Grafikdesign Bewerbung
hallo
ich habe nächstes jahr vor eine ausbildung als grafikdesigner anzufangen.
jetzt würde ich gerne wissen wie ich mich am besten bewerben sollte, welche art von bewerbung und wie sollte sie aussehen?
danke schon mal im vorraus
Es kommt natürlich auf den Schwerpunkt an.
Ich nehme jetzt einmal an, das Du eine Ausbildung möchtest, mit dem Schwerpunkt Graphikdesign am PC.
Ich würde mich dann z.B. mit selbst erstelltem Material bewerben - was weiß ich, Flyern oder Broschüren, richtig aufwendig wären natürlich mehrseitige Referenzen, am Besten noch mit starken Unterschieden im Design. Zudem würde ich mich bei der Firma meiner Wahl um ein Praktikum bewerben und nicht zu dick auftragen beim Bewerbungsgespräch, aber auch nicht zurückhaltend sein.
Warum?
Weil natürlich in erster Linie deine Kreativität und Phantasie bewertet werden - also sind Zeichnungen im Grunde Pflicht, damit sich der Ausbildende ein Bild von deinen grundlegenen Fähigkeiten machen kann.
Du kannst Dich natürlich - was bei einer Firma, die vor allem mit Programmen zur Graphikverarbeitung arbeitet noch besser ankommt - auch mit Bildern bewerben, die Du am Rechner erstellt hast. Flyer oder Booklets, oder Bildbearbeitungen mit Graphikprogrammen designed wurden. Damit kannst Du natürlich zeigen, das Du mit solchen Programmen umgehen kannst (ab einer bestimmten Qualität sieht man einfach den erfahrenen User und den n00b) UND das Du kreativ bist und dein Talent auch kaufmännisch umsetzen kannst - also nicht nur gute Layouts kreirst, sondern diese auch praktisch gestaltest. Was nützt z.B. ein kreatives und ästhetisch ansprechendes Booklet, wenn man nichts lesen kann, und das Textdesign überall kränkelt? Oder wesentliche Informationen, was mögliche Auftraggeber ja interessiert, nicht gut genug transportiert werden, so dass der Inhalt verloren geht?
Alternativ, falls man es kann, kann man sich auch nur mit einer DVD bewerben, oder einer Website, auf der man sich komplett und sein bisheriges vorzeigbares Gesamtkunstwerk präsentieren kann? Wenn man das professionell gestalten kann, hat man die Ausbildung schon so gut wie sicher, da Du dann (aus Arbeitgebersicht) ein talentierter, im Grunde bereits ausgebildeter Arbeiter bist, den man günstig beschäftigen kann.
Alternativ könntest Du Dich wie erwähnt auch zuerst an ein paar Praktika in ausbildenden Firmen bewerben - wenn Du beim Gespräch erwähnst, das Du dies und jenes gerne ausprobieren und lernen würdest, und über dies und das bereits verfügst, darfst Du auch mal mehr machen außer Papier nachfüllen und Kaffe kochen. Wenn Du dann zeigst, das Du Programme von Adobe, Macromedia, Corel etc gut oder sehr gut beherrschst, ist das eine direkte Empfehlung und ein Riesenbonus bei der Bewerbung und dein Arbeitgeber konnte sich von Dir ein besseres und tieferes Urteil bilden, als von einem normalen Bewerbenden.
Ansonsten, bei einer normalen Bewerbung würde ich mich auf wenige, dafür sehr gut ausgesuchte Graphiken konzentrieren und die meiner Bewerbung beilegen, darunter auch kommerziell gestaltete und wenn Du etwas am Rechner erstellt hast, vielleicht ein 6-Seiten-Abriß, wie Du ein Projekt von Anfang bis Ende gestaltet hast, sozusagen im Zeitraffer für Arme. Ich konnte als Referenz z.B. meine Abizeitung (knapp über 200 Seiten) vorlegen, die wir damals ausschließlich mit PhotoShop erstellt haben - dadurch hat man sich in relativ kurzer Zeit extrem darin eingearbeitet, und wenn man erst einmal die Fähigkeiten eines solchen Programmes im Ansatz kennt und gestaltendes Interesse hegt, will man von alleine mehr. Zudem konnte ich damit mein, sagen wir mal visuelles Vermögen, unter Beweis stellen, sowie eine Referenz liefern, was ich vom technischen Stand her beherrsche (einem geschulten Auge fallen da recht viele Feinheiten zu). Da wir ein paar Spezies hatten, die uns interessierte n00b-Truppe damals ordentlich anlernte, hatten wir ein recht hohes Niveau mit unserer Abizeitung erreicht *selbstlob*.
Aber vielleicht hast Du ja was "im Keller". Ich würde da teilweise (wenn es WIRKLICH mies ist) nicht zu schüchtern sein, denn selbst heutzutage, wo man glaubt, es gibt soviele Experten unter den Amateuren, ist man eben doch der König unter den Blinden, da viele nicht einmal im Ansatz über Fähigkeiten zur Gestaltung verfügen und nur Murks produzieren .
