Peilsender für Kinder
Nachdem was alles so passiert und der Staat dem nur tatenlos zusieht, habe ich immer mehr Angst, dass sich das Problem mit der Kindesentführung und Kindermissbrauch immer weiter verschlimmert.
Deswegen haben mein Mann und ich uns überlegt, dass wir unseren Sohn später nicht nur reichlich zu diesem Thema, aufklärt (nicht mit Fremden mit gehen etc.) sondern ihm auch ein Handy kaufen und einen Peilsender. Das Handy einfach, damit er sich melden kann, wenn er mal den Bus verpasst und nicht mehr nach Hause kommt und den Peilsender, damit wir ihn finden, wenn er wirklich mal nicht erreichbar sind.
Das Problem ist, dass wir hier auch dem Lande leben und wenn wir weiter beruflich so arbeiten müssen, dann wird es bereits in der Grundschule einen langen Weg zur Schulde haben und den auch selbst zurück legen müssen. Da es besonders im Winter, morgens noch dunkel ist, würde ich mich so etwas beruhigter fühlen. Ich meine sein 6 oder 7 jähriges Kind im dunklen, alleine gehen lassen zu müssen, bereitet mir jetzt schon Magenschmerzen.
Was haltet ihr davon, wie „sichert“ ihr eure Kinder, wenn sie noch so jung sind? Was macht ihr, wenn sie alleine zur Schule müssen und es auch keine andere Möglichkeit gibt, damit es nicht alleine gehen muss? Was haltet ihr von einem Peilsender für den Notfall, das es anderweitig nicht zu erreichen ist?
Hallo!
Ich habe meine Kinder in dieser Hinsicht nicht "gesichert". Aber vor 20 Jahren war es meines Erachtens auch noch nicht ganz so schlimm, wie heutzutage und damals gab es auch noch keine Handys mit Peilsender.
Handys mit Peilsender sind aber auch meines Erachtens nicht so effektiv. Denn die Handys kann ein mutmaßlicher Entführer leicht vernichten. Denn schon das Klingeln könnte ihn verraten. Ich habe neulich etwas von kleinen Peilsendern gehört, die man in den Anoraksaum nähen kann oder aber in die Jackentasche. Diese sind so klein, dass sie nicht auffallen und ein möglicher Täter würde nicht drauf kommen.
Handys halte ich bei kleineren Kindern nicht für nötig. Denn die Kinder sollten auch so Pünktlichkeit lernen. Früher gab es die Dinger auch nciht und die Kinder haben ihren Schulbus auch nicht verpasst und die Eltern haben sich auch meines Erachtens mehr darum gekümmert, dass die Kinder Pünktlichkeit lernen und sie einhalten.
Hallo,
für jüngere Kinder halte ich eine solche Maßnahme für Durchaus sinnvoll. Allerdings sollte eine freie und selbsständige entwicklung des Kindes dadurch nicht behindert werde. Will heißen, dass die Eltern einen solchen Peilsender nicht zur Überwachung des Kindes einsetzen. Schließlich lassen sich solche Geräte ja nicht nur im Notfall orten, ich kenne das so, dass man über eine Internetseite jederzeit die Position des Senders einsehen kann. Ab einem gewissen alter sollte man diese Praxis nicht mehr anwenden. Ich persönlich würde ab 13 aber spätestens ab 14 Jahren nicht mehr auf einen Peilsender zurückgreifen.
Ein Handy halte ich für beschränkt sinnvoll. Wenn wirklich nur dafür vorgesehen ist, mit den Eltern zu telefonieren und sie zu informieren wo man gerade ist, ist ein Handy okay. Schließlich kann es immer passieren, dass ein Bus ausfällt oder bei aller peinlichen Erziehung zur Pünktlichkeit auch mal der Bus verbummelt wird. So sind Kinder nunmal. Nur muss man auch irgendwie sicherstellen, dass das Handy wirklich nur dafür verwendet wird, und nicht mit anderen Kids ewig herumtelefoniert und gesimst wird. Dazu eignet sich natürlich am besten ein niedriges Prepaidguthaben und am besten ein altes Handy, das nicht viele tolle Funktionen hat und auf dem Schulhof halt entsprechend auch nicht "cool" ist.
Tatsächlich war von mir auch ein Peilsender, der wie Ihr schon geschrieben hab, z.b. in der Kleidung versteckt ist, gedacht und ich rede hier vom Grundschulalter. Es steht für mich außer Frage, dass ich mein Kind in diesem Alter durch die Gegend kutschieren werde, wenn ich kann, das wird aber in der Praxis, zumindest in den Morgenstunden in Richtung der Schule, nicht möglich sein.
Ich denke, dass man ab ca. 12 Jahren dann auch nicht mehr so ein hohes Risiko hat, wie mit einem 6 oder 7 jähriges Kind. Hier z.b. fahren die Busse auch nur stündlich und dann macht man sich schon Sorgen, wenn man ein Kind nicht erreicht, weil einen Bus später nehmen muss. Und bei einem 6 jährigen Schulanfänger geht das ganz schnell mal.
