Wie kriegt man ein Kind dazu, seine Medizin zu nehmen?
Ich habe heute eine ziemlich aussichtslose Situaton miterlebt. Eine gute Freundin von mir hat einen kleinen Sohn, er ist jetzt 3 Jahre alt. Eigentlich ist er ein ganz aufgewecktes süßes Kerlchen aber momentan ist er ein wenig krank und muss einen speziellen Saft zu sich nehmen. Normalerweise würde man denken, dass das kein Problem ist, zumal der Saft auch noch sehr süß und lecker riecht und von der Farbe her auch gar nicht ekelig aussieht.
Der Kleine hat sich jedoch partout geweigert, seine Medizin zu nehmen, wir haben wirklich alles versucht, haben den Saft in einer kleinen Spritze aufgezogen, um ihn in den Mund zu spritzen, haben ihn auf einen Löffel gemacht und in einer Tasse ins Wasser gemischt aber er wollte absolut nicht, hat geweint und sich richtig steif gemacht und der Saft war absolut nicht in den Kleinen hereinzubekommen. Ich habe es vor allem mit gut zureden verducht und ein bisschen auf die praktische Schiene (wenn du gesund werden willst, musst du das nehmen) und so weiter, da hat er aber gar nicht zugehört.
Meine Freundin fing dann irgenwann an mit Süßigkeitenverbot und Fernsehverbot, wenn er den Saft nicht nimmt, was aber ebensowenifg geholfen hat, ich glaube, ihm war wirklich alles egal, solange er nur diesen Saft nicht nehmen musste. Darum jetzt meine Frage, wie macht ihr das denn, wenn eure Kinder Medizin nehmen müssen und das absolut verweigern? Habt ihr da irgendwelche besonderen psychologischen Tricks oder macht ihr es auf die brutale Tour mit Mund aufmachen und reinstopfen? (was ich persönlich gar nicht gut finden würde!) Also ich bin dankbar für alle Hinweise und Anregungen.
Also ich kenne das zum Glück gar nicht das meine Kinder keine Medikamente nehmen wollen. Die nehmen alles ein. Meistens bekommen sie ja süsse Säfte verordnet bei grippalten Infekten. Es waren aber auch bittere Säfte oder Tabletten dabei und sie haben sie trotzdem brav genommen.
Ich bin aber auch ehrlich wenn sie sagen: Das mag ich aber nicht so gerne trinken, da es nicht schmeckt! Sowas kam dann schon mal bei den bitteren Medikamten. Dann sage ich: Möchtest Du nicht gesund werden? Soll das Fieber bleiben. Wenn Du das so magst dann bitte sehr. Das wollten sie natürlich nie und dann haben sie das brav runtergeschluckt.
Ich würde dem Kind das ja schon 3 Jahre alt ist einfach erklären warum er das nehmen muß und das es ihm dadurch bald wieder gut geht. Wenn er das einsieht dann braucht man gar nicht drohen normalerweise oder gar noch reinzwängen.
Das war ja auch meine Einstellung, ich habe alles versucht, dem Kleinen klar zu machen, dass die Medikamente wichtig sind und er hat ja auch gesagt, dass er gesund werden will aber eben ohne diesen Saft Also auf die vernünftige Tour hat es absolut nicht geklappt, wir haben bestimmt eine halbe Stunde mit Engelszungen geredet. Der Kleine war aber leider wirklich sehr stur.
Die Brutalo-Methode (Festhalten und Verabreichen) ist nur dann sinnvoll, wenn man auch in der Folgezeit immer genügend Personen hat, die das Kind festhalten. Aber Freunde haben das mit ihrem Sohn schon mal gemacht, nachdem alle anderen Methoden zwei Tage versagt haben, sich der Zustand des Kindes verschlechterte und sie in Erklärungsnot gerieten, warum sie das Antibiotikum noc mal verschrieben haben wollten.
Ansonsten habe ich auch immer die oben beschriebene Methode (Vernunft) probiert, meist recht erfolglos Ich habe dann gern versichert, dass die Medizin, die am ekligsten schmeckt am besten hilft. Das hat allerdings nicht immer geholfen.
Wenn nach der Erkrankung etwas Schönes geplant ist, Fasching, Tierparkbesuch kann man hervorragend darauf verweisen, dass kind nur daran teilnehmen kann, wenn es gesund ist und dazu muss es dann wiederum die Medizin nehmen. Hilft ziemlich oft.
Wenn das nichts hilft, hilft vielleicht eine pädagogisch nicht wertvolle Erpressung: nimmt kind die Medizin brav, darf es sich nach dem nächsten Besuch beim Kinderarzt/nach der Genesung ein kleines Spielzeug aussuchen, beispielsweise eine Playmobilfigur für 1,99 € oder aber ein Matchbox-Auto für 1,39 €. Wie gesagt, nicht wirklich toll, aber im Zweifelsfall durchaus hilfreich.
