Freundin will heiraten und ist so uneinsichtig
Meine beste Freundin heiratet im September, und ich freue mich natürlich sehr für sie. Die beiden hatten Startschwierigkeiten, und auch beim 1. Sex entstand gleich die gemeinsame Tochter.
Nun haben sie sich zusammen gerafft und planen die Hochzeit. Allerdings ist meine Freundin total neben der Spur. Sie will eine riesige Hochzeitstorte, ein Luxus-Kleid, tolle Schuhe, die edelsten Ringe, ebenso ein super Restaurant, einen Fotograf und halt alles was dazu gehört, wenn man über genug Geld verfügen kann.
Nun ist das Problem, daß die beiden kein Geld haben. Sie rechnet so, daß es sich wohl mit dem geschenkten Geld der Gäste deckt, aber das tut es bei ihren Wünschen aus Erfahrung nicht. Und ebenso müssen viele Sachen ja auch im Vorfeld gezahlt werden, und nicht erst wenn man die Geldumschläge hat.
Sie hat nun schon Streit mit ihrer Mutter, weil ihre Ma meint, sie solle es etwas dezenter angehen lassen und man könnte ja hier und da sparen.
Im Grunde ist es Sache meiner Freundin, aber ich möchte sie nicht in Schulden rein rennen lassen, weil sie da gerade erst rausgekommen ist. Einen Kleinkredit bekommen beide bei keiner Bank, aufgrund von negativen Schufa Einträgen.
Wie soll ich mich verhalten? Ich gönne ihr von ganzen Herzen den schönsten Tag ihres Lebens, aber möchte nicht, daß es ihr danach lange schlecht geht, weil kein Geld mehr da ist. Ich sagte ihr schon, daß ich ihr gern helfe, aber sie möchte alles alleine machen und lässt sich nicht helfen. Ihr zukünftiger Mann würde auch gern lieber eine kleinere Feier, einen Anzug von der Stange und das Kleid leihen, aber da ist meine Freundin so stur.
Yvonne, geht es denn nur ums Geld oder zweifelst du auch daran, dass der Mann für sie der Richtige ist? Ich hab zumindest rausgelesen, dass die beiden sich ja so wundervoll nicht verstehen sollen. Ich denke, jede Beziehung hat so ihre Probleme, aber wenn es schon am Anfang und in den ersten Wochen (wo man ja eigentlich auf Wolke 7 schweben sollte) total chaotisch abläuft, finde ich das sehr bedenklich.
Zum Thema Geld: Ich weiß ja nicht wie alt deine Freundin ist, denke aber, sie wird in der Lage sein, so weit denken zu können, wenn sie Lust darauf hätte. Manche Leute wollen die Realität einfach nicht sehen und stürzen sich in ihr Unglück. Als Außenstehender kannst du nichts tun, außer ihr es einmal, zweimal, vielleicht dreimal, zu sagen und wenn sie dann nicht reagiert und wenn sie eben nicht einsehen möchte, dass sie über ihrem Budget heiraten möchte, dann kannst du nichts tun. Dann wird es leider so laufen, dass sie sich für ihre Hochzeit verschulden wird und du musst dabei zusehen.
Manche Leute, und vor allem manche Frauen, wenn es um die eigene Hochzeit geht, sind so verbissen, dass man sich den Mund fusselig reden kann und sie denken trotzdem nur immer daran, dass sie wollen und wollen und wollen. Ich kenne solche Frauen leider selbst, die meinen, sie müssen wie eine Prinzessin heiraten, obwohl es finanziell einfach nicht geht.
Mein Tipp: Lass sie. Du kannst ihr nicht helfen.
Kannst du nicht mal versuchen deine Freundin vorsichtig darauf anzusprechen? Ich meine, dass ihre Mutter ja recht hat. Wenn nun mal kein Geld da ist, kann man keine so große Hochzeit planen und sich darauf zu verlassen, dass die Hochzeitsgäste genug Geld schenken, ist doch etwas leichtsinnig. Ich würde mich darauf nicht verlassen.
Vielleicht kannst du deiner Freundin ja klar machen, dass auch eine kleinere Hochzeit schön sein kann und sie viel enger und familiärer zugeht. Und das sie sonst eben mit dem Heiraten noch warten muss, bis sie sich das Geld zusammensparen konnten.
