Bei Muslimen als Gast nach Alkohol fragen - Frech?

In einem Fernsehbeitrag ist die Frage, ob es unverschämt ist bei Muslimen als Gast Alkohol zu fordern, gestellt worden. Diese Problematik, wenn es überhaupt eine ist, stellte sich beim "Perfekten Dinner". Diesmal war die Gastgeberin eine Marokanerin, die sich deutlich gegen die Einnahme von Alkohol äußerte. Sie bestand darauf, daß auch keiner der nicht muslimischen Gäste an ihrem Tisch Alkohol trinkt. Eine der geladenen Personen fand das unverschämt.

Wie seht ihr das, darf man sich als Gastgeber so verhalten. Das Gleiche kann natürlich nicht nur auf Muslime sondern auch auf Antialkoholiker anderer Glaubensgemeinschaften bezogen werden.

Da ich selber keinen Alkohol, aus gesundheitlichen Gründen, trinken darf, kann ich mich kaum auf eine Seite stellen. Aber bei mir darf jeder trinken, wonach ihm der Sinn steht.

Ich denke nicht, dass das eine Glaubensfrage ist, sondern schlicht eine Frage des Hausrechts.

Wenn du Gäste hast, dann müssen die sich nach deinen Regeln richten, dass ist doch völlig normal. Es findet ja auch niemand unverschämt, wenn er oder sie in einer fremden Wohnung als Gast nicht rauchen darf. Gleiches gilt doch für alle anderen Sorten von Sucht- und Rauschmitteln genau so.

Deshalb darf man sich als Gastgeber natürlich so verhalten und muss es auch. Sonst zerlegen einem die Gäste irgendwann die Bude oder machen, was sie wollen.

Ich finde es ehrlich gesagt eher unverschämt von dem Gast etwas zu fordern, was die Gastgeberin nicht anbieten will oder kann und ich kann auch jeden verstehen, der für Gäste, die nicht regelmäßig zu Besuch kommen nichts kaufen will, dass er selber nicht isst oder trinkt und das dann, wenn es von den Gästen nicht ganz vernichtet wird, im Kühlschrank vor sich hingammelt bis es weggeworfen wird.

Alkohol bei Muslimen oder auch trockenen Alkoholikern ist da natürlich ein gutes Beispiel, aber eigentlich kann man das auf jedes Getränk oder Lebensmittel beziehen. Ich habe zum Beispiel eine Tante, die keinen Kaffee mag. Ich bin totaler Kaffee Junkie, aber ich würde nie auf die Idee kommen von ihr Kaffee zum Kuchen zu erwarten. Was sollte sie denn auch mit der angebrochenen Packung anfangen? Bis ich wieder zu Besuch käme hätte der den Geschmack verloren oder würde nur Platz im Gefrierschrank wegnehmen.

Ich denke, dass man das "perfekte Promidinner" nicht mit einem normalen Essen unter Freunden oder Familienmitgliedern oder einer normalen einladung vergleichen kann. In so einer Fernsehsendung soll gezeigt werden, wie ein perfektes Dinner aussieht. Mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise und natürlich auch dem passenden Wein oder das passende Getränk dazu. Und das kann man mit dem normalen Alltagsessen nciht vergleichen.

Genauso wird eine Vegetarierin beim "perfekten Dinner" im Fernsehen auch den Gästen Fleischmahlzeiten bieten. Das ist auch schon so gewesen. Denn jeder will ja die komplette Punktezahl bekommen.

Im Alltag sieht es anders aus. Da würde ich nciht nach Alkohol fragen, wenn ich weiß, dass in der Familie kein Alkohol auf den Tisch kommt. Egal, ob Muslime oder Antialkoholiker oder trockener Alkoholiker. Da würde ich mich nach dem Gastgeber richten.

Ich finde es auch eher unverschämt als Gast solche Forderungen zu stellen. Und auch der mäkelnde Gast ist mir doch recht suspekt - wenn er scheinbar an einem Dinner ohne Alkohol keine Freude hat wirft das nicht unbedingt ein gutes Licht auf diesen Gast.

Ich denke als Gast sollte man die Regeln des Gastgebers akzeptieren oder Einladungen ablehnen. Zumal gute Gastgeber um die Vorlieben ihrer Gäste wissen und diese so gut es geht erfüllen bzw. für adäquaten Ersatz sorgen.

Letzteres kann man beim "perfekten Dinner" sicher nicht voraussetzen oder erwarten. Trotzdem hat auch hier der Gastgeber das sagen und für mich gehört auch hier Alkohol nicht zwangsläufig dazu.