Mal ne blöde Frage am Rande... muss man Grafikdesign nicht studieren um wirklich erfolgreich zu sein? Wer stellt denn einen Ausgebildeten ein wenn er auch einen Studierten haben kann (v.a. BA, praxisbezogen)? Ich kenn mich damit ja nicht wirklich aus, aber ist der Beruf nicht auch ziemlich beliebt und existieren dementsprechend nicht auch viele Bewerber? Da wäre ein Studium doch ratsamer oder?
Naja,
ich würde sagen, das ist individuell abhängig.
Ich würde einen sehr fähigem Grafiker mit Ausbildung natürlich vorziehen, wenn der Studierte nur einen schlechten Abschluß und kaum Fähigkeiten anzubieten hat, gibt es ja auch.
Aber ob das so ist oder auch nicht, kann der Arbeitgeber schlecht anhand von Zeugnissen oder Probearbeiten bewerten. Man kann ja an einer gelungenen Referenz nicht ablesen, wieviel Arbeitszeit und-aufwand dahintersteckt, sprich: ob derjenige nun den halben Tag oder nur 30 Minuten daran gearbeitet hat.
Falls man ein Praktikum absolviert, kann man ja zeigen, was in einem steckt, und wenn jemand ein Programm blind beherrscht und Talent besitzt, wird dieser bestimmt auch jemand mit einem Uni-Abschluß vorgezogen, der nur mittelmäßige Leistungen abliefert. Einen unentgeltlichen Praktikumsplatz bekommt man fast immer, da ein guter Praktikant schließlich auch eine Arbeitskraft ist, die Werte produziert aber nicht bezahlt werden muß.
Der höherwertige Abschluß bedeutet ja nicht zwingend eine Beschäftigung, sondern nur ein gewisses Anrecht auf eine höhere Bezahlung, da man eine fundierte Ausbildung genossen hat. Wenn ich zwei gleichwertige Arbeitnehmer - einen mit Ausbildung und einen mit Studienabschluß - würde ich natürlich den mit Ausbildung vorziehen, da mich dieser natürlich weniger kostet, jemand mit Ausbildung nicht so hoch bezahlt wird wie jemand mit Studium und bei gleichem Ertrag und somit meinen Gewinn vermehrt. Oder anders: Warum für die gleiche Leistung mehr zahlen? Im Regelfall muss man den Studierten aber oft den Vortritt lassen aufgrund höherer Qualifikationen, soviel sei gesagt, da es natürlich nicht nur "mit Ach und Krach"-Diplomanden gibt.
Wenn Du eine Ausbildung zum Grafik-Designer machen willst, solltest Du mal bei der Designschule-Freiburg nachschauen. Das ist eine neue Schulart der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in Freiburg. In einer dreijährigen Ausbildung kannst Du staatlich geprüfter Grafik-Designer werden.
Zugangsvoraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss. Zur Bewerbung muss man eine Mappe mit Arbeitsproben vorlegen. Falls die Voraussetzungen gegeben sind, wird man zu einer Aufnahmeprüfung zugelassen. Der Anmeldeschluss für das kommende Schuljahr ist allerdings der 1. März 2012. Bis zu diesem Zeitpunkt muss auch die Bewerbungsmappe vorliegen.
Auch wenn Du Dich nicht an dieser Schule bewerben willst, kannst Du auf der Homepage der Designschule-Freiburg Einiges über den Beruf erfahren.
Schade, dass du nicht mehr zu deinen schulischen Voraussetzungen geschrieben hast, denn so ist es schwierig, dir direkt Tipps zu geben. Allerdings kann ich dir trotzdem ein bisschen etwas darüber erzählen, denn ich bin beziehungsweise werde dieselbe berufliche Richtung einschlagen.
Sich nach der Schule einfach mal wild darauf los zu bewerben, ist meiner Meinung nach auch nicht der richtige Weg. Wie oben bereits erwähnt wurde, gibt es dafür zu viele qualifiziertere Bewerber, die von einer Grafikschule kommen oder wie ich ein duales Studium gemacht haben. Ich werde „Onlinemedien“ dual studieren, einen Studiengang, der zu fünfzig Prozent aus Grafikdesign besteht. Es gibt dann auch noch „Digitale Medien“ als dualen Studiengang, also falls du Abitur hast, kannst du ja mal schauen, ob ein duales Studium für dich nicht in Frage kommt.
Falls du erst einen Realschulabschluss hast, würde ich dir raten, mal nach einem beruflichen Gymnasium in Richtung Technik in deiner Nähe Ausschau zu halten. Bei mir in der Nähe gibt es ein berufliches Gymnasium mit dem Profilfach Mediengestaltung. Du hast dann innerhalb von drei Jahren ein vollwertiges, allgemeinbildendes Abitur, aber eben noch den Zusatz des Profilfaches. Das wird dir bei der Bewerbung sicherlich auch einen Vorteil gegenüber anderer Bewerber verschaffen.
Was den Anhang der Bewerbung betrifft, würde ich mich vorher immer bei dem Unternehmen informieren, was sie erwarten. Ich musste für meine Bewerbung auch keine gestalterische Arbeit abgeben, darüber habe ich mich zuvor extra informiert. Andere erwarten aber vielleicht mehrere Seiten an Grafikdesigns von dir, also am besten einfach bei Unklarheiten vorher kurz bei dem Unternehmen anrufen und dich darüber informieren, was genau sie erwarten.
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