Partnerschaft - Gemeinsame oder getrennte Konten?
Mein Partner und ich sind nun auch schon viele Jahre ein gemeinsames Paar, aber wir haben dennoch getrennte Konten. Das Konto habe ich schon lang vor der Beziehung gehabt und ich habe es auch nicht eingesehen, nun mein Konto aufzulösen. Es ist nicht so, dass mein Partner und ich uns in finanziellen Dingen streiten oder dergleichen, wir wissen, wie die jeweilige Lage aussieht und richten uns danach. Mit einem gemeinsamen Konto sähe es wieder anders aus und so haben wir womöglich auch aus Gründen der Faulheit unsere Konten noch nicht zusammengelegt.
Dennoch ist es nicht so, dass nun der eine Partner immer den Einkauf oder so etwas zahlt, dann ist schon immer abwechselnd, eben danach, wer gerade Geld zur Verfügung hat. Da zum Beispiel die Miete von Konto meines Partners abgeht, versuche ich dann andere Kosten aus dem Alltag zu übernehmen. Da ich aber nun auch kein sonderlich hohes Einkommen habe, muss ich damit ebenfalls haushalten, aber sobald mein Einkommen steigen sollte, bin ich natürlich auch bereit, mehr an Kosten zu übernehmen. Das bin ich jetzt natürlich auch, aber ich muss mich ja nun nicht verschulden.
Mir persönlich gibt es ein freieres Gefühl, über ein eigenes Konto zu verfügen, ich könnte es bei mir auch ehrlich gesagt nicht anders vorstellen. Wobei ich aber nichts dagegen hätte, wenn mein Partner und ich zum Beispiel uns ein zusätzliches gemeinsames Konto anlegen, was dann dazu dienen würde, bestimmte Dinge, wie das gemeinsame Auto oder so etwas, gleichermaßen zu finanzieren, also Versicherung, Steuer und Reparaturen. Doch so weit konnte ich selbst meinen Partner noch nicht überzeugen.
Ich glaube nicht, dass ich mit meinem Partner jemals ein gemeinsames Konto führen werde. Egal, wie lange wir zusammen sind oder ob wir eines Tages verheiratet sind. Wir "teilen" uns das Geld zwar auch in dem Sinne, dass Lebensmittel etc. mal von mir und mal von ihm bezahlt werden, aber ich möchte mich nicht dafür rechtfertigen müssen, wenn ich etwas von meinem Geld, also dem Geld, das auf meinem Konto eingeht, kaufe und er das vielleicht als unnötig empfindet oder ähnliches.
Ich bin jetzt seit 12 Jahren mit meinem Mann zusammen und jeder hat noch sein eigenes Konto. Ich finde dies auch besser so und werde dies sicherlich auch nicht ändern. Die Bank hat uns zwar schon ein paarmal darauf angesprochen, allerdings sehe ich keinen großartigen Vorteil darin, außer eventuell 5 Euro Bankgebühren zu sparen. Es hat noch irgendwas Eigenständiges an sich finde ich.
Ich wohne bisher weder mit meiner Partnerin zusammen, noch sind wir verheiratet. Ich könnte es mir allerdings selbst dann nicht vorstellen, mir mit meinem Partner ein Konto zu teilen. Konten sind dafür da, dass man sein Geld irgendwo sicher lagern kann. Allerdings sind sie eben auch für die Übersicht sehr praktisch. Man kann mit einem Kontoauszug sehr schnell nachvollziehen, wann und wo man wie viel Geld ausgegeben hat.
In der Berufsschule im Fach BWL hatten wir vor einigen Monaten das Thema doppelte Buchführung. Dabei unterteilt man ein Konto in mehrere imaginäre Konten umso einen besseren Überblick zu haben und um heraus zu finden, wo man vielleicht Verluste oder Gewinn gemacht hat.
Dieses Prinzip ist schon sehr alt und wird heute noch angewendet, da es einfach funktioniert. Wenn man sich dann mit einer anderen Person ein Konto teilt, dann macht man ja gerade das Gegenteil und die Übersicht über Einnahmen und Ausgaben wird schwieriger.
Abgesehen davon kann es leider immer passieren, dass die Beziehung aus unerfindlichen Gründen in die Brüche geht und man sich trennt. Was passiert dann mit dem Geld? Dann kommen eben Scheidungsanwälte ins Spiel und viel Streit, den man sich eigentlich sparen könnte, wenn man von Anfang an seine Konten trennt.
