Wenn Kolleginnen auch privat nerven

vom 10.02.2009, 18:28 Uhr

Also es betrifft mich nun nicht, aber ich soll hier mal fragen für eine andere Kollegin. Wir arbeiten in einem Zimmer seit 1995. Nun ist in den Jahren noch eine neue Kollegin hinzu gekommen wo Sabine auch Freundschaft entwickelt hat. Ist ja alles recht und schön.

Aber nun ist es so, dass die andere Kollegin die Sabine jeden Tag mindestens 2 Stunden anruft und sie zumüllt mit jammern und allem drum und dran. Sabine kann dann nicht abschalten und schläft nachts nicht mehr. Es geht ihr zu sehr nahe und sie hat eigentlich keine Nerven für diese Kollegin.

Gesagt hat sie es ihr mehr als zweimal schon. Im guten und im bösen. Aber dann ist immer nur eine Zeit lang gut und dann fängt sie wieder an sie zu terrorisieren. Sie ruft sie dauernd an im Geschäft und privat sowieso. Sabine mag es aber nicht mehr. Sie mag sie nicht ganz verlieren aber auch nicht jeden Tag so lange telefonieren. Bei den Gesprächen kommt sowieso nie was gescheites raus.

Die Gespräche drehen sich mehr oder weniger immerzu im Kreise. Dafür hat sie keine Kraft mehr. Eben hat mich Sabine angerufen und gesagt: Andrea hat schon wieder 1 Stunde 20 Minuten angerufen und dann nochmal für 40 Minuten. Wichtig war es nicht wirklich. Sabine stört es und sie weiß nicht wie man es ihr freundlich noch sagen kann. Habt ihr eine Idee oder Lösungsansätze für solche in Problem?

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Die Frau scheint ja schwer zu verstehen, dass sie de Kontakt etwas einschränken sollte. Wenn es sie nicht durch Freundlichkeit versteht, sollte es Sabine ihr eben etwas ernster und härter sagen. Vielleicht würde es auch etwas bringen, wenn sie Andrea sagen würde, dass sie nur noch an einem bestimmten Tag in der Woche telefonieren. Mit der Begründung, dass man sich dann doch viel mehr zu erzählen hat und über das erlebte während der Woche sprechen kann.

Ich hatte mal so ein ähnliches Problem, allerdings mit einer frühren Nachbarin. Dauernd stand sie bei mir vor der Tür und wollte auf einen Kaffee reinkommen. Ich wurde auch ständig von ihr eingeladen, doch mal rüber zu kommen. Zwischendurch hat sie mich dann auch noch öfter angerufen. Das Problem war, dass wir direkt nebeneinander wohnten. Da konnte man eben mal schnell rüber gehen.

Das ging soweit, dass meine Hausarbeit darunter litt und ich auch schrecklich nervös und abgespannt war. Irgendwann habe ich den Kontakt dann eingeschränkt und bin nicht mehr zu ihr rüber gegangen. Da hat sie dann imner gefragt, wieso ich denn nicht mehr kommen würde. Ich habe ihr gesagt, dass ich auch noch Hausarbeit machen muss. Sie hat aber gedacht, dass es von mir nur eine blöde Ausrede ist. Bis ich ihr dann mal gesagt habe, dass ich mich über Kontakt freue, aber das es nicht mehr jeden Tag geht.

Nach einem Streit hatte sich das dann sowieso erledigt und wir hatten dann gar keinen Kontakt mehr. Wenn die Freundin von Sabine einfach nicht versteht, dass es einfach zu viel ist, dann muss es Sabine eben krasser sagen. Man muss dann zwar damit rechnen, dass Andrea verletzt und beleidigt ist. Aber wenn man selbst psychisch darunter leidet und sogar Nachts nicht mehr schlafen kann, dann geht doch das eigene Wohlbefinden vor.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mir ging es auch mal ähnlich mit einer Freundin. Wir haben wirklich hunderte von Stunden ein und dasselbe immer wieder durchgekaut. Irgendwann habe ich ihr klipp und klar gesagt, dass ich es nicht mehr einsehe, dass sie mir die Zeit stiehlt. Denn es ist ja so: Sabine ist doch in dem Fall nur ein "einfacher Psychologe", d.h. sie hört sich das zum 100sten Mal an und hat immer noch Verständnis. Ein Psychologe würde irgendwann nicht mehr mitmachen, wenn der Patient keine Einsicht zeigt und sich nur auf der Stelle dreht.

Ich habe meiner Freundin damals einen Besuch beim Psychologen nahe gelegt und ihr gesagt, dass es mir auch schlecht geht dadurch, dass sie nicht den Hintern hoch kriegt, und ich deshalb weniger telefonieren will. Anfangs hat sie es weiterhin jeden Tag probiert, aber ich bin dann einfach nicht ans Telefon, wenn ich keine Lust hatte. Am Ende ist sie doch zum Psychologen und heute haben wir ein super Verhältnis und es geht ihr viel besser.

Es ist ziemlich hart, nicht ans Telefon zu gehen, wenn man weiß, dem anderen geht es schlecht. Aber Sabine sollte daran denken, dass sie Andrea nicht helfen kann. Sie versucht es ja jetzt scheinbar schon eine Weile und es kam nichts dabei raus. Das einzige, was dieses stundenlange Im-Kreis-Reden bringt, ist dass sich Sabine auch noch schlecht fühlt.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wieso legt Sabine denn nicht einfach auf? Das man höflicherweise ein Gespräch annimmt bedeutet doch nicht, dass man jedes Recht aufgibt, das Gespräch auch zu beenden.

Da würde ich am eigenen Selbstbewusstsein arbeiten. Wenn man nun partout keine Zeit oder Lust zum telefonieren hat, dann ist das so und das kann man doch auch durchsetzen. Es gibt nunmal Leute, die gern und viel quatschen, die meinen das nicht böse. Wenn man nicht auflegt, dann merken die von alleine nicht, dass sie eventuell anstrengend sind-weil denen macht das quatschen ja Spaß und die denken sich halt "wenn die nicht auflegt, dann ist es wohl ok".

Und man muss auch keine spannenden Ausreden erfinden, man ist nicht verplfichtet sich zu erklären. So kann man doch sagen, im Moment kann ich nicht mit dir reden und später wird es heute auch nichts mehr. Wenn dann nach dem Grund gefragt wird, bügelt man das einfach mit der Aussage "Das ist privat, dazu werde ich nichts sagen" ab und fertig-höflich Aufwiedersehen sagen und auflegen. Dem Anrufer garnicht die Chance geben einem dabei ins Wort zu fallen und auch keine Schweigeminute am Ende abhalten, ob der Anrufer einem die Absolution erteilt. Rote Taste drücken oder Hörer auflegen, es ist so einfach.

» Rockefeller » Beiträge: 127 » Talkpoints: 19,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Erst einmal würde ich wichtige Sachen vorschieben, die ich zu erledigen habe. Ich würde zum Beispiel sagen, dass ich zur Zeit Besuch habe und nicht telefonieren kann. Wenn das alles nichts nutzt, würde ich ihr klipp und klar sagen, dass ich es nicht kann, wenn ich ihr tagtäglich zuhören muss.

Ich hatte auch mal eine Freundin, die wirklich zu jeder Tageszeit anrief und mir eine Frikadelle an die Bake gelabert hat. Ich habe ihr am Telefon nicht mehr folgen können. Es ging im einen Ohr rein und aus dem andren raus. sie merkte es und fragte mich dann, ob ich noch zuhöre. Ich habe ihr dann gesagt, dass es mir schwer fällt ihr zuzuhören, weil ich auch Probleme habe und ich mich nicht tagtäglich mit ihren Problemen beschäftigen kann. Meine Freundin hat sich nachher bei mir entschuldigt. Ihr war gar nicht bewußt, dass sie mich so strapaziert hat.

Manchen Leuten muss man es einfach sagen. Sie merken es nciht von alleine. Deswegen sollte deine Kollegin ehrlich sein und der Frau sagen, was ihr nicht gefällt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Situation, die du dort geschildert hast, erinnert mich mit Schrecken an eine ehemalige Arbeitskollegin, die mich genauso genervt hat, wie die Kollegin deiner Freundin. Das ging sogar so weit, dass sie auch meinen Mann nervte, sich versuchte in Freundschaften von mir dazwischen zu drängeln, ich würde es schon fast als Stalking beschreiben.

Auf der Arbeit kam sie dauernd bei mir angetrabt, in der Frühstückspause sowieso, dabei waren wir nicht einmal in der gleichen Abteilung beschäftigt. Sämtlichen Mist, ob privater, oder beruflicher Natur hat sie bei mir abgeladen, ich konnte es wirklich nicht mehr ertragen. Wenn ich von der Arbeit nachhause gekommen bin, habe ich schon im Flur das Telefon klingeln hören. Wer dran war, brauchte ich gar nicht lange überlegen, das war klar, sie hatte den kürzeren Heimweg und ihre erste Aktion war dann, mich anzurufen. "Wo warst du denn so lange?" war noch die harmloseste Variante, ihrer Begrüssung, wenn ich dann überhaupt noch ans Telefon gegangen war.

