Heiraten, aber die Familie freut sich nicht

vom 03.03.2009, 12:17 Uhr

Du klingst sehr vernünftig. Wenn ich deine Mutter wäre und du mir deine Argumente so näherbringen würdest, dann hättest du mich auf jeden Fall umgestimmt. Deine Eltern scheinen also aus Prinzip dagegen zu sein, dass du heiratest, und das finde ich nicht gut! Sie respektieren dich als erwachsene Frau nicht und tun ja gerade so, als seist du noch ein kleines Kind, dem man Vorschriften machen könnte. Das ist sehr schade, und doch kommt soetwas in vielen Familien vor.

Du musst selbst entscheiden, wie viel dir die Hochzeit Wert ist und ob du dafür in Kauf nehmen würdest, dich mit deiner Familie zu streiten. Ich persönlich kann nur sagen, dass ich das wohl tun würde, wenn ich es denn wöllte. Denn ich verstehe es als sehr dreist von einer Familie, einem erwachsenen Kind noch solche Vorschriften zu machen. Abgesehen davon könnte ich auf eine Familie sowieso verzichten, wenn sie mich dafür verstoßen würde, dass ich gegen ihren Willen geheiratet hätte. Gute Eltern sollten auch in so einem Fall zu ihren Kindern halten.

Eine Frage wäre ja auch, ob du auf Dauer damit leben könntest. Deine Eltern wirst du nicht binnen der nächsten paar Jahre "loswerden" und ihre Meinung werden sie wohl kaum ändern. Das heißt, wenn du dich ihnen in der Hinsicht anpasst, dann wirst du vielleicht auch in fünf oder zehn Jahren noch nicht heiraten können. Ist das für dich in Ordnung? Diese Frage musst du dir stellen, und dann entscheiden.

Bei meinen Eltern ist es so, dass sie meine Beziehung an sich schon nicht gutheißen, weshalb sie natürlich auch gegen die Hochzeit wären.

Bei den Eltern meines Lebensgefährten ist es genau anders herum, was ich aber auch nervtötend finde: Sie drängeln immer, dass ich ihren Sohn endlich heiraten solle. Alle ihre Kinder, die zum Teil jünger als wir sind, hätten auch schon geheiratet. Außerdem könne man unmöglich über sechs Jahre ein Paar sein, ohne dann zu heiraten. Man merkt vielleicht schon, dass sie sehr traditionsbewusste Menschen sind.

Ich persönlich möchte im Moment übrigens nicht heiraten. Aber, wie man sieht, kann man auch mit dieser Auffassung Probleme mit der Familie bekommen. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



MoneFö hat geschrieben:Ich denke Eltern freuen sich generell nicht wenn die Sprösslinge heiraten.

Das halte ich mal für ein Gerücht. Erstens gibt es genug Eltern, die ihre Kinder um jeden Preis unter die Haube bringen wollen, ob diese das nun möchten oder nicht. Vielleicht tun sich manche Eltern auch schwer damit ihre Kinder loszulassen und ihnen ein eigenes Leben zuzugestehen. Diese Sorte Eltern ist aber auch schon unglücklich wenn die Kinder ausziehen, die Heirat ist dann nur ein weiterer Schrit, der ihnen ihre Babys "entfremdet". Natürlich gibt es auch Eltern, die ihren Kinder das Glück schlichtweg nicht gönnen und ihnen am liebsten alles kaputt machen und verderben wollen. Und manchmal hat man gute Gründe gegen eine Ehe zu sein. Es gibt immer Fälle, wo jeder außer der verliebten Person erkennt, dass ihr Gegenüber sie nur ausnutzt, und wenn Eltern so etwas sehen sind sie natürlich nicht begeistert.