Hallo!
Auch wenn viele meinen, dass 3jährige Kinder noch nicht verstehen, was man ihnen erklärt, denke ich, dass sie sehr wohl verstehen. Und wenn man ihnen dann ohne Drohung mit dem Krankenhaus, auch erklärt, dass sie , wenn sie die Medikamente nicht nehmen, ins Krankenhaus müssen, damit die Medizin über die Blutstrasse gegeben werden kann, dann hilft es eigentlich immer.
Meine Kinder haben zum Glück immer die Medikamente genommen, die sie nehmen mussten. Aber eine Bekannte hat eine Tochter, bei der war es ausch schlimm. Sie war damals noch keine 3 Jahre alt, als ich ihr erklärte, dass sie die Medikamente auf jeden Fall nehmen muss. Ich habe ihr die "Blutstrasse" gezeigt und gesagt, dass die Medizin sonst dort hinein kommt und sie dafür aber ins Krankenhaus muss. Das ist zwar nicht schlimm, aber sie kann dann nciht zu Hause schlafen und es dauert eben auch länger bis sie gesund ist. Das hat geholfen. Und ein leckerer Glas Saft nach der Einnahme der Medikamente war dann ein großer Trost. Auch hilft manchmal ein Gummibärchen, dass drauf wartet, dass die Kinder die Medikamente nehmen, um dann im Mund des Kindes zu verschwinden.
Ich habe schon viele Kinder erlebt, die auch ihre Medizin nicht unbedingt gerne genommen haben. Aber ich denke, dass man jedes Kind dazu bringen kann. Kindgerechte Erklärung gehören aber dazu. Nicht einfach sagen "Du musst das nehmen", sondern auch genau erklären warum. Nämlich, dass die kleinen "Krankmacher" im Körper durch diese Medizin weggehen und wer will schon kleine "Krankmacher" im Körper haben. Vielleicht kann man sich auch eine kleine Geschichte ausdenken, wo kindgerecht erklärt wird, warum Medizin wichtig ist.
Hallo,
ich war als Kind eine echte Zicke und total stur. Wenn ich Medikamente einnehmen musste hat mir meine Mutter immer danach etwas gekauft. Jetzt nichts großes ich schätze mal das hat damals nicht mehr als eine DM gekostet. Ich weiß noch da gab es einen Saft der hat total eklig geschmeckt aber ich hab ihn getrunken weil ich wusste wir fahren dann zum Spielzeug Laden und ich darf mir was aussuchen.
Die hatten da Gläser und Körbe mit kleinen Spielzeug für unter 1 DM. Da durfte ich mir dann was aussuchen und zu der Zeit habe ich Lustige Kühlschrank Magnete in Dinosaurierform gesammelt. Die haben ca 50 Pfennig gekostet, also keine Unsummen für meine Mutter.
So hat es meine Mutter bei allen gemacht was ich nicht wollte, ich hab dann immer was zu spielen bekommen oder später Geld. Natürlich kann diese Methode auch in die Hose gehen, wenn sich das Kind daran gewöhnt und dann letztendlich nur noch etwas macht wenn es eine Belohnung bekommt.
In der Theorie versteht mein Sohn auch sehr gut, dass er Medizin nehmen muss, wenn er krank ist, in der Praxis schreit er aber dann wie am Spiess "Will er nicht.". Genau so sieht es bei uns auch aus, da hilft nichts, kein Reden, keine Geschichte, keine Versprechungen, er will nicht, und Schluss.
Was soll man da machen? Eine wirklich gute Frage, und ich kann die Situation sehr gut nachvollziehen, die sich bei deiner Freundin abgespielt hat. Das hört sich genauso an, wie erst in der vorletzten Woche bei uns, mein Sohn hatte Fieber, also sollte er Fiebersaft einnehmen. An Zäpfchen ist überhaupt nicht zu denken, die brauchen wir erst gar nicht verschreiben lassen.
Der Saft ist auch süss, und wird normalerweise direkt aus einer Art Spritze in den Mund gegeben. Bei uns nicht, das ist klar, obwohl das schon einmal geklappt hat, was dann aber nicht heisst, das es noch mal so funktioniert, obwohl er das ganz lustig fand. Also darf mein Sohn vorher schon mal gar nichts von meinen "üblen Plänen" mitbekommen, sonst habe ich überhaupt keine Chance.
