Matthew Reilly: Das Tartarus-Orakel
Heute stelle ich euch den Abenteuerroman „Das Tartarus-Orakel“ von Matthew Reilly vor.
Archäologen haben herausgefunden, dass sich auf der Spitze der Cheops-Pyramide in Ägypten einmal eine Pyramide aus Gold befand. Diese diente dazu, bei einer bestimmten Stellung der Sonne zur Erde, der Tartarus-Konstellation, die zusätzliche Sonnenenergie zu absorbieren und somit eine Klimakatastrophe auf der Erde zu vermeiden. Eine solche Konstellation tritt alle 4.500 Jahre auf und steht nun wieder kurz bevor.
Gleichzeitig wurden Hinweise darauf gefunden, dass ein Land, aus dem am Tartarus-Tag Erde in der goldenen Pyramide platziert wird, für 1.000 Jahre die Herrschaft über die Welt innehat. Die goldene Pyramide jedoch wurde zerstört und in sieben Einzelteile zerlegt, von denen sich jeweils eines an jedem Überrest der Sieben Weltwunder der Antike befindet.
Da mehrere Nationen nach der Weltherrschaft streben, beginnt zwischen Amerika, dem alten Europa und einer Gruppe von Vertretern kleinerer Nationen ein Wettlauf gegen die Zeit und gegeneinander, um die sieben Teile zu finden, zu vereinen und auf der Cheops-Pyramide zu platzieren.
Zu den Vertretern der kleineren Nationen gehört das Team um den früheren Elitesoldaten Jack West. Es ist ein kleines Team, bestehend aus Spezialisten, einem Wissenschaftler und einem Mädchen, das als einziges eine uralte Schrift entziffern kann. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach den sieben Teilen und erleben dabei viele Abenteuer, während ihnen die Vertreter der anderen Nationen mit militärischer Übermacht ständig auf den Fersen sind.
Das Thema des Buches klang für mich ganz interessant, da ich gern Abenteuerromane lese. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass dieses Buch nichts für mich ist. Es ist literarisch völlig anspruchslos und der Autor schreibt in einfachsten Sätzen und verwendet Worte, die sonst nur in Comics vorkommen: Wummm! oder Pling!. Ich hatte das Gefühl, ich lese die Komplettlösung eines Computerspiels ala Tomb Raider oder Indiana Jones, aber nicht einen Roman.
Zudem enthält das Buch unzählige logische Fehler. Beispiele: Krokodile leben seit Tausenden von Jahren in einem dunklen, kalten und vergessenen Tempel – wovon aber haben sie sich ernährt? Mit einer großen Bohrmaschine wird ein Tunnel durch massives Erdreich gebohrt, der Abraum wird hinter der Maschine am Boden des Tunnels verteilt – wieso wird das Volumen geringer? Normalerweise dürfte der lockere Abraum überhaupt nicht mehr in den Tunnel passen, geschweige denn, dass noch ein Tunnel verbleiben könnte.
Derartige Fehler ziehen sich durch das gesamte Buch. Die Handlung ist unrealistisch und zudem nur oberflächlich beschrieben. Beispielsweise heißt es da, Jack entschärfte fünf Fallen – als wäre dies das einfachste der Welt. Ein bisschen Bauschaum in ausgeklügelte Fallen gespritzt, fertig. Im Louvre in Paris wird mal schnell die Nike von Samothrake zerstört, man entkommt nahezu unbehelligt. Eine Boeing 747 landet und startet auf einem Golfplatz von 450 m Länge. Ich könnte die Aufzählung beliebig fortsetzen.
Bei dem Buch sträuben sich einem die Haare, wenn man es liest. Ich kann das Buch wirklich niemandem empfehlen. Wenn man den Kopf ausschaltet, liest es sich zwar flüssig, aber spannend ist´s nicht, einfach weil es viel zu unrealistisch ist.
Ich finde, dass sich die Handlung richtig gut anhört. Die Grundidee ist auf jeden Fall gut und aus dieser Idee könnte man viel machen. Die Idee mit der Pyramide und dass sich die ganzen Teile bei den Weltwundern befinden, ist auf jeden Fall eine super Idee. Als ich den Anfang deiner Rezension gelesen habe, war ich sogar richtig begeistert, da es sich für mich wirklich um einen starken Abenteuerroman anhört. Allerdings scheinst du ja wirklich nicht begeistert von dem Buch zu sein.
Wenn es nun wirklich nur so von logischen Fehlern strotzt und wirklich kindisch und anspruchslos geschrieben ist, dann bringt die beste Idee natürlich nichts. Ich finde es dabei immer sehr schade, wenn Autoren tolle Ideen haben, diese aber nicht richtig umsetzen können. Daraus hätte man sicherlich sehr viel mehr machen können.
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