Bezeichnung männlicher und weiblicher Protagonisten
Hallo zusammen!
Bei den letzten paar Büchern die ich gelesen habe, ist mir etwas sehr interessantes aufgefallen: Männliche Protagonisten werden im Handlngsverlauf fast immer mit Nachnamen benannt, weibliche oft mit Vornamen oder zumindest mit dem Vornamen zusätzlich zum Nachnamen. Ich lese, vor allem momentan hauptäschliche Krimis, bzw. Thriller und kann daher zu anderen Genres wenig sagen, aber für diese Stilrichtung ist mir das recht extrem ins Auge gesprungen.
Ein Beispiel wäre Henning Mankell: Es ist meist die Rede von Wallander, Martinson, Hanson, Nyberg und so weiter. Seine weiblichen Kollegen sind aber immer Lisa Holgerson und Ann-Brit Höglund, nie Holgerson und Höglund allein. Wallander wird manchmal auch mit Vor- und Nachnamen genannt, aber er ist niemals nur Kurt.
Auch bei dem letzen Baldacci, den ich gelesen habe, war es so: Der männliche Protagonist ist Shaw, seine Begleiterinnen sind Katie und Anna, bzw. Katie James und Anna Fischer. Sie werden aber nie mit dem Nachnamen alleine bezeichnet.
Und bei diversen anderen Autoren dieses Genres ist das ebenso, zumindest kommt es mir so vor. Ist euch so etwas auch schon aufgefallen, oder bilde ich mir das vielleicht nur ein? Und wenn es so ist: Warum handhabt man das so? Eine sinnvolle Erklärung dafür, dass man Männer auf den Nachnamen reduziert und den Charakter damit vielleicht etwas unpersönlicher hält, ist mir bislang nicht eingefallen. Täte das ihrer Männlichkeit Abbruch? Oder was ist sonst der Grund?
Ich bin mal gespannt, was euch dazu so einfällt, denn je mehr ich darüber nachdenke, desto eigentümlicher finde ich es.
Speziell im Krimi-Bereich ist mir das auch schon öfter aufgefallen. Bei mir mag das daran liegen, dass ich neben Krimis hauptsächlich von Frauen für Frauen Geschriebenes lese - also teilweise recht "ktitschige" Romane - dort ist dies nie der Fall. Krimis werden tendenziell öfter von Männer geschrieben als Romane, auch tauchen häufiger Männer als (alleinige) Protagonisten in Krimis auf als in Romanen.
Mir fällt es aber nicht nur in Büchern auf - aus der Gegend wo ich ursprünglich herkomme war es auch schon immer so, dass Jungs beim Nachnamen und Mädchen beim Vornamen gerufen wurden - solange sie nicht "Meier" oder so heißen, sprich es zu viele davon gibt. Ich habe schon seit der Schulzeit damals nach einer Erklärung dafür gesucht, aber nie wirklich eine gefunden muss ich sagen. Allerdings hab ich mir das damals auch so angewöhnt. Natürlich haben sowas hauptsächlich die Schüler gemacht, aber auch die Lehrer haben das manchmal sogar aufgegriffen (obwohl es Mittelstufe war, wir also alle gedutzt wurden von den Lehrern).
Taline hat geschrieben:Mir fällt es aber nicht nur in Büchern auf - aus der Gegend wo ich ursprünglich herkomme war es auch schon immer so, dass Jungs beim Nachnamen und Mädchen beim Vornamen gerufen wurden - solange sie nicht "Meier" oder so heißen, sprich es zu viele davon gibt. Ich habe schon seit der Schulzeit damals nach einer Erklärung dafür gesucht, aber nie wirklich eine gefunden muss ich sagen. Allerdings hab ich mir das damals auch so angewöhnt. Natürlich haben sowas hauptsächlich die Schüler gemacht, aber auch die Lehrer haben das manchmal sogar aufgegriffen (obwohl es Mittelstufe war, wir also alle gedutzt wurden von den Lehrern).
