Tierheimtiere: Vor- und Nachkontrolle, Schutzgebühr

Ich kann ebenfalls nicht bestätigen, dass derartige Kontrollen stattfinden oder dass man sich via Vertrag zur artgerechten Handlung verpflichtet. Die Regel ist eher, dass man einen herkömmlichen Kaufvertrag über das Tier abschliesst. Der Idealfall ist sicherlich, dass überprüft wird wohin das Tier kommt und wie es ihm dort geht.

Da ich aber bereits Erfahrungen mit vier Tierheimen machen konnte, kann ich nur sagen, dass es eben nicht typisch ist, dass diese Kontrollen stattfinden. Die personellen Ressourcen hat heutzutage kaum ein Tierheim. Wenige ehrenamtliche Mitarbeiter haben überhaupt den Überblick über den Tierbestand, man kann sich einfach nicht mehr um Abgänge kümmern. Viele Tierheime haben kaum noch Pflegepersonal übrig, Tiere werden höchstens ein Mal die Woche gepflegt oder ausgeführt. Die Zeit, ich um externe Tiere mit neuen Besitzern zu kümmern bleibt einfach nicht, wenn man den Alltagsbetrieb mehr schlecht als Recht am Laufen halten möchte. Das sollte Tierbesitzer aber nicht davon abhalten, sich eigenständig zu melden. Grade bei Problemtieren freuen sich die Pfleger meist, wenn man Fotos schickt oder persönlich vorbei kommt. Allerdings sollte man das von Fall zu Fall abwägen. Für das Tier bedeutet ein Tierheim allen durch die Lautkulisse Stress pur, wenn man Fotos vorzeigto der einen Brief schreibt ist dies meist für Tier und Mensch verträglicher.

Das Tierheim bei uns bietet sogar Hilfestellung an, in dem sie zum Beispiel auch bei der Erziehung und Ausbildung von Hunden helfen. Wer sich ein Tier von dort holt, wird sehr umfassend informiert und das hat auch gar nichts mit Kontrolle, sondern mit Unterstützung und Hilfe zu tun. Es sind nunmal auch immer wieder Leute dabei, für die es das erste Tier, bzw. der erste Hund oder die erste Katze ist (bei Kleintieren gibt es ja doch nur wenig Probleme). Auch sind manche Tiere durch ihre Vergangenheit im Verhalten schwieriger, man muss wissen, welche Situationen kritisch werden können, weil ein Hund vielleicht Angst vor Autos, Schlüsseln, Handys oder Ähnlichem hat. Die sagen auch sofort, für den und den Hund ist Erfahrung mit Hunden dringend nötig und das und das Tier ist auch für Anfänger gut geeignet.

Daher finde ich es sehr gut, wenn ein Tierheim dann auch nach der Vermittlung sich darum kümmert, ob es mit dem neuen Hausgenossen gut läuft oder, wenn es nötig wird, eben Unterstützung anbietet. Das weiß man ja auch, wenn man sich ein Tier aus dem Tierheim holt. Inwieweit die Kontrollen dann wirklich stattfinden und auch mit welcher Häufigkeit, hängt wohl vom Tierheim selbst ab, ich denke, das variiert sehr.

Mir sind kleine Tierheime die liebsten, mit nicht so vielen Tieren und Leuten, die die Tiere wirklich kennen, soweit das möglich ist. Bei Fundtieren - und das ist meist gut die Hälfte der Katzen und auch ein Drittel der Hunde, meiner Erfahrung nach - ist das oft nicht möglich, da kann man nur durch Beobachtung herausfinden, worauf der Hund oder die Katze dann vielleicht panisch oder aggressiv reagiert. Den neuen Besitzer nicht umfassend zu informieren, halte ich allerdings wirklich für sehr daneben und ist ja auch nicht ungefährlich.

Hallo

Ich finde es gut, dass es gemacht wird und vor allem auch sinnvoll. Denn was bringt es dem Tierschutz oder auch dem Tierheim wenn ein Tier vermittelt wird und man es kurze Zeit später wieder abholen darf oder sogar muss, weil die Bedingungen nicht stimmen?

So gesehen ist es doch toll, dass sich im Vorfeld schon darum gekümmert wird, dass das Tier artgerecht untergebracht und gehalten wird. Auch die Nachkontrollen finde ich sehr wichtig. Man sagt ja immer „Trau schau wem.“ Einfach nur aus diesem Grund, weil sich noch allerhand verändern kann.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nur mal angenommen, die neuen Besitzer sind überfordert mit ihrem neuen Familienmitglied, das bekommt man ja erst später mit und durch die Nachkontrolle ist eben gesichert oder soll gesichert werden, dass auch im nachhinein alles besten ist.

Außerdem bin ich der Meinung, dass sich die Leute die sich wirklich mit dem Gedanken auseinander setzen sich ein Tier anzuschaffen auch damit leben können wenn Kontrollen aufgelegt werden. Und wie bei so vielen Themen, wer sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, der braucht auch nichts zu befürchten.