Mineralwasser mit wenig Mineralien
Hallo,
ich habe letztens die Empfehlung bekommen beim Mineralwasser darauf zu achten, dass ich Mineralwasser mit wenigen Mineralien trinke.
Woran kann ich erkennen, dass Mineralwasser wenige Mineralien hat? Hat es was mit den Kationen und Anionen im Wasser zu tun?
Merkwürdig, ich hör oft, dass man mit viel Mineralien trinken soll. Sonst könntest auch gleich Leitungswasser trinken
Ich denke mal die Mineralwasser auf denen "natriumarm" drauf steht, haben weniger Mineralien drin. Ansonsten hilft sicher auch ein Blick auf die Etiketten weiter. Hier stehen die Mineralien oft (ich glaube sogar immer) drauf. Meist bleibt man ja auch bei einer Sorte wenn man "sein" Wasser gefunden hat.
Ja, genau, das hat etwas mit Kationen und Anionen zu tun. Kationen sind positiv geladene Ionen, und Anionen sind negativ geladene Ionen.
Ist ein Waser "natriumarm", bedeutet das, dass es wenig Kochsalz enthält. Kochsalz hat die chemische Formel NaCl (Natriumchlorid). Wird das Ganze in Wasser gelöst dissoziiert der Feststoff (das sind alles Salze) in seine Ionen - also Na+ und Cl-. Ein natriumarmes Wasser enthält also weniger Na+ und Cl- Ionen.
Wieviel Mineralien sonst so im "durchschnittlichen" Wasser vorhanden sind, kann ich nicht sagen, daher weiß ich auch nicht, ab welcher Konzentration man von "wenig" Mineralien sprechen kann.
Auf jeden Fall ist man von dem Trip, man solle möglichst Mineralwasser statt Leitungswasser trinken, schon lange runter. Im Gegenteil - an für sich ist Leitungswasser gesünder. Die Kohlensäure, die oft enthalten ist, ist nicht so toll, und außerdem kann man tatsächlich zuviel Natrium (oder andere Mineralien) zu sich nehmen. Auch Leitungswasser enthält übrigens genug Mineralien. Außerdem finden sich dort weniger Verunreinigungen, da es kein Lebensmittel gibt, das mehr kontrolliert wird als unser Leitungswasser. Die Kontrollen sind dort viel schärfer als dort, wo unser käufliches Mineralwasser in Flaschen abgefüllt wird. Leitungswasser heißt nicht umsonst Trinkwasser.
Letzten Endes ist da einfach viel Geschmackssache dabei. Ich trinke überwiegend Leitungswasser, aber in letzter Zeit auch zwischendurch öfter gekauftes Mineralwasser, da ich ab und zu die Kohlensäure mag. Da, wo ich wohne, schmeckt das Leitungswasser aber auch ganz hervorragend. Bei meinen Eltern ist das Wasser stark kalkhaltig. Das ist zwar nicht schädlich, wirkt sich aber negativ auf den Geschmack aus.
Fakt ist aber zumindest, dass jemand, der behauptet, Mineralwasser sei gesünder als das aus der Leitung, schlicht falsch informiert ist. Das Gegenteil ist der Fall. Nur kommen neue Erkenntnisse nun mal immer erst Jahre oder Jahrzehnte später bei der Bevölkerung an bzw. man erliegt dem Irrglauben "was kostet, ist auch besser" (nicht dass Leitungswasser umsonst wäre). Wie viele Menschen glauben denn heute noch, dass Spinat besonders viel Eisen enthält, obwohl diese Annahme auf einem schlichten Rechenfehler beruhte...?
Erkennen kannst du das, indem du dir die Flasche anguckst. Auf dem Etikett steht meist ein Auszug der Inhaltsstoffe, in dem deklariert ist, wie viel durchschnittlich an Mineralien oder ähnlichem enthalten ist.
Grundsätzlich ist es aber so, dass eigentlich jedes Mineralwasser nur Spuren von Mineralien enthält. Wolltest du deinen Mineralbedarf damit decken oder gar gesundheitlich bedenklich überschreiten, dann müsstest du derartige Mengen trinken und das auf einmal, dass es gar nicht zu schaffen wäre. Da versagen eher deine Nieren oder das Gehirn würde bedrohlich anschwellen, bevor du eine Mineralüberdosierung erleidest.
