Streit in der Partnerschaft - Wieviel ist normal?

Du schreibst, dass ihr häufig streitet, allerdings ohne zu schreiben, wie oft ihr denn nun wirklich streitet. Dann fragst du, ob andere häufiger oder seltener streiten. Bevor solche Vergleiche angestellt werden können, solltest du vielleicht schreiben, was du als häufig bezeichnest. Streitet ihr euch (fast) jeden Tag, jede Woche, jeden Monat oder seltener? Interessant wären auch die Gründe, aus denen ihr streitet. Streitet ihr euch um elementare Dinge oder um irgendwelche Belanglosigkeiten, die immer wieder ausufern?

Streit gehört zu einer Beziehung dazu. Ich finde es sogar wichtig, dass man sich auch mal richtig streiten kann. Das ist besser, als wenn der Ärger immer herunter geschluckt wird und es dann irgendwann mal so extrem kracht, dass die Beziehung dann vor dem Aus steht. Wenn man streitet, sollte man nie vergessen, mit wem man streitet. Auch wenn man in dem Moment wirklich sehr sauer aufeinander ist, sollte man weiterhin respektvoll mit dem Partner umgehen und nicht auf ein unterirdisches Niveau abrutschen. Ein Streit kann die Fronten klären und ist daher an sich erst einmal nichts, vor dem man riesige Angst haben müsste oder an dem man die Qualität einer Beziehung messen kann.

Problematisch wird es erst dann, wenn der Streit zum Dauerzustand wird oder wenn es um grundsätzliche Dinge geht, die letztendlich doch nicht geklärt werden können. Gerade wenn die beiden Partner nicht richtig zuhören, sich gegenseitig nur Vorwürfe machen und letztendlich nur ihre Sichtweise durchboxen wollen, sollte man sich fragen, ob das alles noch zu etwas führt. Wenn Streitigkeiten dieser Art an der Tagesordnung sind, kann ich verstehen, dass man die Beziehung dann grundsätzlich in Frage stellt. Wenn man immer nur vor Mauern rennt, bringt ein Streit letztendlich auch nichts mehr und selbst die Zeiten, in denen es gerade keinen Streit gibt, sind dann von dieser miesen Atmosphäre beeinflusst.

Wenn ich mich mit einem Partner wirklich gut streiten kann und wir danach beide mit neuen, positiven Energien und echten Ergebnissen aus dem Streit gehen, würde ich eine Beziehung nicht in Frage stellen. Die Häufigkeit, mit der man streitet, spielt zwar auch eine Rolle, aber ich finde die Qualität des Streits viel wichtiger als die Quantität. Wenn man beinahe jeden Tag streitet, ist das natürlich etwas anderes. Im Grunde genommen finde ich es aber nicht dramatisch, wenn es alle paar Wochen mal kracht und danach alles besser wird als es vorher war. Streitereien wären dann ein Trennungsgrund für mich, wenn die Streitereien zu nichts führen, wenn er zermürbt, wenn immer wieder alles festgefahren ist oder wenn der Streit an sich immer wieder respektlos verläuft. Auch wenn es sich um ganz grundsätzliche Dinge handelt, sollte man die Beziehung in vielen Fällen in Frage stellen. Wenn man sich zum Beispiel darüber streitet, ob man Kinder will oder nicht, wird man nie zu einem Ergebnis kommen, das beide befriedigt, wenn beide eine unterschiedliche Meinung vertreten. Bei solchen Fragen und vielen weiteren grundsätzlichen Fragestellungen bringt ein Streit nichts, sondern läutet nur schrittweise das unausweichliche Ende der Beziehung ein.

Generell kann man da natürlich nicht sagen, wie viel denn nun normal ist. Das liegt immer am subjektivem Empfinden und verallgemeinern kann man das nicht. Ihr müsst selber wissen, ob ihr mit dem Streit noch zurecht kommt oder eben nicht. So lange man nicht die komplette Zeit damit verbringt sich zu streiten und auch noch viele schöne Momente hat, ist doch alles in Ordnung. Sich wegen einem großen Streits trennen, käme für mich auch nicht in Frage.