Ich bin der Meinung, dass sich der Gast anpassen muss. Und gerade wenn es sich um ausländische Kulturen handelt, sollte man darauf Rücksicht nehmen. Oder wenn jemand ganz gegen Alkohol ist und ihn daher nicht anbietet. Daher finde es dann schon unverschämt, wenn man als Gast danach verlangt oder das sogar fordert.

Ich selbst trinke auch eigentlich nie Alkohol, allerdings haben wir meistens Radler oder Bier da, falls mal Besuch kommt und dieser etwas davon trinken möchte. Ich gehe aber nie daran und trinke etwas davon. Allerdings finde ich es schon ok, wenn Andere das trinken wollen. Ich finde, dass man sich dem Gastgeber anpassen muss, was der eben an Getränken da hat. Nicht jeder Gastgeber kann eben alles anbieten oder möchte alles anbieten.

Alkohol bei Muslimen ist da natürlich ein gutes Beispiel

Ich finde es ist ein total blödes Beispiel, dass nur zeigt wie intolerant und desinteressiert wir sind. Da sagt ein Moslem er trinkt kein Alkohol, also ist das für alle verboten. Es gibt genügend Moslems, die ebenso Alkohol trinken wie wir. Der Islam wird in jedem islamischen Land, jeder Region, jeder Familie anders ausgelebt.

Ich habe mich zum Beispiel neulich erst mit einem Syrer darüber unterhalten, der genau das vorgehalten bekam, als er plötzlich ein Bier getrunken hat und musste dann erstmal darüber lachen, wie sehr wir doch Moslems über einen Kamm scheren.

Um zur Ausgangsfrage zu kommen. Unverschämt finde ich es nicht, dass es dort keinen Alkohol gab. Wenn im Haus meines Gastgebers nunmal nicht getrunken wird, dann kann ich damit auch mal einen Abend leben und auf das Glas Wein oder sonstwas zum Essen verzichten. Wenn man aber mal höflich fragt, ob der Gastgeber etwas Wein oder anderen Alkohol zum Essen hat, ist das aber auch ok. Wenn dann nein gesagt wird sollte die Sache aber erledigt sein.

Ich denke es kommt einfach drauf an wie man miteinander umgeht. Unverschämt wäre für mich da nur, wenn jemand wirklich ganz plump Alkohol verlangen würde oder wenn der Gastgeber ohne das jemand etwas gesagt hat, gleich mit der Faust auf den Tisch hauen würde und klarstellen würde dass es bei ihm nichts gibt. Aber wenn beide Seiten vernünftig miteinander reden, sollte es da keine Probleme geben.

Ich stimme Klehmchen zu: man sollte vernünftig miteinander umgehen. Fragen muss erlaubt sein.

Denn es ist doch so: wenn ich Gäste habe, dann will ich dass sie sich bei mir wohlfühlen. Nur weil ich etwas nicht mag oder etwas nicht esse, kann ich nicht von allen anderen erwarten, dass sie mir es gleichtun. Wenn ich einen Vegetarier im Haus habe, dann biete ich ihm eine fleischlose Variante an. Wenn ich weiß, dass jemand kommt, der einfach zum Essen ein Bier trinkt, dann besorge ich ein Bier, auch wenn ich das selbst nicht mag. Das ist doch keine große Sache. Nur weil ich als Gastgeber eine bestimmte Einstellung habe, kann ich diese nicht meinen Gästen aufzwängen.

Genauso muss der Gast natürlich auf den Gastgeber eingehen. Wenn er höflich nachfragt ob dieses oder jenes denn da wäre und ein nein kommt, muss das -wie bereits erwähnt- akzeptiert werden. Aber nachfragen muss erlaubt sein.

Ich denke dass Gastgeber und Gast aufeinander zugehen müssen. Strikte Verweigerung auf einer Seite macht das ganze zu einem unguten Unterfangen. Ich habe diese Sendung ein wenig verfolgt und muss sagen, ich fand die Marokkanerin eher unverschämt. Sie besteht ja auch darauf, bei jedem Essen eine antialkoholische Alternative geboten zu bekommen.

Klar, Wasser hat man schnell zur Hand, dennoch ist es im Prinzip das Gleiche: sie fordert etwas anderes vom Gastgeber und sie erwartet das auch. Und es wird ihr gegeben. Wenn nun sie selbst der Gastgeber ist sollte sie ebenfalls so tolerant und höflich sein, den Bedürfnissen der Gäste nachzukommen. Nur weil sie keinen Alkohol trinkt ist es vermessen zu sagen, dass dann auch sonst keiner Alkohol bekommt. Ich kann auch nicht sagen nur weil ich auf Diät bin isst meine ganze Famlie jetz nur noch Rohkost und das auch nur einmal am Tag.

