Kopiergeld in der Schule bezahlen
Meine 15 jährige Schwester geht wie jedes normale Kind in diesem Alter zur Schule.
Meine Mutter hat mir neulich als wir ihre Steuer gemacht haben erzählt, das sie 10 Euro im Monat für Kopiergeld zahlen muss. Also für das Papier und die Tinte, die beim Drucken von Lehrstoff gebraucht wird. Das müssen die Schüler heutzutage selbst bezahlen. Ich war ein bisschen verwundert.
Ist so was denn normal? Die Schule befindet sich in Schleswig Holstein. Was ich komisch finde ist, das die Schule keine Quittung erstellen möchte, für dieses Kopiergeld, welches sich im Jahr auf eine Summe von 120 Euro beläuft.
Ich kannte es damals von mir nur so, das wir Geld für die Klassenkasse und für den Schulverein bezahlt haben.
Bei uns hatte jeder Lehrer ein gewisses Druckkontingent bzw. Kopiervolumen was er frei hatte. Was darüber hinaus ging, also wenn zum Beispiel der Lehrer in einer Klasse ein besonders langes Kopierwerk verteilt hat, hat er mal 1-3 Euro dort eingesammelt. Finde die Regelung dann so eigentlich ganz fair, besser als einfach eine Pauschale einzusammeln. Wer garantiert denn, dass man auch Kopien in diesem Gegenwert kriegt? Und dass es nicht zu "Kopieren im Überfluss" verleitet, also dass Lehrer denken: Hey, das Budget ist da, dann kann ich auch lauter Kram verteilen den ich sonst nicht rausgeben würde.
Also als Ökonom stellen sich mir da die Nackenhaare auf.
Ja , das ist normal. Bei meiner Tochter waren es sogar 20 Euro im Monat, weil die Schule auf 2 Schulbücher am Anfang des Jahres verzichtet hat. Das Buch bzw. die Bücher wären aber weitaus billiger gewesen. Ich habe mich auch immer über diese Regelung geärgert. Da heisst es "Lehrmittelfreiheit" und dann muss man dermaßen viel bezahlen. Da wir selber die Möglichkeit haben Kopien zu machen, habe ich auch schon mal angeboten, dass man sich ja auch als Eltern abwechseln kann und die Kopien dann machen (lassen) kann. Aber darauf hat sich der Klassenlehrer nciht eingelassen, obwohl einige Eltern für meinen Vorschlag waren.
Bei uns gab es das Kopiergeld auch, allerdings lag es mit 6 und später 8 Euro pro JAHR deutlich unter dem, was ihr so erzählt. Diese 6 bzw. 8 Euro im Jahr fand ich auch immer ganz in Ordnung, weil wir schon in manchen Fächern recht viele Kopien bekamen. Allerdings frage ich mich, 10 oder sogar 20 Euro im Monat, was wird denn davon bitte alles kopiert? Und das noch pro Kind!
Also wenn man z.B. in einen Copy Shop geht, bekommt man dort eine Kopie für 5 bis 10 Cent, das hieße ja, dass jedes Kind ca. 100 bis 400 Kopien im Monat bekommen müsste und das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Und da der Copy Shop ja auch noch etwas Gewinn machen will, denke ich, dass die realen Kosten für eine Kopie noch darunter liegen. Also so was fände ich wirklich unverschämt, aber ich denke, als Eltern kann man dagegen auch nicht viel machen, außer sich auf den Klassensitzungen dagegen auszusprechen und das hat meist auch nicht viel Zweck.
Auch sehe ich den Sinn nicht ganz, wie es bei Diamante gemacht wurde, dass man zwei Bücher weniger kauft und dafür 20 Euro monatlich an Kopiergeld bezahlen soll. Für 240 Euro im Jahr kann man schon ganz schön viele Bücher kaufen und diese könnten dann ja hinterher eventuell sogar noch weiterverkauft werden, was mit Kopien nun wirklich nicht geht. Auch kann ich mir niemals vorstellen, dass selbst das Kopieren eines kompletten Buches so viel Geld kosten würde. Da kann ich ja wirklich froh sein, dass wir immer nur 8 Euro bezahlen mussten. Ob es eine Quittung dafür gab weiß ich nicht, ich habe aber für diesen geringen Betrag auch nie eine verlangt.