Wir könnten uns im Moment auch keine Hochzeit leisten, daher würde ich nun auch noch nicht heiraten wollen. Da muss man doch einfach so vernünftig sein und das einsehen. Aber vielleicht hat sich deine Freundin so sehr in diese Traumhochzeit hineingesteigert, dass sie alles andere nicht mehr interessiert.
Ich hätte nie Schulden für eine Hochzeitsfeier gemacht. Es gibt sicherlich auch preiswerte Möglichkeiten, den schönsten Tag des Lebens ganz besonders zu gestalten. Brautkleider kann man ganz wunderbar gebraucht kaufen und im Freundes- oder Verwandtenkreis findet sich sicher jemand, dessen Hobby Fotografie ist.
Ich kann nicht verstehen, wie manche jungen Leute heute ständig über ihre Verhältnisse leben. Die Hochzeit wird ja sicher auch von den Eltern der Braut und des Bräutigams mit finanziert. Ich würde erst einmal schauen, was an Budget zur Verfügung steht und dann planen! Und nicht umgekehrt!
Wenn ich recht verstehe, ist auch noch ein Baby unterwegs? Das wird dann direkt in einen Schuldenberg hineingeboren, na toll! Ich würde Deiner Freundin mal ins Gewissen reden, manchmal helfen ja klare Worte!
Ich denke, wenn du mit ihr über dieses Thema sprichst, wird sie dich so darstellen, als wenn du dich mit ihrer Mutter verbündet hast und ihr Vorschriften machen möchtest. So traurig es klingt.
Ich würde auch keinen Kredit aufnehmen für eine Hochzeit. Entweder man hat das Geld für eine große Hochzeit oder man hat es nicht und muss eben klein feiern. Außerdem kann klein feiern viel familärer und romantischer sein, als groß und überhoben. Gerade weil noch ein Kind mit im Spiel ist, würde ich nicht wirklich ins "Minus" gehen wollen, denn ein Kind kostet ein Haufen Geld, gerade für das "Starterset", das man alles benötigt um ein Kind zu ernähren und großzuziehen.
Ich würde versuchen mit ihr im ruhigen zu reden und auch über die Zukunft zu sprechen, von wegen Schulden usw. Wenn das nichts bringt, wird dir nichts anderes übrig bleiben als sie machen zu lassen. Vielleicht schafft es ihr "baldiger Mann" ihr dies auszureden ?!
Das ist natürlich eine wirklich blöde Situation und ich kann mich SybeX nur anschließen, dass es wie eine Verbündung mit der Mutter wirken würde, wenn Du jetzt in die gleiche Kerbe schlägst. Und wenn Andere richtig Kontra geben, dann will Deine Freundin das ja erst recht, so schätze ich sie nach Deiner Beschreibung ein.
Trotzdem: ich tendiere dazu mich Euch Beiden (Dir und ihrer Mutter) anzuschließen. Vielleicht kannst Du Ihr ja ein Buch zum Thema Hochzeitsplanung besorgen, dem sie entnehmen kann, dass sie Eure Hilfe doch besser annimmt, wenn sie in so großem Rahmen feiern möchte. Dann könnt Ihr auch schon mal lenkend eingreifen.
Ein anderer Punkt. Wie gut kennst Du Ihre Vorstellungen. Wenn es unbedingt ein toller Wagen sein muss, vielleicht kannst Du günstige Alternativen finden. Wenn es eine tolle Location sein muss, vielleicht kannst Du da etwas finden, wo man die Kosten durch eigene Mithilfe (beispielsweise bei Deko und Aufräumen) senken kann. Statt dem teuren Luxusbrautkleid aus dem Designerladen kann es vielleicht auch eine Nachbarin nähen. Ich habe mal gehört, dass es in Eurer Gegend etliche Frauen gibt, die sich damit ein Zubrot verdienen; eine Freundin hat so ein wirklich tolles Brautkleid für 400 Euro bekommen.
Viel mehr kannst Du aber wohl kaum versuchen, um zu verhindern, dass der rauschenden Hochzeitsfeier kein finanzieller Kater folgt.
Wenn man kein Geld kann man sich kein Auto kaufen, keine Haus kaufen und auch nicht heiraten. Ich finde es eine schreckliche Vorstellung eine Freundin zu haben, die so uneinsichtig ist und offenbar nicht aus ihren Fehlern gelernt hat. Sie hatte sich doch bereits verschuldet, wie kann sie da, entschuldige bitte, so dumm sein und das selbe wieder tun?
