DSL bei 1&1 - Erfahrungen

Nach fast 2 Jahren, nachdem ich meinen 1&1 DSL Vertrag "4 DSL" abgeschlossen habe, habe ich mich entschiedenen, ein kleines Review über diesen Anbieter zu schreiben.

Preis/Leistungsverhältnis:
Für 30 Euro im Monat (+16,37 Euro Telekom) bekommt man bei 1&1 eine Fritz!Box (in meinem Fall eine Fritz!Box Fon WLAN 7141), die sehr viel auf dem Kasten hat: u.a. ein Printserver, FTP-Server, Multifunktionsgeräteserver, Fernanschluss-Dienst sind integriert.

- Ganz dickes Plus für die Hardware.

Im Vertrag inbegriffen ist eine zusätzliche Telefonnummer mit der man, wie auch mit der "normalen" Telekom-Nummer umsonst über das Internet telefonieren kann und ganz normal auch über das Festnetz erreichbar ist. Kleiner Wermutstropfen ist, dass man manchmal kurz nach dem Wählen warten muss, bis man schließlich auch das gewohnte Tuten hören kann. Die Fritz!Box speichert dabei unmengen an Einträgen, z.B.:

02.02.02 22:22:22 Internettelefonie mit 49123456789 über 1und1.de war nicht erfolgreich. Ursache: Request Cancelled (487)

Recherchen haben ergeben, dass dies an ausgelasteten Servern bei 1&1 liegen kann. Allerdings sind es maximal 5 sek., danach "kommt die Fritz!Box durch". Sehr großes Plus gibt es auch für die HD-Telefonie.

- Zu Stoßzeiten mögliche kleine Wartezeiten, ansonsten top.

Mit dabei eine Handykarte (Handy gegen Aufpreis zubuchbar), mit dem man auch umsonst ins Festnetz telefonieren kann: TOP! Allerdings kosten Gespräche in andere Mobilfunknetze 29ct und SMS 19ct. Wer ein 2. Handy gerne mit sich rumträgt oder eins mit einer Aufnahme für 2 SIM-Karten hat, kann garnicht besser unterwegs sein in Verbindung mit einer zweiten, günstigeren SIM-Karte, z.B. Congstar, wo man für jeden Anruf und jede SMS nur 9ct bezahlt.

- Für Leute, die gerne und lange mal die Oma oder ihre Freundin zu Hause anrufen ein Traum!

Zu der Movie-Flat kann ich nicht viel sagen, man bekommt 100 Filme umsonst (größtenteils Sat1 und Pro7-Produktionen). Die Bildqualität war in Ordnung, allerdings leihe ich mir lieber die Filme in der Videothek aus, weil es wesentlich gemütlicher ist, eine DVD in den DVD Player reinzuschieben und dann gleich alles in 5.1-Sound, soweit vorhanden, zu genießen, als erst den PC ranzustöpseln, nur um ein paar Cent/Euro oder den Weg zur Videothek zu sparen.

- Movie Flat - Geschmackssache

1&1 hat damit geworben, dass man immer die höchste zur Verfügung stehende Geschwindigkeit bekommt, und das halten sie auch! Da die Fritz!Box alle möglichen DSL-Daten misst, kann man leicht sehen, was und warum der Speed so schnell/langsam ist. Hier gibt die Fritz!Box die maximale DSLAM-Geschwindigkeit mit 17.700 kbit aus und die Nutzrate mit 17.300 kbit.

Dies bestätigt mir auch der Download sehr großer Dateien, der im Durschnitt zwischen 2.0mb/s (16.000 kbit) und 2.1mb/s (16.800mbit) schwankt. Der Rest geht auf dem Übertragungsweg verloren oder wird von der Fritz!Box für DSL Telefonie reserviert, das weiß ich nicht .

Service:
Ich brauche nicht oft einen Service, doch ganz am Anfang hatte ich eine Frage an 1&1, warum ich nur mit 800kb/s statt mit 2mb/s runterlade. Hier wurde ich gleich vom Kundenservice mit einer Standard-Mail erschlagen, dass Speedtests keine wirklichen Angaben bringen, WLAN das ganze beeinflussen kann usw.. Allerdings wurde nicht gefragt, ob ich evtl. einen langsamen PC habe (damals 800 MHz, 512MB RAM, Windows XP... )

Empfehlung, Ja oder nein?
Ich empfehle ganz klar 1&1, allerdings nur, wenn man nicht immer unbedingt auf den Service angewiesen ist. Für blutige DSL-Einsteiger empfehle ich doch zur Telekom zu gehen, da ich bisher meiner Erfahrung nach nur exzellente Erfahrungen mit dem Telekom-Kundenservice gemacht habe.

Falls ich hier in der Gegend aber VDSL 50 (T-Home Entertain) bekommen könnte, würde ich trotzdem zur Telekom gehen . Ansonsten werde ich dann Mitte diesen Jahres, also in 4 Monaten meinen 2-Jahres-Vertrag verlängern und damit, falls es dann noch dieselben Angebote gibt, den 1&1 Home-Server einstreichen.

In diesem Vertrag sind 5 Rufnummern drin (1 Telekom+4 Internet), somit hat dann jedes Familienmitglied eine eigene Rufnummer. Das ganze natürlich zum gleichen Preis wie 4 DSL, nämlich 30 Euro im Monat. Wenn man das ganze ohne Telekom-Anschluss haben will, für 35 Euro im Monat, falls man auf einem ländlichen Gebiet wohnt, können noch 5 Euro Fernschaltungsgebühr/Monat dazukommen.

Kleiner Wermutstropfen ist, dass man manchmal kurz nach dem Wählen warten muss, bis man schließlich auch das gewohnte Tuten hören kann.

Probier mal eine Raute (#) direkt nach der gewählten Rufnummer einzugeben. Die Fritzbox wartet nämlich - wie jeder andere VoIP-Router - darauf, ob Du nicht noch eine Ruftaste betätigst bevor sie die Nummer am Stück wählt. Das muss so sein, weil bei VoIP der Wahlprozess ein anderer ist wie im klassischen Festnetz (also bei analog oder ISDN). Wenn Du in Deinem Telefon die Nummern gleich mit der Raute dahinter einspeicherst brauchst Du die fünf Sekunden bei keiner dieser Nummern mehr zu warten, da dies das Signal für die Fritzbox ist, dass keine weitere Rufnummerneingabe erfolgt.

Wenn man das ganze ohne Telekom-Anschluss haben will, für 35 Euro im Monat, falls man auf einem ländlichen Gebiet wohnt, können noch 5 Euro Fernschaltungsgebühr/Monat dazukommen.

Da hat 1&1 aber eine nette Umschreibung gefunden für "In dem Gebiet macht uns kein anderer Vollanschlussanbieter mit eigenem Netz Konkurrenz, da können wir also ruhig 5 Euro aufschlagen". Genau das ist es nämlich: eine reine Marketingluftnummer. Für den regulierten Bitstromzugang auf dem das aktuelle Angebot basiert zahlt 1&1 in jeder Region das gleiche an die Telekom: 19,05 Euro netto (bei einer durschnittllichen Auslastung des Zugangs von 50 kBit/s). Bei Arcor oder Alice hat es diese "Fernschaltungsgebühr" z.B. nicht.