Vorteile / Nachteile Kurzarbeit
Hallo,
überall gibt es jetzt momentan das Thema Kurzarbeit. Den meisten Firmen scheint es nicht sonderlich gut zu gehen, was man anhand der momentanen Wirtschaftslage ja auch nachvollziehen kann.
Gibt es hier jemanden der mir das Prinzip der Kurzarbeit erklären kann? Wie läuft das ab und was für Vorteile hat es für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber?
Gruß
Hallo,
ich erkläre dir das einmal etwas ausfühlicher. Bei der Kurzarbeit setzt das Unternehmen Arbeitszeit frei, um Kosten zu sparen ohne gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Die Folge von Kurzwarbeit für den Arbeitnehmer wäre demnach, dass er entsprechend der Stundenzahl die er weniger arbeiten kann auch entsprechend weniger entlohnt wird. Hier springt die Bundesagentur für Arbeit in die Bresche. Diese übernimmt für eine Zeitdauer von, im allgemeinen, 6 Monaten, in Ausnahmesituationen wie zum Beispiel Rezession oder einer Wirtschaftskrise aber bis zu 24 Monate (seit dem 1.1.09 liegt die Zeit bei 18 Monaten) 60% der Verdienstausfälle der Arbeitnehmer und zahlt diese aus.
Kurzarbeit hat natürlich den Effekt, dass Mitarbeiter nicht entlassen werden müssen. Für das Unternehmen bedeutet das, dass die Mitarbeiter weiter beschäftigt bleiben, dabei die gesamten Lohnkosten sinken und auch keine Abfindungen anfallen, die unter Umständen bei Entlassungen angefällen wären. Weiterhin ist der Vorteil für das Unternehmen dass es sich nicht von hochqualifizierten Mitarbeitern trennen muss und diese wahrscheinlich in der Zeit nach der Krise wieder zur Verfügung stehen.
Also das Thema hat uns hier noch gefehlt (im positiven Sinn). Jetzt wo ich das gerade gelesen habe, da geht mir die Galle hoch. Nicht wegen Dir sondern wegen dem Thema.
Ich finde das die reinste Abzocke, die Sache mit der Kurzarbeit. Die Firmen erpressen den Staat, entweder du zahlt den Ausgleich bzw. einen Anteil des Gehalts oder ich entlasse die. Und dann freuen sich die Firmen, dass sie die Überstunden Ihrer Arbeitnehmer auf Staatskosten abbumeln können. Denn wer schon mal in einem Werk gearbeitet hat, weiß wie viel Überstunden die meisten eigentlich habe und keine Gelegenheit, diese zu nehmen.
Kaum war der Vorschlag, dass Kosten getragen werden bei Kurzarbeit, raus melden sich hunderte Firmen, die angeblich kündigen wollen. Und vorher hat kein Hahn was davon gekräht. Ich bin der Meinung, das wenn es das Geld nicht gebe, dann würden die deshalb nicht eine Person mehr entlassen.
Es ist doch so, entweder die Firma kann wirtschaftlich Arbeiten, dann kann sie auch die Leute bezahlen, oder sie macht zu wenig Umsatz, dann müssen die halt schließen. Denn wenn eine Firma wirklich auf das Geld angewiesen ist, dann verschieben sie mit diese Variante nur die Kündigung.
Zudem benachteilige es viel kleinere Unternehmen, die weniger wegen der Wirtschaftskrise, aber wegen der zurückhaltenden Kaufkraft, zu kämpfen haben. Die werden nicht unterstützt. Dann muss ich noch loswerden, dass viele Unternehmen da selbst Schuld sind, die haben alle einen Haufen Geld an der Börse verzockt, weil Ihnen normale Zinsen nicht mehr reichten und sie damit das dicke Geld machen wollten und nun heulen sie rum.
Z.B. BMW (auch wenn ich das Auto nicht mag ) die haben Rücklagen für schlechte Zeiten gebildet, als das ganze Geld an der Börse anzulegen. Und nun unterstützen sie sogar Ihre Zulieferer und Autohäuser finanziell. Die anderen hatten es ja nicht nötig sich abzusichern. Die hatten nur die Dollarzeichen in den Augen.
Also du siehst, ich denke, dass es zumindest bei dem momentan angewandten Kurzarbeit nur Nachteile sehe.
Zu da_freaks Ausführungen ist nur noch zu ergänzen, dass bei Arbeitnehmern, die mindestens ein Kind zu versorgen haben, 67 % des Verdienstausfalles übernommen wird.
Naffi: Ja ja die bösen Unternehmen und vor allen Dingen Unternehmer die nur an das Geld denken. Wie können die bloß!
Naffi hat geschrieben:Kaum war der Vorschlag, dass Kosten getragen werden bei Kurzarbeit, raus melden sich hunderte Firmen, die angeblich kündigen wollen. Und vorher hat kein Hahn was davon gekräht.
Du weißt schon, dass es dieses Mittel es nicht erst seit kurzem, sondern schon über Jahre gibt!? Es ist übrigens Teil des Kündigungsschutzgesetzes,dass ja nun von den meisten Arbeitnehmern begrüsst wird. Dass man solche Maßnahmen erst verkündet, wenn sie wirklich sicher sind ist doch nicht so verwunderlich: das macht der böse Unternehmer, weil manch ein Arbeitnehmer mit dem Wissen (bald nicht mehr so viel zu verdienen oder gar arbeitslos zu sein) leider dem Unternehmen schadet.