Lediglich als solche deklarierte Heilwässer haben unter Umständen derart hohe Mineralgehalte, dass sie die Ernährung unterstützen können.
Das man mineralarme Wässer nehmen soll, stimmt eigentlich nicht. Es kann eine Geschmacksfrage sein, weil je nach Inhaltsstoffen natürlich auch der Geschmack unterschiedlich ist. Je weniger Mineralien, desto geschmacksärmer beziehungsweise neutraler schmeckt das Wasser.
Bluthochdruckpatienten rät man zu natriumarmen Wässern. Daraus ist leider ein Trend entstanden, und man bekommt eigentlich kaum noch Wässer, die nicht natriumarm sind. Daran kann man sehen, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Mineralwässern reines Marketing ist und nicht wirklich stimmt. Wäre eine Gesundheitsföderung des Wasser gegeben, dann würden nicht nahezu alle Quellen auf natriumarme Abfüllung umgestiegen sein. Es gäbe ja keinen Grund, eine mutmaßliche Heilwirkung durch Änderung des Mineralgehaltes zu zerstören, sofern sie denn gegeben wäre.
Leitungswasser ist indes mit Vorsicht zu geniessen. Das ist zwar bei der Einspeisung ins Wassernetz tatsächlich keimfrei, schwimmt dann aber kilometerweit in Rohren bei verschiedenen Temparaturen umher und steht dort mitunter auch Stunden (nachts). Auch nutzt die keimfreie Netzeinleitung nichts, wenn im Haus oder auf dem Weg zum Hausanschluß Bleirohre verlegt wurden und diese nicht ausgetauscht wurden. Das haut einen nicht sofort aus den Schuhen, aber die Menge machts und unter den gegebenen infrastrukturellen Zwängen macht ein abkochen durchaus Sinn.
Preislich macht es indes keinen Sinn, denn Mineralwasser bekommt man aller Orten für 19 Cent pro eineinhalb Liter. Daran zu sparen dürfte nun wirklich für niemanden nötig sein, und geschmacklich ist es je nach Region auch keine Offenbarung, was aus dem Hahn kommt. Mineralwässer sind in der Regel sehr weich, während es in manchen Regionen verwundert, das nicht direkt Kalkstaub aus der Leitung geblasen wird.
Man kann das einfach mal testen, was das geschmacklich ausmachen kann. Macht euch mal einen Tee mit normalem Leitungswasser und dann mal eine Tasse mit gekochtem Mineralwasser. Der Tee mit gekochtem Mineralwasser (ob mit oder ohne Kohlensäure ist egal, die verschwindet sowieso beim Kochen) schmeckt eigentlich immer viel besser, weil er weicher im Geschmack ist, frischer schmeckt und nicht im Hals kratzt, wie es bei Leitungswassertees oft der Fall ist. Geht auch mit Kaffee.
Komisch, normalerweise wird doch immer empfohlen, das man ein Mineralwasser nimmt, wo besonders viele Mineralien vorhanden sind, um dem Körper noch etwas gutes zu tun. Das hier nun das Gegenteil verlangt wird, überrascht mich etwas.
Hier kann man eigentlich nur auf das ganze normale Trinkwasser verweisen, der Anteil der Minerale ist hier auf jeden Fall niedriger als beim Mineralwasser, kommt aber auch auf die jeweilige Region darauf an, was genau sich im Trinkwasser befindet (logisch, das das Wasser in München schlechter ist als in der Eifel, wobei schlecht immer noch gut genug zum trinken ist, denn das Trinkwasser wird, soweit ich weiß, am schärfsten kontrolliert, ob die Richtlinien eingehalten werden).
Oder aber man nimmt sogenanntes Tafelwasser, welches zwar mit Kohlensäure versetzt wird, aber doch sehr wenig an Mineralien vorweisen kann (Bonaqua ist das beste Beispiel).
Ansonsten hat selbst das schlechteste Minderalwasser, was ich kenne, immer noch sehr viele Mineralien, eben genau das, was nicht gewünscht wird. Somit würde es für dich heißen, einfach mal die Ettiketten studieren, wo der Quellort liegt (identische Quellorte haben meist sehr identische Zusammensetzungen, so das es kaum Abweichungen bei den Mineralien gibt und vielleicht nur einen minimale Abweichung beim Geschmack) und wo beschrieben wird, in welchen Konzentrationen welches Minderal vorhanden ist.
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