Giardienbefall Hund / Katze - Erfahrungsaustausch

vom 17.02.2009, 10:57 Uhr

Hallo zusammen!

In meinem Beitrag „Giardien - hartnäckige Parasiten bei Hund und Katze“ habe ich ja schon beschrieben, was diese Parasiten anrichten und wie schwer sie zu behandeln sind. Vor ca. 1,5 Jahren hatte mein Kater Giardien. Er hatte sie schon, als wir ihn bekamen. Damals musste ich ihn über Monate mit Medikamenten behandelt. Dies war für ihn anstrengend und für mich ebenfalls sehr belastend. Es dauert ewig, bis die Medikamente dann mal anschlugen und endlich nach Monaten alles überstanden war.

Da eine meiner Katzen nun Blut im Kot hat, habe ich Angst, dass es wieder Giardien sein könnten. Leider weiß ich nicht, welche meiner Katzen den blutigen Kot absetzt. Ich soll nun wieder über 3 Tage eine Kotprobe sammeln und diese in die Tierklinik bringen. Falls sich der Verdacht auf Giardien bestätigt, müssen alle anderen Tiere mitbehandelt werden. Das heißt, dass die andere Katze und mein Hund ebenfalls das Medikament bekommen müssen.

Damals hatte mein Kater ständig durchgehend Durchfall, der gar nicht besser wurde. Daraufhin wurden die Darmparasiten dann nachgewiesen. Und eben auch behandelt. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass er damals auch Blut im Kot hatte.

Ich hoffe nicht, dass es wieder diese hartnäckigen Schmarotzer sind. Habt ihr vielleicht bei euren Tieren auch schon mal Giardien bekämpfen müssen? Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr vielleicht noch besondere Tipps?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Diese Parasiten sind wohl ziemlich hartnäckig. Für Hunde gibt es ein zugelassenes Medikament das hilft: Fenbendazol. Die Dosierung wird dem Körpergewicht des Hundes angepasst. An drei aufeinander folgenden Tagen wird der Hund mit dem Medikament behandelt. Bei diesen Parasiten gibt es das Risiko der Reinfektion. Eine Wiederholungsbehandlung wird nach 14 Tagen empfohlen.

Katzen sprechen anders als Hunde nicht gut auf eine Behandlung dieser Parasiten an. Warum das so ist, ist unbekannt. Zugelassene Medikamente gibt es nicht. Fenbendazol ist aber in einer angemessenen Dosierung wirksam. Die Behandlungsdauer sollte 3 bis 5 Tage dauern. Die Therapie sollte auch zwei Wochen später wiederholt werden. Nebenwirkungen wurden bei diesem Medikament nicht beobachtet.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid, bei dir klingt das so, als würde das Medikament wirken. Das ist aber alles andere als sicher. Viele Stämme sind schon lange gegen Fenbendazol oder Metronidazol resistent. Auch das Ausweichen auf Medikamente für Tauben hat oft wenig Erfolg. Nebenwirkungen haben die übrigens alle.

Wir tun bei Giardien schlichtweg gar nichts. Schleppt hier ein Gast die Biester ein, gibt es nur noch Fleisch und Fett, dann erledigt sich das Problem hier von ganz allein. Meine Hunde haben sich zum Glück trotz engem Kontakt nie angesteckt. Bei sehr jungen, sehr alten oder bei Tieren mit angeschlagenem Immunsystem würde ich mich allerdings nicht darauf verlassen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich hatte gelesen, dass Fenbendazol wirkt und zwar ohne Nebenwirkungen im Gegensatz zu Metronidazol, das kaum noch wirkt und Nebenwirkungen hat. Hast du mal einen Fall im Bekanntenkreis gehabt, wo Fenbendazol nicht gewirkt hat, auch nach dreitägiger Wiederholung nicht? Welche Nebenwirkungen hatte denn Fenbendazol? Was heißt, dass es nur noch Fleisch und Fett gibt? Meinst du damit fettes Fleisch oder irgendein anderes Fett?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Schon damals, als ich noch in dem Bereich gearbeitet habe, hat Panacur oft versagt. Die Möglichkeit der Bildung von Resistenzen bei wiederholter Anwendung wird bereits seit langem in der Packungsbeilage angeführt. Schon damals war es extrem schwer, Giardien sicher zu bekämpfen. Die Situation ist in den letzten 20 Jahren nicht besser geworden.

Das hat nichts damit zu tun, dass das Mittel an sich schlecht ist. Parasiten haben nun einmal Abwehrmechanismen, um ihre Art zu sichern. Fenbendazol ist beliebt, weil es wenige Nebenwirkungen hat. Aber Durchfall und Erbrechen kommt sehr häufig vor. Bei Hunden kommt es außerdem manchmal zu allergischen Reaktionen.

Es kann also keine Rede davon sein, dass es keine Nebenwirkungen gibt. Außerdem wirkt das Mittel eben schlecht, weil es so oft gegeben wird. Seriöse Hundezüchter können ein Lied davon singen. Es gab einige Jahre kein Welpan auf dem Markt. Das Ausweichen auf Panacur erzielte teilweise schlechte Ergebnisse. Manche Spulwürmer gedeihen damit prächtig.

