Giardien - hartnäckige Parasiten bei Hund und Katze

vom 17.02.2009, 10:46 Uhr

Giardien sind Einzeller, die ca. 10 bis 20 Mikrometer klein sind und sich im Dünndarm von Hund oder Katze festsetzten. Sie haben eine Art Saugnapf mit dem sie sich an der Darmwand ihres Opfers festsetzten. Giardien werden außerdem noch Geißeltierchen genannt, da sie sich mit Flagellaten ( Geißeln) fortbewegen. Sie ernähren sich von den Kohlenhydraten, die die Katze oder der Hund durch das Futter aufnimmt. Giardien verursachen Bauchschmerzen, Blähungen und wässrige Durchfälle. Dabei kann es vorkommt, dass Schleim und Blut mit im Kot sind. Meistens jedoch merkt der Halter erst später, dass sein Tier krank ist. Da sich die Giardien im Anfangsstadium kaum bemerkbar machen. Ein anderes Symthom ist, dass die Katze ewig Hunger hat und ständig etwas zu fressen einfordert. Wenn die Parasiten nicht behandelt werden, kann es vorkommen, dass die Katze den Kot nicht halten kann und dieser aus dem After läuft, wo sie die Katze oder der Hund gerade befinden. Zusätzlich kommt es zu einer starken Gewichtsabnahme.

Die Parasiten werden durch eine Kotuntersuchung nachgewiesen. Dafür sollte man über 3 Tage lange den Kot sammeln und dann vom Tierarzt untersuchen lassen. Die Vermehrung der Giardien findet durch eine Längsteilung statt. Da sich die Tierchen gerne in Verwinkelungen und keinen Falten des Darms verstecken, sind sie schwer zu behandeln. Sie können auch Zysten bilden, die durch den Kot mit ausgeschieden werden und so von anderen Tieren aufgenommen werden können. Da die Schmarotzer eine besonders schützende Hülle habe, sind sie sehr hartnäckig und trotzen den meisten Desinfektionsmitteln. Wirkliche Abhilfe schafft da meist nur ein Hochdruckreiniger, sowie mehrmals tägliches waschen der Näpfe und der Umgebung des befallenen Tieres. Die Giardien werden über 7 Tage meist mit einem Antibiotikum behandelt. Danach folgt eine Einnahme Pause über 14 Tage. Anschließend wird das Antibiotikum nochmals 6 Tage verabreicht. Dann sollte wieder 3 Tage Kot gesammelt werden und zum Tierarzt gebracht werden. Meistens reicht allerdings eine Behandlung nicht aus und diese kann sich dann über Monate hinziehe. Dies ist nicht nur sehr belastend für den Halter, es kann auch recht teuer werden. Denn wenn ein Tier im Haushalt betroffen ist, müssen vorsorglich alle anderen Katzen oder Hunde ebenfalls behandelt werden. Leider können sich die Schmarotzer auch beim Menschen einnisten, daher sollte sich der Halter gegebenen Falls auch untersuchen lassen.

Vielen mögen nun denken, dass es nur Tiere trifft, die Freigang haben. Aber leider kann es auch durchaus Stubentiger treffen. Denn die Giardien sind auch durch Insekten übertragbar. Diese setzten sich draußen auf einen Kothaufen, indem vielleicht Giardien leben und setzten sich anschließend auf das Futter der Stubentiger. Giardien überlegen mehrere Tage in Wasser, in Kälte und in Hitze. Daher ist es so schwer sie wirkungsvoll zu bekämpfen. Man sollte die Parasiten allerdings unbedingt behandeln, da sie sonst sogar zu schlimmen Flüssigkeitsverlust des Tieres führen kann und schlimme Folgen haben kann. Viele Hunde oder Katzen haben nach einem Giardien- Befall Probleme mit dem Futter und entwickeln eine Futtermittelunverträglichkeit.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Parasiten wirklich sehr hartnäckig sind und es wirklich Monate dauern kann, sie endlich los zu werden. Mein Kater litt schon mal unter Giardien. Dies ging wirklich auch an meine Nerven. Und es war eine wirklich große Erleichterung als im Kot endlich keine Giardien mehr nachgewiesen werden konnten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Giardien kommen auch bei anderen Tieren vor und da es eine Zoonose ist, sind sie auch auf den Menschen übertragbar. Hygiene ist bei so einer Diagnose oder auch nur bei dem Verdacht auf Giardien sehr wichtig. Besonders, wenn Kinder im Haushalt leben, sollte man da besonders drauf achten.

Giardien kommen auch bei Meerschweinchen und Kaninchen vor. Auch bei Tieren, die immer im Haus gehalten werden. Bei den ersten anzeichen sollte man bei Mensch und Tier sofort den Arzt aufsuchen. Tiere und Menschen, die einmal an diesen Parasiten erkrankt sind sind auch anfälliger für weiteren Befall und da sollte man wie gesagt schnell handeln. Behandelt man es nicht, kann es besonders bei kleinen Tieren und bei Kindern auch zum Tod führen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Danke, Diamante. Ich hatte vergessen zu schreiben, dass auch andere Tiere befallen werde können. Allerdings sind ja meistens Hund und Katze davon betroffen.Besonders bei Meerschweinchen und Vögeln wurde ebenfalls schon Giardienbefall nachgewiesen. Es wird bei Giardien auch schon von einer Seuche gesprochen.

Allerdings wusste ich noch nicht, dass Tiere, die schon einmal Giardien hatten, anfälliger und sie schnell wieder bekommen können. Da wüsste ich gerne woran es liegt, dann die Tiere dann ehr wieder von den Parasiten heimgesucht werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen!

Woran das liegt kann ich dir auch nicht sagen. Mein Tierarzt hatte bei meinen ersten Meerschweinchen mal den Verdacht. Und da ich sie aus schlechter Haltung damals aufgenommen hatte, wußte man nicht, ob sie schon mal befallen waren. Der Tierarzt meinte, dass es hilfreich wäre, wenn man das wüßte, weil eben diese Tiere eher anfällig für diese Parasiten wärten, wenn sie schon einmal einen Giardienbefall hatten. Ob es vielleicht an der Darmflora liegt, dass manche Tiere eher anfällig sind , weiß ich nicht. Parasiten kommen ja meist auch bei Immungeschwächten Tieren vor. Vielleicht wird beim Tierarzt deswegen besonders darauf getestet, wenn sie schon mal Giardien gehabt haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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