Alle diese Sorten Eltern, die sich nicht über eine Heirat ihrer Kinder freuen gibt es. Und dann gibt es auch noch Eltern, die sich wirklich für ihre Kinder freuen und glücklich sind, wenn diese glücklich sind. Wenn es der richtige Partner ist und alles gut passt. Meine Mutter zum Beispiel drängt mich zwar nicht, aber man merkt ihr schon an, dass sie sich freuen würde, wenn mein Freund und ich endlich heirateten. Und auch seine Mutter, mit der ich sehr gut auskomme, hat schon angedeutet, dass sie sich freuen würde. Einfach nur mal so als Beispiel, aber ich kenne noch mehr Paare, deren Eltern sich sehr für ihre Kinder gefreut haben. Und zwar wirklich für die Kinder und nicht für sich selbst, weil der Sprößling nun endlich vergeben ist und es dann eine tolle Feier gibt, oder ähnliches

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ist ja wirklich keine schöne Situation für dich und um ehrlich zu sein, finde ich die Reaktion deiner Mutter wirklich nicht besonders nett. Natürlich kann jeder zum Thema Ehe und Hochzeit seine eigene Meinung haben.

Und in gewisser Weise sehen es die Eltern es wahrscheinlich auch als ihre Aufgabe an, die Entscheidung des eigenen Kindes erst einmal zu hinterfragen. Sie machen sich einfach Sorgen, dass es nicht das Beste für die Tochter oder den Sohn ist oder die Entscheidung nicht aus den richtigen Gründen getroffen wurde. Und in vielen Fällen ist das Missfallen der Eltern vielleicht auch angebracht, wenn die Tochter möglicherweise mit einem arbeitslosen Typen ankommt, den sie erst seit einem Monat kennt und dann aber eröffnet, dass sie ihn heiraten will.

Aber bei deiner Mutter sieht es ja so aus, als hätte sie nur etwas gegen deine Heirat, weil sie persönlich nichts vom heiraten hält. Es wäre ja okay, wenn sie es aus mütterlicher Besorgnis hinterfragen würde, aber das tut sie ja nicht. Sie kann ihre Meinung frei sagen und du wirst das auch akzeptieren müssen. Aber genauso muss sie deine Entscheidung akzeptieren.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du dir mit deiner Entscheidung ziemlich sicher bist und dich davon auch bestimmt nicht von deiner Mutter abbringen lassen wirst. Daher bin ich der Ansicht, dass sie sich langsam mal ein bisschen einsichtig zeigen könnte. Das ist schließlich deine Entscheidung und du willst ja auch nicht, dass das schöne an deiner Hochzeit von dem Missfallen deiner Mutter überschattet wird. Und da sollte sie dich eigentlich unterstützen, egal was sie selber davon denkt,

Außerdem stimmt es auch nicht, dass es heute keinen Unterschied mehr macht, ob man verheiratet ist. Da hat deine Mutter unrecht. Auch wenn das nicht der Grund für eine Hochzeit sein sollte, kann man daraus schon einige Vorteile ziehen. Erst einmal ist man in alle Richtungen abgesichert. Darüber hinaus ist die Beziehung zum Partner amtlich, sodass du beispielsweise bei einem plötzlichen Tod den Anspruch auf ein Erbe hättest. Dann gibt es noch die ganze Sache mit der Lohnsteuerklasse usw. Aber wie gesagt: Nur wegen solcher Gründe oder wegen irgendwelchem Druck von der Familie oder Freunden sollte man nicht heiraten.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, bei der Hochzeit meines Mannes mit mir gab es auch Elternteile, die die Heirat gar nicht mochten. Nämlich meine Schwiegereltern. Denen war es nicht recht, dass wir heirateten, weil wir genau 2 Wochen nach der Schwester meines Mannes geheiratet haben. Sie haben den Hochzeitstermin etwas vor uns bekannt gegeben und hatten den Segen der Eltern, obwohl sie 1 bzw. 6 Jahre jünger sind als ich. Wir hatten den schwarzen Peter, da man auf dem Dorf, wo mein Mann herkommt nicht zwei Kinder so kurz hinter einander verheiratet als Eltern. Irgendwie muss man da auf dem Dorf dann schlecht von den Eltern sprechen. Das habe ich nie richtig verstanden.

Auch waren sie dagegen, weil ich 65km weiter weg wohne und mein Mann zu mir gezogen ist und meine Schwiegereltern gesehen haben, dass mein Mann nun gar nicht mehr in Frage kommt, um den Bauernhof, den meine Schwiegereltern führen, weiter zu führen. Da er der Älteste ist, hätte er den Hof übernehmen sollen.