Mein Ex Freund und ich haben uns sehr häufig gestritten, eigentlich jeden Tag. Das wäre gar nicht so schlimm für mich gewesen, aber ich bin wirklich ein Mensch, der nach dem Streit auch reden muss und die Sache bereinigen muss, damit man wirklich gut weiter machen kann. Mein Ex Freund war aber eher von der Sorte, dass er dann stundenlang nicht mit mir geredet hat ( auch wegen Kleinigkeiten ) und da hatte ich keine Lust drauf. Zudem war er sehr eifersüchtig und hat jeden Kontakt von mir mit Männern dazu genutzt, um mir eine Szene zu machen. Das war richtig schrecklich und ich habe dann auch Schluss gemacht, weil ich seine Eifersucht und diese ganzen Sachen nicht mehr ertragen konnte.

Für mich ist es immer wichtig, dass eine Beziehung größtenteils harmonisch abläuft. Ich weiß, wie ich meinen Partner provozieren kann und manchmal mache ich das auch gewillt, damit wir uns ein bisschen streiten und dann auch umso schöner wieder versöhnen. Dabei ist aber nie etwas schlimmes und er kommt damit klar und ich auch. Wenn es aber Überhand nimmt und man wirklich nicht mehr ruhig über die Beziehung nachdenken kann, ohne dass einen nur noch Streiterei in den Kopf kommt, dann wäre es für mich zu viel und ich würde in Erwägung ziehen, dass man die Beziehung beendet.

So, wie Du es in Deinem Eröffnungspost geschildert hast, kommt es mir sehr bekannt vor. Mein Freund ist auch jemand, der leicht reizbar und schnell aggressiv wird, besonders schlimm wird es, wenn er was getrunken hat. Da steigert er sich dann immer sehr in bestimmte Themen rein, die ihn ärgern und das kann dann gefährlich werden. Er wird dann auch lauter und ein falsches Wort genügt und wir haben Streit, oftmals wegen einer eigentlich ganz banalen Sache.

Nun, was die Häufigkeit angeht, kann man keine genaue Zahl nennen, denke ich. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, wenn man mal ein bis zweimal pro Woche einen kleinen Streit oder eine Meinungsverschiedenheit hat, ist das noch im Rahmen. Wenn immer alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre, wäre es ja auch langweilig. Und wenn zwei Menschen zusammenleben, gibt es hin und wieder auch mal Differenzen. Und jeder sollte ja auch die Möglichkeit bekommen, seinen Standpunkt darzulegen, allerdings in einem vernünftigen Ton und ohne Beleidigungen!

Ist es aber so, dass man sich schon fast jeden Tag streitet und das dann auch noch heftiger, so würde ich schon Zweifel an der Beziehung haben. Es zermürbt einen ja auch, wenn man sich andauernd streitet. Mein Freund und ich hatten auch schon solche Tiefphasen, wo wir uns öfter als normal gestritten haben, aber ich denke, auch das kommt in einer Partnerschaft mal vor. Man muss halt immer selber abwägen, wie viel man bereit ist, zu akzeptieren.

Damit wir Dir sagen können, ob Ihr unserer Meinung nach zu häufig streitet, müssten wir wirklich genauere Informationen darüber haben, wie häufig Ihr denn nun genau streitet. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es da wohl keine genauen Anhaltspunkte für die Qualität einer Beziehung geben muss, weil ich der Meinung bin, dass es Paare geben kann, für die Streitereien, auch häufigere, durchaus zu einer normalen und gut funktionierenden Beziehung dazugehören. Dazu gehören doch vor allem diese als „temperamentvoll“ bezeichneten Nationalitäten – ich kenne jedenfalls einige italienische Paare, bei denen regelmäßig lautstark die Fetzen fliegen, die sich aber lieben, respektieren und glücklich miteinander sind.

Für mich persönlich wären ständige Streitereien allerdings nicht wirklich etwas, das ich als die Grundlage für eine harmonische und glückliche Beziehung ansehen würde, denn die meisten Streitigkeiten finde ich vor allem sinnlos und unproduktiv. Außerdem sehe ich immer wieder eine Gefahr darin, im Eifer des Gefechts zu weit zu gehen, versehentlich eine Aussage zu machen, die den anderen hart trifft und so tief verletzt, dass man das nicht wiedergutmachen kann. Das wäre natürlich schlimm, und ich selbst will mich diesem Risiko nicht aussetzen, weshalb ich also grundsätzlich versuche, einen Streit nicht unbedingt aufkommen zu lassen, sondern sachlich an die Problemstellungen heranzugehen und sie beizulegen.

