattfinden und auch ein Schutzvertrag unterschrieben wird. Aber hält das nciht auch viele Leute davon ab ein tier aus dem Tierschutz oder Tierheim oder aus einem Notfall zu nehmen? Gehen dann die Leute nciht lieber in den nächsten Zooladen, wo sie dieser Prozedur nicht ausgesetzt sind? Wie könnte man auch ohne den neuen Besitzer mit diesen Kontrollbesuchen zu belästigen und zu verunsichern auch trotzdem die Aufnahme eines Tieres durch den Tierschutz "schmackhafter" machen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Ich finde die Vorkontrollen durchaus sinnvoll und gut. Man möchte schließlich, dass es das Tier besser hat, als in seinem bisherigen Leben. Bevor die Gefahr besteht, dass es das Tier wieder nicht gut hat und dadurch vielleicht einen Schaden erleiden muss, würde ich lieber eine Kontrolle in Kauf nehmen. Das haben meine Eltern damals bei unserem Hund aus dem Tierheim auch so gemacht. Und es kam ein Mann, der sich alles angesehen hat und ein paar Fragen gestellt hat. Das war es auch schon und es kostet nicht viel Zeit oder Mühe. Daher denke ich, dass jeder dazu bereit sein sollte, der ein Tierheim- oder Notfalltier aufnehmen möchte. Ich denke, dass so so ehr verhindert werden kann, dass es das Tier nicht gut hat oder es nicht Artgerecht gehalten wird. Man möchte dem Tier damit eben eine weitere Enttäuschung ersparen. Wer weiß schon, was so ein Tier schon alles durch machen musste. Außerdem kann man sich so ehr ein Bild machen, ob das Tier wirklich gewollt wird und die Leute sich bewusst darüber sind, was auf sie zukommen wird.

Die Schutzverträge finde ich daher auch sehr sinvoll. Und würde so etwas auch jeder Zeit für ein Tier unterschreiben. Allerdings finde ich die Schutzgebühren teils einfach zu hoch. Ich denke, dass mehr Menschen Tiere aus Heimen und Notsationen nehmen würden, wenn die Schutzgebühren niedriger wären. Da denken sich eben die Meisten, dass ein Tier von Privat oder aus der Zoohandlung günstiger ist. Daran sollten die Heime und Notstationen noch arbeiten.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es gut, dass es so gemacht wird. Durch Vorkontrollen kann man zwar nie 100% sicher sein, dass es dem Tier gut geht aber es dämmt ein wenig das Risiko, das Tier in ein ungeeignetes Heim zu geben. Die Leute schauen ja nicht in alle Ecken oder urteilen nach Einrichtung etc. Es geht nur darum ob es dem Tier gut geht, ob es genug Platz und die nötige Versorgung bekommt. Ich denke wer nichts zu verbergen hat, wird kein Problem mit den Kontrollen haben.

Was die Schutzgebühr angeht seh ich es ein wenig anders. Man darf nicht vergessen, dass man ein kastriertes Tier bekommt. Je nach Tierart und Geschlecht, deckt die Schutzgebühr in vielen Fällen nicht mal diese OP. Die tierärztliche Betreuung, Versorgung, chippen etc. Nichts ist kostenlos und wie jeder weiß, schwimmen die Tierheime und Orgas nicht im Geld.

In meinem letzten Schutzvertrag wurde der Betrag als Spende aufgeführt. Ich unterstütze deren Arbeit gerne und meine Hündin ist natürlich viel mehr wert. :wink: In einigen Fällen finde ich sie sogar zu niedrig. Bei einer Orga hab ich Hunde für 150€ gesehen. Meiner Meinung nach zieht sowas nur Leute an, die nicht viel Geld ausgeben wollen oder führt zu unüberlegten Spontanentscheidungen. Im Vergleich zu dem was auf einen zukommen kann, ist das ein Klecks. Daran denken einige Interessenten nicht.

Bei Verträgen sollte man sich alles genau durchlesen bevor man ihn unterschreibt. Es gibt welche, wo die Tiere erst nach zbsp 2 Jahren dem neuen Besitzer gehören und welche, wo die Orga immer eine Hand drüber haben wird. In solchen Fällen müsste man sogar vorm Einschläfern die Orga informieren/um Erlaubnis bitten. Genau auf Eigentum- und Besitzrecht achten auch wenn einige Klauseln aus Schutzverträgen ungültig sind :!:

Benutzeravatar

» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Man könnte auch einfach die Gegenfrage starten, was es bringen würde, wenn man diese Kontrollen nicht durchführen würde, die Tiere dann in ihr neues Zuhause gebracht werden, nur um dann innerhalb von drei weiteren Monaten wieder im Tierheim zu landen, weil die neuen Herrchen und Frauchen sich einfach überschätzt haben oder das ganze komplett falsch angegangen sind?

