Kein Geld für Tierarzt

vom 19.02.2009, 09:12 Uhr

Wer die Rechnung für eine Reparatur an seinem Auto nicht zahlt, bekommt sein Auto nicht wieder zurück. Aber wie ist es, wenn man die Tierarztkosten nicht zahlen kann?

Wenn man sein Tier zum Tierarzt bringt, dann wird automatisch ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Und wenn der Haltern die Kosten für die Behandlung nicht zahlen kann, dann darf der Tierarzt das Tier einbehalten. Dann tritt das sogenannte „Zurückbehaltungsrecht“ in Kraft. Allerdings wurde dieses Recht bisher nur für eine Sache angewendet. Tiere sind zwar keine Sache, sollten aber dennoch als diese gehandelt werden.

Daher kommen auch die Gerichte zu unterschiedlichen Urteilen. Ein Gericht entschied, dass ein Hund nicht zurückgegeben werden muss, wenn der Halter die Kosten der Behandlung nicht trägt. Es sei denn, dass das Tier besonders auf eine Person fixiert ist. Da es sich in diesem Fall aber um einen Hundezüchter handelte, ist dies wohl nicht der Fall.Ein anderes Gericht entschied, dass der Tierarzt das Tier nicht einfach behalten darf, da es so dauerhaft zu Schäden des Charakters des Hundes kommen kann.

Ich finde, dass ein Tierarzt ein Tier gar nicht zurückbehalten sollte. Denn ich denke auch, dass es für das Tier sicher schlimm sein kann. Außerdem denke ich auch, dass das Tier wirklich einen seelischen Schaden davon bekommen könnte. Sicher ist es ärgerlich für den Tierarzt, wenn jemand die Rechnung nicht oder nur halb bezahlt. Aber er sollte doch im Vordergrund an die Gesundheit und das Wohl des Tieres denken. Was denkt ihr denn darüber? Sollte ein Tierarzt bei nicht bezahlten der Rechnung das Tier erstmal zurückbehalten

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



An dieser Stelle auf die Tierärzte schimpfen zu wollen, finde ich absolut falsch. Lieber sollte man da mit einigen Tierhaltern härter ins Gericht gehen. Dass ein Tier Geld kostet sollte klar sein. Und es reicht eben nicht nur gerade so das Geld für die normalen Ausgaben, wie Futter und Vorsorgeuntersuchungen sowie vielleicht Steuern und Vereinsbeiträge zu haben. Sondern man sollte sich schon darüber im Klaren sein, dass auch für das Tier mal unverhoffte Sonderausgaben anfallen können. Und auch wenn ein Tier rein formal eine Sache ist, dann sollte man schon bedenken, dass es auch ein Lebewesen ist, dass man eben nicht einfach so bis zur Bezahlung beim Tierarzt oder aber "verschrotten" kann.

Dass ein Tier bis zur endgültigen Bezahlungen beim Tierarzt verbleibt ist vielleicht juristisch richtig. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die wenigsten Tierärzte dann von Gebrauch machen. So ein Tier will ja auch versorgt werden und dazu braucht es Platz und auch wieder Geld (beispielsweise für Futter).

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Wenn man sich ein Tier anschafft, sollte man wissen, dass es auch Geld kostet. Und deswegen finde ich, sollte man mit dem Tierarzt VOR der Behandlung Ratenzahlung ausmachen, wenn man nicht in der Lage ist eine hähere Tierarztrechnung zu zahlen. Tierärzte verdienen auch nicht so viel, dass sie umsonst behandeln können und wenn die Tierärzte damit "drohen" das Tier einzubehanlten, wird es vielleicht manche Tierhalter zum Nachdenken bringen, ob sie sich das Tier überhaupt noch leisten können.

Ich denke, wer ständig in so eine Situation kommt und dem Tier die tierärztliche Behandlung nicht geben kann, sollte derjenige über die Tierhaltung nachdenken und das Tier vermitteln. Denn die Verantwortung liegt im Tierhalter.

Ein Tier gilt vor dem Gesetz als Sache . Klar ist es für ein Lebewesen nciht schön sein Dasein eine gewisse Zeit bei einer fremden Person zu verbringen. Aber dem Tierhalter würde es eine Lehre sein. Aber ich denke auch, dass kaum ein Tierarzt von diesem Recht Gebrauch machen würde. Denn die Kosten scheut ein Tierarzt dann auch. Es sei denn, dass der Tierhalter diese Kosten dann mit aufgebrummt kriegt. Das Tier würde mir auf jeden Fall Leid tun. Aber rechtlich gesehen finde ich diese Denkensweise gar nciht schlecht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo zusammen,

ich schließe mich den Meinungen hier überhaupt nicht an. Warum? Ganz einfach. Angenommen ich habe mir vor fünf oder zehn Jahren einen Hund oder eine Katze angeschafft, habe zu dem Zeitpunk gut verdient und konnte mir sowohl die Futter als auch die Tierarztkosten leisten können. Nun verliere ich meine Arbeit und das Tier wird auf einmal sehr krank. Warum sollte ich so jemanden verurteilen? Die Person hat sich zehn Jahre lang gut um das Tier gekümmert und ist jetzt vielleicht unverschuldet arbeitslos, soll ich darum sagen, die Person ist ungeeignet sich um ein Tier zu kümmern? Nein das halte ich nicht für richtig. Klar es ist auch nicht richtig den Tierarzt nicht zu bezahlen, allerdings sollte man hier auch andere Möglichkeiten haben.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Laufmasche, aber für die Arbeitslosigkeit kann auch der Tierarzt nicht. Und die meisten Behandlungen sind nicht so teuer, dass man diese nicht aus Rücklagen bezahlen könnte. Die meisten Menschen legen ja etwas Geld zurück, um im Zweifelsfall mal eine Reparatur zahlen zu können. Dieses Geld sollte dann auch für Tierarztrechnungen nicht tabu sein.

Außerdem, wenn man bisher gut für sein Tier gesorgt hat und im Falle der Arbeitslosigkeit eine sehr hohe Rechnung für die Behandlung in Aussicht gestellt bekommt, dann kann man das immer noch mit dem Tierarzt besprechen, der vielleicht Lösungen bieten kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Schon recht lebensfremde Meinungen, die man hier zum Teil liest. Man kann sowohl Armut als auch Krankheit nicht planen. Wenn hier argumentiert wird, dass Leute in einer Notfallsituation erstmal in aller Ruhe und sachlich ihre Vermögenssituation durchgehen und mit dem Tierarzt um den Preis feilschen, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Es gibt eben Situationen, wo überhaupt keine Zeit ist, irgendwelche Ratenzahlungen oder ähnliches zu vereinbaren. Würde ich auch niemandem raten, denn die beste Behandlung gibts überall für Vollzahler. Ist die Behandlung erfolgt kann man immer noch über finanzielle Dinge reden, vorher oder während dessen ist fahrlässiger Umgang mit der Gesundheit des Tieres.

Ich denke auch nicht, dass sich Tierärzte dazu entscheiden würden im Falle von finanziellen Meinungsverschiedenheiten ein Tier einzubehalten. So ein Tierarzt kann seine Praxis dann auch gleich schließen, denn wer ginge schon zu einem Tierarzt, der kranke Tiere in Beugehaft nimmt um sein mutmaßliches Recht durchzusetzen? Wenn sich das rumspricht, dann geht da doch keiner mehr hin.

» Rockefeller » Beiträge: 127 » Talkpoints: 19,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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