Allerdings gelingt mir das nun auch nicht immer und ich bin manchmal auch wirklich ätzend. Wenn ich ohnehin schon schlechte Laune habe, weil mir alles schiefgeht, und mich dann mein Partner auf irgendetwas anspricht, das mich ohnehin nervt, kann ich auch mal ungerecht werden und überzogen reagieren. Das ärgert mich vor allem später, wenn ich wieder runtergekommen bin, total und ich hab mich da auch manchmal wirklich selbst nicht im Griff. Zum Glück kommt das aber eher selten vor und ich versuche, daran zu arbeiten, das Problem auch noch in den Griff zu bekommen, denn diesen Charakterzug mag ich an mir wirklich so gar nicht.

Wenn es bei uns nun häufiger so zugehen würde, könnte ich es absolut nachvollziehen, wenn meinen Partner das so sehr stören würde, dass er eine Trennung in Erwägung zieht. Umgekehrt könnte ich mir auch vorstellen, wenn ich ständig so aufbrausend wäre, dass ich meinerseits die Konsequenzen daraus ziehe und mich trenne, auch, damit er diesen Stimmungen nicht ständig ausgesetzt sein muss.

Ich bin eben der Meinung, dass man damit auch jemanden wirklich prägen kann, nämlich negativ, und dass ein ständiges Streitverhalten zwischen zwei Partnern auch wirklich viel kaputt machen kann. So gehöre ich übrigens auch überhaupt nicht zu den Menschen, die den üblichen Versöhnungssex so sehr zu schätzen wissen, denn wenn ich mich gestritten habe, habe ich hinterher alles andere im Kopf als Sex, ehrlich gesagt. Ich will das Problem dann klären und wieder auf meinen Partner zugehen können, aber nicht im Bett, sondern auf geistig-emotionaler Ebene erstmal. Und je nachdem, wer nun den Streit begonnen hat, will ich vielleicht auch selbst erklärt bekommen, wie es dazu kam und was genau das Problem war. Mich das ständig zu fragen, würde mich aber eher in die Position bringen, die Frage zu stellen, ob wir überhaupt zusammen sein sollten, wenn wir so oft aufeinander losgehen müssen.

Ich muss sagen, dass es sich bei uns deutlich verbessert hat. Unsere Lebensumstände haben sich in den letzten Jahren verändert und seitdem streiten wir nur noch selten. Das tut natürlich gut und ich bin sehr froh darüber. Oft sieht man auch schon, wie der andere gerade gelaunt ist und sagt dann lieber eher weniger und lässt ihn erstmal in Ruhe.

Ich bin dann auch so, dass ich sage, wenn ich schlechte Laune habe und mein Partner mich dann meistens schon in Ruhe lässt. So kann man dann schon einen Streit vermeiden. Mittlerweile denke ich auch, dass wir nicht mehr als andere Paare streiten. Ich sage mal, dass wir früher mindestens einmal die Woche gestritten haben und das fand ich schon viel. Dem ist nun aber zum Glück nicht mehr so. Es ist auch ohne viel entspannter.

Ein paar mehr Details zu Euren Streitigkeiten wären wirklich besser, aber es scheint sich ja nun gebessert zu haben, da Ihr in ein Haus gezogen seid. Mir stellt sich ein wenig die Frage, ob die Streitigkeiten sich dadurch gebessert haben und Ihr nun besser miteinander klarkommt. Vielleicht kannst Du, Nelchen, es ja noch einmal genauer ausführen, um aufzuzeigen, wie bei Euch Streitereien aussehen, worum es sich handelt und inwiefern Dein Freund aggressiv ist.

Ich muss sagen, dass ich mich durchaus auch mal mit meinem Partner streite. Eine richtige Angabe, wie oft dies der Fall ist, kann ich nicht nennen. Wir sind doch beide harmoniebedürftig, so dass wir uns sehr schnell einigen oder eben den Standpunkt des anderen akzeptieren und so hinnehmen können. Klar ist aber bei uns auch, dass ich manchmal sehr zickig bin und wenn es nicht nach meinem Kopf geht, kann ich sehr unfreundlich und meckrig sein. Mir tut das im nächsten Moment auch wieder leid, so dass ich es nun nicht als "ernsthaften Streit" bezeichnen würde. Immerhin hat sich mein Freund in den vergangenen Jahren davon nicht abschrecken lassen.

Ich denke, so lang man sich gegenseitig akzeptiert und respektiert, sich liebt, und Streitereien eher als sachlich ansieht und nicht persönlich nimmt, ist es doch in Ordnung. Ständige Streitereien benötige ich auch nicht und ich gebe dann ehrlich gesagt lieber nach, als mich weiter damit auseinanderzusetzen. Denn dafür ist die Liebe doch zu groß, um unbedingt meinen Kopf durchsetzen zu wollen und zu müssen.