Jetzt wo du das sagst, fällt mir auf, dass es bei uns ähnlich war. Zwar wurden die Jungs oft mit Verniedlichungsformen ihrer Nachnamen angesprochen, aber doch eher selten mit Vornamen. Bei den Mädchen war es umgekehrt. Und auch an der Uni ist es noch so, dass viele männliche Komilitonen, die sie nicht so gut kennen, mit Nachnamen ansprechen. Mit Frauen tut das aber fast keiner.
Aber warum ist das so?
Ich hatte gestern deinen Thread gelesen und eigentlich gar nicht vor darauf zu antworten da ich das so noch nicht bemerkt habe. Heute aber musste ich einen längeren Brief schreiben und als ich ihn zum Schluß noch einmal durchgelesen habe, habe ich festgestellt, dass ich die Namen zweimal genauso geschrieben habe wie du beschrieben hast. Ich habe in der Aufzählung von ehemaligen Kollegen Herr Meier und Herr Krüger aufgeführt und bei den Frauen nur ihre Vornamen genannt obwohl ich mit allen perdu bin. Warum ist das so? Ich weiß es auch nicht. Ich habe absolut keine logische Erklärung dafür. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass das historische Ursachen hat oder das es mit der Erziehung zusammenhängt.
Sicherlich haben sich manche Sachen umgangssprachlich so eingebürgert dass man garnicht mehr weiß wann man damit angefangen hat. Ich denke da auch so an Wortverbindungen wie an Weihnachten anstelle von zu Weihnachten. Ich werde die Diskussion hier weiter verfolgen, vielleicht kann ja noch jemand eine logische Erklärung dafür liefern.
Das kann ich nicht bestätigen. Im SF-Bereich ist es zum Beispiel üblich, dass nur die Nachnamen der Protagonisten (egal, ob weiblich oder männlich) verwendet werden. Das finde ich dann sehr passend, da die SF-Romane ja oft an Bord von Raumschiffen spielen und das mit den Offizieren hat ja schon ein wenig etwas millitärisches, daher ist es nur logisch, wenn rein die Nachnamen verwendet werden.
In den Thrillern allerdings ist mir das nicht aufgefallen, ich habe kürzlich erst wieder einen von Tess Gerritsen gelesen und sie verwendet da sowohl Vor- als auch Nachnamen und das nicht spezifisch auf Frauen oder Männer bezogen. Genauso bei Patricia Cornwell. In den Kay-Scarpetta-Romanen, die in Ich-Form sind, werden die Personen eben so genannt, wie Kay sie anspricht und daher auch von ihnen denkt. Finde ich absolut logisch. Wen man gut kennt und mit dem Vornamen anspricht, an den denkt man ja auch mit dem Vornamen (und mit Vor- und Zunamen halt, wenn man mehr als einen Michael, Peter, etc. kennt). Als die Bücher dann später in eine andere Perspektive wechselten, wurde Kay Scarpetta immer nur als Scarpetta bezeichnet. Lucy dagegen blieb eben Lucy.
@Morgaine:
Unsere verschiedenen Eindrücke lassen sich wohl durch die Wahl der Autoren erklären. Mir fällt nämlich auf, dass du ausschließlich Autorinnen genannt hast. Ich lese im Thriller- und Krimibereich eigentlich fast nur Bücher, die von männlichen Schriftstellern stammen, die einzige Ausnahme bildet da Jilliane Hoffmann. Und in ihren Büchern ist es tatsächlich, wie du schreibst: Männer und Frauen werden gleich bezeichnet und zwar fast immer nur mit ihren Vor- oder Spitznamen, der Nachname kommt kaum ins Spiel. Dahingegen fällt mir spontan kein männlicher Autor ein, der es auch so hält. Was die weiblichen Schrifsteller angeht, habe ich, wie gesagt, nicht so den Vergleich, weil mir deren Stil selten zusagt. Aber es scheint einen Unterschied zu machen, wer da schreibt. Ein interessantes Details, das mir bislang entgangen war.
In Büchern aus der Science Fiction ist mir dieses Phänomen übrigens auch noch nicht aufgefallen, genausowenig im Fantasybereich. Dort herrschen offenbar andere Regeln, als wenn es um Kriminalgeschichten oder ähnliches geht.
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