Naffi hat geschrieben:Ich bin der Meinung, das wenn es das Geld nicht gebe, dann würden die deshalb nicht eine Person mehr entlassen.
Ich weiß nicht wo Du lebst: in unserer Gegend wurden schon Mitte November Arbeitnehmer betriebsbedingt gekündigt, andere Unternehmen verkündeten schon zu diesem Zeitpunkt, dass ab Januar Kurzarbeit angesagt ist. Die neue Regelung hat da nicht viel geändert.
Vernünftig angewandt finde ich Kurzarbeit schon ein gutes Mittel, gut qualifizierte und auch loyale Mitarbeiter über eine kurze und auch absehbare Durststrecke weiter zu halten. Wenn allerdings kein Ende einer solchen Krise absehbar ist, dann ist es oft wohl vernünftiger, Mitarbeiter zu entlassen. Da es dafür aber auch hohe Hürden gibt (über deren Sinn man durchaus streiten könnte) ist gerade für einige größere Unternehmen dann Kurzarbeit doch der einfachere Weg.
Naffi hat geschrieben:Ich finde das die reinste Abzocke, die Sache mit der Kurzarbeit. Die Firmen erpressen den Staat, entweder du zahlt den Ausgleich bzw. einen Anteil des Gehalts oder ich entlasse die. Und dann freuen sich die Firmen, dass sie die Überstunden Ihrer Arbeitnehmer auf Staatskosten abbumeln können. Denn wer schon mal in einem Werk gearbeitet hat, weiß wie viel Überstunden die meisten eigentlich habe und keine Gelegenheit, diese zu nehmen.
Von Erpressung kann garkeine Rede sein. Im Gegenteil: Die Bundesagentur für Arbeit fordert Unternehmen sogar auf, solange wie möglich Kurzarbeit für die Belegschaft zu beziehen. Diese Maßnahmen sind nur gesund für ein Unternehmen und in ihrer Gesamtheit auch für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Außerdem bummeln die Firmen nicht die Überstunden der Belegschaft während der Kurzarbeit ab. Es wird zuerst gebrauch von den angefüllten Zeitkonten gemacht, DANN wird Kurzarbeit beantragt. Ich weiss das, da ein Kamerad aus meiner Reservistenkameradschaft Betriebsratsvorsitzender bei einem örtlichen INA-Werk ist.
Kaum war der Vorschlag, dass Kosten getragen werden bei Kurzarbeit, raus melden sich hunderte Firmen, die angeblich kündigen wollen. Und vorher hat kein Hahn was davon gekräht. Ich bin der Meinung, das wenn es das Geld nicht gebe, dann würden die deshalb nicht eine Person mehr entlassen.
Dazu hat ja Jot-Jot schon was gesagt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Es ist doch so, entweder die Firma kann wirtschaftlich Arbeiten, dann kann sie auch die Leute bezahlen, oder sie macht zu wenig Umsatz, dann müssen die halt schließen. Denn wenn eine Firma wirklich auf das Geld angewiesen ist, dann verschieben sie mit diese Variante nur die Kündigung.
Diese Aussage beweist doch nur, dass du nicht den blassen Schimmer hast, wie es am internationalen Fianzmarkt aussieht, wie Unternehmen Investitionen finanzieren und woher das Geld kommt. Beispiel: Eine Firma baut ein Werk für ein neues Produkt, hat aber nicht de benötigten Liquiden Mittel, um die Anschaffung zu finanzieren. Dann nimmt man einen Kredit auf, der wird regelmäßig gezahlt. Ein Treueverhältnis baut sich auf, bei Bedarf werden Kredite aufgestockt oder verlängert. In der Finanzkrise die aktuell herrscht sind die Banken darauf bedacht, ihr Geld aus laufenden Krediten wieder zurück zu bekommen. Kreditlinien werden nicht verlängert und schon garnicht aufgestockt. Die Kredite laufen aus, die Unternehmen können nicht zurückzahlen. Da liegt das Problem.
Zudem benachteilige es viel kleinere Unternehmen, die weniger wegen der Wirtschaftskrise, aber wegen der zurückhaltenden Kaufkraft, zu kämpfen haben. Die werden nicht unterstützt. Dann muss ich noch loswerden, dass viele Unternehmen da selbst Schuld sind, die haben alle einen Haufen Geld an der Börse verzockt, weil Ihnen normale Zinsen nicht mehr reichten und sie damit das dicke Geld machen wollten und nun heulen sie rum.
Z.B. BMW (auch wenn ich das Auto nicht mag ) die haben Rücklagen für schlechte Zeiten gebildet, als das ganze Geld an der Börse anzulegen. Und nun unterstützen sie sogar Ihre Zulieferer und Autohäuser finanziell. Die anderen hatten es ja nicht nötig sich abzusichern. Die hatten nur die Dollarzeichen in den Augen.
Zurückhaltende Kaufkraft? Wo? Was bezeichnest du als kleines Unternehmen? Viele Unernehmen haben ihr Geld an der Börse verzockt? Beispiele? BMW? Tipp mal in google BMW + Finanzkrise ein
Also du siehst, ich denke, dass es zumindest bei dem momentan angewandten Kurzarbeit nur Nachteile sehe.
Nur dass Kurzarbeit nichts mit Börsenspekulationen zu tun hat und es trotzdem insgesamt besser ist, ein Unternehmen nicht verrecken zu lassen, auch wenn es sich den Karren selbst in den Mist gefahren hat.
Das Geschimpfe hört sich für mich nach typischen Stammtischgerede an, das prinzipiel alles was vom Vater Staat kommt verteufelt.
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