Still und heimlich muss ich den Saft in der Küche in ein Glas Saft mischen, aber bitte nicht so viel, damit ich auch sicher bin, dass er die Dosis wirklich austrinkt. Der Saft muss unbedingt sehr geschmacksintensiv sein, am besten Multivitaminsaft, oder Aprikosennektar, also auch noch sehr süss, damit er ja nichts bemerkt. Zum Glück fehlt ihm da der Vergleich, da er solche süssen Säfte sonst nicht bekommt. Dann muss ich ihn ganz nebenbei fragen, ob er etwas trinken möchte, und das Glas auf dem Tisch plazieren, als ob wirklich nichts wäre, sonst wird er misstrauisch. Wenn ich dann Glück habe, trinkt er es.
Wir waren im letzten Sommer so weit, dass wir tatsächlich den Notarzt kommen lassen mussten, weil wir keine Chance hatten, das Fieber zu senken, das schon in astronomische Höhen geschnellt ist. Selbst Wadenwickel lässt er sich nicht machen, da habe ich überhaupt keine Chance.
Mir graut bei dem Gedanken, dass er einmal andere Medikamente brauchen könnte, weil wir ratlos sind, wie wir das machen sollten. Zäpfchen, Nasentropfen, Hustensaft, egal was es ist, wir haben da keine Chance, selbst ein Pflaster lässt er sich nicht aufkleben, wenn er eine Wunde hat. Ich kann nur hoffen, dass sich das mit der Zeit noch bessert, sonst sehe ich schwarz. Was mir gerade auffällt, und mich im Nachhinein doch sehr wundert ist, dass er sich im vergangenen Jahr im Krankenhaus ohne Murren die Hand hat verbinden lassen, nachdem er sich die in einer Tür gequetscht hatte. Aber das ist ja oft so, woanders hören sie besser, als bei Mama und Papa.
Also ich kenne das Problem auch, allerdings habe ich eine gute Möglichkeit gefunden es zu lösen.
Meine Tochter hat sich mit 3 Jahren auch gegen sämtliche Medikamente gewehrt und ich war schon echt am verzweifeln bis sie mir ihren Lieblingsteddy vor die Füsse geworfen hatte. Ich erklärte ihr dass er nun auch krank sei da fing sie heftig an zu weinen, also tat ich so als ob ich ihm ihre Medikamente geben würde, legte ihn dann genau neben sie und erklärte ihr, dass er nun aber ganz schnell wieder gesund werden würde. Tja sie wollte dann sofort die Medikamente auch nehmen und als wir das hinter uns hatten legte sie sich neben den Teddy und meinte es war gar nicht schlimm und der Saft ist sehr lecker. Seit dem habe ich gar keine Probleme mehr gehabt, weil sie genau wusste, dass es nicht schlimm ist sondern dazu beiträgt dass es ihr schnell besser geht.
Also so schlimm ist es bei unserem Sohn noch nicht. Ich kündige das allerdings auch nicht groß an, sondern gebe die Sachen ganz nebenbei, wie einen Stück Apfel oder so. Und wenn er wirklich nicht probieren möchte, dann muss mein Mann ran. Der tut dann nur so.
Denn unser ist so, dass er meint, wenn Papa das isst, dann muss ich auch. Wenn er dann einmal weiß, dass es schmeckt, dann nimmt er es zukünftig auch ohne Papa. Aber wo er mal ganz krank war und patu nichts essen und trinken wollte, da habe ich etwas Tee in der Spritze aufgezogen und ihm Schluck für Schluck im Schlaf gegeben. Da schluckt man automatisch. Aber schön langsam, damit sie sich nicht verschlucken und wach werden.
Bei mir war das früher auch schlimm, was Medikamente angeht. Ich tue mich damit immer noch sehr schwer, wenn die Medikamente unangenehm schmecken oder riechen.
Ich weiß noch sehr gut, dass ich einmal bei einer extrem ekligen Medizin immer 3-4 Stückchen Schokolade bekommen habe, um den Geschmack direkt danach zu verändern. Ansonsten wäre das mit jedem Schluck immer ekliger geworden. Das hat dann auch wirklich geholfen und die Schokolade war ja dann auch eine kleine Belohnung. Von daher ist das Prinzip bei mir voll aufgegangen.
Die Medizin mit einem geschmacksintensiven und sehr süßen Getränk zu vermischen, halte ich übrigens auch für eine gute Idee. Hier wurde ja schon Multivitaminsaft angesprochen und ich kann bestätigen, dass das hilft den Geschmack zu verbessern.
Worauf ich noch eingehen will, sind die ausgesprochenen Verbote: Also das bringt nun mal gar nichts. Zwang wird nicht weiterhelfen, denn man hat ja schließlich gesehen, dass ihr eh kein Kind dazu zwingen könnt. Also lieber nach dem Belohnungssystem vorgehen und nicht nach "Zuckerbrot und Peitsche".
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