Sie ließen uns ihren Unmut über unsere Hochzeit ständig spüren. Sie beteiligten sich mit keinem Finger an unseren Vorbereitungen zur Hochzeit und waren auh an der Hochzeit selber eher schlecht gelaunt. Gott sei Dank waren meine Eltern das genaue Gegenteil, daher konnten wir über das Verhalten meiner Schwiegereltern getrost hinweg sehen.

Das hätte ich auch an deiner Stelle gemacht. Man kann nie sagen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zu heiraten. Beim einen geht die Ehe für immer gut, beim nächsten scheitert sie bereits nach wenigen Monaten. Daher finde ich die Altersfrage bzw. die Altersvorwürfe deiner Mutter nicht gerechtfertigt, zumal ihr doch auch gar nicht so jung fürs Heiraten seid.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde, dass du eigentlich ganz vernünftig klingst und deine Argumente klingen auch durchaus logisch. Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, warum man dann nicht mit der Entscheidung des Kindes leben kann. Immerhin ist ja jeder seines eigenen Glückes Schmied und deswegen solltest du auch entscheiden dürfen, wann du heiratest und vor allem wen. Nach 3 Jahren weiß man ja auch, ob so ein Schritt gut ist oder nicht und ich denke, dass man sich dann auch genug kennt. Ich würde dann einfach mal noch mal mit ihr reden und ihr auch klarmachen, dass das Verhalten so nicht gut ist.

Mein Partner und ich sind auch verlobt. Ich bin auch 23 Jahre alt und meine Eltern waren bei der Verlobung schon etwas überrascht, weil wir da noch nicht ewig zusammen waren, aber ich habe ihnen klargemacht, dass das mein Mann sein wird, und habe das auch so vor ihnen vertreten. Sie haben auch nichts gegen ihn, aber bei der Verlobung und auch jetzt noch bin ich ja nicht alt und deswegen machen sie sich eben Gedanken. Mittlerweile stehen sie total dahinter und freuen sich auch für mich, weil sie sehen, dass wir uns super ergänzen. Meine Schwiegereltern wussten von Anfang an, dass wir zusammenleben und auch heiraten wollen. Mein Partner hat seiner Mutter nach 2 Wochen gesagt, dass ich seine Traumfrau bin, und hat mit ihr zusammen meinen Verlobungsring gekauft, den ich dann eine ganze Zeit später bekommen habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sicherlich ist es nicht schön, wenn die Eltern sich nicht freuen, wenn man heiraten möchte. Normalerweise erwartet man ja von den Eltern Rückhalt und normalerweise handelt es sich bei den Eltern ja um Personen, die einem selbst sehr wichtig sind. Von daher ist es klar, dass man da auch Unterstützung von ihnen haben möchte und es ist traurig, wenn das nicht kommt. Immerhin bedeuten die Eltern ja einem auch sehr viel und es ist nicht schön, wenn sie in einer Sache völlig anderer Meinung sind, als man selbst. Dabei ist so eine Hochzeit ja eine große Sache und für viele Menschen ist das ja auch der bedeutendste Tag im Leben. Da wünscht man sich natürlich, dass die Eltern sich für einen mit freuen. Auf diese Weise wird der Tag dann noch schöner für einen selbst und ich denke, dass der Tag dann nicht richtig perfekt werden kann, wenn man genau weiß, dass man quasi Gegner hat. Und gerade dann, wenn es sich bei den Gegnern noch um die eigenen Eltern handelt, dann kann das durchaus schnell belastend werden.

Auch wenn es schade ist, wenn die Eltern gegen die Hochzeit sind, sollte man sich trotzdem nicht beeinflussen lassen. Immerhin sollte man selbst das mit dem Partner entscheiden, ob man heiraten möchte oder nicht. Ich finde, dass man sich da von niemand anderem beeinflussen lassen sollte, egal ob es sich nun um die Eltern oder um die Freunde handelt. Immerhin muss man selbst mit dieser Entscheidung leben und man selbst möchte ja das Leben mit dem Partner teilen. Von daher sollte man das auf jeden Fall selbst entscheiden. Man ist ja auch alt genug, um so eine Entscheidung für sich treffen zu können und wenn man sich ganz sicher ist, dass man den Partner heiraten möchte, dann sollte man das auch tun. Immerhin muss man selbst glücklich werden und nicht die Eltern. Die Eltern müssen ja im Endeffekt nicht ihr Leben mit dem Partner verbringen, sondern man selbst.

