Kindersicheres Internet - welche Software?
Meine dreizehnjährige Tochter bekam zu Weihnachten ein eigenes Notebook mit Internetanschluß via W-lan. Nun überlegen wir, ob es sinnvoll ist, eine Kindersicherung „einzubauen“, damit sie nicht wahllos auf allen Seiten des Netzes surfen kann.
Ich habe auch überlegt, die tägliche Nutzung vielleicht zeitlich einzugrenzen, ebenso würde ich gerne ihre Favoriten so konfigurieren, dass eventuelle. Gefahren und Verlockungen erstmal überhaupt keine Chance kriegen. Ich habe noch nichts Geeignetes gefunden und seit Dezember surft sie nun ohne - nur mit von mir selbst vorgegebene Zeiten. Aber manchmal - gerade am Wochenende oder in der Ferienzeit nimmt die Zeit am Computer oft Überhand - 6 Stunden täglich sind mir einfach zuviel!
Wie oder mit welcher Software kontrolliert ihr eure Kinder am Computer, welche nutzbringenden Maßnahmen habt ihr ergriffen, was hat sich bewährt? Ich freue mich, von Euren Meinungen und Erfahrungen zu hören, die mich sehr interessieren würden!
Ich bin der Meinung, dass du ein dreizehnjähriges Kind nicht mehr mittels irgendwelcher Software am uneingeschränkten Netzzugang hindern kannst. Dafür sind dreizehnjährige Kinder schon zu schlau, wenn deine Tochter sich da nicht selber zu helfen wüsste, dann sicher ihre Freunde.
Ich würde auch nicht ihre Favoriten kontrollieren, zumal du das ja erst im Nachhinein tun kannst, wenn sie diese bereits gesetzt hat. Ist auch ein bischen so, als würdest du ihr Tagebuch im Nachhinein zensieren. Ich denke, es fällt schon unter die Privatsphäre eines heranwachsenden Kindes, welche Webseiten es im Netz besucht und welche nicht.
Vielleicht ist es auch schlauer, deinem Kind die Gefahren des Internets aufzuzeigen, anstelle so tun zu wollen, als gäbe es dort keine. Das ist ja die Intention, die hinter vermeintlicher Gefahrenabwehr steht. Das Intenet entwickelt sich aber rasend schnell und es wäre ein Fulltimejob sich bei den gefährlichen Webadressen aktuell zu halten.
Gib deiner Tochter doch lieber universelle Verhaltensregeln an die Hand. Sprich, keine persönlichen Daten, wo immer möglich am besten Fantasiedaten eingeben. Niemals Telefonnummern oder Adressen an Personen geben, die man nicht schonmal persönlich getroffen hat. Keine Bankdaten und dergleichen nennen etc..
Und mach ihr anhand dessen klar, dass sie im Netz nicht jedem mißtrauen muss, aber eben auch nicht jedem trauen kann. Wenn sie selber Fantasiedaten eingeben kann, kann das nämlich auch jeder andere. Diese Erkenntnis würde ihr schonmal weiterhelfen und sie deutlich besser schützen. Durch Kontrolle würdest du nur erreichen, dass sie dem ersten Fiesling, der durch dein Sicherheitsnetz rutscht völlig naiv alle Daten und so weiter geben wird, weil sie gedanklich garnicht abstrahieren kann, dass da jemand Blödsinn erzählt bzw. nicht die Wahrheit.
Erklär ihr auch, dass alles, was im einmal im Netz landet dort wahrscheinlich auch so lange drin bleibt, bis das Netz abgeschaltet wird-also wahrscheinlich ewig. Deshalb ist es ratsam, keine zu privaten Fotos ins Netz zu stellen. Am besten fährt man nach dem Prinzip, nur Fotos reinzustellen, die man auch problemlos in der Tageszeitung seiner Stadt veröffentlichen würde, ohne sich dessen später schämen zu müssen.
Wenn Sie begreift, dass nicht nur sie sich über die Fehltritte andere lustig machen kann, sondern für den Rest ihres Lebens auch alle anderen, dann wird sie mit Daten im Netz vorsichtiger werden.
Die Nutzungszeit kannst du nur insofern kontrollieren, dass du das Gerät unzugänglich machst. Wenn ihr also nen Laptop habt, dann schließ diesen für die Zeit in der sie nicht ran soll eben weg. Bei Desktoprechnern nimmst du eben die Tastatur weg bzw. schließt den Raum ab, in dem er steht, sofern dies möglich ist.
Andererseits ist es eben auch so, dass für die kommenden Generationen der Computer immer Alltag sein wird. So wie du und ich bspw. ein Handy rund um die Uhr bei uns haben, so wird deine Tochter später mal rund um die Uhr im Internet sein (geht ja schon los mit iPhone und Co.). Das Problem ist also nicht so sehr das Internet oder die Nutzungsdauer. Früher, als es kein Internet gab haben wir ja auch immer was gefunden, was spannender war als die Hausaufgaben.
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