Zahn OPs unter Vollnarkose - Kasse zahlt nicht mehr!

vom 22.02.2009, 23:06 Uhr

EmskoppEL hat geschrieben:Dafür muss man aber vorher beim Neurologen gewesen sein und sich dort diese Phobie bescheinigen lassen, denn dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Vollnarkose.


Auch hier, was du meinst ist ein Psychologe, da ein Neurologe sich mit anderen Dingen als Phobien befasst.

Die 250 Euro sind ehrlich gesagt noch ein richtiges Schnäppchen wenn man bedenkt, dass die wenigsten Zahnarztpraxen einen Anästhesisten beschäftigen und für solche Narkosen extra einen ankommen lassen müssen. Der größte Teil daraus ist das Arzthonorar, und nicht in etwa die Medikamente.

Und ehrlich gesagt ich finde es auch nicht unverschämt das die Krankenkassen das nicht mehr übernehmen, denn sonst würde sich jeder als Phobiepatient ausgeben und die Vollnarkose abstauben auch für kleinere Eingriffe. Man muss es halt auch so sehen, eine Vollnarkose wirkt sich immer auf den Kreislauf aus und das Risiko das dabei entsteht, lohnt nicht wirklich für kleinere Dinge.

Ich selbst hab mir auch die Weisheitszähne ziehen lassen, alle vier auf einmal, und habe das ganze auch mit einer lokalen Betäubung und Schmerzmitteln überlebt. Ein unbedingt großer Freund von Zahnärzten bin ich dabei nicht, würde aber auch nicht behaupten das ich eine Phobie habe.

Bevor mir nun einer unterstellt, dass ich es nur auf die Phobiker abgesehen habe und ich mir gar nicht vorstellen kann wie schlimm das für diese sein soll. Das ganze hat was mit dem eigenen Kopf zu tun, man kann auch Phobien überwinden und es gibt inzwischen genügend Zahnarztpraxen die darauf eingerichtet sind. Diese Behandeln ihre Patienten zum Großteil auch ohne Narkosen, sondern zeigen erst einmal wie alles von statten geht und arbeiten es dann nicht auf einmal, sondern in mehreren kleineren Einzelsitzungen ab. Und ich sehe dazu eine echte Alternative zur Vollnarkose für Phobiepatienten und für größere Eingriffe.

Für Kinder werden die Vollnarkosen von den Krankenkassen noch bezahlt solang sie unter 16 Jahre alt sind. In dem Zeitraum von 16-18 Jahren handelt es sich um Einzelfallentscheidungen, man geht einfach davon aus das diese Kinder alt genug sind ihren Mund offen zu halten und nicht bei der Behandlung anfangen rumzuzicken was auch dem Zahnarzt die Arbeit erleichtert. Meiner kleinsten Schwester wurden auch mit 14 Jahren die Weisheitszähne gezogen, ebenfalls alle vier zusammen und dort wurden die Kosten ohne vorherige Diskussion und Atteste übernommen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Das kann wirklich nicht wahr sein. Mein Mann ist ein Phobiepatient was Zahnärzte anbelangt und geht nur zum Arzt, wenn er starke Schmerzen hat. Zudem hat er auch noch einige schlechte Erfahrungen gemacht bei Zahnärzten (ein darf nicht mehr praktizieren) und seid dem ist es noch schlimmer.

Bisher habe wir alles über Vollnarkose machen lassen, aber das ist auch schon wieder über 2 Jahre her. Aber wenn ich das höre, bzw. lese, dann wird das ein Kampf ihn nochmal zum Zahnarzt zu bekommen.

Dann sollte man sich wirklich überlegen, ob ein Phobiepatient nicht besser weg kommt, wenn er sich gleich, statt einer Wurzelbehandlung mit privat bezahlter Narkose, nicht gleich den Zahn ziehen lässt und ein Implantat einsetzen lässt und Ruhe ist. Denn meinen Mann bekomme ich ohne Narkoseaussicht sicher zu keinem Zahnarzt.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es schlimm, das nun Kindern, die Angst vorm Zahnarzt haben nun auch diese letzte Möglichkeit genommen wird, bei Erwachsenen kannte ich das bisher auch nur mit den Bescheinigungen so, die mussten sie ihre Phobie bestätigen lassen und mit diesem Schreiben wurde dann der Eingriff auch in Narkose gemacht. Ich finde dass man hier am falschen Ende spart.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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