20 Euro im Monat für Kopien zu zahlen finde ich extrem viel, auch wenn man dadurch weniger Bücher kaufen muss. Auch die im Ausgangspost genannten 10 Euro pro Monat halte ich für zu hoch.
Bei mir waren es damals und lange bin ich noch nicht aus der Schule raus, grade mal 5 Euro pro Halbjahr, also 10 Euro für ein ganzes Jahr. Zu Anfang meiner Schulzeit musste ich gar nichts zahlen, das Kopiergeld wurde erst in den letzten 2-3 Schuljahren berechnet. Allerdings brauchten wir trotzdem nicht weniger Bücher oder andere Arbeitsmaterialien. Die Anzahl der Kopien ist in etwa immer gleich geblieben. Es scheint einfach nur immer weniger Geld auf den Konten der Schulen zu sein, deshalb werden jetzt die Schüler bzw. Eltern auch für Kopien zur Kasse gebeten.
Also zehn Euro im Monat finde ich schon arg dreist! da würde ich mir mal die Mühe machen und alle Kopien eines Jahres mal zählen und berechnen, was denn real ausgegeben wird. Meine Tochter besucht die achte Klasse eines Gymnasiums und wir zahlen 10 Euro im Halbjahr an Kopierkosten. Ich meine mich zu erinnern, dass in der Grundschule etwas mehr verlangt wurde, aber es wurde auch mehr kopiertes Material zur Verfügung gestellt.
Für meinen Sohn zahle ich vier Euro im Monat für Bastelmaterial im Kindergarten. Aber das wird auch wirklich alles dafür gebraucht und man kann jederzeit die Einnahmen-Ausgaben-Liste einsehen. Wenn ich 120 Euro im Jahr an Kopierkosten bezahlen müsste, dann würde ich vom Lehrer oder von der Schule eine solche öffentlich gemachte Kostenrechnung verlangen!
Bei uns wurde damals auch eher gelegentlich mal Kopiergeld verlangt, wenn wegen eines Projektes ungewöhnlich viele Kopien an standen. Das waren dann auch vielleicht 2-3 Euro und kam höchstens einmal pro Halbjahr vor. Allerdings mussten wir ganz früher nie irgendwofür Kopiergeld zahlen, das kam erst als ich in der 9. oder 10. Klasse war irgendwann, also so vor 4-5 Jahren in etwa. Davor waren noch jegliche Kopien frei und auch sonst herrschte Lehrmittelfreiheit. Dies wurde damals allerdings auch insofern geändert, dass ich ab der 11. Klasse die Bücher für die Oberstufe selber kaufen musste. Da wir glücklicherweise die erste Klasse waren, konnte unser Jahrgang die alten Bücher der Schule ziemlich günstig aufkaufen.
Aber 10 Euro pro Halbjahr, da müssen die Schüler ja theoretisch völlig ohne Bücher auskommen, bei der Menge an Kopien?! Uns wurde das gelegentlich fällige Kopiergeld damals eben damit erklärt, dass jeder Lehrer ein gewisses Budget für Kopien von der Schule frei hat und nur das darüber liegende dann von ihm bezahlt werden musste, sprich er hat die Kosten auch nur weitergeleitet an uns. Aber da anscheinend immer und überall mehr eingespart wird, sind diese Kontingente vielleicht auch gekürzt worden und somit wird jetzt vielleicht öfter Kopiergeld fällig. Über so was kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln. Ich fand es schon unfair, dass wir ab der Oberstufe keine Busfahrkarte mehr bekommen haben für den 15 km langen Weg zur Schule (einfache Weg wohlgemerkt), aber wenn dann noch 100 Euro Kopiergeld im Jahr dazu kommen würde (Ferien abziehen), plus Bücherkosten zumindest auf der Oberstufe, wäre das Abi ja nahezu unbezahlbar für finanziell schlechter dastehende.
Ich würde mal das Material, dass deine kleine Schwester so pro Monat oder pro Halbjahr bekommt, zählen. Also die kopierten Seiten. Wenn die unter 200 (pro Halbjahr) liegen würde ich mal bei der Schule nachfragen, wie sich dieser Betrag denn bitte zusammensetzt!
ZappHamZ, dass eine Schule 10 Euro monatlich für Kopien einsammelt, finde ich schon etwas merkwürdig. Bei uns wurde das Kopiergeld zu meiner Schulzeit von jedem Lehrer einzeln eingesammelt. Der eine wollte nach einem viertel Jahr zwei Euro haben, der andere hat für jede ausgegebene Kopie fünf Cent haben wollen. Aber mehr als 30 Euro für das gesamte Schuljahr in allen Unterrichtsfächern kamen da nie zusammen.
Dass die Schule deiner Schwester aber nicht einmal bereit ist, jedem Schüler die entsprechende Quittung bei einem so hohen Betrag auszustellen, finde ich sehr eigenartig. Hat deine Mutter schon mal persönlich in der Schule um eine Quittung dafür gebeten? Ich möchte deiner Schwester nun wirklich nichts böses unterstellen, aber kann es nicht auch sein, dass sie ihr Taschengeld ein wenig aufstockt, indem sie sich mehr Kopiergeld von eurer Mutter geben lässt, als tatsächlich verlangt wird?
Wenn ihr das ausschließen könnt, sollte deine Mutter das Problem auf dem nächsten Elternsprechtag einmal ansprechen. Entweder es gibt von Seiten der Schule eine genaue Auflistung der angefertigten Kopien inklusive Quittung für die Eltern oder die Schüler bezahlen in Zukunft nur noch für jede Kopie, die sie ausgehändigt bekommen, einzeln. Dafür müssen dann aber so viele Eltern wie möglich an einem Strang ziehen.
Bei mir auf der Berufsschule wird auch jeden Monat 1 Euro Kopiergeld verlangt, was ich natürlich sehr unverschämt finde, weil dies eine staatliche Einrichtung ist und wir monatlich 63 Euro Ausbildungsgebühr zahlen müssen. Als alternative gibt es bei uns auch eine Kopierkarte, die im Jahr 10 Euro kostet.
Trotzdem bin ich der Meinung das eine Kopie in der Schule nichts kosten sollte, da viele Kinder aus nicht so stark finanziellen Familien kommen wie andere Kinder. Diese Familien haben schon so kaum was zum Leben und dann müssen sie noch Arbeitshefte, Kopien und so weiter bezahlen.
Ich finde es eine Frechheit, wie uns der Staat auf Deutsch abzockt.
Rechtlich hat die Schule keine Handhabe, Kopiergeld von Schülern einzuziehen. Alleine das Eltern das mitmachen führt dazu, dass dieses Geld bei den Schulen landet.
Im Gesetz (Lehrmittelverordnung) ist in der Regel von "Schulbüchern und ergänzenden Druckschriften" die Rede. Nun könnte man meinen, so eine Kopie sei eine "ergänzende Druckschrift". Das ist sie nicht, denn eine solche hat immer zwingend eine ISBN, wie Schulbücher, die sie ergänzen sollen eben auch.
Die reinen Kosten für eine Kopie mittels Kopiergerät belaufen sich auf unter einen Cent. Kommt noch Wartung und Instandhaltung dazu, zuzüglich Strom kommt man nichtmal auf zwei Cent pro Blatt. Insofern kann sich jeder ausmalen, dass das Geld entweder hilft, die üppige Freizeit des Lehrkörpers zu finanzieren oder das Lehrerzimmer verschönert.
Es ist eben eine Frage der Eltern, die hier zahlen. Wegen jedem Minus hinter der Note wird ein Anwalt bemüht, bei offenkundigen Rechtsverstößen wird gezahlt ohne mit der Wimper zu zucken. Wenn man schon eine Rechtsschutzversicherung hat, warum nicht auch in diesem Fall nutzen?
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