Genau dafür sind die Kontrollen gedacht, aber auch, um gegebenenfalls helfen zu können, falls es doch wieder Probleme, egal welcher Art geben sollte. Es ist ja nicht nur Kontrolle der Kontrolle wegen, um die neuen Besitzer zu schikanieren, sondern um das Tier zu schützen, manchmal eben vor solchen Menschen, die keine Ahnung haben und sich ein falsches Bild machen.

Denn ansonsten könnte man die ganze Schutzgebühr auch wieder abschaffen, denn da kann man auch argumentieren, das diese geringe Gebühr manche Menschen von der Anschafung solcher Tiere abhält.

Von daher befürworte ich diese Kontrollen und diese Gebühren, ich würde manchmal gerne noch einen Schritt weiter gehen und die Gebühren erhöhen oder um Nachweise seitens der neuen Herrchen und Frauchen bitten, so ähnlich wie eine Art Führerschein (auch wenn es so etwas niemals geben wird, denn dann müßte man auch einen Führerschein fürs Kind machen, von daher absolut nicht durchführbar).

Benutzeravatar

» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Man sollte hier nicht verallgemeinern, ich habe nun schon das zweite Tier aus dem Tierheim, bisher hat weder eine Vor- noch Nachkontrolle stattgefunden. Es wurde uns aber schon beim ersten Tier gesagt, dass einfach zu viele Tiere vermittelt werden müssen, als dass die wenigen Mitarbeiter diese ganzen Kontrollen auf sich nehmen könnten. Da der Tierschutzverein aber mit den Tierärzten vor Ort zusammenarbeitet, wird sicher auch von dort weitergemeldet, wie es den Tieren geht, wenn sie vorgestellt werden.

Übrigens haben wir die volle Schutzgebühr für beide Tiere bezahlt, obwohl sie weder geimpft noch kastriert waren. Letzteres weil beide noch zu jung waren, ersteres, weil sie erst ein paar Tage im Tierheim waren. Bei dem Kater hatte wohl kaum einer gedacht, dass das mit 7 Wochen ausgesetzte Tier überhaupt den Winter überlebt. Trotzdem habe ich die Schutzgebühr jedes Mal gern bezahlt, da ich es auch als Spende betrachte und so auch weiß, wohin die Spende genau kommt. Außerdem weiß ich beim Tierschutzverein vor Ort, dass die Spenden dort nicht durch irgendwelche Verwaltungsapparate geschmälert werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es sind ja nur "Kann"Vorschriften, das eine Kontrolle stattfinden sollte, aber nicht stattfinden muss. Es wäre zwar im Interesse des Tierheims, im Interesse der Tiere und auch im Interesse der interessenten, aber wie so häufig fehlt es an den Mitteln, das ganze auch flächendeckend durchzuführen, so das sich meistens nur die kleineren Tierheime dazu durchringen können, das auch umzusetzen.

Die meisten Tierheime arbeiten mit verschiedenen Tierärtzen zusammen, darunter dann auch Tierschutzvereinen und wenn man wirklich viel Kontakte hat, mit dem Ordnungsamt der entsprechenden Stadt.

Aber wirkliche Vorschriften gibt es hier nicht, es wird so gehandhabt, wie man es umsetzen kann (leider), solange man eine gute Erfolgsquote hat, ist daran auch kaum was auszusetzen, einzig die Seriösität könnte darunter leiden.

Benutzeravatar

» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich arbeite schon sehr viele Jahre ehrenamtlich im Tierschutz. Wir haben auch ein eigenes Katzenasyl und auf diese Art in den letzten Jahren bereits c. 3500 Katzen vermittelt. Eine ziemlich große Zahl. Die meisten dieser Vermittlungen waren auch erfolgreich. Natürlich gibt es auch immer wieder einmal Mißerfolge.

Um eben diese Mißerfolge zu vermeiden, sind Vor- und Nachkontrollen sehr wichtig. Bei ehrenamtlicher Arbeit jedoch nicht immer durchzuhalten. Wir unterziehen Interessenten bei jeder Vermittlung jedoch einem "hochnotpeinlichen Verhör", sprich es werden genau die jeweiligen Lebensumstände abgefragt und wie sich derjenige die Tierhaltung vorstellt. Natürlich werden auch Tipps gegeben bzw. wird deutlich gesagt, dass sie z. Bsp. die Katze nur bekommen können, wenn zuvor der Balkon vernetzt wird. Solche Auflagen werden dann natürlich von uns kontrolliert.