Ich habe zwar momentan seit mehreren Jahren eine Freundin, doch muss sagen, dass wir weder zusammen leben noch verheiratet sind. Dennoch habe ich im Alltag eine Menge von Beispielen, wie es ist, wenn man ein Haushaltskonto führt oder jeder über ein getrenntes Konto verfügt.
Meine Eltern sind für mich das beste Beispiel, dass man mit einem Haushaltskonto sehr gut auskommt. Seit dem meine Eltern verheiratet sind, haben sie ihre Konten zusammen gelegt, da mein Vater der Meinung ist, dass dies so besser ist. Das liegt aber auch daran, dass es diese altertümliche Rangordnung noch in meiner Familie vorhanden ist. Dabei ist gemeint, dass der Mann das Geld nach Hause bringt, während sich die Frau um den Haushalt kümmert. Doch dies hat sich mit den Jahren auch geändert vor allem, seit dem meine Mutter einen eigenen Job hat und auch zum Haushaltseinkommen beiträgt. Über das Geld wird trotzdem nie gestritten. Mein Vater vertraut meiner Mutter völlig, dass sie gewissenhaft mit dem Geld umgeht, was sie schließlich auch tut. Dank meiner Mutter bleibt am Ende des Monats öfters mehr Geld übrig, als es eigentlich eingeplant wurde. Nichts desto trotz lässt sich mein Vater nicht völlig nur das Geld aus der Tasche ziehen . Ist er der Meinung, dass ein neuer Fernseher oder neue Boxen sich gut machen, dann fährt er zum nächsten Shop und kauft sich diese Sachen auch sofort, ohne wenn und aber. Da diese Aktionen aber eher ein- bis zweimal im Jahr vorkommen, ist dies natürlich auch kein Problem. Wofür spart meine Mutter ja sonst das Geld?
Nachdem wir die Doppelhaushälfte gekauft haben, in der wir nun seit ein paar Jahren leben, sind meine Eltern erst Recht zufrieden, dass sie ein Haushaltskonto besitzen. Die Summe, die monatlich vom Konto abgezogen wird, würde auf einem Bankkonto ständig die Zahlen ins Minus treiben, sodass sie mit dem Haushaltskonto ständig in den grünen Zahlen bleiben. Darüber hinaus ist es auch bequemer für die Stadt, wenn sie einen Betrag von einem Konto abbuchen kann und nicht die Hälfte von jeweils einem Konto abbuchen muss. Ich glaube auch, dass die Stadt dies nicht mache würde, sondern darauf warten würde, dass sich die Ehepartner einigen. Gestritten wurde sich aber noch nie, da meine Eltern einsehen, dass jeweils von jedem ein Teil des Geldes gehört, schließlich haben sie auch geheiratet, um ihr Leben zu teilen und nicht getrennte Wege zu führen.
Ein anderes Beispiel besitze ich trotzdem in meiner Familie. Mein Bruder und seine Freundin leben nun auch schon seit mehreren Jahren zusammen. Meine Mutter schlug ihnen mal vor, ein Haushaltskonto zu eröffnen, was sie auch taten. Doch dies führte ständig zu Problemen. Mein Bruder und seine Freundin haben sich ständig gestritten, wem nun welcher Anteil gehört und sollte mal an das Geld des jeweils Anderen gegangen worden sein, gab es nur Streitigkeiten. Dies liegt aber eher daran, dass die Beiden noch zwei verschiedene Lebensansichten haben. Mein Bruder würde sein Geld für den BVB aus dem Fenster schmeißen, während seine Freundin lieber Kosmetiksachen und Schuhe kaufen würde. Meine Mutter ist dabei der Auffassung, dass sich dies ändern wird, sobald die Beiden Kinder haben. Bis dahin, wollten die Beiden aber Streitigkeiten bzgl. des Geldes aus dem Weg gehen und haben ihre einzelnen Bankkonten.
