Was bedeutet "geldwerter Vorteil"?
Hallo zusammen,
von unserem Arbeitgeber werden uns die Zusatzversicherungen für Zahnersatz und ambulante Behandlung angeboten, wobei zu 100% vom Arbeitgeber getragen werden. Die einzigen "Kosten" die entstehen, sei der sogenannte Geldwerte Vorteil.
Doch was bedeutet dies? Spielt dies für mich eine Rolle? Und wie hoch sind dann diese "Kosten"? Ich befinde mich zur Zeit noch in der Ausbildung und bezahle somit noch keine Steuern. Über aufklärende Antworten wäre ich dankbar.
Hallo! asuckau!
Ein Geldwerter Vorteil ist meines Erachtens nach einfach eine Leistung die dir dein Arbeitgeber erbringt, der nicht Geld selbst sondern Geld wert ist. Also quasi jede Zusatzleistung wie eben Versicherung für Zahnersatz, Berufsunfähigkeitsversicherung, private Krankenversicherung aber auch Recht auf Sonderurlaub, besondere Elternzeitregelungen oder auch einfach ein Firmenwagen oder Nutzungsrecht für Sportstätten etc, sprich einfach eine nicht-monetäre (geldliche) Sonderleistung!
Diese Leistung muss der Arbeitgeber in der Regel nicht oder geringer versteuern als deinen Lohn, sprich der Lohnkostenanteil den der Arbeitgeber an den Staat abdrücken muss ist kleiner.
Ein geldwerter Vorteil kann allerdings auch ein sogenannter Sachbezug sein. Unter einen Sachbezug kann man beispielsweise einen Dienstwagen, kostenlose Verpflegung oder auch andere Vergünstigungen zählen. Beispielsweise wenn man als Arbeitnehmer die Möglichkeit hat im Unternehmen zum Einkaufspreis oder auch Haustarif einkaufen zu können. Dann spricht man auch von einem geldwerten Vorteil.
Hallo,
als geldwerter Vorteil werden darüber hinaus beispielsweise auch zinslose Darlehen gewertet, die der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer gewährt.
Aber auch die Möglichkeit, für ein geringes Entgelt beziehungsweise kostenlos eine vom Arbeitgeber gestellte Wohnung zu benutzen, wird als geldwerter Vorteil bezeichnet.
Ein Klassiker unter den Geldwerten Vorteilen:
Man kauft ein Produkt, welches der Arbeitgeber herstellt zu Mitarbeiterkonditionen, z.B. ein Auto bei einem Fahrzeughersteller, bei dem man beschäftigt ist. Die Differenz zum Listenpreis/Bezugspreis für den Handel ist dann der geldwerte Vorteil. Früher war davon ein Teil steuerbefreit, wie das heute ist, weiss ich nicht genau, aber ich denke, da ist nichts mehr steuerfrei. Diesen Betrag muss man nun "versteuern", also Einkommenssteuer darauf zahlen. Wie hoch die ist, ist bei jedem unterschiedlich.
Für dich heißt dies im Klartext höhere steuerliche Belastungen. Es gibt einen Freibetrag von ich glaub etwas über 40 Euro im Monat, den du nicht versteuern musst. Was darüber hinaus geht wird entweder mit deinem individuellen Steuersatz versteuert oder du entscheidest dich für eine pauschale Abgabe von 30%.
Aber dafür sparst du ja im Gegensatz wieder Geld. Wenn dir zum Beispiel eine Wohnung überlassen wird und dein Arbeitgeber die gesamte Miete bezahlt, sparst du selbst bei der pauschalen Abgabe von 30% ja immer noch 70% der Mietkosten. Dir wird also mehr durch die Steuern abgezogen, aber dafür musst du im Monat weniger ausgeben.
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