Mein Rat an dich: Stelle einen Kostenplan auf, gibt es überall im Netz zu finden. Gehe die Positionen durch und rechne hoch, was dabei raus kommt. Dann stelle die "Eventuell-Einnahmen" der Gäste dem gegenüber(kann man ja so in etwa schätzen, pro Gast so und so viel Euro) und lege es ihr vor. Hat sie denn überhaupt keinen Plan gemacht und die Kosten abgewogen? In welcher Welt lebt sie?
Ebenfalls denke ich, dass Sie sowieso noch warten sollten, denn so überragend gut zu klappen scheint es bei den beiden ja auch nicht. Ich verstehe, dass es schwer ist dies deiner Freundin beizubringen, aber du solltest da einmal ein klärendes Gespräch mit ihr führen und es ihr immer und immer wieder offen legen. Entweder Sie versteht dann oder nicht. Nur dann kannst du auch nichts machen und sie muss in das Loch fallen.
Wir hätten auch schon viel früher geheiratet, wenn wir das Geld gehabt hätten. Aber sich deshalb unverhältnismäßig einschränken müssen, oder gar Schulden machen, das kommt nicht in Frage. Also ich würde immer wieder versuchen, das Gespräch mit ihr zu suchen.
Mach ihr klar, dass du ihr das gönnst, aber sie sich damit total verschulden wird. Ich glaube auch, die Zeiten sind vorbei, wo man von den Gästen 200 Euro und mehr bekommt. Die meisten kaufen doch lieber ein Geschenk oder schenken kleinere Summen, weil sie selbst nicht mehr so viel haben.
Also mit dem geschenkten Geld, hätte ich nicht einmal ¼ der Hochzeitskosten decken können. Und unsere Hochzeit war schon sehr günstig. Also sie müssen sich das Geld vorab zusammen sparen und dürfen in gar keinem Fall damit rechnen, dass die Gäste genug Geld schenken werden.
Wenn du sagst, dass deine Freundin und ihr Verlobter schon solch gravierende Schufa Einträge haben, dass sie nicht mehr Kreditwürdig sind, dann hat sich ja in der Vergangenheit schon so unbedacht gehandelt. Kann ja auch jedem passieren, aber schade ich, dass sie trotz Kind noch nicht dazu gelernt hat.
Letzten Endes, wenn du bei ihr nichts erreichst, dann kannst du auch nicht mehr machen. Auch wenn es dir Leid tut. Aber manche Menschen lernen es nie, wie man mit Geld umgehen muss. Die werden dann halt ein Leben lang den Gerichtsvollzieher als Kaffeegast zu Besuch haben.
Hm naja, also dass sie das Kleid lieber kaufen und nicht leihen möchte, kann ich ehrlich gesagt sehr gut nachvollziehen. Lieber würde ich die Hochzeit um ein, zwei Jahre verschieben, als mein geliebtes Traumkleid nach der Trauung wieder abzugeben, an dem doch so wahnsinnig viele wertvolle und schöne Erinnerungen hängen.
Aber das ist schon wahr, dass man kein Geld ausgeben kann, was man nicht hat. Aber so sind viele Leute, gerade Menschen, die Schulden haben bzw. erst aus "der Schuldenfalle" wieder heraus sind. Meist ist sowas ja auch erst der Grund dafür, warum man in die roten Zahlen gerät. Und ich verstehe dich sehr gut, weil ich auch weiß, dass sich solche Leute nichts sagen lassen und es wahnsinnig schwierig ist, an die ranzukommen. Die vertragen ganz oft einafch die Wahrheit nicht. Klar, es ist ja auch viel schöner, Geld ausgeben zu können, als sparen zu müssen. Das ist eben so eine Art Illusion, die sich diese Menschen dann von ihrem eigenen Geld so machen.
Ich würde sagen, dass du dich mal mit ihrem Fast-Ehemann zusammensetzt, wenn er auch lieber eine kleine Hochzeit möchte. Vielleicht findet ihr zusammen irgendeine Lösung, wie ihr das doch noch irgendwie regelt. Vielleicht erstellt ihr zusammen mal sozusagen einen Finazplan über die zu erwartenden Einnahmen, das Budget der Familie und über Ausgaben im Rahmen des Möglichen. Diesen Plan könnt ihr ihr ja einfach mal versuchen, ganz unverbindlich zu geben. Das zeigt ihr, dass ihr euch zwar Gedanken gemacht habt, aber ihr auch wieder nicht ins Handwerk pfuscht, indem ihr alles selber plant. Dann fühlt sie sich vielleicht nicht so übergangen.