Natürlich gibt es immer einen riesen Medien Hype wenn einem Kind etwas zustößt und irgendwie ist es auch verständlich, dass sich der Bürger auf der Straße darüber mehr aufregt als wenn es einen Erwachsenen trifft - aber dadurch entsteht eben auch der Eindruck, dass "es" immer schlimmer wird, was aber objektiv überhaupt nicht der Fall ist. Natürlich versuchen dann auch Geschäftemacher auf den Panikmache Zug aufzuspringen und bieten den Peilsender fürs Kind und ähnliche Sachen an.
Vergiss mal das, was du aus den Medien so aufgeschnappt hast und überlegt dir mal wie realistisch eine Gefahr für dein Kind wirklich ist. In den meisten Fällen von Entführung, sexuellem Missbrauch und so weiter kommt der Täter aus dem direkten Umfeld des Kindes und ist dem Kind bekannt. Gibt es in deinem Umfeld denn Leute, die du für potentielle Täter hältst?
Ich persönlich halte auch überhaupt nicht davon einem Kind ein Handy "für den Notfall" zu kaufen. "Früher gab es die auch nicht" ist zwar ein blödes Argument, aber es trifft natürlich trotzdem zu und ich denke, dass Kinder, die ohne Handy groß geworden sind einige Sachen über Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gelernt haben, die sie mit Handy vielleicht nicht gelernt hätten. Wenn ein Kind zum Beispiel rumtrödelt und den letzten Bus verpasst kann es mit Handy einfach die Eltern anrufen, die es schon abholen werden. Aber was hat es dabei über Pünktlichkeit gelernt? Gar nichts. Es wird vielleicht sogar öfters trödeln, weil abgeholt werden und mit dem Auto bis vor die Haustür gefahren werden doch wesentlich angenehmer ist als den Bus zu nehmen.
Letztens bei einem runden Geburtstag in unserer Familie hat meine Tante etwas schönes vorgelesen. Da ging es darum, dass wir alle eigentlich gar nicht mehr leben dürften, da wir als Kinder nicht nach den neuesten Methoden erzogen wurden, vergiftetes Spielzeug hatten und u. a. eben auch kein Handy besaßen. Das traf voll zu. Und diesem Fall denke ich gerade wieder daran.
Das Kind mit einem Peilsender auszustatten, halte ich für ziemlichen Quatsch. Meinst du, dass du es dadurch in irgendeiner Weise schützen kannst? Der Peilsender kann nicht verhindern, dass ein Kind entführt oder ihm etwas angetan wird. Er hilft lediglich, das Kind schneller zu finden, aber dann kann es schon zu spät sein. Du kannst ja nicht den ganzen Tag den Peilsender beobachten. Viel eher kann so ein Peilsender dazu führen, dass das Kind sich in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlt, weil es weiß, dass du jederzeit herausfinden kannst, wo es gerade ist.
Heute finden nicht mehr Straftaten als früher statt, nur wurde früher nicht so ausführlich darüber berichtet. Durch die intensive Berichterstattung heute hat man subjektiv das Gefühl, es würden ständig Kinder entführt, aber das ist ja überhaupt nicht so. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas ausgerechnet deinem Kind passiert, ist sehr gering. Da ist die Wahrscheinlichkeit anderer Ereignisse, wie eines Verkehrsunfalls, viel größer. Und davor kann man auch niemanden wirklich schützen.
Natürlich ist es verständlich, dass man als Mutter oder Vater alles tun will, um sein Kind zu schützen. Aber ein allgemeines Lebensrisiko besteht immer. So hart es vielleicht klingt, aber wenn jemand zur falschen Zeit am falschen Ort ist, hat er einfach Pech. Das mit dem Handykauf kann ich noch nachvollziehen, wobei das wohl auch in erster Linie dafür dienen würde, dass du dir keine Sorgen machst, wenn dein Kind mal später kommt. Wirklich schützen wird es dein Kind nicht können.
Schon zum Thema Straftaten kann ich Cloudy und Estrella nur zustimmen. Es mag zwar mehr vorkommen. Tatsächlich gibt es aber Statistiken, die nachweisen, dass es nicht mehr Straftaten als vor hundert Jahren gibt und diese Straftaten heute auch noch schneller aufgeklärt werden. Durch die modernen Medien wissen heute aber viel mehr Menschen Bescheid, Nachrichten verbreiten sich weiter und schneller.
Von so einem Peilsender halte ich nicht viel. Denn ich zweifle sehr, dass dieser das Kind wirklich schützen kann. Es hilft lediglich ein Kind im Zweifelsfall schneller zu finden, was aber kein Schutz ist. Die dadurch erreichte Sicherheit ist sehr trügerisch und damit gefährlich.
Wesentlich effektiver ist es, dem Kind schon die Gefahren bewusst zu machen, aber ohne Paranoia zu verbreiten. Es zu einem selbstbewussten Menschen zu machen, der sich wehrt, wenn ihm etwas nicht gefällt. Für den Schulweg könnte man sehen, dass es diesen mit anderen, möglichst befreundeten Kinder, zurücklegt.
