Warum wird man Frauenarzt?
Ich muss gestehen, ich hatte mich schon seit je her gefragt, warum man Frauenarzt werden will. Bei Frauen kann ich es mir noch eher (mehr oder weniger) vorstellen, weil sie eben direkt mit diesem "Thema" zu tun haben, aber bei Männern? Meine Frage müsste also eigentlich lauten, warum will Mann Frauenarzt werden?
Es gibt natürlich das "Argument"(, was in Anführungszeichen steht, weil es nicht wirklich ein Argument ist), dass es ja irgendjemand machen MUSS, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein wirklicher/der einzige Grund ist, denn wer würde sowas denn bitte aus reiner "Aufopferungsbereitschaft" machen?
Also worauf ich wohl am ehsten aus möchte bzw. was mir dabei immer im Hinterkopf herumschwebt ist, sind Frauenärzte eigentlich "pervers" bzw. kann man davon ausgehen, dass da soetwas mit drin steckt bei dem Wunsch, einer zu werden?
Hallo!
Ich kann mir nicht vorstellen und glaube auch nicht, dass ein männlicher Frauenarzt auch "pervers" veranlagt ist. Ich würdesagen, dass ist ein Beruf wie jeder andere. Es gibt ja auch Urologinnen, die bei den Männern die Prostata abtasten. Die sind ja auch nicht pervers veranlagt.
Ich persönlich gehe lieber zu einem männlichen Gynäkologen als zu einer Frau. Die Frauenärzte sind viel einfühlsamer und freundlicher und haben viel mehr Verständnis für Frauenbeschwerden, als die Frauenärztinnen, die ich bisher kennengelernt habe.
Ich denke, wenn alle so denken würden wie du, dann würden die männlichen Gynäkologen bald nichts mehr zu tun haben. Aber hier ist das eher gegenteilig. Ich gehe zu einer Gemeinschaftspraxis und da praktiziert ein mann und eine Frau. Ist mal was dringendes, dann kann man nur noch bei der Frau einen Termin bekommen. Denn die meisten Patienten wollen ausdrücklich von dem männlichen Frauenarzt untersucht werden.
Hallöchen,
also ich kann mir auch nicht vorstellen, das männliche Gynäkologen "pervers" veranlangt sind. Manche Männer interessiert dieses Thema eben und sie möchten es erlernen und werden letzendlich Frauenarzt.
Ich gehe auch lieber zu einem Frauenarzt als zu einer Ärztin, denn ich habe mit Ärztinnen schon schlechte schmerzliche Erfahrungen machen müssen. Frauenärzte sind einfach einfühlsamer und gehen an die Sache anders ran als Ärztinnen. Ich erlebe auch immer wieder, das Frauen in der Gemeinschaftspraxis meines Frauenarztes lieber zum Chef gehen als zu deren Frau. Mich hat es auch immer gewundert, bis ich es selbst erlebt habe und ich von deren Frau schmerzhaft behandelt wurde. Männer haben sozusagen das bessere Gefühl für soetwas!
lieben Gruß,
SybeX
Wenn man bedenkt, dass ein Frauenarzt nicht nur junge Models als Patientinnen hat, sondern auch 80-jährige oder gar Frauen, die es mit der Hygiene nicht ganz so genau nehmen, glaube ich nicht, dass sie den Beruf ergreifen, um Frauen zu "begrapschen".
Ich denke, die Leute interessieren sich einfach für dieses Fachgebiet am meisten und spezialisieren sich dann darauf. Mich selbst würde Pathologie am meisten interessieren. Da könnte man sich theoretisch auch fragen, ob es nicht irgendwie pervers ist, wenn man es toll findet, Leichen aufzuschneiden.
Frauenarzt sein, heißt ja auch Babys im Ultraschall "finden" und Krankheiten zu erforschen, die es eben nur in dem Bereich gibt. Das ist sicher auch interessant.
Weshalb wird man Zahnarzt oder Zahnärztin? Oder Bestatter? Ich denke in erster Linie, weil einen das Thema interessiert. Dass man bei ersterem Patienten zwecks Heilung oft erst mal weh tun muss und kaum einer gerne zu dir geht, bei letzteren viele tausend schwierige und traurige Geschichten hören muss, gehört dazu.
Ein Gynäkologe hat die einzigartige Möglichkeit dem "Wesen Frau" auf biologische Art näher zu kommen - sonst wäre er vielleicht eher Psychologe geworden. *schmunzel - Obwohl gute Gynäkologen durchaus psychologische Fähigkeiten oder auch gar Zusatzausbildungen haben. Ich glaube schon, dass da diese Faszination für das andere Geschlecht eine Rolle spielt. Eine Faszination die Mann hier wissenschaftlich ausleben kann. Und zudem helfend. Sehr attraktive Attribute. Und welcher Mann darf jemals dem Wunder der Geburt so oft so nah sein? Natürlich gibt es auch berufsbedingt die weniger schönen Momente und Krankheiten, aber vermutlich gibt es weniger schlimme Krankheiten im Bereich der Gynäkologie als in der Inneren Medizin. In der Gynäkologie "darfst", ja "musst" du dich neben der Biologie und Anatomie auch mit so interessanten Themen wie Sex, Aufklärung, Verhütung, Schwangerschaft usw. befassen.