Wie oft streitet ihr mit eurem Partner? Und wann wäre es für euch ein Trennungsgrund? Wieviel Streit ist in einer Beziehung noch normal

Ich denke auch, dass es keinen wirklichen Maßstab gibt, wie viel Streitereien normal sind und ab wann es einen Trennungsgrund gäbe. Ich denke dass das durchaus auch damit zusammen hängt, wie und über was man streitet. Auch bin ich der Meinung, dass viel Streit nicht unbedingt heißen muss, dass die Beziehung schlecht ist; genauso wie wenig Streit nicht heißen muss, dass man eine perfekte Beziehung führt.

Mein Freund und ich streiten eigentlich gar nicht; meistens sind es nur Rumzickereien die aus Missverständnissen entstanden sind oder weil einer von uns schlechte Laune hat. Dann wird etwas rumgepampt, vielleicht auch ein paar Stündchen geschwiegen (beziehungsweise man lässt den anderen eben erst mal in Ruhe) und dann ist meist auch alles wieder gut. In wenigen Fällen besteht dann noch Bedarf, dass man kurz drüber redet, aber meistens "streiten" wir uns wegen so blödsinnigen Kleinigkeiten, dass es uns beiden auch peinlich ist, deswegen überhaupt aneinander geraten zu sein.

Ich denke schwierig wird es, wenn der Streit wirklich Überhand nimmt und man sich wegen Dingen streitet, die in der Beziehung nicht passen, die man aber auch nicht wirklich ändern kann oder vielleicht will. Zum Beispiel bestimmte Eigenschaften oder Eigenarten des Partners, bestimmte Hobbies oder so; eben Dinge wo man wahrscheinlich niemals einen gemeinsamen Nenner finden wird und immer wieder Grundlage für einen Streit bieten.

Ich finde es überhaupt nicht normal, wenn man sich in einer Beziehung ständig streitet. Eine Partnerschaft gehe ich doch mit dem Menschen ein, mit dem mich etwas verbindet und der mir besonders nahe steht. Warum sollte ich mich dann ausgerechnet mit dieser Person öfters in die Haare kriegen? Wenn mich etwas stört, kann ich das auch in einem vernünftigen und ruhigen Ton sagen. Probleme lösen sich nicht, wenn man sich gegenseitig anzickt. Und Kompromisse finden sich auch leichter und schneller, wenn man nicht aufeinander losgeht und den anderen mit seiner Stimme überdecken will. Ich finde es außerdem respektlos, wenn man den anderen nicht ausreden lässt. Auch wenn man gerade auf 180 ist. Ganz schlimm finde ich es, wenn es schon so weit ist, dass man sich in der Öffentlichkeit gegenseitig bloß stellt.

Bei einigen Paaren hört sich das an als würden die sich hassen. Und das ist genau der Punkt, an dem zumindest einer der Beiden über eine Trennung nachdenkt. Meiner Meinung nach muss da bei dem erwähnten Paar nichts anderes vorgefallen sein. Es reicht doch schon, wenn es ständig Stress gibt. Ich hätte auch keine Lust eine Beziehung fortzuführen, wenn ich weiß, dass es die nächsten Jahre immer wieder Streit geben wird. Dieser Stress ist nicht nur für das Zusammenleben schlecht sondern auch für einen selber. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand wohl fühlt, wenn der Haussegen ständig schief hängt. Klar, dass man sich dann auch mal vorstellt wie es mit einem anderen Partner, mit dem man besser harmoniert und wo es kaum oder gar keine Konflikte gibt, wäre.

Ich finde es seltsam, wenn ich hier lese, dass eine Beziehung ohne Stress doch langweilig wäre. Da frage ich ernsthaft was man sich unter einer Beziehung vorstellt. Natürlich sollte die Bindung so gefestigt sein, dass sie auch mal einen richtigen Streit oder eine Krise stand halten kann, dennoch sollte es meiner Meinung nach nur sehr selten so weit kommen. Ich bekomme bei einigen Sachen auch schon mal einen dicken Hals und spreche meinen Partner mit genervter Stimme an. Es gibt auch Tage da bin ich schlecht drauf und komme völlig gereizt Heim. Mein Partner sieht mir das aber sofort an und weiß wie er mit mir umgehen muss und mich wieder aufpäppeln kann. Ähnlich sieht es aus, wenn ich wirklich mal herummeckere. Der ganze Ärger ist nach wenigen Minuten verflogen. Was soll ich mich ewig aufregen und schmollen?