Wie ich es in meiner Zukunft machen werde, bin ich mir noch nicht im klaren. Bis ich nicht verheiratet bin, werde ich mit Sicherheit auch kein Haushaltskonto anlegen, weil mir das trotzdem eine Nummer zu unsicher ist. Sollten Kinder im Haushalt vorhanden sein und wir müssen diese beide ernähren, pflegen und erziehen, so denke ich, ergibt eine Haushaltskasse schon einen Sinn, vor allem, wenn man seine eigenen Wünsche großteils schon erfüllt hat und mehr oder weniger "für" die Kinder lebt. Doch diese Ansicht ist von Mensch zu Mensch anders und ich respektiere alle möglichen Ansichten, sobald sie einen sinnvollen Grund haben.
Wir hatten von Anfang an getrennte Konten und haben es auch nach einigen Ehejahren noch nicht für nötig befunden, daran etwas zu ändern. Natürlich wäre ein gemeinsames Konto sicher kostengünstiger aber alles in allem bin ich sehr zufrieden mit unserer Lösung. In unserem Falle ist es übrigens so, dass generell jeder theoretisch Einblick in die Kontoauszüge des anderen nehmen kann, für nötig hält das aber eigentlich niemand. Ich verheimliche meinem Partner also nichts und sehe sein eigenes Konto auch nicht als "Vertrauensbruch" mir gegenüber an. Außerdem ist er in Geldangelegenheiten oft wesentlich chaotischer als ich, insofern bin ich eigentlich sehr froh, mich nicht mit einem gemeinsamen Konto herumplagen zu müssen.
Mein Mann und ich sind seit 18 Jahren zusammen und haben getrennte Konten. Dinge wie Miete teilen wir uns, bei Dingen wie einkaufen übernimmt immer der, bei dem das Geld gerade lockerer sitzt. Oft ist es so, dass wir gemeinsam etwas unternehmen und einer von uns zahlt dann. Das wird aber nicht gegeneinander aufgerechnet, so nach dem Motto "Jetzt bist Du dran".
Ich hätte bei gemeinsamen Konten immer das Gefühl, ich müsste bei Geld um Erlaubnis fragen. ich verdiene mein eigenes Geld und entscheide auch gern selbst, wofür ich es ausgebe. Auch wenn es im Endeffekt dann für uns beide ist. Mein Mann hat mir auch schon mit Geld ausgeholfen, wenn es mal notwendig ist, aber das mag ich nicht so gerne, denn dann habe ich immer das Gefühl, in der Verpflichtung zu sein.
Getrennte Konten bewahren uns auch nach so vielen Jahren noch ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und Selbstbestimmung in Bezug auf Geld. Und wie heißt es doch so schön? Bei Geld hört die Freundschaft auf. Und das Schicksal soll man ja nicht herausfordern.
Für mich käme es niemals in Frage, ein gemeinsames Konto mit meinem Partner zu haben, auch wenn wir verheiratet wären. Das würde ich einfach nicht wollen und ich würde mir dann auch immer ein wenig gefangen und auch kontrolliert vorkommen. Immerhin müsste ich meinem Partner ja immer Bescheid geben, wenn ich mir etwas Größeres kaufen wollen würde, da es sich ja dabei auch um sein Geld handeln würden, wenn wir ein gemeinsames Konto hätten. Das würde ich aber einfach nicht wollen, da ich selbst entscheiden will, was ich mit meinem Geld mache.
Für mich stand von Anfang an fest, dass ich später einmal selbst arbeiten gehen möchte, damit ich mir alles kaufen kann, was ich möchte. Und ich will eben nicht, dass mein Partner mit rein redet oder mich von irgendwelchen Käufen abhalten möchte. Und das kann er eben nicht, wenn ich ein eigenes Konto und mein eigenes Geld habe. Davon kann ich machen, was ich will und solche Kosten wie Miete oder Strom lassen sich ja auch gut aufteilen. Auch die Kosten für Möbel und Urlaub kann man ganz gut teilen, so dass es da keinen Streit geben sollte.
Wenn man ein gemeinsames Konto hat, muss man den Partner immer fragen, wenn man sich spontan etwas kaufen möchte, da es ja auch sein Geld ist. Das fände ich richtig nervig. Zudem würde ich mich wohl auch aufregen, wenn mein Freund Geld für scheinbar unnötige Dinge ausgeben würde. Wenn wir aber beide ein getrenntes Konto hätten, dann wäre es mir auch ziemlich egal, was er von seinem Geld machen würde.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-55773-20.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3138mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Kosmetik in München 1223mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Sumapede · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Kosmetik in München
- Lohnen sich Asien Fonds? 4209mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5655mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen