Ein verhängnisvolles Versprechen

Beim Stöbern in der Bahnhofsbibliothek bin ich auf ein Mängelexemplar gestoßen, dass sofort meine Aufmerksamkeit erregt hat. Das Buch trägt den Namen "Ein verhängnisvolles Versprechen" und stammt aus der Feder von Harlan Corben. Ein Autor von dem ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gehört habe. Den ich mir inzwischen aber merken werde.

In seinem Roman geht es um Myron Bolitar. Myron gehörte einst zu den Profisportlern, doch eine ungünstige Verletzung ließ diesen Traum schnell zerplatzen. Auch beim FBI war er tätig und auch diese Karriere ließ er hinter sich. Nun führt er eine eigene Firma, die Spitzensportler vertritt und ihre Angelegenheit managt.

Myron Bolitar hat ein kleines Helfersyndrom und neigt dazu, seine Mitmenschen ständig beschützen zu wollen. So wird er hellhörig als er ein Kind seiner Lebensgefährtin und deren Freundin miteinander reden hört. Die Teenis unterhalten sich in seinem Keller über Jungs und darüber, dass sie es nicht gut finden, wenn diese sie in angetrunkenem Zustand nach Hause fahren.

Bolitar wir hellhörig und stürzt sich in den Keller. Er nimmt den Mädchen das Versprechen ab, dass er immer und zu jeder Zeit für sie da ist und sie immer nach Hause fahren kann. Er sagt ihnen, dass er sie überall hin fährt, solange sie nur nicht bei Betrunkenen ins Auto steigen. Und er verspricht ihnen auch, dass er das tut ohne ihren Eltern Bescheid zu geben.

Die beiden Mädchen willigen ein und bereits kurze Zeit später wird er an dieses Versprechen erinnert. Mitten in der Nacht, um kurz nach zwei, wird er von der besten Freundin der Tochter seiner Partnerin angerufen. Er soll sie zu einer Freundin fahren.

Was er auch macht, ohne Fragen zu stellen. Obwohl er erkennt dass das junge Mädchen verstört wirkt. Doch er hat es versprochen. Am nächsten Tag wird das Mädchen vermisst.

Stellenweise ist der Roman etwas schwer fällig, aber die Geschichte fesselt und man ist gezwungen weiterzulesen. Der Held, Myron Bolitar, ist sehr sympathisch und wirkt authentisch. Obwohl er stellenweise sehr schwer von Begriff zu sein scheint und teilweise wenig agil scheint, schließt man ihn doch ins Herz. Alles in allem eine runde Sache und ein lesenswerter Roman.

Kennt ihr weitere Romane von Corben, die ihr ebenfalls empfehlen könnt? Mögt ihr seinen Stil? geht es in allen Romanen um Bolitar oder handelt es sich bei seinen anderen Werken um unabhängige Romane?

Ich muss offen gestehen, dass ich mir unter dem Versprechen etwas Spannenderes vorgestellt hatte. Dieses Versprechen, was in dem Buch gegeben wird und auch so eine große Rolle spielt, hört sich für mich fast schon ein wenig langweilig an, zumindest für einen Thriller, wobei ich vermute, dass es sich bei dem Buch tatsächlich um einen Thriller handelt.

Der Titel klingt ja schon ganz spannend, aber ich bin nun doch etwas enttäuscht von diesem Versprechen. Aber vielleicht wird es im Laufe des Buches ja auch noch richtig spannend, wenn das Mädchen dann verschwunden ist.