Vermieter gegen Kampfhund
Hallo!
Die sogenannten „Kampfhunde“ Rassen führen immer wieder zu Streit. Aber nicht nur bei Leuten auf der Straße, sondern auch mit dem Vermieter. Dabei geht es meistens im die Kampfhunde-Verordnung.
Halter von Kampfhunden haben meistens keine Chance gegenüber dem Vermieter. Das Amtsgericht Frankfurt hatte einen Fall, indem ein Vermieter gegen einen Pitbull klagte. Dieser hatte auch einen sehr guten Wesenstest und war nie bösartig oder sonst unangenehm aufgefallen. So entschied das Gericht, dass der Hund mit jedem anderen normalen Hund gleichwertig ist. Das Gericht sagte, dass man gegen das ungute Gefühl und gegen Bedrohnungsgefühle mit einem Maulkorb oder einem Leinenzwang Abhilfe schaffen könnte Das hatte der Halter des Hundes wohl auch angeboten, allerdings wollte der Vermieter davon nichts hören.
So wenig Sympathie ich fuer Kampfhunde aufbringen kann, so sollte es doch im Mietvertrag eine einheitliche Regelung zur Haustierhaltung geben. Also entweder sollten Hunde generell erlaubt oder komplett verboten werden. Aber eine Abstufung nach Rasse, Groesse usw. vorzunehmen ist doch kompletter Bloedsinn.
Entscheidend ist doch wohl auch die Erziehung des Hundes. Ein Nicht-Kampfhund kann schliesslich bei falscher Erziehung genauso zur Gefahr werden wie ein Kampfhund eben ganz friedlich sein kann.
Ich kenn das aus Mietverträgen auch nur so, dass Hunde entwerder verboten oder erlaubt sind - allerdings darf das nur in Absprache mit dem Vermieter gemacht werden. Und es steht z.B. bei mir noch drin, dass der Vermieter im Einzelfall entscheidet und auch feststehen muss, dass das Tier - z.B. der Hund - niemanden stören darf, also weder Krach machen noch sonstwas.
Ich denke, im Einzelfall wird er hier wohl beschlossen haben, dass er keine 'gefährlichen' Tiere bei sich im Haus haben möchte, was ich irgendwo schon nachvollziehen kann. Ob das Tier jetzt wirklich gefährlich ist oder nicht, kann man ja letztendlich nicht einfach so glauben, weil es der Besitzer behauptet (genüngend Gegenbeispiele dürften ja bekannt sein!).
Dass das Gericht entschieden hat, dass jeder Hund gleichwertig ist, ist natürlich unumgänglich gewesen, trotzdem verstehe ich auch den Vermieter sehr gut.
Ich kann den Standpunkt des Vermieters sehr gut nachvollziehen. Ich selbst würde meine Wohnung auch nicht an Leute vermieten wollen, die bei mir ein ungutes Gefühl hervorrufen, da in dem Haus noch andere Menschen wohnen und auch deren Belange wichtig sind. Im Zweifelsfall finde ich, dass die Sorgen der anderen Bewohner Priorität haben.
Ich persönlich mag Kampfhunde auch nicht und denke, dass diese Tiere nicht umsonst auf gesonderten Listen geführt werden. Im Durchschnitt zeigen diese Tiere ein erhöhtes Aggressionspotential. Dass es auch eher freundliche Tiere gibt, die (noch) nicht auffällig waren, ändert nichts an meinen eigenen Vorbehalten gegen diese Rassen.
Ich finde auch eine Abstufung völlig Ordnung. Vielleicht würde ich die Wohnung an jemanden vermieten, der einen kleinen Hund besitzt, an den Halter eines sehr großen Hundes oder sogar eines Listenhundes hingegen würde ich nicht vermieten.
Als Vermieter hat man schliesslich auch Rechte und muss sein Eigentum nicht jedem zur Verfügung stellen.
misspider hat geschrieben:Entscheidend ist doch wohl auch die Erziehung des Hundes. Ein Nicht-Kampfhund kann schliesslich bei falscher Erziehung genauso zur Gefahr werden wie ein Kampfhund eben ganz friedlich sein kann.
Das sehe ich genauso, denn ein Kampfhund wird nicht geboren, sondern erzogen. Meine Partnerin hat immer einen Pitbull als Hund und zwar nicht als Statussymbol oder sonstiges, sondern weil fpr sie diese Rasse einfach am idealsten ist und auch ich kenne diesen Hund schon seit Jahren. Also von einem Kampfhund ist da nur rein optisch was zu erkenen, aber vom Charakter her ist er einfach ein Kampfschmuser, denn das würde er am liebsten 24 Stunden machen und evtl. gleichzeitig schlafen und fressen.
Ganz besonders gut finde ich an der Rasse, das es keine Kläffer sind. Wenn ich so recht überlege, habe ich den Hund in den ganzen Jahren nur einmal bellen gehört beim Spielen, also eher ein Bellen vom herumtollen und einmal, als sich nachts jemand um das Haus schlich und der Hund einfach nur warnen wollte. Beide Bellarten konnte man aber auch sehr gut auseinanderhalten und so konnte ich auch sehr gut einschätzen, wann es ernst war und wann nicht. Bei ihr kann man also beruhigt an der Tür klingeln, ohne Angst zu haben, das das Gekläffe losgeht, wie man es von den meisten "normalen" Hunderassen her kennt.
Zudem sind diese Hunde so charakterstark und haben eine sehr hohe Schmerzgrenze. Wenn ich manchmal beobachte, wie ihre kleinen Kinder mit dem Hund rumalbern und er keinerlei anstalten macht aggressiv zu werden, bewundere ich es schon immer wieder. Hätte ich das damals mit dem Labbi von meinem Dad gemacht, der hätte schon lange zugeschnappt.
