Glos schmeißt hin

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hat am Samstag seinen Rücktritt angeboten und sich mit Horst Seehofer (CSU-Chef) darauf geeinigt, dass er nur noch so lange im Amt bleibt, bis ein Nachfolger gefunden wurde.

Man hat ja in den letzten Monaten und Jahren oft von den verschiedensten Ministern gelesen und gehört, die versucht haben etwas in Deutschland zu bewegen. Michael Glos war in der ganzen Zeit für mich immer irgendwie ein unbeschriebenes Blatt. Ich kann mich an keine Tat erinnern, die ihm gelungen war, wodurch sich etwas besonderes geändert hätte, (Egal ob nun positiv oder negativ).

Ist es gut für unser Land, dass er geht, oder ist es egal? Was sagt ihr dazu?

Meiner Meinung nach ist es egal und gut zugleich. Glos wollte dies Amt nie und wenn man ehrlich ist, dass hat man ihm von Anbeginn an, ja quasi durchgehend angemerkt. Was ich viel erschreckender finde ist, dass sein Rücktrittswunsch öffentlich gemacht wurde. Glos wollte ja nach den Bundestagsewahlen ausscheiden, sprich das ganze hätte ohne viel Aufsehen passieren können.

Nachdem dies nun publik gemacht wurde muss man sich als Wähler doch fragen, wie da in Zeiten einer großen Wirtschaftskrise eigentlich Politik betrieben wird. Da scheint keinerlei Pflichtgefühl in der Koalition zu bestehen, der eine sieht sich bereits im Ruhestand, die anderen lassen ihn im Amt beziehungsweise aus selbigem nicht hinaus, obwohl sie alle genau wissen, der macht bestenfalls Dienst nach Vorschrift.

Aber Dienst nach Vorschrift reicht in der momentanen Situation eben überhaupt nicht. Offenbar merkt das in Berlin keiner. Wenn sie es merken, dann ist es umso beschämender und sollte allen Wählern eine Mahnung und zugleich Wahlentscheidungshilfe sein. Diese Koalition scheint derzeit nur noch aus lustlosen, planlosen Selbstdarstellern zu bestehen, deren einziges Ziel gut dotierte Aufsichtsratposten nach der vermeintlichen Politkarriere zu sein scheint.

Das in der Regierung die Schwierigkeiten der Bevölkerung und die Gefahren der Krise registriert werden, diesen Eindruck kann nun keiner mehr haben. Im Grunde muss man sich fast wünschen, dass die Zeit bis zur Bundestagswahl etwas schneller vorübergehen möge.