Ich habe auch versucht, mit ihr zu reden, nichts hat gefruchtet, sie war da unbeirrbar und der Meinung, ich wäre doch ihre beste Freundin. Zum Schluss wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen, habe die Telekom angerufen und dort eine Geheimnummer beantragt. Auf der Arbeit ging das Spielchen dann aber munter weiter, dazu kam dann noch die Löcherei und heftige Vorwürfe, weil ich ihr meine neue Telefonnummer nicht gegeben habe. Auch der Nerverei auf der Arbeit habe ich dann einen Riegel vorgeschoben und das Gespräch mit unserer Vorgesetzten gesucht. Das Resultat war, dass es ihr verboten wurde, ihre Abteilung zu verlassen und auch in der Pause, bei mir in der Abteilung zu erscheinen, sondern in der eigenen zu bleiben, oder eben die Kantine aufzusuchen.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich der Situation schon viel eher einen Riegel hätte vorschieben sollen. Sie hat mich über Monate hinweg furchtbar genervt und in meiner Lebensqualität eingeschränkt. Dummerweise war ich viel zu lange einfach zu höflich und höfliche Worte verstehen solche Menschen wohl nicht.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Oh man, das ist ja echt nicht mehr schön. Ist in meinen Augen eh immer kompliziert wenn man ein zu gutes Verhältnis zu seinen Arbeitskollegen hat. Hab irgendwie schon selbst erfahren das diese Beziehung nicht einfach sind und hab es auch oft genug gehört.

Klar kann man mal ein Ohr haben auch für private Belange, aber das was die Arbeitskollegin macht ist schon eine Stufe weiter, zumal ja Sabine auch wirklich darunter leidet (nicht mehr schlafen können find ich echt ziemlich heftig).
Tja ich denke sie wird aber nicht drum rum kommen der guten noch mal zu sagen das sie sie privat doch bitte in Ruhe lassen möchte. Auch wenn sie sie dadurch verliert (ich glaube es gibt größere Verluste :wink: )

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist natürlich nicht einfach, so eine Situation zu klären, weil ja die Arbeit und auch das kollegiale Verhältnis nicht darunter leiden sollen. Ich denke, dass ich es auch mal etwas härter formulieren würde, dass ich den Kontakt außerhalb der Arbeit einschränken möchte. Wenn sie dann trotzdem anruft und mich stört, würde ich das Gespräch sehr kurz halten und dann schnell auflegen. Vielleicht merkt die Kollegin es ja dann irgendwann mal, dass ihre Anrufe nicht wirklich willkommen sind. Vielleicht würde ich auch öfter mal gar nicht erst ans Telefon gehen, wenn ich die Nummer sehe.

Irgendwie muss man es doch schaffen, dass die Kollegin mal merkt, dass man zwar bei der Arbeit einen guten Kontakt wünscht, dass es einen aber selber fertig macht, wenn sie so oft anruft und doch nicht wirklich etwas zu besprechen hat. Es kann aber natürlich auch sein, dass der Kontakt bei der Arbeit schlechter wird, wenn die Kollegin das Gefühl hat, dass diese Freundschaft, die ihr ja immer sehr gut getan zu haben scheint, nicht mehr so wirklich da ist. Das sollte einem vorher klar sein.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Solche Gespräche würde ich dadurch verhindern, dass ich nicht mehr als Telefon ginge, wenn ich feststellen würde, dass Andrea anruft, würde ich nicht mehr ans Telefon gehen. Offen würde ich ihr aber auch sagen, dass ich weder die Lust noch die Zeit habe, mich stundenlang mit ihr am Telefon zu unterhalten. Sabine sollte ihr auch mal einen Psychologen empfehlen, auch wenn sie anschließend sauer ist. Aber solche Menschen vergessen das schnell wieder und versuchen weiterzumachen, wo sie aufgehört haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es ist schwierig mit so einer Frau umzugehen. Sie scheint es ja auch nicht zu verstehen, dass sie mit ihren ständigen Anrufen nervt. Ich würde einfach die Nummer im Telefon ignorieren lassen oder nicht mehr an das Telefon gehen. Sollte sie dann noch nachfragen, kann man ihr ja immer noch erklären, dass man kaum Zeit hat und auch keine Lust hat immer nur über Probleme zu reden. Weiter würde ich mir das aber nicht gefallen lassen, weil es dann immer nur schlimmer wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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