Giardien sind, seit sie hier vermehrt auftreten, ein Problem, das ich nicht nur aus dem Bekanntenkreis kenne. Das hatte auch damals schon jeder Tierarzt einmal in seiner Praxis. Und wenn die Biester resistent sind, dann nützt auch die schematische Gabe nichts.

Behandlungen von über einem Jahr und infizierte Tiere, die man zwar beschwerdefrei, aber nicht frei vom Erreger bekommt, gehören mittlerweile zum Alltag. Das Zeug ist ein Fluch, der durch Billigtiere, hohe Tierdichte und ungeeignetes Futter immer mehr auf dem Vormarsch ist.

Bei ansonsten gesunden Tieren mache ich mittlerweile nichts mehr. Es gibt Fleisch und Tierfett wie Schafsfett, Rindernierenfett oder Schmalz und das Problem löst sich von allein. Meine Hunde stecken sich noch nicht einmal an.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


@cooper75, danke dir für die Information. Das scheint ja fast so, als ob jeder Hund die Giardien in sich hat, aber bei vielen halten sie sich in Grenzen. Mit was vermischt du das Tierfett? Denn ich nehme an, dass die Hunde nicht einfach das Fett so fressen, oder etwa doch? Und wie oft gibst du es ihnen? Kann man es einfach unter Kartoffel oder Gemüse mischen, wenn ja wie viel? Gibst du deinen Hunden das Tierfett zur Vorbeugung von Zeit zu Zeit? Denn wenn sie sich nicht anstecken bei anderen Hunden, muss das Fett ja wohl gut wirken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid, Hunde fressen das Fett begeistert pur. Gemüse oder Kartoffeln sind für die Ernährung unnötig und bei Giardien kontraproduktiv, denn die Biester benötigen Kohlenhydrate, um zu leben. Daher gibt es hier dann nur Fleisch zur Deckung des Proteinbedarfs, Fett für die Energieversorgung, Innereien für die Vitaminversorgung und Knochen, um Kalzium und Phosphor auszugleichen.

Aber ich füttere sowieso nur selten Grünzeug oder Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis oder Nudeln, das ist mir zu aufwendig und macht mir die Portionen zu groß. Würde ich beispielsweise auf bestes Muskelfleisch und Kartoffeln setzen, käme ich pro Hund auf etwa 300 Gramm Hähnchenbrust und 1,5 Kilogramm Kartoffeln pro Tag. :x

Stattdessen gibt es hier beispielsweise 200 Gramm Stichfleisch, 500 Gramm fleischige Knochen und 300 Gramm Schweineschmalz plus ein paar Gramm Leber. Ich mache da aber keine Wissenschaft draus. Die Tagesportionen sind recht ausgeglichen. Aber ohne einen Hund mit Befall gibt es hier auch mal Fertigfutter, Milchprodukte, Essensreste, etc.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



O ha, da habe ich wohl nicht das richtige Fleisch für den Hund meines Neffen gekauft. Ich habe ihm wöchentlich stets eine besonders magere Beinscheibe mitgenommen, auch mal Leber, die ich aber gebraten hatte. Wenn mir die Beinscheiben zu fett erschienen, gab es mageres Rindfleisch. Ich dachte immer, von dem fetten Fleisch wird es ihm übel. Da muss ich wohl etwas umdenken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Quatsch, wenn der Hund nur ab und zu Fleisch bekommt, dann ist die Hauptsache, dass es ihm schmeckt und er es gut verträgt. Beinscheibe ist schönes Muskelfleisch mit etwas Bindegewebe und schön fettem Mark, das ist ganz ok. Bis zu einem Drittel vom Fertigfutter kann man ersetzen, ohne irgendwas zu berechnen.

Es gibt sowieso nicht den absoluten Königsweg für die Fütterung. Außerdem können ausgewachsene, gesunde Hunde viel ausgleichen. Es muss also nicht jeden Tag total ausgewogen sein. Ich füttere eben 5 Hunde zwischen 35 und 45 Kilogramm, die hart arbeiten. Fett ist da praktischer. Andere raspeln dagegen gern Gemüse und kochen. Stell dir dann einmal hier die Mengen vor.

Nur bei Giardien lasse ich Kohlenhydrate konsequent weg, ansonsten essen meine Hundchen auch einmal chinesisch scharf. Wenn die Grundversorgung mit allen Nährstoffen gesichert ist, dann ist jede Variante ok. Wenn Hund und Halter sich damit gut fühlen, ist es richtig.

In den Niederlanden bekommt man beispielsweise Fleisch für den Hund direkt neben der Tiefkühlpizza in jedem Supermarkt und Schafsfett flüssig und als festen Leckerbissen in jeder Tierhandlung. Die Hunde dort sind weder kranker noch gesünder.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Cooper75, ich habe durch deine Beiträge viel gelernt, was das Essen für Hunde angeht. Danke! Ich hoffe, das auch andere sich das durchgelesen haben und auch Nelchen, die das Thema eröffnet hat, davon profitiert. Bei fünf großen Hunden bist du ja ein richtiger Experte, der gute Tipps auf Lager hat.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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