Ich kann den Vermieter sehr gut verstehen. Hier in der Gegend wurde erst vor ein paar Jahren ein kleines Mädchen von Kampfhunden tot gebissen. Und das obwohl die Halter immer sehr aufgepasst haben daß die Kleine nie mit den Hunden allein ist. Aber irgendwann ist es halt doch passiert.
Und genau da ist das Problem. Sicher kann der Halter dem Vermieter anbieten, seinen Hund ständig an der Leine zu führen und ihm einen Maulkorb anzulegen. Aber wer kontrolliert das? Und was ist, falls er sich nicht daran halten sollte und es passiert etwas? Das Risiko würde ich als Vermieter auch auf keinen Fall eingehen wollen. Dafür ist einfach schon viel zu viel mit Kampfhunden vorgefallen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich persönlich mag Kampfhunde auch nicht und denke, dass diese Tiere nicht umsonst auf gesonderten Listen geführt werden. Im Durchschnitt zeigen diese Tiere ein erhöhtes Aggressionspotential.
Solche Aussagen und die erwähnten Listen widersprechen sich aber. Wenn das so stimmen würde, würde es nicht erklären warum jedes Bundesland seine eigenen Rasseliste erstellt hat. Was in NRW unter Klasse I steht ist wo anders Klasse II oder auch gar nicht auf der Liste. Viele Rassen die ganz zu Beginn aufgeführt wurden, wurde später wieder gestrichen oder durch andere ersetzt.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Vielleicht würde ich die Wohnung an jemanden vermieten, der einen kleinen Hund besitzt, an den Halter eines sehr großen Hundes oder sogar eines Listenhundes hingegen würde ich nicht vermieten.
Du hast doch selber einen Labrador. So winzig sind die auch nicht. Oder ist der Beitrag schon so alt und deine Meinung hat sich diesbezüglich geändert?
Ich muss sagen, dass ich den Vermieter dennoch verstehen kann. Gerade wenn es sich um eine Wohnsiedlung, in der viele Familien leben handelt, wird es mit bestimmten Rassen zu Problemen kommen. Die Menschen sind voll von Vorurteilen, gegen die man nur schwer oder auch gar nicht ankommt. Nur wenige würden mit ihren Kindern in so eine Gegend ziehen. Mir persönlich wären 3 Listenhunde lieber als ein Kläffer. Die kann ich nämlich nicht ausstehen.
Algarve95 hat geschrieben:Dafür ist einfach schon viel zu viel mit Kampfhunden vorgefallen.
Mit anderen Rassen doch auch nur werden diese Geschichten nicht so aufgebauscht.
Algarve95 hat geschrieben: Dafür ist einfach schon viel zu viel mit Kampfhunden vorgefallen.
Es ist schon viel öfter vorgekommen, das ein Schäferhund, ein Boxer, ein Labrador oder eine sonstige "normale" Rasse zugebissen hat im Gegensatz zu den Beissunfällen mit einem sog. Kampfhund. Bei mir gehen immer die Nackenhaare hoch, wenn ich lese, das immer die bösen Kampfhunde die schlimmen sind. Dem ist definitiv nicht so.
Klar haben diese Tiere eine ganz andere Beisskraft wie ein Schäferhund z.B., aber wenn man mal die Häufigkeit von Bissen der "normalen" Hunde ansieht, dann sollte jeder erkennen, das die sog. Kampfhunde da eher weiter hinten liegen und deswegen verstehe ich die ganze Aufregung darüber nicht. Entweder man verbietet generell das Halten von Hunden in der Mietwohnung oder man erlaubt es. Da sollten Vermieter das aber auch nicht Rasseabhängig machen.
Ich finde es sehr gut, dass das Gericht so entschieden hat. Ich bin ja sowieso der Meinung, dass es keine "bösen Kampfhunde" gibt. Die armen Tiere wurden doch nur von dem Menschen so erzogen und können gar nichts für ihr Handeln. Ich bin definitiv nicht der Meinung, dass man einen Unterschied zwischen den verschiedenen Hunderassen machen sollte. In meinen Augen sind alle Hunde gleich und der Unterschied liegt lediglich in der Erziehung.
Gustavson hat geschrieben:Ich bin definitiv nicht der Meinung, dass man einen Unterschied zwischen den verschiedenen Hunderassen machen sollte. In meinen Augen sind alle Hunde gleich und der Unterschied liegt lediglich in der Erziehung.
So kann man das aber auch nicht sagen. Ein Jagdhund wird auch ohne dass er in diese Richtung erzogen/gefördert wurde, dennoch ein Jagdhund mit Trieb bleiben. Der Überbegriff Kampfhund ist bei einigen Rassen also gar nicht so verkehrt. Auch wenn sie nicht mehr für Kämpfe gegen andere Tiere eingesetzt werden. Zuchtziele waren nun mal eben ein hohes Aggressionspotential (niedrige Reizschwelle) gegenüber bestimmten Tieren und ein eiserner Kampfwille. Dass nur ein kleiner Teil auf der Liste auch wirklich zu den Kampfhunden gehört, interessiert nur leider keinen.
Viele können sie auch gar nicht unterscheiden. Bsp. PitBull, American Stafford und Staffodshire Bullterrier. Drei Rassen, die sich ähnlich sind und alle als Pitbull abgestempelt werden, obwohl sie völlig andere Ziele hatten. Ein AmStaff aus sauberer Zucht ist ein wunderbarer Familienhund. Einen PitBull würde ich mir hingegen nicht anschaffen. Diese neigen nun mal eben dazu, Aggressionen gegen Artgenossen - nicht Menschen! - zu entwickeln.
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