Unsere Schutzgebühren decken noch nicht einmal sämtliche Kosten, die bis zur Vermittlung eines Tieres entstanden sind. Hier sind wir immer noch auf Spenden angewiesen. Was wäre denn, wenn Tiere "einfach so", ohne Erhebung einer Schutzgebühr weitergegeben würden? Es herrscht doch immer noch die Einstellung "was nichts kostet ist auch nichts wert" vor. Wieviel Tiere mehr würden dann auf der Straße landen? Deutlich sieht man das an den zahlreichen Bauernhofkatzen oder den armen Fellis, die irgendwo verschenkt werden. Viele von ihnen landen bestenfalls im Tierheim oder schlimmstenfalls auf der Straße.

Benutzeravatar

» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir haben zwei Hunde aus zwei verschiedenen kleinen Tierheimen geholt und da gab es weder eine Vor -noch eine Nachkontrolle. Ich muss dazu sagen, das es schon 14 bzw. 12 Jahre her ist. Da beide Hunde aus kleinen Tierheimen stammen, habe ich mit einer Nachkontrolle gerechnet, denn sie hatten ja nicht so viele Tiere zu vermitteln, wie zum Beispiel in einer Großstadt, wo die Anzahl der Tiere ja schon in die Hunderte geht.

Auch wir haben eine Schutzgebühr bezahlt und einen Schutzvertrag unterschrieben, wo unter anderem stand, falls das Tier abgeben muss, das es dann wieder an das Tierheim zurück gegeben werden muss.

Eigentlich stehe ich diesen Kontrollen Zwiegespalten entgegen, denn wenn jemand meine Wohnung kontrolliert, ob ich dort ein Tier halten kann, dann kann man nicht davon ausgehen, das das Tier dann auch Artgerecht gehalten und nicht gequält wird, da finde ich eine Nachkontrolle dann schon sinnvoller

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe bei unseren Bekannten, die Tierheimtiere haben, auch noch nie erlebt, dass da Kontrollen stattgefunden haben. Die Kontrollen an sich sind schon sinnvoll, aber nicht bei jedem durchführbar wegen der großen Zahl an Vermittlungen. Eine Nachkontrolle fände ich da aber auch sinnvoller.

Die Schutzgebühr soll, wie schon erwähnt, die Leute davon abhalten, sich völlig unüberlegt ein Tier zu holen. Deshalb finde ich das auch sehr sinnvoll. Wenn die Tierheime z.B. Meerschweinchen verschenken würden, wären sie die sicher schneller los, aber die meisten davon würden wohl eher nicht in guten Händen landen.

Jemand, der sich wirklich ein Tier wünscht und es gut halten will, ist bereit die Schutzgebühr zu bezahlen und nimmt auch Kontrollen in Kauf. Gute neue Besitzer freuen sich doch, wenn alles dafür getan wird, dass ihr neues Tier in gute Hände kommt. Die Schutzgebühr ist auch ziemlich niedrig im Vergleich zu den Kosten, die noch auf die neuen Besitzer zukommen werden bzw. können. Wenn jemand keine 150 Euro für einen Hund bezahlen will, geht er auch nicht zum Tierarzt, wenn es mal nötig wird.

Benutzeravatar

» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Ich finde es es durchaus sinnvoll solche Kontrollen durchzuführen, aber oft haben die Tierheim gar nicht die Arbeitskraft zur Verfügung, die man bräuchte. Ich habe vier Tiere aus dem Tierheim geholt und beim ersten wurden keine Vor-und keine Nachkontrollen durchgeführt, weil schon kaum genug Leute da waren um das Tierheim am Laufen zu halten. Allerdings habe ich selber einige Jahre ehrenamtlich im Tierheim mitgearbeitet, ansonsten wird zumindest ein längeres Gespräch geführt.

Im zweiten Tierheim wurde vor Ort so gut wie nichts gefragt oder besprochen. Ich musste denen jede Information einzeln entlocken. Aber dafür hat eine Nachkontrolle stattgefunden. Hätte nicht damit gerechnet, dass wirklich irgend jemand mal vorbeikommt, aber zum Glück haben die genug Leute, die das ehrenamtlich machen!

Ich finde, dass man das ruhig bei behalten sollte, auch wenn das abschreckend wirken könnte. Jemand der wirklich dem Tier zu liebe eins aus dem Tierheim holt, wird das trotz der Kontrolle tun. Ich fand es auch nciht schlimm kontrolliert zu werden. Wenn es solche Kontrollen nicht gäbe, würden sich die Menschen Tiere aus dem Tierheim holen um mit ihnen zu züchten oder sie gar trotz Schutzvertrag an Schlangen verfüttern, wer soll es denn kontrollieren?!

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^