Ich finde, dass es wichtig ist, keine Schwäche zu zeigen, sondern offen zu seiner Meinung zu stehen. Wenn man keine Zweifel an einer Hochzeit hat, dann sollte man sich von den Eltern auch nicht verunsichern lassen. Immerhin gibt man ihnen dann dadurch nur Anreiz für weitere Kritik. Von daher sollte man zu seiner Meinung stehen und auch heiraten, wenn man es möchte. Früher oder später müssen die Eltern das ja akzeptieren und wenn sie sehen, dass es mit der Ehe auch gut klappt, dann ändern sie ihre Meinung womöglich auch. Allerdings muss man bedenken, dass man es als erwachsener Mensch nicht immer nur den Eltern recht machen muss. Man muss selbst glücklich werden. Immerhin kann man den Eltern auch nicht in alles hinein reden, was einen selbst nicht betrifft und umgekehrt sollte es natürlich dann auch genauso sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


So traurig das auch ist, wenn die Familie sich nicht mit freut und auch gegen die Hochzeit ist. So wirklich ändern kann man es eigentlich nicht. Ich meine, du musst schließlich mit deinem Partner zusammenleben, es ist dein Leben und deine Entscheidung und ich finde es einfach traurig, dass manche Eltern nicht akzeptieren wollen, dass das Kind erwachsen geworden ist und eigene Entscheidungen trifft.

Wenn du dir trotzdem sicher bist, dass du deinen Freund heiraten willst, würde ich mich an deiner Stelle nicht von der Meinung deiner Eltern beeinflussen lassen. Wie bereits gesagt musst du ja schließlich mit deinem Partner leben und wenn du es kannst, warum können die das dann nicht? Die Liebe deiner Eltern scheint in meinen Augen nicht besonders groß zu sein, wenn sie sich da nicht einmal für dich freuen und dich unterstützen können.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist sicher nicht gerade schön für euch, wenn sich deine Eltern nicht für euer Glück freuen können, beziehungsweise nicht voll und ganz hinter einer Eheschließung stehen. Bei einer Heirat spricht man ja vom schönsten Tag im Leben eines Menschen und genau an diesem, möchte man natürlich den vollen Rückhalt von den eigenen Elternteilen erhalten und sich nicht anhören müssen, dass man eine falsche Entscheidung getroffen hat.

Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich von solchen Meinungen auch noch etwas beeinflussen beziehungsweise im schlimmsten Fall sogar verunsichern lässt. Dabei ist das Wichtigste in die Liebe zum Partner zu vertrauen und alle negativen Gedanken auszublenden. Hier geht es nur um dich und deinen zukünftigen Mann. Noch dazu kennt ihr euch ja nicht erst seit zwei Monaten, sondern führt bereits eine Beziehung miteinander.

Ob du mit 23 Jahren schon bereit bist für die Ehe, kannst nur du für dich entscheiden. Überstürzen sollte man natürlich nichts, denn wenn man ein Leben lang zusammenbleibt, könnte man theoretisch auch erst in zehn Jahren heiraten. Ich selbst hätte mich mit dem Alter noch nicht bereit gefühlt Ehefrau zu sein und bin es heute, zwei Jahre später immer noch nicht.

Wie auch immer du dich entscheidest, oder welchen Weg du wählst, mach das was du für richtig hälst und genieße den Tag der Hochzeit. Versuche dich mit deinen Eltern noch einmal auszusprechen und mach ihnen klar, dass es nicht ihre Entscheidung ist sondern eure und es dir aber trotzdem wichtig ist, dass sie hinter dir stehen. Vielleicht sind die beiden ja auch nur erschrocken darüber, dass ihnen klar wurde, dass ihre Tochter mittlwerweile erwachsen geworden ist.

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» artemis88 » Beiträge: 160 » Talkpoints: 1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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