Ich kann auch verstehen, dass man sich manchmal fragt, was die Motivation sein kann. Oder ob es mit sexuellen Wünschen zusammenhängt. Auch weil sich ja zuweilen Fantasien um die Instrumente und den Untersuchungsstuhl drehen. Aber eine Untersuchungssituation ist einfach eine Untersuchung. Sollte ein Arzt - und gar ein Gynäkologe - das irgendwie auch nur ansatzweise anders sehen - ist er im falschen Job.
Warum wird denn jemand Finanzbuchhalter? Für mich wäre das eine viel interesantere Frage.
Gynäkologe wird man wohl auch deshalb, weil man sich spezialisiert nach dem Grundstudium und eben merkt, dass einem das Thema liegt, oder Gynäkologen kennt, die einem den Beruf nahebrachten oder man ein besserer Frauenarzt sein möchte als der, bei dem man als junges Mädchen war oder weil man es fantastisch findet, Frauen beim Kinderkriegen zu helfen oder oder oder.
Ich würde gerne Parasiten erforschen, die den Mensch als Wirtstier nehmen. Bin ich jetzt auch pervers? Mit diesem Wort wird einfach viel zu inflationär, ja geradezu leichtfertig umgegangen. Pervers ist abartig, und an einem Frauenarzt kann ich kaum abartiges erkennen, ich war jedenfalls bisher ganz froh, dass es welche gibt.
Hm ja, aber als Finanzbuchhalter oder Zahnarzt oder Bestatter hat man ja trotzdem in der Regel mit Männern und Frauen zu tun und ich muss zugeben, dass ich es auch ein bisschen merkwürdig finde, dass es so viele Männer gibt, die Frauenheilkunde zu ihrem Berufsinhalt (und damit auch zum Lebensinhalt praktisch) machen. So ganz nachvollziehbar finde ich es eben nicht. Auch was das Verhältnis so betrifft: Ich habe immer so den Eindruck, wenn ich im Telefonbuch gucke, dass es viel mehr männliche Frauenärzte gibt als weibliche. Findet ihr nicht? Ist euch das auch mal aufgefallen?
Denn umgekehrt kenne ich jetzt keine Frau, die Urologin ist und sich es sich zur Aufgabe macht, sich mit den typischen körperlichen Beschwerden von Männern herumzuschlagen. Das wiederum wäre nämlich wirklich absurd und keiner könnte das so richtig verstehen. Umgekehrt aber ist es einfach akzeptiert und fast schon normal.
Die Frage, ob ein Mann, der Frauenarzt werden will, pervers sein könnte, stellt sich mir gar nicht. Ein männlicher Frauenarzt muß während der Untersuchung immer eine weibliche Assistenz dabei haben, schon alleine, um sich vor eventuellen Vorwürfen zu schützen, die Patientin unangemessen angefaßt zu haben. Ich kann mir kaum vorstellen, daß ein Mann diese Arbeit ausüben möchte, weil man von ihm und der Arbeit die Meinung haben könnte, der Mann kommt so den ganzen Tag, quasi kostenlos, sogar noch bezahlt, in den „Genuß“, weibliche Brüste und Vaginas gucken zu dürfen.
Das Fachgebiet der Gynäkologie umfaßt, rein körperlich gesehen, eine eher kleine, überschaubare Fläche des weiblichen Körpers. So hat eine Frauenarzt/ eine Frauenärztin nicht wie ein Internist, der Hierzulande oft auch als Hausarzt, also ein Allgemeinmediziner, gehandelt wird, den kompletten Körper im Blick zur Diagnose zu haben, sondern den Unterleib und die Brüste. Ich denke, daß wird viele an der Arbeit reizen. Nicht die Sexualmerkmale, sondern ganz pragmatisch deren Funktion für den Körper.
Viele denken bei Frauenarzt auch ersteinmal nur an den weiblichen Körper, den es zu untersuchen gilt. Da Frauen aber nicht nur zur Krebsvorsorge oder wegen Fragen zur Verhütung den Gynäkologen aufsuchen, sondern auch, wenn sie schwanger sind, vergessen viele, daß das Gebiet der Gynäkologie natürlich auch die Schwangerschaft mit einschließt, der Frauenarzt also nicht nur die Frau sondern auch das Ungeborene behandelt. Hier müßte man wirklich sehr schlecht denken, wenn hier noch jemand einem Gynäkologen Perversionen unterstellen möchte. Der Arzt hat also, unter Umständen, mit zwei Patienten zu tun.