Es ist ein gegenseitiges Aufeinander-Zugehen. Beide Seiten sollten auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen. Egal welcher Kultur man angehört und an welche Essregeln man sich zu halten hat kann man von sich nicht auf andere schließen. Was für mich gilt muss nicht auch für die anderen gelten. Das wäre ebenso intolerant.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Nein, ich finde das keinesfalls frech. Das Recht zu fragen hat man und ein guter Gastgeber sollte Alternativen bieten. Denn ich bin nicht mein Gast. Was ich toll finde muss nicht auch meinem Gast gefallen.

Also ich habe die Sendung heute auch gesehen und natürlich auch die Kommentare von den Gästen. Klar, sollte man die Gäste gut bewirten und auf ihre Wünsche eingehen, aber im Islam gibt es eben das Alkoholverbot und das heißt, dass man auch am Tisch keinen Alkohol stehen haben darf oder ausschenken darf.

Ich bin selbst Muslimin und bisher kam bei mir noch kein Gast auf die Idee nach Alkohol zu fragen, das finde ich auch selbstverständlich. Oder ein anderes Beispiel mit Schweinefleisch, das würde auch keiner extra von Muslimen verlangen. Alleine das Alkohol zu Hause aufbewahren ist laut Islam schon eine Sünde und daher kann ich die Marokkanerin natürlich verstehen, dass sie für die Gäste nichts mit Alkohol angeboten hat.

Klar es gibt auch Muslime die Alkohol trinken, aber wie man in den vorherigen Tagen beim perfekten Dinner gesehen hat, hat die Asma keinen Alkohol zu sich genommen und auch mehrmals betont dass sie eben nichts trinkt. Dann kann man eigentlich sich auch im Vorraus denken, dass sie selbst auch nichts Alkoholisches an dem Abend servieren wird. Oder man hätte auch genauer nachfragen können, wieso sie nichts anbietet etc. Vielleicht wäre das verständlicher gewesen und die Gäste hätten es besser akzeptiert.

Einerseits fand ich die Kommentare von der alten Dame schon etwas schade, denn es kam so herüber, als könnte man kein Essen ohne Alkohol geniessen, als würde es nur darauf ankommen welcher Tropfen dazu gereicht wird.

Ich akzeptiere auch von anderen die Essensgewohnheiten, aber was mit dem Islam eben nicht vereinbar ist, das Tische ich auch nicht anderen Leuten auf. Außerdem findet man immer ein Mittelmaß um es allen passend zu machen und reden hilft natürlich auch dabei.

Also ich habe mir mal so rein fiktiv überlegt, was ich Kochen würde, wenn ich am Perfektem Dinner teilnehmen würde. Für mich war es da auch ganz logisch, zum Essen Alkohol anzubieten. Da ich nun auch absolut keinen Alkohol trinke, würde ich in einen Weinladen gehen und mich beraten lassen.

Generell zur Problematik was den Gästen zum Trinken anbieten. Ich habe wenig Besuch. Und wenn jemand kommt, bringen die sich ihre Getränke auch meistens mit. Aus den Zeiten, zu denen ich Bier im Kühlschrank hatte, weil es könnte ja eventuell mal jemand zu Besuch kommen, bin ich raus.

Ich habe letztes Jahr ein paar Leute zu einer kleinen Geburtstagsfeier eingeladen. Ich selbst darf an sich keinen Alkohol trinken und habe da momentan auch absolut keinen Drang zu. Noch dazu hatte ich einen trockenen Alkoholiker eingeladen. Von dem wusste ich auch, das es ihm schwer fällt, wenn Andere in seinem Beisein Alkohol trinken. Auch wenn er das vor Anderen nie zugeben würde. Ich hatte dann eingeladen und jeden gebeten sich seine Getränke selbst mitzubringen. Einzige Bedingung war, kein Alkohol. Da viele auch mit dem Auto kamen, war das eh kein Problem. Nur für meinen Vater war das ein Problem. Beim letzten Telefonat vor dem Ereignis sagte ich ihm das nochmal. Da meint er ganz trocken: Auch kein Fläschchen Bier. Da stutze ich erstmal. Im Grunde muss doch klar sein, das auch Bier Alkohol enthält.

Wenn ich bei Anderen zu Besuch bin, erwarte ich an sich nichts bestimmtes zum Trinken. Vorallem würde ich aber nicht nach Alkohol fragen. Und das hat auch nichts mit der Religion meines Gastgebers zu tun.