Man sollte auch immer mal überlegen, welches Gefühl man seinen Kindern erst vermittelt über solche Dinge wie Peilsender. Natürlich verstehe ich deine Anst und ich finde sie ebenfalls auch begründet, aber dennoch tust du dir und deinem Kind damit keinen Gefallen.
Ich hab mal einen sehr interessanten Artikel gelesen, indem getestet wurde wie Kinder sich verhalten, in Abhängigkeit zum Verhalten ihrer Eltern. Es wurden die Kinder befragt, die Eltern hatten, die ihnen beispeilsweise ein Handy auferlegt hatten mit so einer Ortung, damit sie immer wissen, wo sie sich aufhalten. Den Kindern wurde von ihren Eltern gesagt, das Handy sei sehrsehr wichtig und dürfe keinesfalls irgendwo liegen gelassen oder vergessen werden, weil Mama sich sonst Große Sorgen macht und so weiter.
Das Ergebnis war, dass diese Kinder unglaubliche Angst hatten im Alltag. Sie fühlten sich bedroht und verfolgt, hatten immer das Gefühl, etwas Schlimmes würde ihnen wiederfahren und deshalb müssen sie so beschützt werden. Diese Kinder überängstlicher Mütter waren selbst so überängstlich, dass sie im Fall eines Falles - auch das wurde getestet - vor Angst wie gelähmt waren und nicht imstande sich zu wehren, wegzulaufen oder sonst etwas.
Und im Endeffekt: Was nutzt es dir, dein Kind letztendlich schneller zu finden, falls ihm etwas passiert? Gerade Kidnapping und sexuelle Übergriffe passieren innerhalb weniger Minuten, zum Beispiel auf dem Schulweg und häufig ist schon eine halbe Stunde später alles zu spät.
Hallo!
Ich denke auch, dass ein Handy mit Peilsender nicht so viel bringen würde. Wenn das Kind entführt werden würde und das Täter das Handy irgendwo entsorgt, dann bringt es alles nichts mehr. Und ganz dumm wird so ein Verbrecher ja auch nicht sein.
Meine Mutter hat uns früher bis zur Bushaltestelle gebracht. Wir hatten auch einen weiten Schulweg, wo wir mit dem Bus fahren mussten. Damals war das Thema Kindesmissbrauch aber auch noch nicht so sehr präsent. Wir sind nacher immer mit anderen Kindern zusammen zur Haltestelle gegangen, als wir dann älter waren.
Ich denke auch, dass es das sicherste wäre, wenn du dein Kind selbst zur Schule bringen würdest. Vielleicht lässt sich das ja dann irgendwie mit deinen Arbeitszeiten vereinbaren. Oder du könntest mir einer oder mehreren anderen Müttern Fahrgemeinschaften bilden. Dann kommen die Kinder immer sicher in der Schule an und kommen auch sicher wieder nach Hause.
Ich würde meinem Kind ein Prepaid Handy kaufen, allerdings möglichst ohne viel Schnickschnack wie Kamera, etc., da das die Kinder nur dazu animiert, im Pausenhof Bildchen auszutauschen oder gar Inhalte aus dem Web herunterzuladen.
Das Handy als Notfallhandy finde ich schon praktisch, gerade wenn ein Kind mal den Bus verpasst hat und eine Stunde warten muss oder dergleichen, finde ich das gut. Ich hatte früher als Kind auch mal das Problem, dass mein Bus weg war und musste dann fast eine Stunde über einen Acker nach Hause laufen, ich wäre froh gewesen, hätte es dort zumindest eine Telefonzelle gegeben, da meine Eltern mich dann evtl. hätten abholen können.
Aber einen Peilsender finde ich übertrieben. Die beste Lösung ist, wenn das Kind zusammen mit anderen Kindern läuft, morgens ganz alleine zu laufen halte ich auch für gefährlich, allerdings eher aus Gründen der Unfallgefährdung im Straßenverkehr bzw. aus Angst, dass ein Kind herumtrödeln könnte, was in dem Alter ja nicht selten ist, bzw. kann ich mir auch vorstellen, dass ein Kind in dem Alter da Angst hat. Wichtig ist einfach, dem Kind einzutrichtern, nicht mit Fremden mitzugehen, egal, was diese versprechen.
Ansonsten schließe ich mich der Meinung vieler anderer Vorposter an: Sexueller Missbrauch geschieht meist im näheren sozialen Umfeld, das kann der Onkel sein oder beispielsweise der neue Lebensgefährte der Mutter oder sogar der eigene Vater, etc. Die Fremden, die ein Kind entführen, gibt es natürlich, aber statistisch gesehen ist das auch nicht wirklich häufiger als früher, nur gibt es jetzt einfach mehr Medienrummel.
Nehmen wir mal diesen Fall Maddie - so etwas ist sicherlich schon einmal in ähnlicher Form vorgekommen, aber damals wurde so etwas einfach nicht weltweit verbreitet, da die Möglichkeiten einfach nicht in der Form vorhanden waren.
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