Es lohnt einfach nicht sich über alles und jeden zu ärgern. Vor allem sollte man aufpassen, dass man seinen Stress und die Unzufriedenheit nicht an anderen ablässt. Das bekomme ich leider auch bei einigen Leuten mit. Da eskalieren Winzigkeiten nur, weil der einen Partner ewig etwas mit sich herumschleppt und dann wegen einer Kleinigkeit seinen ganzen Frust an seinem Partner ablässt. Ich würde auch nicht ständig den Sündenbock spielen wollen. Zumal es mir doch wichtig sein sollte, den Partner nicht zu verletzen. Ein Streit, vor allem wenn es um nichts geht, geht für mich aber schon in die Richtung. Ich hatte mal Nachbarn, die im Streit die Türen geknallt haben - so etwas finde ich richtig armselig. Als wenn das etwas bringen würde. Fallen im Streit auch noch wirklich böse Worte, auch wenn derjenigen später behauptet, dass es ihm leidtun, muss jeder für sich entscheiden ob er an so einer Beziehung festhalten möchte oder nicht. Für mich wäre das auf die Dauer nichts.

Es kommt immer darauf an, worüber man sich streitet. Wenn es recht banale Dinge sind wie Klodeckel nicht zumachen oder Zahnpasta am Waschbecken verschmieren, ist der Streit sehr schnell vergessen und man nach kurzer Zeit wieder vernünftig miteinander reden.

Wenn es aber tiefergehende Probleme sind, wie z.B. Flirten mit anderen Partnern oder aber zu viel Alkohol trinken, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass dies ein Trennungsgrund sein könnte. Groß ändern kann man einen Menschen nicht - man kann sich ohne nur ein wenig anpassen und versuchen auf ihn näher einzugehen.

Ich muss sagen, dass ich mit meiner Frau auch recht häufig streite. Einmal die Woche fliegen so richtig die Fetzen und jeder geht am Ende in seinen Bereich. Nach ein paar Stunden ist aber alles wieder vergessen und wir können wieder vernünftig miteinander reden.- Vor allem aber das miteinander reden ist sehr wichtig und wenn die Kommunikation zwischen beiden Partnern nicht mehr stimmt, muss man über eine Trennung nachdenken. Es hilft ja nichts, wenn man sich am Ende noch an den Hals geht und am Partner seine Aggressionen loswerden will.

Mit meinem jetzigen Freund bin ich nun über drei Monate zusammen und wir haben uns noch nie gestritten. Immerhin wüsste ich auch gar nicht, worüber wir uns denn überhaupt streiten sollten und da wir uns allgemein sehr gut verstehen und auch so gut wie immer einer Meinung sind, kommt es auch nie dazu. Auch wenn wir unterschiedliche Meinungen zu etwas haben, dann finden wir eigentlich immer einen Kompromiss. Das finde ich gut und ich finde es unnötig, zu streiten, wenn man doch ganz normal miteinander reden und gemeinsam eine Lösung finden kann.

Mit meinem damaligen Partner habe ich mich jedoch wirklich ständig gestritten. Mindestens einmal die Woche kam es zum Streit und das finde ich eindeutig zu viel. Immerhin war es so, dass mein Partner absolut stur war und immer seine eigene Meinung durchsetzen musste. Von Kompromissen hielt er nichts und wenn ich nicht sofort nachgegeben hatte, kam es zwangsläufig zum Streit, der sich dann nicht verhindern ließ. Er ließ dann auch nie mit sich reden und von daher war es natürlich sehr schlimm.

Ich finde es nun nicht schlimm, wenn man sich hin und wieder in einer Beziehung streitet. Immerhin ist das völlig normal und es gehört auch zu einer Beziehung dazu, sich hin und wieder zu streiten. Allerdings finde ich es ganz schlimm, wenn man sich mehrmals monatlich streitet. Immerhin empfinde ich so einen Konflikt auch immer als sehr belastend und es würde mich fertig machen, so oft zu streiten. Ich denke, dass es auch der Beziehung schadet, wenn unterschiedliche Meinungen auch ständig zu Streit führen und ich würde mir ernsthaft Gedanken darüber machen, wenn ich nicht mit meinem Partner einfach so eine Diskussion führen könnte, die nicht gleich im Streit enden würde.