Ich kann mir gut vorstellen, daß eventuelle Krankheiten schon im Mutterleib erkennen und behandeln zu können, viele angehende Gynäkologen an dieser Arbeit reizt. Genauso, wie vielleicht auch nicht unbedingt bedacht wird, daß es durchaus ja auch die Gynäkologen geben muß, die in Kliniken die Beratungen leisten, in denen die Menschen, die nicht auf natürlichem Wege zur Elterschaft gelangen. Nicht zu Vergessen, die Beratungen zur risikobehafteten Schwangerschaften, wenn es Erbkrankheiten in der Familie geben kann oder wissentlich gibt. Diese Gynäkologen arbeiten häufig auch in der Forschung.
Ich möchte ehrlich gesagt keine Weiterbildung zum Gynäkologen machen, einfach weil ich das ganze Thema total langweilig finde. Das betrifft aber auch viel weitere Facharztausbildungen. Für mich kommt eher ein chirurgisches Fach in Frage und ich frage mich daher auch manchmal, was Menschen dazu bewegt, Gynäkologe, Dermatologe oder Kinderarzt zu werden. Das sind meine persönlichen drei Horror-Jobs, die ich selbst einfach schrecklich fände. Da aber jeder Mensch anders ist, gibt es (zum Glück!) auch Kommilitonen, die eine dieser Richtungen richtig interessant finden und nur dort arbeiten möchten.
Ein Gynäkologe ist kein Perverser und auch kein Spanner, zumindest gibt es in dieser Gruppe von Ärzten sicher nicht mehr Leute, die so ticken als in anderen medizinischen Bereichen auch. Er ist einfach ein Mensch, der Interesse an einem bestimmten Bereich des menschlichen Körpers hat. Warum wird jemand Kardiologe? Weil ihn das Herz-Kreislaufsystem sehr interessiert - so einfach ist das. Diese Frage kann man beliebig auf alle weiteren Facharztrichtungen übertragen. Nach dem Studium bildet man sich ja noch einmal drei bis fünf Jahre weiter. Wenn jemand schon im Studium gemerkt hat, dass ihn die Gynäkologie interessiert, bewirbt er sich eben für eine Assistenzarztstelle in diesem Bereich und macht nebenbei seinen Facharzt als Gynäkologe. Es ist für den Arzt auch kein Genuss, sich den ganzen Tag nackte Frauen anzuschauen - oft ist das ja auch kein schöner Anblick.
Es gibt übrigens auch Frauen, die Urologe werden - einfach weil es sie interessiert. Eine Kommiltonin habe ich auch, die gerne in diesem Bereich arbeiten würde - pervers ist sie allerdings nicht (glaube ich). Als Urologe behandelt man zwar nicht ausschließlich Männer, aber ein Teil des Berufsbildes besteht eben doch aus der Erkennung und Therapie von Männer-Krankheiten.
Auf jeden Fall kann man als Frauenarzt reich werden. Das könnte schonmal ein guter Grund für einen jungen Arzt sein, sich auf die Gynäkologie zu spezialisieren, sein. Mein Großonkel ist schätzungsweise Multimillionär in dem Buisiness geworden.
Zudem ist es ein relativ einfaches Teilgebiet unter den Arztberufen schätze ich mal. Ein Internist, Chirug, Neurologe oder Onkologe hat mit Sicherheit einen viel schwierigeren Job als Jemand, der sich den größten Teil seines Tages eigentlich damit beschäftigt Schwangerschaftsuntersuchungen durchzuführen oder über Verhütungsmittel aufzuklären und Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs zu verteilen. Ab und an kommen sicher auch Frauen mit ner Geschlechtskrankheit vorbei, aber da gibt es jetzt auch nicht so Viele, also diagnostisch relativ einfach.
Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass diese Geschlechtskrankheiten eigentlich selten eine Gefahr für den Arzt darstellen sollten. Wird ein normaler Arzt von nem Grippepatienten besucht kann er sich schon eher drauf freuen bald krank zu sein. Also ein relativ geringes Eigenrisiko.
Dann ist es mit Sicherheit auch für viele Menschen einfach angenehmer hauptsächlich mit Frauen zu arbeiten. Oder der Arzt hat sich einfach dafür begeistert wie die Leute sich freuen wenn sie zum ersten Mal ihr Baby im Ultraschall sehen und wollte das unbedingt in seinem Beruf haben.
Es gibt mit Sicherheit viele Gründe das zu tun. Allerdings muss man wohl auch ziemlich hart gesotten sein, damit einem der Anblick nicht den Spaß verdirbt. Gibt viele Frauenärzte die nach einigen Jahren einen stark verringerten Sexualtrieb haben.
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