Von der Hochzeit ganz abraten, würde ich nicht. Ich meine, das ist nicht deine Angelegenheit, du kannst sie höchstens einfach mal fragen, ob sie sich sicher ist. Aber aus solchen Sachen muss man sich schon raushalten, gegen zwei Verliebte kommt man nicht an, die lassen sich nichts sagen. Am Ende ist man sonst selbst nur der Buhmann. Sie müssen selber sehen, ob es klappt.
Solche Leute, die kein Maß finden und ihre Ausgaben nicht an ihren Einnahmen orientieren können (oder meistens nicht wollen), sind natürlich ein Fall für sich. In den meisten Fällen kann man als Außenstehender nur daneben stehen und mit dem Kopf schütteln. Letztendlich kann man nur in den seltensten Fällen wirklich etwas in die richtige Richtung bewegen. Auch bei deiner Freundin wird es sehr schwer, hier noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Scheinbar hat sie ja ganz genaue Vorstellungen von ihrer Hochzeit und ist nicht bereit, davon abzurücken. Lösungen gibt es sicher einige, nur wahrscheinlich werden die deiner Freundin nicht zusagen.
Ich kann ja verstehen, dass manche Leute eben gerne ein großes Fest aus ihrer Heirat machen wollen und dieses Erlebnis, das man ja nicht oft im Leben hat, in der Regel eben nur einmal, auch angemessen zelebrieren möchte. Allerdings muss man eben auch realistisch bleiben und schauern, was man sich finanziell zumuten kann und was eben nicht. Wenn deine Freundin und ihr zukünftiger Mann kaum Geld zur Verfügung haben, müssen sie ihre Hochzeitsplanungen eben daran orientieren, und zwar an dem Geld, was sie definitiv in bar zur Verfügung haben. Die Überlegung, dass das Geld, das sie von anderen Leuten zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen, für die Ausrichtung der Feier an sich genutzt werden soll, finde ich absolut blöd. Solche wackeligen Finanzierungen gehen meistens schief und es wäre doch bescheuert, wenn dann irgendwelche Mahnungen ins Haus flattern, nur weil man die erforderlichen Ausgaben nicht direkt dann begleichen konnte, wann sie fällig wurden - in der Regel vor der Hochzeit.
Zum Glück bekommen die beiden keinen Kredit für ihre Hochzeit. Immerhin haben sie schon gezeigt, dass der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld nicht so ihre Sache ist (Stichwort: Schufa-Einträge) und es wäre wohl anzunehmen, dass sie mit einem neuen Kredit wieder in neue Probleme rutschen würden, vor allem wenn die beiden kein allzu hohes Einkommen haben.
Wenn die Hochzeit unbedingt größer und aufwändiger ausfallen muss, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als die Hochzeit zu verschieben und noch ein bisschen Geld bis dahin anzusparen. Da das wohl keine echte Option ist, müssen sie sich eben damit zufriedengeben, dass die Feier ein bisschen kleiner ausfallen wird und dass es eben nicht all das geben wird, was deine Freundin sich für ihre Hochzeit wünscht. Wenn der Freund deiner Freundin ohnehin keine große Feier braucht, kann er vielleicht versuchen, deine Freundin mit vernünftigen Argumenten dazu bringen, von ihren Vorstellungen ein bisschen abzuweichen.
Abgesehen davon ist es letztendlich doch "nur" eine Hochzeit. Natürlich ist dieser Tag auch wichtig, aber man sollte nicht sein ganzes Leben und seine ganzen Finanzen nur auf diesen einen Tag ausrichten, vor allem wenn man nicht viel Geld hat. Das ist die Sache dann doch nicht wert.
Du wirst als Freundin allerdings nicht viel machen können, außer deiner Freundin beizustehen. Wenn sie sich in ihre Idee verrannt hat und du nun versuchst, sie von einer vernünftigen Planung zu überzeugen, bist du schnell der Blöde, da sie dann vielleicht so argumentiert, dass du ihr die größere Ausrichtung der Hochzeit nicht gönnen willst.
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